Naja, hört sich doch nach einigem gesellschaftlichem Leben an. Du arbeitest, du gehst in einen Verein, du spielst online mit anderen Menschen.
Ich meine mit "Ich nehme nicht mehr an gesellschaftlichem Leben teil", dass ich nichts dergleichen vorweisen kann. Es sind aber nur vereinzelte Momente, in denen mir sowas fehlen würde. Ich bin ziemlich glücklich mit meinem Eigenbrödlerleben. Ich habe ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und es gibt noch zig Bücher die ich nicht gelesen hab, Filme die ich nicht gesehen hab, Spiele die ich nicht durchgespielt hab. Ich krieg meine Rente for lifetime, hab meinen Kram gerade, bin niemandem mehr verpflichtet. Das ist schon mehr Luxus als 90 % der Menschheit vorweisen kann, also in so einer Situation nicht glücklich zu sein, wär ziemlich ignorant.
Mit den alten Freunden steht es bei mir ähnlich. Die meisten haben Frau, Haus, Kind und leben in einer anderen Welt, haben andere, richtige Sorgen. Da passe ich schon lange nicht mehr rein und will auch nicht stören. Aber wie gesagt, fehlen tut mir das auch nicht wirklich.
Mit Menschen hab ich ohnehin meine Probleme. Ich kenn durch mein Umfeld auch einige mit Klinikbackground und davon kann man einfach fast alle in der Pfeife rauchen. Das mit den Bürojobs was du geschrieben hast, würde ich ebenso genauso unterschreiben. Das ist einfach keine Arbeit sondern ABM.
Ich fand den Ausdruck "Geschäftsmodell für die Erkrankung" gut. So sieht's aus. Wenn man sich das nämlich einigermaßen zusammen gepuzzlet hat ist es nur noch halb so arg und Schizophrenie jetzt nicht die allerschlimmste Krankheit.