Laut meiner Therapeutin kann Affektverflachung auch etwas Posttraumatisches sein, sozusagen ein Schutzmechanismus, damit man nicht von negativen Gefühlen überwältigt wird. Ich weiß nicht wie eure Psychose aussah, aber ich würde die Todesangst, die ich hatte, schon als traumatisch bezeichnen. Falls ihr in Therapie seid, vielleicht mal nachfragen, wie eure/r Therapeut*in dazu steht, weil es zu posttraumatischen Symptomen sehr viel mehr Behandlungsmöglichkeiten gibt als zu Negativsymptomen.
Sehr starke Affektverflachung kann aber auch Symptom einer sehr schweren Depression sein, auch so, dass man fast gar nichts mehr fühlt. Mir wurde postschizophrene Depression diagnostiziert und ich hatte für etwa ein halbes Jahr fast gar keine Gefühle. Sie sind dann nach und nach zurückgekommen. Ich bin jetzt immer noch verflacht, aber nicht mehr so sehr, dass es meine Lebensqualität stark einschränken würde. Depressionen können durchaus auch Monate oder Jahre dauern, deswegen wäre ich da nicht so schnell, etwas als Negativsymptomatik einzustufen, das lässt einen auch so hoffnungslos zurück, finde ich und ein positives Mindset zu haben ist sehr wichtig, um zu genesen.