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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Unknown9

Member
Registriert
24 Aug. 2022
Beiträge
20
Hallo zusammen,

also zu mir einmal
Ich hab jetzt seid 2 Jahren Starke Negativ Symptome welche chronisch sind und Denkstörrungen und neuerdings Druch am Hinterkopf öfters Zittern und Körperlich schwach bin usw.
Ich hab mir lange zeit wirklich versucht einzureden dass ich "nur" Depressiv bin vorallem weil es meine Neurologen mir so Diagnostiziert haben
Allerdings hatte ich heute einen Termin bei einer neuen Psychologin und mit ihr reinen Tisch gemacht ich hab ihr alle oben gennanten Symptome
Erzählt und ihr sogar von meinem Verdacht erzählt.

Sie meinte daraufhin nur dass ich ja keinen Wahn oder Halluzinationen habe und deshalb niemals Schizophren sein kann.

Ich versteh die Welt einfach nichtmehr ich kann mit meinen Freunden und Arbeitskollegn kaum reden und Fremde Menschen block ich komplett ab.

Ich fühle mich dement es kann einfach keine Depressionen sein
Meine gesamt Persönlichkeit ist weg und ich weiß einfach nichtmehr was ich noch tun soll
 
Zu meinen Medikamenten
Ich nahm Venlaflaxin
Welche meine Symptome kein Bisschen verbessert hat

Jetzt hat sie mir Sertralin 100mg verschrieben und glaube natürlich auch dieses mal nicht dass sie mir weiter helfen
 
Es kann schon die Vorphase einer Psychose sein, da treten in der Regel auch keine richtigen Akutsymptome auf und eher das was du beschreibst.
Ich war vor der Psychose auch depressiv und auch vergesslich, also wenn ich mal etwas nach der Arbeit mitbringen sollte war es genauso wie wenn man mir nichts sagt, weil ich das eh vergessen hätte. Also keine richtige Demenz, aber eben Vergesslichkeit.
Psychologen können keine solchen Diagnosen machen, also dazu müsstest du am besten mit einem Psychiater/in darüber reden. Selbst Neurologen sind vom Fachgebiet heute da etwas abgetrennt vom Psychiater, also wäre es gut, wenn du da spezifisch zu einem Psychiater gehst bzw. dir eine Überweisung und Termin holst.
Ich glaube selbst da kann es schwerfallen so eine Diagnose zu stellen, weil Betroffene im Akutfall meist keine Krankheitseinsicht besitzen und vermutlich die meisten eben erst nach Krankheitsausbruch diagnostiziert werden, also wenn man dann irgendwie völlig neben der Kappe ist und ins Krankenhaus / Psychiatrie erstmal für die Behandlung muss.
Wäre auch eine Möglichkeit, dass du dir in einer Klinik einen Gesprächstermin geben lässt, da die Situation bei dir unklar ist, kann das ja auch etwas anders sein, etwa soziale Phobie oder andere psychische Erkrankungen, da gibt es ja relativ viele Überschneidungen von den Symptomen her.
Zu meinen Medikamenten
Ich nahm Venlaflaxin
Welche meine Symptome kein Bisschen verbessert hat

Jetzt hat sie mir Sertralin 100mg verschrieben und glaube natürlich auch dieses mal nicht dass sie mir weiter helfen
Venlafaxin SSNRI ist im Grunde ähnlich dem Sertalin SSRI nur, dass Venlafaxin zusätzlich zur Serotoninwirkung eine Noradrenalinwirkung hat. Das Noradrenalin kann etwas innerlich ruhig machen, also hilft eventuell etwas bei Reizbarkeit und Unruhe besser als Sertalin. Ich würde dir also eher empfehlen, beim Venlafaxin zu bleiben und das von der Dosis zu erhöhen. 2 Medikamente die auf Serotoin wirken könnten zu viel sein, könnte zu einem Serotoninsyndrom führen, was auch so ähnlich wie eine Psychose ist.
Alternativ kann ich dir vorschlagen, es mit Bupropion (SNDRI) + Citalopram (SSRI) zu probieren. Bupropion hat eine starke Noradrenalinwirkung und die zusätzliche Dopaminwirkung kann gegen Negativsymptomen sehr helfen. Risiko ist aber, dass es erstrecht zum Krankheitsausbruch führen kann, weil man bei Psychose ja Dopaminblocker bekommt und im Akutfall Antidepressiva auch problematisch sein können, also eher wie Brandbeschleuniger wirken.
Citalopram ist ein SSRI wie Sertalin nur, dass es vom Abbau im Körper etwas anderes ist, weshalb ich persönlich das vorziehe wenn es um Kombinationen unterschiedlicher Psychopharmaka geht.
Der Unterschied dieser Kombi Bupropion+Citalopram zu Venlafaxin wäre eben, dass die Noradrenalinwirkung stärker ist und die zusätzliche Dopaminwirkung, die aber bei Negativsymptomen sehr helfen kann. Da du dann die Serotoninwirkung einzeln im Citalopram hast, kannst du die Dosis auch besser anpassen, also da schauen von welchem Wirkstoff du mehr brauchst.

Wenn es deine Situation verschlimmert oder diese trotzdem schlechter wird, dann wirst du bei einer Psychose wohl an Neuroleptika kaum herumkommen, diese können anfangs sehr unangenehm sein, aber auch da gibt es Unterschiede und wenn man diese richtig anwendet, dann bekommt man deine Probleme sicher auch in den Griff. Würde ich aber eben erst einnehmen, wenn wirklich klar ist das du eine Psychose oder so etwas in die Richtung hast und an solchen Wirkstoffen (Neuroleptika/Antipsychotika) kaum herumkommst.
Da kann ich dir hier im Forum eventuell besser helfen, weil die Standardtherapien bei Psychose sehr zu wünschen übrig lassen.
Wenn es mit den Antidepressiva allein klappt, wäre es ideal, aber du solltest mit einer Verschlechterung rechnen, weil man den Krankheitsausbruch (Verwirrung Halluzinationen etc.) vermutlich nur schwer verhindern kann und dir vermutlich so früh auch keine Neuroleptika geben möchte.
 
Bei mir wurde bei meiner ersten Psychose eine Fehldiagnose gestellt, weil ich die Akutphase der Psychose alleine durchlebt habe und dann nur mit den folgenden Negativsymptome beim Psychiater vorgestellt wurde. Die Diagnose damals: schwere Depression mit psychotischen Zuständen. Venlaflaxin wurde mir tatsächlich ebenfalls verabreicht und hat mir nach ca. 5 Wochen stationärem Aufenthalt nur auf sehr hoher Dosis geholfen (325 mg). Ich habe allerdings auch parallel ein Antipsychotikum verschrieben bekommen (Olanzapin), das ist wohl bei der Behandlung von schweren Depression nicht unüblich.

Die Diagnose wurde dann im Laufe der Jahre von meiner Therapeutin im Verlauf der Sitzungen mit Rücksprache mit mir und meinem Psychiater entsprechend geändert (schizoaffektive Störung F25). Mir persönlich hat die Auseinandersetzung mit den genauen Diagnose-Klassfikationen (ICD-10) sehr geholfen. Wir haben uns damals in der Psychiatrie bei meiner 2. Psychose die Diagnosebilder teilweise unter brüllendem Gelächter gegenseitig vorgelesen (da gibt es echt viele lustige Sachen drin).

Prinzipiell gilt schon, dass die Psychotherapeut*innen den besseren Einblick in dein Wesen haben und somit treffender diagnostizieren sollten, je mehr sie dich kennenlernt. Oder meintest du mit neuen Psychologin eine Psychiaterin? Da musst du differenzieren, erstere haben Psychologie, die anderen Medizin studiert. In jedem Fall gilt: wenn die Symptome nicht managebar erscheinen, solltest du einen Psychiater aufsuchen. Auch Aufenhalte in offenen Psychiatrien können helfen (oft mit Ärzten und Pflegern reden). Andernsfalls kann dir die Arbeit mit einer Psychotherapeutin über die Zeit ggf. zu einer Diagnoseänderung und Linderung bzw. besseren Umgang mit den Symptomen führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kann schon die Vorphase einer Psychose sein, da treten in der Regel auch keine richtigen Akutsymptome auf und eher das was du beschreibst.
Ich war vor der Psychose auch depressiv und auch vergesslich, also wenn ich mal etwas nach der Arbeit mitbringen sollte war es genauso wie wenn man mir nichts sagt, weil ich das eh vergessen hätte. Also keine richtige Demenz, aber eben Vergesslichkeit.
Psychologen können keine solchen Diagnosen machen, also dazu müsstest du am besten mit einem Psychiater/in darüber reden. Selbst Neurologen sind vom Fachgebiet heute da etwas abgetrennt vom Psychiater, also wäre es gut, wenn du da spezifisch zu einem Psychiater gehst bzw. dir eine Überweisung und Termin holst.
Ich glaube selbst da kann es schwerfallen so eine Diagnose zu stellen, weil Betroffene im Akutfall meist keine Krankheitseinsicht besitzen und vermutlich die meisten eben erst nach Krankheitsausbruch diagnostiziert werden, also wenn man dann irgendwie völlig neben der Kappe ist und ins Krankenhaus / Psychiatrie erstmal für die Behandlung muss.
Wäre auch eine Möglichkeit, dass du dir in einer Klinik einen Gesprächstermin geben lässt, da die Situation bei dir unklar ist, kann das ja auch etwas anders sein, etwa soziale Phobie oder andere psychische Erkrankungen, da gibt es ja relativ viele Überschneidungen von den Symptomen her.

Venlafaxin SSNRI ist im Grunde ähnlich dem Sertalin SSRI nur, dass Venlafaxin zusätzlich zur Serotoninwirkung eine Noradrenalinwirkung hat. Das Noradrenalin kann etwas innerlich ruhig machen, also hilft eventuell etwas bei Reizbarkeit und Unruhe besser als Sertalin. Ich würde dir also eher empfehlen, beim Venlafaxin zu bleiben und das von der Dosis zu erhöhen. 2 Medikamente die auf Serotoin wirken könnten zu viel sein, könnte zu einem Serotoninsyndrom führen, was auch so ähnlich wie eine Psychose ist.
Alternativ kann ich dir vorschlagen, es mit Bupropion (SNDRI) + Citalopram (SSRI) zu probieren. Bupropion hat eine starke Noradrenalinwirkung und die zusätzliche Dopaminwirkung kann gegen Negativsymptomen sehr helfen. Risiko ist aber, dass es erstrecht zum Krankheitsausbruch führen kann, weil man bei Psychose ja Dopaminblocker bekommt und im Akutfall Antidepressiva auch problematisch sein können, also eher wie Brandbeschleuniger wirken.
Citalopram ist ein SSRI wie Sertalin nur, dass es vom Abbau im Körper etwas anderes ist, weshalb ich persönlich das vorziehe wenn es um Kombinationen unterschiedlicher Psychopharmaka geht.
Der Unterschied dieser Kombi Bupropion+Citalopram zu Venlafaxin wäre eben, dass die Noradrenalinwirkung stärker ist und die zusätzliche Dopaminwirkung, die aber bei Negativsymptomen sehr helfen kann. Da du dann die Serotoninwirkung einzeln im Citalopram hast, kannst du die Dosis auch besser anpassen, also da schauen von welchem Wirkstoff du mehr brauchst.

Wenn es deine Situation verschlimmert oder diese trotzdem schlechter wird, dann wirst du bei einer Psychose wohl an Neuroleptika kaum herumkommen, diese können anfangs sehr unangenehm sein, aber auch da gibt es Unterschiede und wenn man diese richtig anwendet, dann bekommt man deine Probleme sicher auch in den Griff. Würde ich aber eben erst einnehmen, wenn wirklich klar ist das du eine Psychose oder so etwas in die Richtung hast und an solchen Wirkstoffen (Neuroleptika/Antipsychotika) kaum herumkommst.
Da kann ich dir hier im Forum eventuell besser helfen, weil die Standardtherapien bei Psychose sehr zu wünschen übrig lassen.
Wenn es mit den Antidepressiva allein klappt, wäre es ideal, aber du solltest mit einer Verschlechterung rechnen, weil man den Krankheitsausbruch (Verwirrung Halluzinationen etc.) vermutlich nur schwer verhindern kann und dir vermutlich so früh auch keine Neuroleptika geben möchte.
Hey Maggi du meintest ja dass ich mich in einer Klinik vorstellen könnte was für eine Klinik meinst du denn genau...
Suche aktuell nach Optionen mir mehrere Meinungen von Psychiatern usw. Einzuholen was ich tun soll am besten und danke für deine Kommentare unter meinen Posts die helfen sehr viel.
 
Für mich fühlt es sich an, wie eine starke energetische Schwäche. Mit Darmproblemen, Migräne und depressiver Verstimmung, ist Deine Lebensenergie blockiert, dem Hinweis mit dem Nerv am Hinterkopf würde ich auch nachgehen. Wenn Du es DIr leisten kannst würde ich einen Heilpraktiker aufsuchen, insbesondere würde ich einen klassischen Homöopathen zu Rate ziehen. Oder eine Arzt/Mediziner, mit homöopathischer Ausbildung, dann zahlt es die Krankenkasse. Medikamente unterdrücken nur weiter und stärker Deine schon unterdrückte Lebensenergie (Migräne).

Die Methoden in der alternativen Medizin aktivieren Deine Selbstheilungskräfte, Du möchtest doch gesund werden und nicht alles weiter unterdrücken. Homöopathie aktiviert durch spezifische feinergetische Informationen oder Reize Deine Selbstheilungskräfte.

Der Homöopathie wird wenig Vertrauen bzgl. der Wirksamkeit engegengebracht daher ein Bsp.
aus der Ärztezeitung, eine Ärztin mit 10 Jahren Berufserfahrung berichtet:

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Die-Homoeopathie-gibt-der-Psyche-heilsame-Impulse-391900.html

Die Homöopathie gibt der Psyche heilsame Impulse​


Ebenso richtet sich die Behandlung nicht nur nach den Symptomen, sondern auch nach der Persönlichkeit und den individuellen Reaktionen auf einen Reiz. Psychische Störungen wie Depressionen, Ängste oder Zwänge sind daher eine klassische Domäne der Homöopathie.

"Ich lasse die Patienten zunächst erzählen", so Dr. Claudia de Laporte zur Ärzte Zeitung. "Meist schildern sie typische Symptome wie Schlafstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, morgendliche Antriebslosigkeit oder niedergedrückte Stimmung."

Für wichtig hält die Allgemeinmedizinerin, Homöopathin und Psychotherapeutin, die seit zehn Jahren in eigener Praxis arbeitet, auch die Frage nach der Biografie und aktuellen Auslösern der Depression: "Anlässe sind auffallend häufig Gefühle von Nicht-Geborgensein, Trennungsängste und tatsächliche Verluste.

Nur bei Menschen mit sehr schweren Depressionen und Suizidgedanken nutzt sie zusätzlich die Schulmedizin, und zwar in Absprache mit einem Psychiater. Bei mittleren und leichten Depressionen genüge fast immer die Homöopathie allein, manchmal kombiniert mit einer Psychotherapie. Selten verschreibe sie Antidepressiva, und das meist auch nur so lange, bis sie das richtige homöopathische Mittel gefunden habe.

De Laporte: "Wie das geschickt geführte Anamnesegespräch setzt auch die homöopathische Arznei einen Impuls, wodurch den Patienten ihr Kernproblem bewusst wird."

Gute Erfahrungen mit homöopathischen Substanzen hat sie auch bei Ängsten und Zwängen gemacht: "In der Schulmedizin haben Zwangsstörungen keine gute Prognose, aber mit Homöopathika klingen sie häufig überraschend gut ab."
...

Das Antidepressiva bei DIr nicht wirken ist auch nicht ungewöhnlich. Den Artikel kann ich Dir empfehlen:

https://www.zentrum-der-gesundheit....krankungen/depressionen-uebersicht/depression

Ein paar Zitate daraus:

Depression: Diese Massnahmen können helfen​


Immer mehr Menschen sind von einer Depression betroffen. Die meisten nehmen Antidepressiva oder gehen zur Psychotherapie. Vielen Betroffenen geht es trotzdem nicht gut. Denn oft wird nicht nach den Ursachen gesucht, deren Behebung in manchen Fällen gar nicht so schwer wäre. Naturheilkundliche Massnahmen, die jeder selbst umsetzen kann, könnten hier eine grosse Unterstützung bieten und sollten jede konventionelle Therapie begleiten.


Helfen Medikamente gegen Depressionen?​

Antidepressiva aber heilen nicht. Sie wirken laut mancher Experten nicht viel besser als entsprechende Placebopräparate ( 7 ). Irving Kirsch beispielsweise – Professor für Psychologie an verschiedenen Universitäten sowie Dozent für Medizin an der Harvard Medical School in Boston – erhielt in der Vergangenheit viel Aufmerksamkeit für seine Studien, in denen er zeigte, dass die Wirksamkeit von Antidepressiva zum grössten Teil auf einem Placeboeffekt beruht ( 6 ).

In der Zeitschrift für Psychologie erklärt er in einem Artikel aus dem Jahr 2014, wie es dann überhaupt dazu kommen kann, dass Antidepressiva eine Zulassung erhalten und millionenfach bei Depressionen verordnet werden.

Die Zulassungskriterien der FDA (US-Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit) seien das Problem, schreibt Kirsch. Dort verlange man mindestens zwei klinische Studien, die einen signifikanten Unterschied zwischen dem Medikament und dem Placebopräparat zeigen können. Der Trick sei nun aber, dass man unendlich viele Studien machen könne, um letztendlich die zwei erforderlichen Studien vorweisen zu können. Die Studien mit negativem Ausgang würden einfach ignoriert.

Studien zur Wirkungslosigkeit von Antidepressiva werden nicht veröffentlicht​

Ein sehr gutes Beispiel für die selektive Veröffentlichung von Antidepressiva-Studien – so Kirsch – ist Vilazodon, ein Antidepressivum, das 2011 von der FDA zugelassen wurde. Man hatte für dieses Medikament insgesamt sieben kontrollierte Wirksamkeitsstudien durchgeführt. In den ersten fünf zeigten sich keine signifikanten Wirkungen bei Depressionen. In zweien davon schnitt sogar das Placebopräparat besser ab.

Also liess der Hersteller zwei weitere Studien durchführen und schaffte es schliesslich, einen kleinen, aber signifikanten Unterschied im Vergleich zum Placebopräparat aufzuzeigen – flugs wurde das Mittel von der FDA zugelassen. In den Informationen, die man Ärzten und Patienten zum entsprechenden Antidepressivum zukommen liess, konnte man lesen, dass zwei Studien die Wirkung des Mittels belegten, was beeindruckend klingt, aber nur, weil man von den fünf erfolglosen Studien nichts weiss. Diese liess man vorsorglich unter den Tisch fallen.

Schon drei Jahre zuvor schrieben Turner et al. im The New England Journal of Medicine, dass in der Fachliteratur meist nur solche Studien veröffentlicht würden, die Antidepressiva eine Wirkung bescheinigten. So wurden zwischen 1987 und 2004 zwölf Antidepressiva auf der Basis von 74 Studien zugelassen. 38 dieser Studien bescheinigten den Medikamenten eine Wirkung und 37 davon wurden veröffentlicht. Die übrigen 36 der 74 Studien aber zeigten keine Wirkung nach Einnahme von Antidepressiva.

Nur 3 davon wurden mit diesem Ergebnis veröffentlicht. 22 wurden gar nicht publiziert, während 11 zwar veröffentlicht wurden, aber ihre Schlussfolgerungen plötzlich so formuliert waren, als hätten die Antidepressiva eine hilfreiche Wirkung gezeigt. Turner und Kollegen raten daher, stets die Ergebnisse einer Studie zu lesen und nicht nur die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler ( 20 ).

Interessantes Nebenergebnis sämtlicher Antidepressiva-Studien ist, dass Placebo-Präparate – auch wenn sie oft einen positiven Effekt haben – im Gegensatz zu den echten Medikamenten KEINE oder weniger Nebenwirkungen aufweisen. Die helfende Wirkung kann man sich also gut einbilden, die Nebenwirkungen der Antidepressiva glücklicherweise weniger gut.

Ärzte verschreiben lieber Antidepressiva als Psychotherapien​

Leider verschreiben Ärzte die nebenwirkungsreiche echte Variante – und das auch noch sehr viel lieber als eine Psychotherapie. Gerade bei einer mittelschweren Depression, wenn eine Psychotherapie also besonders wichtig wäre, werden laut einer Studie, die 2017 im Ärzteblatt vorgestellt wurde, oft nur Medikamente gegeben ( 2 ).

Bekommt man nun aber doch die Überweisung zur Psychotherapie, dann heisst es nicht selten, sich erst einmal in Geduld zu üben. Denn die Wartelisten mancher Therapeuten sind so lang, dass Monate ins Land ziehen können, bis man den ersten Termin erhält. Ist man endlich an der Reihe, erhält man die Information, dass eine Psychotherapie keinesfalls von heute auf morgen wirke, man hingegen mit Monaten, wenn nicht gar Jahren rechnen müsse, die man „auf der Couch“ verbringen werde. Von einer „optimalen Versorgung“ depressiver Menschen ist die Schulmedizin also doch noch sehr weit entfernt. Gleichzeitig wartet man vergeblich auf Hilfe zur Selbsthilfe - eine Lücke, die wir wenigstens zu einem Teil mit diesem Artikel schliessen möchten.

Depression: Natürliche Massnahmen können helfen​

Bei einer Depression gibt es viele ganzheitliche und naturheilkundliche Möglichkeiten, die nachweislich helfen können. Wer jedoch an Depressionen leidet, ist oft nicht in der Lage, mal eben ein Sportprogramm zu absolvieren, zu schauen, welche Nahrungsergänzungen erforderlich wären, die Ernährung gesünder zu gestalten, die Nebenwirkungen von Medikamenten zu überprüfen, die man seit Jahren nimmt, geschweige denn ein ganzheitliches Konzept zusammenzustellen.

Wir möchten daher schon an dieser Stelle darauf hinweisen, dass unser Artikel und die darin aufgeführten Möglichkeiten der Selbsthilfe nicht nur für depressive Menschen gedacht sind, sondern auch für Angehörige, Ärzte und Therapeuten, die dann den Betroffenen entsprechend beistehen und sie unterstützen können. Denn diese brauchen definitiv mehr als einfach nur Tabletten und oft auch mehr als eine Psychotherapie.

Allerdings ist es so gut wie nie so, dass eine ganz bestimmte Vorgehensweise oder ein ganz bestimmtes Mittel jedem Betroffenen gleichermassen helfen würde. Stattdessen scheint gerade bei einer Depression jeder einzelne Mensch ein ganz individuelles Konzept aus verschiedenen Massnahmen zu benötigen. Unser Artikel soll auf diese in Frage kommenden Massnahmen hinweisen. Welche davon letztendlich im Einzelfall sinnvoll und hilfreich sind, muss für jeden einzelnen Menschen sorgfältig überprüft und individuell entschieden werden.

Was genau helfen kann:

https://www.zentrum-der-gesundheit....krankungen/depressionen-uebersicht/depression
 
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