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Psychiatriegläubigkeit - Krankheitseinsicht?

Nova

Active member
Glaubt Ihr im Innersten Eures Herzens wirklich den Psychiatern, dass Ihr wirklich psychisch krank seid?

Seid Ihr wirklich vollstem Glauben krankheitseinsichtig?

Oder habt Ihr, so wie ich, da doch so manchen Zweifel daran, dass die Psychiatrie mit allem, was sie für krank erklärt, recht hat?

Seit ich mir erlaube, eine eigene Meinung dazu zu haben, was ich für krank halte und was nicht, fällt mir mein Leben nämlich viel leichter.

Z.B. halte ich es für normal, über andere Menschen zu reden und wenn sie das über mich tun, nenne ich das nicht Eigenbezug, betrachte es also nicht als psychiatrisches Symptom, sondern als etwas Alltägliches.
 
@Nova,

Das mit dem Eigenbezug ist ja tatsächlich ein alltägliches Erlebnis. Aber was würdest du machen, wenn du Stimmen hörst? Würdest du dem Psychiater Glauben schenken, wenn er dir mitteilen würde, dass du paranoid schizophren bist? Oder würdest du denken der hat sie doch nicht mehr alle.

Welche Diagnose hast du bekommen? Bist du zur Zeit stabil? Wenn ja, dann stellt man die Diagnose oft in Frage.
 
Also ich glaube schon dass ich krank bin. Das Problem sind oft die Arztbriefe, was da für Lügen drinstehen. Ich gebe sie deshalb auch ungern weiter. Da werden unhaltbare Dinge behauptet, die so überhaupt nicht zutreffen.
 
Ich habe in den letzten 10 Jahren zwei Gutachten über mich ergehen lassen. Beide sind jeweils an die 50 Seiten lang und beide stimmen zu 90%, vor Übertreibungen ist man halt nicht gefeit !
 
Grundveranlagung der Symptomatik ja - allerdings würde ich mich aktuell nicht als "krank" sehen - da ich seit 3 Jahren aus dem Akutzustand draußen bin und es soweit alles ganz gut läuft und ich zur vollständigen Remission gekommen bin. Allerdings ist halt die Gefahr, dass es wieder passieren kann, real.
 
Nein, auch Psychiater sind nicht ganz neutral, wenn es um unsere sogenannte „Krankheit“ geht. Sie schauen durch eine bestimmte Brille – also durch ihre Ausbildung, ihre Bücher und ihre Erfahrungen. Das heißt, sie entscheiden oft nach festen Regeln, was als krank gilt – und was nicht.

Aber das heißt nicht, dass sie immer recht haben. Viele Dinge, die als „Symptom“ gelten, sind eigentlich ganz normale menschliche Verhaltensweisen – wie zum Beispiel, wenn man darüber redet, was andere über einen sagen. Das ist nicht automatisch krank.

Dein Zweifel ist verständlich. Es ist sogar gut, wenn man sich selbst fragt, ob man wirklich krank ist – oder ob man einfach nur anders fühlt oder denkt als andere. Nicht alles, was ungewöhnlich ist, ist eine Störung.

Psychiatrie hilft vielen Menschen – aber sie liegt nicht immer richtig. Es ist okay, eine eigene Meinung dazu zu haben.
 
Für mich bedeutet Psychose, welcher Art auch immer, dass es 2 Formen der Wirklichkeit gibt.

Allgemein und gesund soll man in der objektiven Wirklichkeit leben.

Psychotisch nennt man alles, was man nur subjektiv erlebt und was objektiv als nicht nachvollziehbar betrachtet wird? Halluzinationen? Wahn?

Nur, wie ist es dann mit künstlerischem oder religiösen Erleben? Das ist ja auch eher subjektiv?

Von daher sind für mich psychotische Wirklichkeiten einfach Symptome, die per gesellschaftlicher Übereinkunft, für krank erklärt werden.

Psych - ose heißt ja auch einfach nur Krankheit der Psyche, was nicht näher spezifiziert ist. Aber anscheinend weiß man dann schon, was gemeint ist.

Bei mir ist es so, dass ich dauerhaft, trotz hochdosierter Medikamente, in beiden Wirklichkeiten lebe. Und solange ich die im Alltag trennen und reflektieren kann, sind alle zufrieden mit meinem eher überangepassten Verhalten.
 
Z.B. halte ich es für normal, über andere Menschen zu reden und wenn sie das über mich tun, nenne ich das nicht Eigenbezug, betrachte es also nicht als psychiatrisches Symptom, sondern als etwas Alltägliches.
Krankhaft wird das, wenn - wie bei mir in der Psychose - Halluzinationen auftreten, die dir nur vorgaukeln, dass andere über dich reden. Die wirken täuschend echt und sind nicht so einfach als Halluzinationen zu enttarnen. Das mit dem Eigenbezug der Psychiater halte ich für Unsinn. Aber vielleicht gibt es da andere Erfahrungen?

Was machst Du künstlerisch?
 
@Nova
Vielleicht können wir uns auf „Hilfsbedürftig“ einigen? Wir Betroffene sind womöglich eher spirituell erkrankt oder auf Abwegen gekommen, also wir setzen uns durch unsere Erkrankung mit der geistigen Welt auseinander, die aber auch zum Chaos führen oder beitragen kann. Ich würde sagen, dass es so etwas wie eine spirituelle Welt gibt und wir jene sind, die zwischen den Welten wie gespalten leben, ohne klare Zugehörigkeit.
Die von den Dämonen beider Seiten und vielleicht auch Engeln heimgesucht werden.

Die Psychose als eine Erkrankung, aber als eine seelische Erkrankung im psychologischen Sinne, wie etwa Karl Jung es darstellt.

Was die Psychiatrie angeht, so sind diese auch Teil eines Systems, was uns Betroffene zwar einerseits helfen soll, aber auch schaden kann. Man kann eine Erkrankung umso schwerer annehmen, wenn die Diagnose und Behandlung ähnlich schlimm wie die Erkrankung selbst ist.

Seit ich verträglichere Wirkstoffe habe und echte Heilungserfolge, kann ich auch mit der Diagnose leichter umgehen, weil ich mich so auch selbst leichter annehmen kann.

Ich finde, man braucht eine für sich halbwegs stimmige Erklärung für das Erlebte, was sich eben nur teilweise von der Hand weisen lässt, manche Dinge sind ein Mysterium.

Selbstzweifel und kritische Auseinandersetzung mit Wahn finde ich wichtig.
Indem man mehr lernt über die Themen, die einen beängstigen, umso leichter kann man vielleicht auch oder vor allem die eigenen Denkfehler erkennen, die sich häufig in der Welt da draußen wiederfinden.
Es ist bisschen wie im Buddhismus, wenn man sich selbst ändert, die Dinge versucht anders zu sehen, dann kann man auch Dinge zum Guten wenden bzw. im kleinen manche Dinge richtigstellen.

Eine Psychose ist aber im Akutfall sehr schädlich und problematisch, vielleicht braucht es auch bei uns Betroffene eine Art spirituelle Umkehr wie im Christentum, etwa wenn man sich spirituell reinigt, schlechte Angewohnheiten ablegt, was auch gute Medikamente erfordert. Um sich von inneren Zwängen, Süchten, Ängsten und anderen Dingen zu befreien, braucht man eben auch Medikamente und da sind Antipsychotika sicher eine gute Option, wobei man sich über das "wie" bei Therapie und Medikamenten streiten kann.
 
Ja, nach der wohl schlimmsten Psychose letztes Jahr bin ich voll krankheitseinsichtig.
Davor hatte ich mir über 10 Jahre ein Hintertürchen offen gehalten.
Gott will, dass ich seine Stimme höre etc...blablabla...
Ist nicht so.
Ich war psychisch nach dieser Zeit total kaputt...
Leer, traurig etc...

Das möchte ich nie wieder in meinem Leben durchmachen müssen.

Ergo: in den Jahren, die ich in diesem Leben noch hab, steht meine Gesundheit an erster Stelle.
Auch körperlich lasse ich mich gerade durchchecken.
Ich mochte meine Hausärztin nie mit Psychosekopf...
Jetzt, wo ich klar bin, erkenne ich sie als gute Ärztin, die gründlich ist und auch nett zu mir.:-)

Klar, Psychiater, oder allgemein Ärzte sind nicht allwissend...
Aber ohne sie wäre ich schon lange nicht mehr...
Wer hält das aus ohne Medikamente?
Sehr schwer....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte die Medikamente für eine gute Sache, wenn sie im Rahmen einer normalen Dosis eingenommen wird.
Ich halte nichts von hohen Dosierungen und nehme meine geringste Dosis täglich ein. Mein Gehirn kennt es auch nicht mehr anders nach 20 Jahren Amisulprid-Einnahme. Mein Gehirn hat sich daran gewöhnt und warum sollte ich mein Amisulprid absetzen.
Mir geht es wie einem Diabetiker, der sein Insulin täglich spritzen muss, sonst würde er das nicht überleben.
Ja, bei dieser Krankheit sollte man krankheitseinsichtig werden, sonst hat man mehr Leid während einer Psychose, als wenn man sich dagegen vehement wehrt krank zu sein.
Mit der Zeit lernt man mit der Krankheit umzugehen und das ist viel wert.
 
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