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Schizophreniac

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18 Aug. 2022
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Oftmals kommt nach einer Psychose ja eine Depression.

Mir geht's grad garnicht gut - aber nur durch Medis. Ohne Medis würde ich eher wenig spüren - aber ich würde mein Leben mögen.

Würdet ihr weiter Neuroleptika nehmen, wenn ihr wüsstet, ihr würdet höchstwahrscheinlich nicht erneut eine Psychose bekommen? Weil es eine organische Psychose war?

Ich hab irgendwie den Verdacht, dass Medis wichtig wären, um mehr meine Gefühle wahrzunehmen.
 
Ich hatte eine postpsychotische Depression, die schwerste Phase hat etwa sechs Monate gedauert, danach ging es wieder aufwärts mit meiner Stimmung. Die Medikamente haben maßgeblich dazu beigetragen, weil ich zu der Zeit sehr stark überdosiert war und Risperidon nicht gut vertragen habe.

Was nimmst du denn und wie lange schon? Und wie lange ist deine letzte Psychose her?
Dass die Medikamente deine Gefühle verstärken, kann ich mir kaum vorstellen, Neuroleptika dämpfen eher. Solltest du sie absetzen würdest du deine Gefühle also wahrscheinlich stärker wahrnehmen, ist die Frage, ob das für dich gerade wünschenswert ist, weil mit einer so starken Depression ja auch viel Verzweiflung kommt. Neuroleptika werden auch manchmal gegeben, um Gefühle bei stark Depressiven abzudämpfen und zu beruhigen.

Davon die Medikamente schon sehr bald nach einer Psychose abzusetzen würde ich dir grundsätzlich abraten. Ich glaube viele Psychiater sagen - wenn man nicht gerade an die gerät, die direkt für lebenslange Einnahme sind - dass man selbst nach einer einmaligen Erstpsychose die Medikamente für etwa ein Jahr nehmen und dann langsam reduzieren sollte. Ich habe meine nach meiner ersten Psychose direkt wieder abgesetzt und bin dann direkt in die nächste gerutscht. Auch ein Absetzversuch ein halbes Jahr später ist daneben gegangen, weil ich zu schnell reduziert habe. Das muss natürlich nicht für jeden so laufen, aber ich glaube nicht, dass ein Absetzen der Medikamente deine postpsychotische Depression heilen würde. Wenn du den Verdacht hast, dass sie dich depressiver machen als du ohnehin wärst, würde ich eher über eine Umstellung nachdenken. Nicht jeder Psychiater nimmt Depression als Nebenwirkung ernst, da muss man an die richtige Person geraten, aber manche sind durchaus offen dafür, dann eine Umstellung auf ein anderes Medikament zu probieren.
 
Ich hatte auch eine Postpsychiotische Depression. Es war eine wirklich schwere Zeit. Ich bin vor 12 Uhr nicht aus dem Bett gekommen. Die Antidepressiva haben 0,0 geholfen. Es hat ein Jahr gedauert, bis ich mich halbwegs wohl gefühlt habe. Eine Reise (Philippinen) war definitiv der Wendepunkt, die Sonne und fröhliche herzliche Menschen. Man kommt aus seinem Altag raus und seiner negativen Gedankenwelt. Nach 8 Monaten habe ich mich zur Arbeit geschleppt (Umweltforschung), aber da dann auch nur mit halber Kraft arbeiten können. Habe angefangen Romane zu lesen und habe mir einen Schachcomputer gekauft um wieder Konzentration aufzubauen. Abends war es zum Glück schon recht bald gut, das ich zum Yoga gehen konnte.

Ich würde Maxi im wesentlichen zustimmen. Medikamente dämpfen Deine Gefühle. Und niemals absetzten nur sehr langsam ausschleichen (kann bis zu 3 Monaten dauern, wichtig ist sich viel Zeit zu nehmen). Deine Gefühle und Verletzlichkeit werden zunehmen, ich würde aber jeden Versuch es zu tun zur besseren Selbsteinschätzung/-wahrnehmung empfehlen, wenn Du den Wunsch dazu hast und dich halbwegs kräftig fühlst. Reines und ungetrübtes Bewusstsein ist eine Bedingung zur Heilung. Es ist jedoch wichtig, das sehr sorgsam zu tun und ein paar innere Regeln einzuhalten um einen Rückfall zu vermeiden. Und noch wichtiger parallel Dir die Kräftigung zu geben, die Du brauchst (ich nenne es mal Elemente/Bausteine zur Heilung s.u.) Hatte damals vor 20 Jahren, Zyprexa, dann Seroquel (Quetiapin). Habe 4 Jahre Medikamente genommen, was definitiv zu lang war, weil ich keine Ahnung von alternativer Medizin hatte.

Von daher würde ich Dir empfehlen, alles was zu einem gesunden Lebensstil gehört auch zu tun. Es ist meist die Summe aus vielen kleine positiven Veränderungen, die die Lebensqualität wieder deutlich verbessern. Hier und da braucht es eine gewisse Anstrengung auch seine negativen Gewohnheiten oder Trägheit zu überwinden. Mit den einfachen Dingen anzufangen, kann schon einen deutlichen positiven Impuls geben. Ich schreibe es nur stichpunktartig, weil es sonst viele Seiten werden, aber Du kannst gern nachfragen.

1.) Eine auf Depression und Schizophrenie abgestimme Ernährung
2.) Nahrungsergänzungsmittel (Tabelle mit ca. 30 Wirkstoffen), Orthomulekular Medizin und Wirkstoffe aus allen Heilsystemen wie TCM ( schicke ich Dir gern)
3.) Phytotherapie (Pflanzliche Wirkstoffe)
4.) Homöopathie
5.) Psychotherapie
6.) Yoga, Sport (bei Depression am wichtigsten)
7.) Meditation
8.) Positive Energiearbeit
(alles was Dir Freude machen könnte, den Geist aufhellt oder heilsam bearbeitet, von Massage, Klangschalen, bis Familienaufstellung)
9) Inspiration und Spiritualität (ein weites Feld, wie Persönlichkeitsentwicklung, Selbstmanagement, positives Denken oder Ursachenforschung hier z.B.: Kapitel "Schizophrenie, Psychose, Stimmenhören" aus "Der Schlüssel zur Selbstbefreiung" Psychologischer Kernursprung und Kernlösung)
10) sinnvolle Beschäftigung (auch ehrenamtlich), insbesondere körperliche Arbeit. Gartenarbeit (Natur) ist sehr heilsam.

Ich habe durch Schizophrenie auch viel über das Leben lernen dürfen, also Krankheit als Symbol, als Sprache der Seele, als Weg und Chance zu verstehen, wie es so schön heißt und zu den Ursachen, den inneren Mustern zu kommen, die der Krankheit zu grunde liegen.

Ich hoffe ich habe an dieser Stelle nicht zu umfassend auf Deine Frage geantwortet, aber aus persönlicher Erfahrung reicht es nicht, nur über Medikamente nachzudenken (die nur die Symptome unterdrücken und nicht heilen können), sondern Dich ganzheitlich, und Gesundheit und Heilung als ein aus verschiedenen Elementen bestehendes System zu verstehen.

Ich wünsche Dir gute Besserung und eine gute Intuition die richtigen Schritte dorthin zu gehen.
 
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Ich hatte eine postpsychotische Depression, die schwerste Phase hat etwa sechs Monate gedauert, danach ging es wieder aufwärts mit meiner Stimmung. Die Medikamente haben maßgeblich dazu beigetragen, weil ich zu der Zeit sehr stark überdosiert war und Risperidon nicht gut vertragen habe.

Was nimmst du denn und wie lange schon? Und wie lange ist deine letzte Psychose her?
Dass die Medikamente deine Gefühle verstärken, kann ich mir kaum vorstellen, Neuroleptika dämpfen eher. Solltest du sie absetzen würdest du deine Gefühle also wahrscheinlich stärker wahrnehmen, ist die Frage, ob das für dich gerade wünschenswert ist, weil mit einer so starken Depression ja auch viel Verzweiflung kommt. Neuroleptika werden auch manchmal gegeben, um Gefühle bei stark Depressiven abzudämpfen und zu beruhigen.
Die Psychose ist 4-5 Monate her. Und ging auch nur 3-4 Tage.

Nehme 20mg Aripiprazol und schleiche gerade Quetiapin aus.

Meine Theorie ist - zu intensive Gefühle werden teilweise ja auch dissoziiert. Vielleicht sorgen Medis dafür, dass die Gefühle weniger intensiv sind - und dadurch spüre ich sie dann.
 
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