Hallo Zusammen,
ich war die letzten vier Wochen in der Klinik, wo meine Antipsychotika (100mg Amisulprid und 5 mg Abilify) abgesetzt worden sind.
Dies geschah innerhalb von zehn Tagen. Die Ärztin meinte, da meine Psychose drogeninduziert gewesen sei und ich seitdem (zwei Jahre lang) keine Positiv-Symptome gehabt hätte, man das Absetzen riskieren könnte. Ich bin jetzt ohne Antipsychotika, aber sehr unsicher. Nach allem was ich weiß, ist das Absetzen von Antipsychotika nur über einen längeren Zeitraum (Monate) sinnvoll, wenn überhaupt. Ich habe Angst vor einem Rückfall. Soll ich der Arztmeinung vertrauen oder sicherheitshalber zumindest eine Erhaltungsdosis nehmen?
Hast du schonmal begleitend nach Bupropion (NDRI Antidepressivum und Nikotinentwöhnungsmittel) gefragt?
Wenn du merkst, dass deine psychische Situation sich verschlechtert, du reizbar und unruhig wirst, dann solltest du den Absetzversuch vorübergehend aussetzen und am besten nur 5 mg Aripiprazol zur Stabilisierung einnehmen, ohne Amisulprid.
Dann Bupropion 150mg Startdosis einschleichen und damit dann erst Aripiprazol in einen weiteren Versuch absetzen und beobachten, ob du dich dann besser und länger stabilisierst. Da Aripiprazol wach macht und auch eine zurückkehrende Psychose wach macht, wären Trimpramin Tropfen(Trizyklisch in sehr geringer Dosis 10-15 mg) ergänzend zum Bupropion als Ergänzung wichtig, damit du das bei Einschlafstörungen abends einnehmen kannst. Das löst zwar die Einschlafprobleme die Bupropion machen kann, aber nach Wochen oder Monaten wenn die Psychose zurückkommen sollte, dann wäre auch das Trimipramin zu schwach, also lässt von der Wirkung nach. Deswegen braucht es wenn sich Schlafstörungen oder Psychose oder auch Reizbarkeit und Unruhe trotz Bupropion im laufen von Monaten ohne Antipsychotikum wieder durchkommen sollte, einen Bedarf an Antipsychotikum(Aripiprazol 5mg) für etwa 2-3 Wochen am Stück um kurzzeitig zu dämpfen.
Durch den Bedarf des Antipsychotikums können später beim nächsten weglassen die stabilisierenden Antidepressiva wieder voll wirken.
Wie in der
Intervalltherapie (stabilisiert mit Bupropion) empfohlen. Du könntest das ausdrucken und mit deiner Ärztin besprechen, ob du das genau so ausprobieren kannst, wenn der aktuelle Absetzversuch scheitert.
Wenn du sehr reizbar wirst und sehr viel Stress beim Absetzen entsteht, du unruhig oder getrieben wirst und psychotische Symptome beim aktuellen kompletten Absetzen zurückkommen, dann solltest du lieber rechtzeitig mit dem Aripirpazol 5 mg gegensteuern.
Dann lässt sich diese Intervalltherapie einfach integrieren, da Aripiprazol sich darin eignet und eben laut meiner Erfahrungslage damit sehr gut funktioniert.
Wenn deine Libido (sexuelle Erregbarkeit etc.) sich stark oder unangenehm anfühlt und Emotionen in den Absetzphasen in depressive Symptome umschlägt oder einfach zu intensive Emotionen durchkommen, dann wäre ein SSRI Antidepressivum wie Citalopram oder eventuell funktioniert auch Sertralin optional und vorübergehend wichtig. Durchs vorübergehende absetzen der Antipsychotika kann diese Gefühlswelt auch verstärkt zurückkommen im Übermaß was sich von der Reizbarkeit unterscheidet bei der Bupropion hilft. SSRIs wie Citalopram reduzieren Emotionen und Libido etwas was depressive Symptomatik lindert ohne ein Gefühl der inneren Leere zu erzeugen, wie es manche Antipsychotika machen können.