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Oliver

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21 Juli 2022
Beiträge
478
Hallo Liebe Community,

mein Name ist Oliver und ich leide an Hebephrenie seit Februar 2019. Aufgrund der langanhaltenden Negativsymptomatik wurde mir bereits auch ein schizophrenes Residuum diagnostiziert.

Ich wollte hier im Forum mal Fragen, ob jemand Erfahrungen hat bzgl. einer EM Rente zum diesem Krankheitsbild.

Ich habe bereits schon einmal die EM Rente beantragt während meiner Reha. Sie wurde aber abgelehnt, da ich laut den Ärzten in der Reha noch 6 Stunden erwerbsfähig sei, was ich aber nicht mehr schaffe. Dies habe ich auch den Ärzten in der Reha so kommuniziert, weil die Praktika, die ich machen musste während der Reha nur Praktikantentätigkeiten waren, bei denen ich Pause machen konnte wie ich wollte und ich an die Hand genommen wurde bei der Arbeit, was natürlich überhaupt nicht den allgemeinen Bedingungen des 1. Arbeitsmarktes entspricht. Aber Sie haben mich trotzdem für 6 Stunden erwerbsfähig geschrieben.

Nach der Ablehnung der EM Rente, habe ich nochmal versucht Fuß zu fassen auf den 1. Arbeitsmarkt. Leider habe ich es nicht mehr geschafft, selbst Minijobs fand ich zu anstrengend für mich. Deswegen bin ich zu meinen Psychiater gegangen und habe nochmal mit Ihm besprochen, ob es Sinn macht die EM Rente nochmal zu beantragen. Er staunte, dass ich die noch nicht bekommen habe bei der Diagnose und half mir nochmal bei der Beantragung, in dem er dementsprechend ein Befundbericht (S0051) anfertigte. Mit diesem Befundbericht bin ich zum VDK gegangen und habe den Rentenantrag ausgefüllt und abgeschickt. Nach ein paar Monate kam dann eine Einladung zum Gutachtertermin, bei den ich letzte Woche war. Das Gespräch ging ca. ne Stunde. Laut Rentenversicherung ist auch das Gutachten schon eingetroffen und wird vom sozialmedizinischen Dienst ausgewertet.

Meine Frage ist an dieses Forum, ob jemand mit der selben oder ähnlicher Erkrankung ebenfalls die EM Rente beantragt hat oder vlt auch sie schon bekommt.

Habe nämlich bisschen Bammel, dass ich die EM Rente nicht bekomme und wollte gern wissen wie eure Erfahrungen diesbezüglich sind.



Vielen Dank im Voraus für euere Antworten!



LG Oliver
 
Hebephrenie ist ja eine schwerwiegende Form der Psychose, von daher scheint den Ärzten oder Prüfern bei der Reha ein Fehler unterlaufen zu sein. Vielleicht hast du auch die falsche Reha gemacht, weil das unterscheidet sich von einer beruflichen Reha, also bei mir wurde es bei einer 6 wöchigen Reha festgestellt, ich hab mich in der Zeit aber auch erkundigt und dort wurde auch vor Ort mir weitergeholfen wie das mit der Antragsstellung und so ist.
Mach dir also keinen Stress und warte ab. Die Voraussetzungen für eine volle Erwerbsminderungsrente scheinst du zu haben.
Also Hebephrenie selbst ist seltener als andere Psychose, aber von den Prognosen her eher schlechter.
Welche Medikamente und so bekommst du und wie stark ist bei dir die Negativsymptomatik ausgeprägt?
 
Guten Morgen Maggi,

Also mein Psychiater meinte auch, dass er es nicht verstehen kann, wie dich mich in der Reha 6Std. erwerbsfähig geschrieben haben. Er findet das unverantwortlich von den Reha-Ärzten. Meine Reha war eine 9-Monatige medizinische Reha plus anschließend eine 6-Monatige berufliche Reha.
Ich nehme das Medikament Abilify Maintena als Depotspritze einmal im Monat, was mir aber nicht wirklich hilft. Merke keinen Unterschied mit diesem Medikament bzw. eine Verbesserung meines Gesundheitszustandes. Ansonsten sind meine Symptome der Negativsymptomatik stark ausgeprägt. Ich lebe sehr zurückgezogen im Elternhaus, kann mich schwer konzentrieren auf eine Aufgabe und bin stark antriebsgemindert. Meistens stehe ich sehr spät auf, weil ich irgendwie kein Antrieb habe und keinen Sinn sehe für irgendwas aufzustehen. Dann frühstücke ich in Ruhe und versuche konzentrationsaufgaben wie Mathe oder Schach. Dann grübel ich ne Weile und fantasiere ein bisschen in meiner Traumwelt, dass ich ein angesehener Arzt sei oder Kapitän auf einen Schiff. Da ich mich sehr stark zurückziehe, bekomme ich auch wenig von der Umwelt mit und lebe da sehr stark in meiner Welt. Mein Arzt meinte ich hätte einen starken Realitätsverlust den ich auch ab und zu mitbekomme. Habe dass System in denen wir alle Leben komplett ausgeblendet :confused:. Des Weiteren ist mein Verhalten laut meinen Eltern und damaligen Kollegen verantwortungslos bzgl. das Erledigen und gewissenhaften bearbeiten von gestellten Aufgaben.
Auch zeige ich gelegentlich ein läppisches Verhalten. Die Ärzte meinten zu mir ich sei sehr verletzlich bzw. dünnhäutig und kann schwer mit Lebenskrisen umgehen wie Jobverlust und Trennungen. Deswegen ist auch die Erkrankung ausgebrochen. Zudem reagiere ich sehr empfindlich auf Stress. Bin schon gut mit meinem Alltag überfordert und wenn ich mal nur zwei Termine am Tage habe, dann fang ich leicht an zu Zittern, weil es für mich Stress ist. Einen Betreuer habe ich nicht, da meine Eltern die Vorsorgevollmacht unterzeichnet haben, aber wenn meine Eltern nicht mehr sind, dann werde ich wahrscheinlich einen beantragen.
Was hast du denn für eine Erkrankung Maggi, weil du geschrieben hast, dass es bei dir bei einer 6 wöchigen Reha festgestellt wurde. Hast du auch Hebephrenie?
Nach dem neuen ICD-11 gibt es ja dann nicht mehr die Subtypen der Schizophrenie wie paranoide, hebephrene oder katatone etc. Bin dann mal gespannt, was ich dann habe für eine Schizophrenie.
Und hast du Erfahrung wie lange die Rentenversicherung braucht für eine Entscheidung, ob ich die Rente bekomme oder nicht.

Lg Oliver
 
Achso... Einen Schwerbehindertenausweis habe ich auch. Habe ein GdB von 60.
 
Auch habe ich Anhedonie und Abulie meinten die Ärzte.
 
Hay Oliver,

ich habe paranoide Schizophrenie und seit einem halben Jahr bekomme ich die EMR. Meine beantragung hat relativ lange gedauert. Zuerst gab es noch keine Gutachten von Ärzten, deshalb wurde mein Antrag abgelehnt. Ich hab denen geschrieben, dass ich in eine Klinik gehen werde und habe sie gebeten, auf den Befundbericht zu warten. Das hat geklappt und mein Antrag wurde sozusagen pausiert. Als ich dann den Befundbericht von der Klinik erhalten habe ging es soweit ich mich erinnern kann relativ schnell. Sagen wir.. 1-2 Monate? Ich weiss es leider nicht mehr so genau, da ich sehr vergesslich bin...
Ich denke, dass du die EMR bekommen wirst, da du, wie Maggi schon sagte, eine schwerwiegende Form der Psychose hast. Zumal du noch das Gutachten von dem Psychiater hast, welcher dir Rückenwind gibt.

Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass es klappt!
 
Hallo Nocturna,

vielen Dank für deine Nachricht. Ja mein Psychiater steht da hinter mir und meinte zu mir, dass es schon klappen wird.
Hab nur Bammel, dass mein alter Reha-Bericht von der RPK in Görlitz mir die Ablehnung der EM Rente beschert wie beim ersten mal, weil wie geschrieben, die "Idioten" mich 6 Stunden erwerbsfähig geschrieben haben, trotz meiner Bedenken die ich geäußert habe.
Nun muss ich abwarten. Laut Aussage der Rentenversicherung liegt das Gutachten bereits beim sozialmedizinischen Dienst. Falls diese abgelehnt wird, gehe ich mit Hilfe des VDKs in den Widerspruch oder auch Klageverfahren.
Hast du die EMR unbefristet bekommen und wie lebst du so mit der Erkrankung? Hast du einen Betreuer oder kommst du gut alleine klar?

LG Oliver
 
Hay Oliver,

klingt nach nem Plan. Wenn du mit hilfe des VDKs in Widerspruch gehst, kostet das dann etwas für dich?
Ich habe die EMR für 2 Jahre befristet bekommen und habe auch ein wenig Angst vor dem Folgeantrag.. Aber das sind ja noch 1,5 Jahre bis dahin. Ich hab keinen Betreuer. Öfter habe ich Probleme unter Menschen zu gehen, aber das hat sich relativ gebessert. Ich bin ziemlich vergesslich, unkonzentriert und hab 0 Antrieb. Ausserdem hab ich 18 Kilo zugenommen. Ich leide manchmal unter Derealisationen. Vor der Medikation hatte ich noch weitere Symptome die jetzt zum Glück nicht mehr vorhanden sind. Meine Symptome wurden aber auch durch Stress getriggert und dem war ich vor der EMR auch ausgesetzt. Kann sein, dass die EMR auch seinen Teil dazu beigetragen hat, dass die Symptome nicht mehr getriggert werden, weil ich nicht mehr so gestresst bin.
Wie alt bist du eigentlich?

LG Nocturna
 
ich bin auch beim VDK. bei mir war es auch so dass die EM-Rente desöfteren abgelehnt wurde, aber wir haben immer weiter geklagt und beim letzten Gericht habe ich sie dann bekommen.
Ansonsten gibt es auch in jeder Stadt jemanden der sich mit Anträgen auskennt. Was man sonst noch so machen kann. (Zum Beispiel wenn man vor 25 krank wurde (glaube ich, bin mir nicht ganz sicher) kann man Kindergeld beantragen.
 
Hallo @Nocturna ,

vergesslich bin ich auch geworden und unkonzentriert auch. Antrieb ist bei mir stark gemindert aber noch keine 0 Prozent. Bisschen Motivieren kann ich mich noch, um was zu tun, wie einkaufen oder ne Runde Fahrrad fahren.
Derealisation habe ich nicht, nur den beschriebenen Realitätsverlust. Wie wirkt sich denn eine Derealisation bei dir aus?
Das höre ich nämlich zum ersten mal.
Ja Stress ist nicht gut für Personen, die empfänglich für psychische Erkrankungen sind. Bei mir war der Auslöser ein Jobverlust und später die Trennung von meiner Lebensgefährtin.
War es bei dir beruflicher Stress? Wenn ja, was hast du gearbeitet?
In meinen Klinikaufenthalten habe ich ja viele Menschen kennen gelernt mit psychischen Erkrankungen. Viele haben mir gesagt, dass der zunehmende Stress auf Arbeit die Ursache war, wie Arbeitsverdichtung durch die Digitalisierung zum Beispiel oder das Leute entlassen wurden und die Arbeit von den restlichen Mitarbeitern übernommen werden musste.
Ich habe auch gelesen, dass psychische Erkrankung stark auf dem Vormarsch sind und weiter steigen.
Ich mache auch drei Kreuze, wenn ich die EM Rente bekommen sollte. Dann werde ich ehrenamtlich beim VDK helfen und den Rest des Tages um mich kümmern.
Aktuell beziehe ich ja zum Glück noch eine BU Rente von der Allianz.
Ich bin 34 Jahre alt und die Erkrankung ist mit 31 Jahre ausgebrochen. Davor habe ich studiert und dann als Ingenieur bei Siemens gearbeitet bis nix mehr ging.
Die Kosten für einen Widerspruch belaufen sich auf 20 Euro. Wenn du ins Klageverfahren gehen willst mit dem VDK, kostet das ca. 60 bis 70 Euro hat man mir gesagt.
Ich denke mal wenn bei uns die Erkrankung nicht besser wird, sollte die EM Rente ohne Probleme auch verlängert werden, laut meinen Recherchen im Internet. Einige haben auch schon eine unbefristete EM Rente bekommen mit Schizophrenie, habe ich im Netz gelesen. Deswegen bin ich positiv gestimmt, dass eine Verlängerung bei bestehender Erkrankung kein Problem sein wird, ansonsten wende dich an einen Sozialverband wie dem VDK oder SoVD. Da gibt es ausgebildete Juristen, die sich dann um sowas kümmern, laut meinen Erfahrungen.

Hey @ThomasErtl1993 ,

was hast du denn für eine Form der Schizophrenie? Schön, dass es mit der EM Rente bei dir funktioniert hat. Hast du sie unbefristet oder befristet bekommen. Und wie lange hat sich das Rentenverfahren bei dir hingezogen? Hab nämlich auch etwas Bammel, dass sich das bei mir auch so lange hinauszögert.

LG Oliver
 
Hay Oliver,

Die Derealisation wirkt sich so aus, als wäre die Realität nur ein Traum.. Aber es geht noch abgespaceder. Es kam zuweilen vor, dass ich gedacht habe, dass die gesamte Realität nur ein Traumkonstrukt ist, welches einem Alienzoo gleicht. Es gibt viele Entitäten die in anderen Realitätsblasen gefangen sind und ihr Leben leben. Ich bin eins davon. Besucher dieses Zoos können sich dann als Zuschauer in diese Realität begeben und eine Form annehmen um das "Tier" in Gefangenschaft zu beobachten. Der Solipsismus hat mich da ein bisschen an diese Denkweise rangeführt.

Ich hab ne Ausbildung zum Elektriker, konnte dann aber aufgrund des Stresses den Beruf nicht mehr ausüben. Ich sollte die Leitung für eine elektrische Abteilung in einer anderen Firma übernehmen. Später hab ich noch verschiedene andere Jobs gehabt. Zuletzt in der Produktion. Durch den Stress dort habe ich aber Symptome bekommen und musste aufhören. (Ich hab zum Beispiel gedacht, dass ein Mitarbeiter mich umbringen will und dann im Wald vergraben wird. Wobei er eigentlich nur einen Kaffee mit mir trinken gehen wollte.)

Sehr interessant, danke für die Info.

LG Norcturna
 
Hey Nocturna,

Eine Ausbildung zum Elektriker habe ich auch gemacht. In der Reha habe ich auch in der Produktion gearbeitet, aber das habe ich nicht mehr geschafft. In den ganzen Praktika, die ich gemacht habe, haben die Chefs gemeint, dass ich meine Arbeit gut gemacht hätte, aber ich war immer zu langsam und teilweise zu unkonzentriert und deswegen hat mich keiner Einstellen trotz Zuschüsse von der Rentenversicherung zum Bruttogehalt.
Ich denke wenn man schwer psychisch Krank ist, ist einen der 1. Arbeitsmarkt verschlossen. Man kann ja immer mal für eine längere Zeit ausfallen durch die Erkrankung. Meine Erfahrung in der Reha war auch, dass die einen mit allen Mitteln wieder in die Arbeit stecken wollten, egal zu welchen Konditionen und Arbeitsbedingungen. Hauptsache die haben Ihr Ziel erreicht und einer war wieder in Lohn und Brot und ein braver Steuerzahler in diesem System. Alternativen wurden keine aufgezeigt. Es ging immer nur was kann man denn noch arbeiten gehen in diesem System, was einen teilweise auch Krank gemacht hat. Deswegen bin ich froh, wenn ich diese EM Rente bekomme.

LG Oliver
 
Was hast du denn für eine Erkrankung Maggi, weil du geschrieben hast, dass es bei dir bei einer 6 wöchigen Reha festgestellt wurde. Hast du auch Hebephrenie?
Nach dem neuen ICD-11 gibt es ja dann nicht mehr die Subtypen der Schizophrenie wie paranoide, hebephrene oder katatone etc. Bin dann mal gespannt, was ich dann habe für eine Schizophrenie.
Und hast du Erfahrung wie lange die Rentenversicherung braucht für eine Entscheidung, ob ich die Rente bekomme oder nicht.
In meinen früheren Arztbriefen stand da einmal etwas von einem "Verdacht auf Hebephrenie", ansonsten eben paranoide Psychose(F20), wobei sich das dann zur gemischten schizoaffektiven Psychose(F25.2 mit zusätzlich F20) geändert hat. Jetzt bin, ich glaube ich nur noch mit schizoaffektiver Störung und Residualzustand oder so geführt. So läppisches Verhalten hatte ich auch Zweitweise indem ich eben in Kino lachen musste, auch wenn Action grade war, wo es unangemessen gewesen ist.
Bei mir waren damals die Negativsymptome sehr stark ausgeprägt, bis ich etwas fand was hilft.
Du schreibst ja das du Abilify Depot bekommst, was an und für sich ja kein schlechtes Medikament/Wirkstoff ist. Die Depotspritzen sind da glaube ich etwas höher dosiert, weshalb ich dir da raten würde auf Tabletten dich umstellen zu lassen, wo es bereits ab 5mg gut wirken kann. Da gilt im Grunde nur so viel wie notwendig ist einnehme.
Aripiprazol passt auch zu der Empfehlung(Forenlink) hier im Forum bei der zusätzlich Bupropion+Citalopram als Antidepressivum eingenommen werden, wobei das Bupropion diese Negativsymptome sehr bessern kann und Citalopram erst nach dem Bupropion eingeschlichen werden sollte.
Bupropion wirkt da ganz gut gegen Unruhesymptome und Restsymptome die Aripirpazol hat und hilft auch bei Stimmungsschwankungen, das Citalopram dagegen reduziert Nebenwirkungen des Bupropions und dämpft das Emotionale bzw. Libido etwas, was beim Aripiprazol gut reinpasst.
Schau dir am besten diese Empfehlung an und drucke(Druckversion) das für deinen Psychiater aus, wenn du so eine Umstellung ausprobieren möchtest. Dann kann er sich das anschauen und dich Schrittweise umstellen.
Durch diese speziellen Antidepressiva insbesondere dem Bupropion, wird die Psychose durch Verringerung der Negativsymptomatik besser, was sich indirekt auch auf die Positivsymptomatik lindernd auswirkt.
Das Aripiprazol kann aufgrund dieser Antidepressiva dann in Intervalform(eine Woche im Monat am Stück) eingenommen werden, was die Wirkung der Antidepressiva verbessert welche täglich/durchgehend eingenommen werden müssen.
Schau es dir am Besten mal an. Im Artikel findest du da auch ungefähre Dosisangaben an denen man sich grob orientieren kann und zusätzliche Wirkstoffe wie Trimipramin-Tropfen, was bei eventuellen Schlafproblemen sehr nützlich sein kann.
 
Hallo Maggi,

vielen Dank für deine Infos. Ich schaue mir das mal an und bespreche das mit meinem Psychiater. Abilify Maintena als Depotspritze haben die mir empfohlen, weil ich da nicht jeden Tag Tabletten schlucken muss und die vlt vergesse zu nehmen.
Kurze Frage an dich noch. Du beziehst auch schon die EMR, so wie ich das verstanden habe. Wenn ja, ist diese befristet bei dir oder unbefristet.

Lg Oliver
 
Wenn ja, ist diese befristet bei dir oder unbefristet.
Bei mir mittlerweile unbefristet. Anfangs waren es glaube ich 2 dann 3 oder 4 Jahre und dann unbefristet. Also die volle Erwerbsminderungsrente. Es gibt ja auch noch Teilerwerbsminderung.
Bei voller Erwerbsminderung kann man auch 525€ ohne Abzüge dazuverdienen, darüber würde es Abzüge auf die Rente geben, aber wäre theoretisch auch möglich.
Also ich musste glaube ich 2x verlängern bis ich unbefristet bekommen habe.
Ich bin jetzt 35. Bei mir hat die Psychose etwa 2010-11 angefangen und ich hab erst Jahre später das mit der Rente dann beantragt. Das mit der Reha und der Beantragung ging bei mir reibungslos, also da kann ich nichts beanstanden.
 
Ok vielen Dank für die Info.
Freut mich, dass du sie unbefristet bekommen hast. Ich hoffe, dass klappt bei mir auch über die Jahre.
Na da ist ja die Erkrankung sehr früh bei dir aufgetreten. Bei mir ja erst mit 31 Jahren mit Prodromalphase bestimmt mit 26 27 Jahren.
Kommst du alleine zurecht im Leben oder hast du einen Betreuer? Und gehst du noch zu einem Psychologen?
 
Ich hab keinen Betreuer und wenn ich einen Rückfall habe, dann bekommt meine Mutter automatisch die Betreuung. Mittlerweile komme ich aufgrund dieser Medikamentekombi sehr gut zurecht. Die Umstellung ist ca. 6 Jahre her und es wurde alles deutlich besser. Negativsymptome wurden erst damit besser.
Ich habe einen guten Psychiater mit dem ich auch so gut reden kann, dieser nimmt sich auch Zeit dafür. Psychologen habe ich keinen und komme auch so gut zurecht. Vieles habe ich in Betroffenen Gruppen und Foren verarbeiten können. In der Klinik haben mir aber auch psychologische Gespräche sehr geholfen, da ich so etwas wie einen Schuldwahn hatte, wo ich mir etwas unrealistischen eingeredet habe(realitätsfern)

Das mit der Medikamente Umstellung hat bei mir gedauert bis ich das so gefunden habe. Das sollte dir auch helfen, da das wirklich viel ausmacht und sich von den üblichen Behandlungen unterscheidet.
Die Depotform ist dafür aber ungeeignet da dabei das Aripiprazol in Intervallform eingenommen wird, auch wenn Neuroleptika für die tägliche Einnahme gedacht sind.
Depot hat an sich bis auf die einmalige Einnahme im Monat keine Vorteile.
Aripiprazol hat auch so eine hohe Halbwertszeit, also wirkt auch in Tablettenform sehr gleichmäßig.

Bei dieser Kombi muss man ja die Antidepressiva auch täglich nehmen, was normal kein Thema sein sollte bezüglich der regelmäßigen Einnahme.
Vieles was diese Depotspritzen angeht ist Marketing, man ist damit eben unflexibel bei so einer Bedarfseinnahme sind diese ungeeignet, da man die Wirkung nur etwa eine Woche am Stück braucht.
 
Okay danke für den Hinweis bzgl. der Depotspritze. Mir haben sie die Depotspritze regelrecht angepriesen wie toll diese ist und nur einmal im Monat spritzen statt täglich Tabletten zu nehmen.
Ich habe aktuell auch keinen Betreuer. Meine Eltern halten ein Auge auf mich. Aber wenn sie mal sterben sollten, dann werde ich bestimmt einen beantragen. Psychologe habe ich auch noch nicht, da der Psychologe meinte, dass es kein Sinn machen würde bei einem laufenden EM Rentenverfahren. Da ist kontraproduktiv.
Ansonsten ist mein Psychiater auch sehr gut. Ist nur öfter mal kurz angebunden, weil er so viele Patienten hat.
Die Gespräche mit den Psychologen in der Klinik waren für mich Ok, aber richtig geholfen haben sie mir nicht, aufgrund der Abulie, die ich habe. Wie beschrieben, bin ich unfähig mich zu entscheiden egal in welcher Hinsicht. Das geht schon beim Anziehen los. Deswegen bin ich kaum in der Lage mein Leben in irgendeiner Richtung zu lenken und verharre sozusagen in einer starre Position und warte und warte und warte auf ein Wunder.
Mein einziges Ziel aktuell ist, die EM Rente zu bekommen und dann beim VDK zu helfen auf ehrenamtlicher Basis, was ich ja auch jetzt schon mache.
 
Eine befristete Rente mit 2-3 Verlängerungen bis zur unbefristeten Rente ist das Standardverfahren bei Schizophrenie also mach dir keine Sorgen wenn du erstmal nur eine befristete Rente bekommst. Bei deiner Diagnose bekommst vielleicht sogar direkt eine unbefristete Rente. Der abgelehnte Antrag während der Reha war wahrscheinlich einfach nur zu früh gestellt und dürfte kein Problem bei deinem aktuellen Antrag sein. Kurzum: es ist sehr unwahrscheinlich dass die Rente abgelehnt wird.

Bezüglich deiner Medikamente lässt du dich besser von Fachärzten beraten und nicht vom Internet.
 
Hallo @Enlightened ,

Danke für deine Info. Da bin ich ja guter Hoffnung, dass es klappt mit der EM Rente. Hast wohl anscheinend da etwas mehr Erfahrung als ich. Die Ablehnung beim Erstantrag lag daran, dass der Reha-Bericht so gut ausgefallen ist, weil die mich ja 6 Stunden erwerbsfähig geschrieben haben, warum weiß ich auch nicht. Aber das war der Grund, stand auch so im Ablehnungsbescheid. Ins Klageverfahren wollte der VDK damals mit mir nicht gehen, weil die Juristen meinte, dass es sinnlos gewesen wäre, aufgrund es aktuellen Reha-Berichtes. Da hätte ich keine Chance gehabt. Deswegen hoffe ich, dass es jetzt klappt.

Wegen den Medikamenten war ich ja bei Fachärzten, aber die meinten, dass ich weiterhin Abilify als Depotspritze nehmen soll, obwohl ich keine Verbesserung gemerkt habe und es auch so kommuniziert habe. Sie meinten nur zu mir, dass ich es weiterhin nehmen soll, da es ja aktuell das beste Medikament auf dem Markt sei und um nicht Rückfällig zu werden. Wenn mein Psychiater wieder aus dem Urlaub ist, dann spreche ich mit Ihm nochmal darüber.

Aber danke erstmal für deine Auskunft. Das hilft mir sehr!

LG Oliver
 
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