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Drogeninduzierte Psychose oder Schizophren

Sven321

Member
Hallo Forumsmitglieder,

Mich beschäftigt die Frage was der Unterschied zwischen einer Drogeninduzierten Psychose und der Schizophremie (chronisch) ist. Kann mir den jemand erklären. Wie erkenne ich den Unterschied, was sind die Merkmale.

Soweit ich weiß heielt eine Drogeninduzierte Psychose wieder aus, das heißt man wird wieder gesund. Ich selber bin chronisch und will heraus finden ob das Kiffen der eigentliche Auslöser war oder ob ich so oder so krank geworden wäre. Mein Arzt sehe ich erst wieder ende Dezember. Leider sind meine Kognitiven Eigenschaften immer zu stark gewesen als ich mich mit den Ärzten darüber unter halten habe das heißt ich habe es nie verstanden was die Ärzte mir gesagt haben. Ich war zu verwirrt damals noch heute ist das besser, deswegen versuche ich nochmal das für mich zu klären.

Was wichtig ist ich bin wahrscheinlichen eine Hochsensible Person und Kiffen könnte ein Stressor gewesen sein ( Vulnerable Stress Modell).

Heute denke ich hätte ich nicht gekifft wäre ich nicht krank geworden.

Gruß Sven321
 
Schizophrenie ist chronisch. Kann durch Drogen getriggered werden, die Chance ist aber auch sehr gross, dass sie ohne Drogen ausbricht. Typisch sind mehrere Schübe und dazwischen Symptomfreiheit oder Negativsymptome in verschieden starker Ausprägung. Prognose ist sehr variabel.

Drogenpsychose entsteht eindeutig durch den Drogenkonsum. Ohne Drogen, wäre die Psychose auch nicht ausgebrochen. Prognose gut, wenn man Drogen weglässt.

So verstehe ich es.
 
Hallo @Serendipity,

Also das deckt sich mit meiner Denkweise darüber, schon mal gut das Kiffen nicht die Ursache für die chronische Schizophrenie ist sondern nur Auslöser dafür.

Hat jemand zufällig ein Buch darüber zur Hand wo man das nochmal nachlesen kann. Kann auch ein Fachbuch sein.

@Serendipity Zu meiner Situation. Ich bin 39 Jahre und Rentner. Mir hat diese Frage schon eine Weile beschäftigt, Ich komme damit auch ganz gut zurecht, es ist gut das Kiffen doch keine Ursache sondern nur Auslöser ist für meine chronische Schizophrenie. Denn ich denke selber das ich irgendwann krank geworden wäre Stichwort Hochsensiebel.

Ich bin seit meinem 22 Lebensjahr psychotisch und habe somit einiges durch gemacht Höhen und Tiefen. Im Grunde könnte ich ein Teil meiner Erfahrung hier mit euch teilen. Heute versuch ich nur noch irgendwie Tagesstrucktur zu haben damit mir die Decke nicht auf den Kopf fällt. Medikamente bin ich gut eingestellt und seit einem Jahr kaum noch psychotisch weil ich nicht mehr arbeite, seit meiner Kündigung vor einem Jahr in der WfbM. Mehr soziale Kontakte wären toll aber naja das liegt wohl an meiner Introvertiertheit.
 
Hey ich denke hier sind alle immer froh, wenn sich noch mehr mit ihren Erfahrungen einbringen.

Ich bin grad 30 und bei mir wird es auch spannend, ob ich das arbeiten schaffe. Ich mache bald eine Reha zur Abklärung. In den letzten Wochen habe ich immer mehr den Eindruck ich werde es wohl kaum schaffen in einer stressigen Umgebung und mit so vielen Menschen als Kollegen.

Langsam frage ich mich auch warum ich mich dafür so anstrengen sollte.. ich habe Zuhause genug Arbeit und kann meinen Tag ganz gut selber füllen. Immer wenn ich mit Menschen zu tun habe, dann mag ich sie nicht besonders und es ist sehr stressig für mich. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob ich jemals einen Moment in meinem Leben genossen habe. Eigentlich wollte ich schon immer lieber sterben.

Zu den Drogen: Es gibt viele Leute die sagen dann gleich "du bist ja selber schuld - du hast ja Drogen genommen"

Aber laut Wissenschaft brauch es eben eine "genetische Disposition" - sonst fällt es ja auch schwer zu erklären warum andere viel mehr Drogen nehmen und keine Schäden haben.

Also kann man Ursache und Auslöser unterscheiden.

Für mich selbst habe ich auch festgestellt, dass ich auch vor meinem Drogenkonsum als Kind ein sehr psychedelisches Kind war und ständig am Tagträumen. Ich glaube bei mir wäre es so oder so ausgebrochen.
 
Drogen sind m. M. n. nur ein einzelner Bestandteil des Ganzen, was zur Schizophrenie führt. Ich habe eine Studie gelesen, dass z. B. Frühchen um ein Mehrfaches anfälliger für Schizophrenie sind als Kinder, die normal geboren wurden. Ebenso gibt es Kinderkrankheiten wie Mumps, deren Viren sich im Hirn festsetzen können, die möglicherweise später auch dazu beitragen können. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, dass man in einem toxischen Elternhaus aufwächst, was sich auf die Psyche schädlich auswirkt.

Ich kenne genug Hardcore-Kiffer, die nie krank wurden, trotz hohem Konsum. Als meine Psychose auftrat, haben meine damaligen Freunde ja das Gleiche geraucht wie ich und wurden nicht krank. Viele rauchen noch heute.

Mit den Jahren kam ich darauf, dass dieses Vulernabilitäts-stress-model gar nicht so falsch ist, wie viele denken. Was ich heute sagen kann, ist, dass wir nicht so stark belastbar sind wie Gesunde und dass wir eine sehr dünne Schutzhaut haben. Wird der Stress zu stark, dann wird das Gehirn damit nicht mehr fertig und fängt an, Abspaltungen zu fabrizieren. Nicht wie bei Dis-Leuten, die verschiedene Personen haben können, sondern in einer anderen Art und Weise. Die dünne Schutzhaut wird durch die äußeren Reize sehr stark angegriffen, was zu einer Reizüberflutung führen kann, auch dann spaltet sich der Verstand und im gleichen Atemzug kann man sich selber nicht mehr von der Umwelt abgrenzen.
 
ion schrieb:
Jacob Blackbird aus Überlebensinstinkt um nicht ganz in der Versenkung zu verschwinden und in fremden Speichel zu ertrinken. Wie, ist bei der Abgrenzung der Hauptfaktor und ob dies als lebendiger Mensch überhaupt möglich ist sich von seiner biologischen Art, dem Homo sapiens zu entfernen, abzuspalten oder abzugrenzen. Das gehört in die Rubrik Philosophie.
Ja, in gewisser Weise wurde ich selber zum "Einsiedler", der sich abgrenzte. Viele Freunde haben sich entfernt und ich selber habe mich auch oft zurückgezogen. Man lebt halt irgendwie in seiner eigenen Welt. Es ist schwer, diese mit anderen Menschen zu teilen.
 
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