Hier eine Antwort, die ich mit Bing Copilot erstellt habe und auch auf andere Aspekte eingeht:
Zitat
@Maxim39
Kann man eine Psychose bekommen obwohl man 200mg Amisulprid nimmt täglich und falls ja, ist diese dann einfach schnell weg oder gar nicht extrem ?
Ja, das ist möglich – auch wenn es seltener vorkommt. Antipsychotika senken zwar das Risiko für Rückfälle deutlich, aber sie bieten keinen 100 %igen Schutz. Gründe können sein:
- Zu niedrige wirksame Dosis für die individuelle Situation (z. B. bei Amisulprid wirken gegen Positivsymptome oft erst ≥ 400 mg zuverlässig – je nach Person).
- Therapieresistenz: Manche Betroffene sprechen trotz ausreichender Blutspiegel nicht vollständig an.
- Neuroadaptive Veränderungen bei sehr langer oder hochdosierter Einnahme, die zu einer sogenannten Supersensitivitäts-Psychose führen können.
- Auslöser von außen wie starker Stress, Substanzkonsum oder körperliche Erkrankungen.
Ob eine Psychose unter laufender Medikation „milder“ verläuft, lässt sich nicht pauschal sagen. Manche erleben abgeschwächte Symptome, andere sind trotz Medikament voll im Schub – entscheidend ist, wie früh reagiert und die Behandlung angepasst wird.
Fazit: Medikamente sind ein wichtiger Schutz, aber kein absoluter. Regelmäßige ärztliche Kontrolle, frühzeitiges Erkennen von Warnzeichen und eine individuell passende Dosis sind entscheidend, um Rückfälle möglichst zu verhindern.
Hier eine Ergänzung zu folgender Fragestellung von mir:
Ich frage mich ob man durch hohe oder zu lang eingenommene höhere Antipsychotikadosierungen zu einer Therapieressistenz und Unwirksamkeit kommen kann, also das die notwendigen Dosierungen dadurch steigen je später man die Antipsychotika reduziert, also Betroffene mit früher reduktion auf ein Mindestmaß sich weniger an hohen Dosierungen gewöhnen?
Antwort Copilot:
Das ist eine spannende und auch in der Fachwelt immer wieder diskutierte Frage – und sie hat mehrere Ebenen, die man auseinanderhalten sollte.Ich bin kein Arzt, aber ich kann dir erläutern, wie das Phänomen in der Psychiatrie erforscht und beschrieben wird.
Mögliche Mechanismen
- Neuroadaptive Veränderungen Antipsychotika blockieren u. a. Dopaminrezeptoren (v. a. D₂). Bei langfristig hoher Blockade kann der Körper die Rezeptordichte oder -empfindlichkeit anpassen (sog. Up‑regulation).➡ Das kann bewirken, dass bei Absetzen oder Dosisreduktion mehr Dopaminrezeptoren „frei“ und überempfindlich sind – was Rückfälle begünstigen kann. Manche vermuten, dass dies auch zu einer Art Dosisanpassung nach oben führt, weil das ursprüngliche Wirkungs‑„Fenster“ sich verschoben hat.
- Tardive Psychosis / Supersensitivitäts-Psychose In der Literatur wird beschrieben, dass bei manchen Betroffenen nach jahrelanger, hochdosierter Gabe plötzlich psychotische Symptome trotz Medikation auftreten – möglicherweise wegen Rezeptor‑Überempfindlichkeit.
- Toleranzähnliche Effekte Nicht im klassischen Sinn wie bei Suchtmitteln, aber es kann sein, dass ein Patient klinisch weniger gut anspricht, obwohl die Blutspiegel gleich bleiben.
Was spricht für frühzeitige Dosisoptimierung?
- Nebenwirkungsminimierung (Metabolisches Syndrom, Bewegungsstörungen, Sedierung)
- Erhalt der Wirksamkeit bei geringerer Belastung: Studien legen nahe, dass viele stabilisierte Patient*innen auch mit einer reduzierten Erhaltungsdosis symptomfrei bleiben.
- Erhöhte Adhärenz: Weniger Nebenwirkungen → bessere Therapietreue.
Was dagegen spricht / Risiken
- Zu frühe oder zu starke Reduktion kann Rückfälle auslösen.
- Individuelle Unterschiede: Manche benötigen dauerhaft höhere Spiegel, um Rückfälle zu verhindern.
- Schwankende Krankheitsverläufe: Stress, Substanzkonsum oder körperliche Erkrankungen können die notwendige Dosis verändern.
Was sagt die Forschung?
- Leitlinien empfehlen nach Erreichen einer stabilen Remission so bald wie möglich auf die niedrig wirksame Erhaltungsdosis zu reduzieren.
- Es gibt Hinweise, dass sehr hohe Dauer-Dosierungen nicht automatisch besseren Schutz bieten, aber Nebenwirkungsrisiken deutlich steigern.
- Beweise für eine unumkehrbare „Therapieresistenz“ nur durch hohe Langzeitdosen sind begrenzt – es gibt Fallberichte, aber keine klare Kausalität.
- Entscheidender ist meist der individuelle Krankheitsverlauf und die Gesamtstrategie (inkl. Psychotherapie, soziale Stabilität, Stressreduktion).
Fazit: Es ist plausibel, dass zu lange sehr hohe Dosierungen Anpassungsvorgänge fördern, die später einen höheren Dosisbedarf vortäuschen oder Rückfälle beim Reduzieren wahrscheinlicher machen. Gleichzeitig kann eine gut geplante, langsame Dosisanpassung – individuell abgestimmt – helfen, Wirksamkeit zu erhalten und Nebenwirkungen zu senken.Die konkrete Entscheidung sollte immer mit einer Fachärztin oder einem Facharzt getroffen werden, der deinen bisherigen Verlauf und mögliche Risiken kennt.