Das erinnert mich an die deutschen Englisch-Studentinnen, die ich im Bus manchmal höre, wenn sie zur Uni fahren und miteinander Englisch sprechen. Sie bemühen sich, wie englische Muttersprachler zu sprechen, doch es klingt entsetzlich entstellend. Das Studium sollte sie zu etwas bringen, was aber unmöglich ist, weil die Voraussetzung in ihrer Wiege liegt, wo die Muttersprache geboren wird, die bei den Studentinnen die deutsche ist, die in ihrem Englischen immer mitschwingt.
Ein Psychologie-Studium ist viel zu verstandesmäßig orientiert. Es muss einem Therapeuten die Empathie schon in seiner Wiege gelegen haben, während junge Abiturienten, die sich für ein Psychologie-Studium entscheiden, schon durch die Schule sehr am Verstandesmäßigen orientiert sind und lassen sich davon (ver-) leiten. Die Folge ist bei ihnen ein entstellendes Verhältnis zwischen Verstand und Empathie zum Nachteil des Patienten. Meines Erachtens gibt es keinen oder nur sehr wenige, die sich ihre Empathie durch ein Studium nicht austreiben lassen, manche gewinnen erst im Alter ihre Empathie zurück oder haben sie sich durch ihre Lebenserfahrung erobert.