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raven-lateonset
Guest
"Symptombezogene Herangehensweise".
Der jeweilige Behandler hat irgendwann eine Doktorarbeit eingereicht. Den daraus folgenden Titel trägt er nun seitdem. Dies ist eine lebenslange Verpflichtung, so sehe ich das. Möglicherweise sehen das die Träger eines "Dr. med." oft anders, das ist aber das Problem, nicht die Lösung.
Dennoch erfolgt die Behandlung eines Erkrankten meistens rein nach "Schema F". Lebenslange (sowieso, wenn nicht, muss er selbst von der "Bildfläche" psychiatrische Praxis verschwinden) Gabe der aus marketingtechnischen Gründen so umbenannten "Antipsychotika" (ursprünglich "Nervenlähmungsmittel", dies in einem klassischen Freud'schen Versprecher "umübersetzt" in "Nervenlösungmittel ==> Neuroleptika"). Keine Dosireduzierung, da diese mit mangelnder "Krankheitseinsicht" gleich gesetzt wird. Ärztliche Schweigepflicht wird nicht normal gehandhabt, der Patient erlebt sich dadurch als kontrolliert, bis hin zur Verfolgung durch das Gesundheitssystem - keine gute Basis für Compliance.
Die Lösung besteht darin, diejenigen medikamentösen Hilfen zu gebrauchen, die die hervorstechenden Symptome am besten in Schach halten. Diese sind nicht unbedingt im Lehrbuch beschrieben. Bei Depressionen empfiehlt jetzt auch das Leitlinien-Buch/Publikation über die Gabe von Antidepressiva nachzudenken bzw. sogar, diese mehr oder weniger "bedenkenlos" zu verordnen. Womit sich die Katze allerdings in den Schwanz beißt, denn auch bei dieser Herausforderung (für den Mediziner) wird allzu oft nur nach "Schema F" vorgegangen, der Psychiater hat es hier sogar leichter als beim "Psychotiker" ("Schizophrenie" und Verwandte), weil er chemisch eine bestimmte (!) Wirkung erzielen kann, der Psychotherapeut (eigentlich die bessere Wahl bei einer rein depressiven Symptomatik) muss hier ehrlicher arbeiten und kann sich nicht einen Patientenstamm heranzüchten, der brav mehr oder weniger nutzlose, aber "wirkende" (die Pharmavertreterin mit dem kurzen Röckchen nach Praxisschluss) Pillen in der Apotheke holt und sich damit zufrieden gibt.
Wenn man sowieso schon "Antipsychotika" einnehmen muss, weil man sonst schwere Symptome der Schizophrenie (wieder)entwickelt, kann man ruhig zulangen, wie an einem Buffet. Erlaubt ist was gefällt. Wer etwa mit der aktivierenden Wirkung des Aripiprazols nicht klar kommt, nimmt einen Wirkstoff dazu, der das Histamin dämpft, schon kann er wieder gut einschlafen und er kann bei dem für ihn passenden Mittel bleiben. Aripiprazol ist sowieso recht empfehlenswert, denn es hat - Psychiater pflichten bei, auch wenn sie es unter einem Vorwand nur selten selber aussprechen - von allen Antipsychotika außer (in Deutschland erhältliche) vielleicht noch dem Cariprazin die wenigsten Nebenwirkungen. Also wird man wie ein Schüler in der Grundschule mit dem Lesenlernen und dann danach das Schreiben der gelesenen Buchstaben mit dem Aripiprazol anfangen. Es gibt noch einen Weg, nämlich die Einnahme eines älteren Präparats, das ebenfalls "atypisch" ist bzw. so bezeichnet wird, etwa von Risperidon oder Olanzapin, in einer duetlich niedrigeren Dosierung als in der Psychiatrie angewendet. Dieser hat jedoch den Nachteil, dass man das Medikament nicht "lieben kann". Letztendlich möchte man immer ganz absetzen. Und das geht ja nicht. Wenn es geht, um so besser, aber warum nimmt man dann nicht das etwas schwächere Aripiprazol? Da würde man gegebenenfalls auch merken, dass man es nicht "absetzen", das heißt ganz weglassen kann. Und hätte nicht die Nebenwirkungen.
So, jetzt habe ich viel Material eingebracht, schon in einem ersten Beitrag. Möglicherweise wird mein Beitrag jetzt zerlegt, oder aber es wird mir vorgeworfen, dass ich dies und das nicht (explizit) erwähne. Aber ich denke, damit kann man schon einmal etwas anfangen. Ich selbst bin durch mehrere Dosis-Reduktionen von hauptsächlich Risperidon und Aripiprazol auf diesen Trichter gekommen. Denke er trägt. Die Erfahrung eines Erkrankten schlägt in der Regel vorgefasste Meinungen, die sich jemand - hoffentlich nicht - schon vor dem Einreichen seiner Doktorarbeit im Fach Medizin aneignet.
Der jeweilige Behandler hat irgendwann eine Doktorarbeit eingereicht. Den daraus folgenden Titel trägt er nun seitdem. Dies ist eine lebenslange Verpflichtung, so sehe ich das. Möglicherweise sehen das die Träger eines "Dr. med." oft anders, das ist aber das Problem, nicht die Lösung.
Dennoch erfolgt die Behandlung eines Erkrankten meistens rein nach "Schema F". Lebenslange (sowieso, wenn nicht, muss er selbst von der "Bildfläche" psychiatrische Praxis verschwinden) Gabe der aus marketingtechnischen Gründen so umbenannten "Antipsychotika" (ursprünglich "Nervenlähmungsmittel", dies in einem klassischen Freud'schen Versprecher "umübersetzt" in "Nervenlösungmittel ==> Neuroleptika"). Keine Dosireduzierung, da diese mit mangelnder "Krankheitseinsicht" gleich gesetzt wird. Ärztliche Schweigepflicht wird nicht normal gehandhabt, der Patient erlebt sich dadurch als kontrolliert, bis hin zur Verfolgung durch das Gesundheitssystem - keine gute Basis für Compliance.
Die Lösung besteht darin, diejenigen medikamentösen Hilfen zu gebrauchen, die die hervorstechenden Symptome am besten in Schach halten. Diese sind nicht unbedingt im Lehrbuch beschrieben. Bei Depressionen empfiehlt jetzt auch das Leitlinien-Buch/Publikation über die Gabe von Antidepressiva nachzudenken bzw. sogar, diese mehr oder weniger "bedenkenlos" zu verordnen. Womit sich die Katze allerdings in den Schwanz beißt, denn auch bei dieser Herausforderung (für den Mediziner) wird allzu oft nur nach "Schema F" vorgegangen, der Psychiater hat es hier sogar leichter als beim "Psychotiker" ("Schizophrenie" und Verwandte), weil er chemisch eine bestimmte (!) Wirkung erzielen kann, der Psychotherapeut (eigentlich die bessere Wahl bei einer rein depressiven Symptomatik) muss hier ehrlicher arbeiten und kann sich nicht einen Patientenstamm heranzüchten, der brav mehr oder weniger nutzlose, aber "wirkende" (die Pharmavertreterin mit dem kurzen Röckchen nach Praxisschluss) Pillen in der Apotheke holt und sich damit zufrieden gibt.
Wenn man sowieso schon "Antipsychotika" einnehmen muss, weil man sonst schwere Symptome der Schizophrenie (wieder)entwickelt, kann man ruhig zulangen, wie an einem Buffet. Erlaubt ist was gefällt. Wer etwa mit der aktivierenden Wirkung des Aripiprazols nicht klar kommt, nimmt einen Wirkstoff dazu, der das Histamin dämpft, schon kann er wieder gut einschlafen und er kann bei dem für ihn passenden Mittel bleiben. Aripiprazol ist sowieso recht empfehlenswert, denn es hat - Psychiater pflichten bei, auch wenn sie es unter einem Vorwand nur selten selber aussprechen - von allen Antipsychotika außer (in Deutschland erhältliche) vielleicht noch dem Cariprazin die wenigsten Nebenwirkungen. Also wird man wie ein Schüler in der Grundschule mit dem Lesenlernen und dann danach das Schreiben der gelesenen Buchstaben mit dem Aripiprazol anfangen. Es gibt noch einen Weg, nämlich die Einnahme eines älteren Präparats, das ebenfalls "atypisch" ist bzw. so bezeichnet wird, etwa von Risperidon oder Olanzapin, in einer duetlich niedrigeren Dosierung als in der Psychiatrie angewendet. Dieser hat jedoch den Nachteil, dass man das Medikament nicht "lieben kann". Letztendlich möchte man immer ganz absetzen. Und das geht ja nicht. Wenn es geht, um so besser, aber warum nimmt man dann nicht das etwas schwächere Aripiprazol? Da würde man gegebenenfalls auch merken, dass man es nicht "absetzen", das heißt ganz weglassen kann. Und hätte nicht die Nebenwirkungen.
So, jetzt habe ich viel Material eingebracht, schon in einem ersten Beitrag. Möglicherweise wird mein Beitrag jetzt zerlegt, oder aber es wird mir vorgeworfen, dass ich dies und das nicht (explizit) erwähne. Aber ich denke, damit kann man schon einmal etwas anfangen. Ich selbst bin durch mehrere Dosis-Reduktionen von hauptsächlich Risperidon und Aripiprazol auf diesen Trichter gekommen. Denke er trägt. Die Erfahrung eines Erkrankten schlägt in der Regel vorgefasste Meinungen, die sich jemand - hoffentlich nicht - schon vor dem Einreichen seiner Doktorarbeit im Fach Medizin aneignet.