Ich befürchte, dass du gerade in einer Phase bist, in der du entweder feststellst, dass Neuroleptika für dich (nicht für deine Diagnose, diese ist dann falsch) nicht das Richtige sind, oder dass du sie langfristig doch brauchst. Deshalb bist du (in meinen Augen) "psychiatriebewegt", du verunsicherst auch andere, mit besten Absichten zwar, aber trotzdem. Möglicherweise wirst du unter schizophrenie-forum.com zunächst einmal viel Zuspruch erfahren, denn auch der Admin nimmt letztendlich die "seine Medikamente" nicht, aus welchem Grund, ist mir bis heute übrigens unbekannt, obwohl ich ihn ein bisschen (über's Internet) persönlich kennengelernt habe. Dass das hilfreich sein wird, bezweifle ich schon mal (jetzt).
Zu deinen anderen zwei Fragestellungen/Themenfeldern:
Das Haloperidol antagonisiert die Dopamin D1-Transmission, das wäre bei Risperidon, dem "Nachfolger" und Atypikum, nicht so, hier werden D1-Rezeptoren (die zusammen mit den D5-Rezeptoren eine weitere Klasse neben der D2/D3/D4 bilden) nicht angetastet. D1 ist im präfrontalen Cortex stark vertreten, sonst noch im Muskelsystem, weshalb das Maligne Neuroleptische Syndrom häufiger bei Haloperidol, Benperidol, ... auftritt als bei anderen Neuroleptika (das Muskelzittern, der Muskeltonus und die erhöhten NMS-spezifischen Blutwerte). Man fand in einer Untersuchung, dass die Wirkstoffe Olanzapin (Zyprexa (R)) und Flupenthixol (Fluanxol (R))
im Gegenteil einen Gehirnabbau aufhalten konnten, es besserte sich sogar die Situation. Außerdem musst du dir folgendes vergegenwärtigen: Ein Organ, das nicht benutzt wird, baut ab, das gilt auch für das Gehirn. Wenn man durch Haloperidol (oder ein Affe) "sediert", wie du sagst, wird (und das gilt auch für Affen), baut das Gehirn "ganz normal" ab, da es nicht mehr verwendet wird. Man darf jetzt aber nicht vom Falschen auf das Richtige schließen und meinen, das sei dann zwangsläufig immer und überall so. Außerdem genügen von Haloperidol bereits geringe Mengen, das Problem ist, dass das Gehirn schnell gegenregelt und dann unvorsichtig die Dosis erhöht wird, woraufhin sich Nebenwirkungen natürlich verstärken. Doch genug vom Haloperidol, das auch international nicht die Bedeutung hat, die es historisch in Deutschland mehr oder weniger kräftig behaupten konnte.
Der Nutzer (hier) "Johann Hölzel" ist mir zuerst im alten "Kompetenznetz Schizophrenie" (jetzt unter
https://www.schizophrenie-online.com firmierend und unter der Leitung eines Anstaltpsychiaters und Professors, vorher zum Großteil unmoderiert und nur zu Beobachtungszwecken dienend) bekannt geworden. Er gab dort an, Valproat einzunehmen und sonst nur Truxal (R) AKA "Chlorprothixen" "zum Pennen". Daraus schloss ich, dass er manisch-depressiv erkrankt ist und gar keine Schizophrenie hat. Er ist da reingeraten und wurde in der Psychiatrie (worüber man ja nicht so gerne redet) unangenehmen Zwangsmaßnahmen ausgesetzt. Möglicherweise ist er dadurch einmal seelisch abgestürzt und dann hat ihm der medizinisch-industrielle Komplex "die Medis" (die falschen oder welche, die er gar nicht braucht, sondern evtl. andere) eingeredet. Zwischenzeitlich, etwa vor einem Jahr, behauptete er, Risperdal Consta "einzunehmen" (kein Zitat), das sind Risperidon-Depotspritzen (inzwischen gibt es mit "Okedi" (R) ein weiteres Risperidon-Präparat in Form einer Depotspritze), Zitat "finde ich super, das Zeug". Das halte ich für eine Schutzbehauptung im Internet, er hat das nie bekommen, sondern formt seine Online-Identität damit. Aber man kann es so sehen, möglicherweise wirst du demnächst zu einem "Johann Hölzel Fan", weil dieser ja behauptet, keine Medikamente zu benötigen und du dich für dich selbst auch so orientierst. Für mich ist der ganze Propanzz im Internet ziemlich unangenehm, weil ich mit meiner "Fragestellung Psychiatrie" weitgehend durch bin, ich bin ein abgeklärter Schizophrener (kann ich ja in einem anonymen Rahmen so sagen), ich habe mich dafür entschieden, Medikamente einzunehmen und glaube auch dass ich diese benötige (nehme sie also nicht ein, um irgendwelchen Erwartungen oder Vorgaben meines sozialen Umfelds zu entsprechen oder unter Zwang, etwa einer Betreuung), sollte es mir so vorkommen, dass ich sie besser weglasse, weil das geht, dann würde ich sie auch wieder -- weglassen. Ich mag psychobewegte Konstellationen nicht, da das Ganze ja auch ein Markt ist, so wie etwa - na ja, alles ist in unserem Wirtschaftssystem ja automatisch irgendein "Markt", die Inhalte sind dann beliebig. Man spricht auch kritisch vom "medizinisch-industriellen Komplex". Das ist alles sehr hässlich, aber man muss die Realität zur Kenntnis nehmen. Leuten werden Diagnosen eingeredet, damit man dann an ihnen verdienen kann bis zu ihrem Ableben. Dafür sind die "Psychopharmaka" eigentlich bekannt geworden. Der Patient weiß damit auch, was er zu erwarten hat. Er ist verstimmt, der Dr. med. in seiner Praxis hat keine Zeit und/oder der Behandlungsspielraum ist durch eine niedrige Fallpauschale nicht gegeben, er bekommt gleich ein Antidepressivum. Wäre er zu einem (Diplom-) Psychologen gegangen, hätte er dort wahrscheinlich ebenfalls die Botschaft bekommen, dass er unsäglich krank und behandlungsbedürftig sei, nur mit dem Schwerpunkt auf eine möglichst lange und kostenintensive Therapie. Er hätte dort auch eine andere Diagnose bekommen, aber das interessiert die Krankenkassen, die nur möglichst wenig Kosten haben wollen, weniger.
Ich mache jetzt Schluss, weil ich Müdigkeit spüre. Ich rate dir dazu, das Internet zu meiden. Oder du liest mit, beteiligst dich aber nicht groß da. Es lohnt nicht. Natürlich braucht man das Internet, um sich zu entfalten und einiges mehr noch. Aber man sollte ein kritischer Verbraucher bleiben, ist doch alles lanciert, billiger Journalismus, der nicht hilft. Meine Meinung.