Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und möchte euch kurz von meiner fast 20 jährigen Erkrankung berichten und euch vor allem auf einen wichtigen Punkt hinweisen: bei mir wurde fast die ganze Zeit gedacht, ich hätte Schizophrenie, habe jahrelang dementsprechend Medikamente erhalten (Risperodon, Zeldox, Truxal, Haldol, etc..). Nichts hatte geholfen, die Symptomatik, völlige Erschöpfung, Überfoderungsgefühl und psychotische Symptome wurde immer schlimmer, ich war völlig leistungunfähig, bis ich schließlich in einem Krankenheim gelandet bin, für 1 Jahr. Was hat schließlich die Wende gebracht und was hatte ich wirklich? Während eines der letzen Krankenhausaufenthalte (von insgesamt ca. 40) bin ich endlich auf eine kompetente Psychologin gestoßen, die mich auch mal gefragt hat, was ich denn glaube, was ich hätte. Und ich sagte Depressionen. Liebeskummer. Fakt war, dass ich mit ca. 28 Jahren, nach meinem Biologiestudium, meinen ersten Zusammenbruch hatte, als mein Ex-Freund und Traummann mir gesagt hat, dass seine neue Freundin schwanger sei. Diesen Mann habe ich über alles geliebt, er war mein Ruhepol und jetzt war mir mit einem Mal bewußt geworden, dass es kein zurück mehr gibt. Ich hätte mich am liebsten umgebracht, habe es aber nicht, auch nicht versucht. Leider haben meine Familie und meine Freunde mich nicht aufgefangen und einen Therapieplatz habe ich nicht bekommen, alle waren voll. Aber worauf will ich hinaus? Mir hat ein ambulanter Psychiater gesagt, dass unbehandelte Depressionen zu psychotischen Symptomen führen können, die dann als Schizophrenie fehl diagnostiziert werden. Behandeln muss man abervor allem die Grunderkrankung, die Depression, nur das führt zur Besserung der Symptome. Ich kann diesen Ansatz nur bestätigen, denn nach dem Gespräch mit der Psychologin und der Klärung meines Liebeskummers mit ihr, sind die psychotischen Symptome von einen auf den anderen Tag verschwunden und nie wieder gekommen. Meine Psychiaterin hier in Berlin hat dann bestätigt, dass es sich dann um keine Schizophrenie handeln kann.
Nicht alle Ärzte teilen diesen Ansatz, aber ich weiß aus Erfahrung, dass er stimmt. Ich erzähle euch dass, für den Fall, dass ihr aus konkreten Gründen auch das Gefühl habt, eigentlich unter Depressionen zu leiden und die medikamentöse Behandlung nicht ansetzt. Ich würde mich freuen, wenn ich damit jemandem 20 Jahre unnötige falsche Behandlung ersparen kann. Aber das solltet ihr im Verdachtsfall auf jeden Fall mit eurem Psychiater und Psychologen besprechen.
LG Alana