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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Aachen

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26 Juli 2022
Beiträge
12
Hallo, ich bin gestern auf dieses Forum aufmerksam geworden.

Ich leider unter paranoider Schizophrenie, wobei ich überhaupt keine paranoiden Gedanken mehr verfolge. Das war während der knapp zehn Monaten Psychose natürlich anders. Im Nachhinein und reflektiert betrachtet ist es einfach unheimlich und nicht zu begreifen wozu ein Gehirn in der Lage sein kann. Mein Realitätsverlust und die damit verbundene Fantasie war so gigantisch und speziell, dass ich im Detail gar nicht aufführen kann was alles passiert ist und was ich gedacht habe. Die Erinnerungen aus der Zeit sind so präsent das ich eigentlich an nichts anderes denken kann. Und die Psychose ist seit gut sieben Monaten vorbei. Alles was ich gedacht habe , wonach ich meinen Alltag gestaltet habe , war nichts. Grob gesagt dachte ich , ich werde sehr sehr sehr berühmt. In Verbindung mit Instagramm ein sehr toxischer Mix. Und wie gesagt: 10 Monate pure Euphorie. Dazu Fantasien und optische Täuschungen die man eigentlich keinem erzählen kann. Kurz und knapp frage ich mich: wie kann ich nur so dumm gewesen sein ? Ich habe 25 Jahre ein gesundes Leben geführt.

Ich wurde damals drei Wochen per PsychKG Zwangseingewiesen. Zugedröhnt mit Medikamenten die meine Psychose nicht gestoppt haben. Ich war auch eine Woche nach dem Aufenthalt noch der Überzeugung ich wäre für höheres bestimmt.

Eigentlich ist es jetzt so, dass ich mich "wie der alte fühle" - aber das hätte einfach nicht passieren dürfen. Das ist die Antwort darauf.
Zum Schutz sollte ich noch Amilsuprid nehmen 200mg am Tag , aber es unmöglich das diese Fantasie nochmal jemals ausbricht. Ich weiß ja heute das ich alles falsch interpretiert habe und auf mich bezogen habe.
Ich dachte es würde helfen das Amisulprid auf 400mg am Tag zu erhöhen, aber Pustekuchen.
Es wirkt einfach nicht.
Generell bin ich der Überzeugung das kein Medikament gegen meine Negativsymptome hilft.
Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, warum manche sich tatsächlich das Leben nehmen.

Ich habe überhaupt keine Konzentration, Null Komma Null, viele Reize - wenn nicht sogar jeder, überfordert mich.

Habe eine Zeit lang Ergotherapie gemacht , aber am Ende des Tages steht man auch da allein.

Ich wurde während der Psychose gekündigt, hatte im Wahn meinen Arbeitgeber beleidigt etc (Private Intensivpflege) und habe dann zum Schluss meinen Führerschein verloren und seit Januar eine Betreuung an der Backe.

Die ich stand heute eigentlich schon gar nicht mehr bräuchte weil sie mit mir keine Arbeit hat weil ich alles noch selbstständig erledigen kann.

Dazu muss ich sagen das ich während der Zeit massiv Cannabis konsumiert habe und dieses einen erheblichen Beitrag zur Psychose beigetragen hat. Verteufeln möchte ich es dennoch nicht.

Nehme nun seit ca anderthalb Monaten keine Tabletten mehr und was soll ich sagen , der Zustand ist derselbe. Und einfach so Tabletten nehmen , da fehlt mir die Einsicht zu, denn die Psychose kann nicht wiederkommen. Und ich bin es leid es meinen Ärzten zu erklären das das unmöglich ist.

Ich halte es sozusagen nicht mehr selber mit mir aus, habe nur Ruhe im Schlaf, sobald ich wach bin ist da dieses unruhige Gefühl in mir welches ich sekündlich als sehr unangenehm empfinde.
Ich kann nicht mal mehr ein Fußball Spiel angenehm verfolgen.
Und das war früher meine größte Leidenschaft.

Ich weiß auch nicht was ich nochmals in einer Klinik tun sollte, dass bisschen Programm dort bringt mich auch nicht weiter. Zudem mit Medikamenten verbunden.

Ich bilde mir ein mit der Zeit würde einiges schon besser werden , aber die Zeit die bisher vergangen ist zeigt mir das Gegenteil auf, es tut sich nämlich überhaupt nichts und ich mache mir Sorgen das einzelne Hirnregionen einfach einen zu hohen Schaden davongetragen haben.

Es tat mir gut hier im Forum Erfahrungen von anderen zu lesen und wollte auch einmal etwas von mir geben.

Wünsche euch nur das Beste

Liebe Grüße
 
Ich war früher auch sehr Fußball begeistert. Mittlerweile hab ich da keine Freude mehr drauf. Die Vorfreude auf fast alles ist weg. Hast du auch mit starken Negativsymptomen zu kämpfen?
 
Hallo @Aachen ,

willkommen im Forum. Ich bin auch hier vor kurzen erst beigetreten.
Ich habe eine hebephrene Schizophrenie und war über zwei Jahre in Behandlung in Form von Psychiatrie (Großschweidnitz), Tagesklinik und RPK.
Leider habe ich meinen Job als Ingenieur bei Siemens auch verloren durch die starken Negativsymptome bzw. hab einen Aufhebungsvertrag mit einer Abfindung unterzeichnet, weil ich nicht mehr in der Lage war zu arbeiten, geschweige denn meinen Alltag zu meistern.
Aktuell haben meine Eltern die Vorsorgevollmacht unterschrieben und halten ein Auge auf mich. Ich habe auch sehr extreme Konzentrationsstörung und ziehe mich stark aus der Gesellschaft zurück, sodass ich sogar nicht mehr gecheckt habe, dass man hier auf der Erde Geld benötigt um zu leben und dafür arbeiten und oder wenigstens ALG 2 beantragen muss. Ich war voll in meiner Traumwelt gefangen und habe dadurch einen extremen Realitätsverlust bekommen.
Momentan lebe ich bei meinen Eltern sehr zurückgezogen im Gästezimmer ihres Hauses. Wenn ich mal rausgehe, dann wenn ich wirklich einen wichtigen Termin habe oder wenn ich genug Energie haben, um z.B. ein Freund zu besuchen.
Einen Betreuer habe ich noch nicht, könnte aber passieren, wenn meine Eltern nicht mehr leben sollten.
Ich bin durch die Minussymptomatik sehr lebensuntüchtig geworden und handle erst wenn ich aufgefordert werde. Zum Glück kann ich mich noch selbst verpflegen und Anziehen. Als Medikament nehme ich Abilify als Depotspritze einmal im Monat 400 mg. Hilft mir aber nicht wirklich. Habe auch schon Suizidgedanken gehabt, weil ich zu nix mehr bock habe wie früher, ich vegetiere nur noch vor mich hin und bekomme nix mehr gebacken, leider.
Aufgrund der Konzentrationsstörung und meinen Denkstörungen fällt es mir auch schwer leichte Texte zu lesen und zu verstehen. Ich bin auch sehr dünnhäutig und bekomme aktuell selten einen Satz heraus (Sprachverarmung).
Wie es so richtig bei mir weitergeht, weiß nicht zu 100 Prozent, aufgrund dieser Abulie, die bei mir festgestellt wurde.
Das "Ziel" was ich habe, ist die EM Rente mit Hilfe des VDKs zu erlangen und dann nebenbei im Minijob oder ehrenamtlich arbeiten zu gehen.

Ich habe das Glück, dass ich eine BU Rente bekomme und aktuell ALG 1, sodass ich finanziell erstmal gut abgesichert bin.

LG Oliver
 
Ich war früher auch sehr Fußball begeistert. Mittlerweile hab ich da keine Freude mehr drauf. Die Vorfreude auf fast alles ist weg. Hast du auch mit starken Negativsymptomen zu kämpfen?
Auf jeden Fall und ausschließlich.
Wie schwer die Depression ist weiß ich nicht, aber wie gesagt: Ich verstehe es wenn man tatsächlich keinen Ausweg außer den Suizid gesehen hat. Das ist sicherlich tragisch aber so wie mein Leben abläuft kann ich es maximal verstehen.

Ich vertrete auch die Meinung das man nunmal nicht jedem Menschen helfen kann und gefühlt gehöre ich dazu.

Ich habe überhaupt keine Tagesstruktur, kann mich mit nichts befassen da keine Konzentration. Sogar Mahlzeiten kann ich nicht "in Ruhe" und entspannt zu mir nehmen.

Diese Unruhe fängt an sobald ich wach bin, tagsüber mal ein kurzes schläfchen ebenfalls unmöglich.

Wahrscheinlich wird man mir immer sagen: Nimm Medikamente.
Aber die versprechen halt keine Garantie für irgendwas.
Ich kann nicht mehr tun außer im hier und jetzt- wieder in der Realität zu sein.

Es hieß das Amisulprid solle meine Gedanken "sortieren".
Wie soll das funktionieren ? Man kann nicht - nicht denken.
Ich muss damit leben das ich mich selber so sehr in allem getäuscht habe.
Ich hätte so gerne mal kräftig geheult wegen der ganzen scheiße weil ich eigentlich immer ein sehr sensibler Mensch gewesen bin. Aber nichts geht, bin total abgestumpft. Hormonhaushalt völlig zerstört.

Und dieses Wissen das man davon faktisch jetzt nun mal betroffen ist macht mich richtig fertig. Die Erinnerungen an diese Psychose bleiben ein Leben lang.
Habe mir im Mai letzten Jahres den Krankenschein geholt weil ich psychotisch dachte ich werde ja weltberühmt, war noch mit der Wahnidee zwei Monate arbeiten habe mir aber nichts großartig anmerken lassen. Mein Patient hatte mich damals gefragt wie es mir in meiner Fantasie Welt geht , ihm hatte ich von den ersten Wahrnehmungen die ich hatte erzählt, hätte ich mal darauf gehört...

Mit Beginn der AU und Erhöhung des Cannabiskonsums wurde der Realitätsverlust auch immer heftiger. Niemand konnte mich aus meinem schönen Film herausholen.

Ich würde gerne eine Umschulung machen , habe aber große Sorgen überhaupt jemals wieder arbeiten zu können.
Wenn ich nicht mal "normal" konzentriert essen kann.
Meine Gedanken stehen mir permanent im Weg.
Seit drei Wochen liege ich nur noch im Bett und bin am Handy - habe die größte Langeweile meines Lebens mit dem Wissen, etwas zu unternehmen fällt mir genauso schwer.
 
@Aachen ,

Ich habe überhaupt keine Tagesstruktur, kann mich mit nichts befassen da keine Konzentration. Sogar Mahlzeiten kann ich nicht "in Ruhe" und entspannt zu mir nehmen.

Diese Unruhe fängt an sobald ich wach bin, tagsüber mal ein kurzes schläfchen ebenfalls unmöglich.

Eine Tagesstruktur habe ich so gut wie auch nicht mehr und die Konzentration ist bei mir wie beschrieben auch sehr gestört. Innerliche Unruhen habe ich auch, vor allem auf der Arbeit damals.
 
Was für Gedanken hast Du ?

Schwierig zu erklären, ich habe zehn Monate Gedanken verfolgt die nicht real waren.
Ich denke viel an das was während der Psychose passiert ist und das ich nie mehr mein altes Leben zurück bekomme.
Ich denke viel an die Vergangenheit und versuche zu überlegen wie es für mich erträglicher sein könnte. Aber dann finde ich mich immer wieder in diesem ungemütlichen Umhang wieder der mein Leben komplett herunterzieht.
Das ich mich nicht konzentrieren kann ist das größte Problem.
Ich habe nichts zu tun - kann mich für nichts begeistern was ich früher gerne gemacht habe. Mein altes Leben bestand aus viel arbeiten gehen und die Freizeit habe ich damit verbracht zu Kiffen, zu chillen, hin und wieder Freunde treffen.
Es war halt ein völlig normales Leben! Ob kiffen normal ist sei außer Acht gelassen. Mir hat es immer Freude bereitet.

Aber jetzt ist es so als hätte ich überhaupt nichts mehr.

Wenn ich nicht mein Handy in der Hand hätte würde ich den ganzen Tag blöd eine Wand anstarren. Ich muss mir förmlich jeden Gedanken selber ausm Arsch ziehen.
 
Hay @Aachen und willkommen.

Ich kenne das Problem, dass man 0 Antrieb hat. Ich kann mich zu auch nichts mehr überreden. Früher kannte ich keine Langeweile. Ich hatte immer mindestens ein kleines Projekt. Jetzt reicht es nicht mal mehr zum spazieren gehen. Wie man aus der Situation kommt muss ich selbst noch lernen. Hoffe das passiert bald.

Was ist denn in deiner Psychose passiert, dass du da ständig dran denken musst?

LG N̷͔̫̻̺̟̻͔͔̹͎̔͌̕͜͝o̶̡͙̥̣̘̟͖̟͉͒̽͆̿ͅc̴̨̛̹̙͇̰̼̗͓̹̩͙͒̕t̴̢̧͇͍̗̪͍̘̾̀́̑ụ̷̘͕̠̔̇̇̽̇̅̆̚r̴̨̗̻̤̬͕͚̺̺̦̺̣̍̓̍̀͠ͅn̵̛̠͔̭̲̼̊͋̀͐̕͜ḁ̶̛̱̻̯̳̩̳͖͍̆̓̇̀͊͌̀̏̅̚
 
@Aachen
Ich kenne diese Probleme von mir selbst, bei mir ist aber kein Cannabiskonsum dazugekommen.
Es kann von der Droge kommen, weil es ja auch Drogenpsychosen gibt, aber wenn du von paranoider Schizophrenie schreibst, dann scheint das bei dir die chronische Form zu sein, die im Zweifelsfall auch ohne Drogen ausgebrochen wäre.
Hast du schon einmal deine Medikamente in der Vergangenheit abgesetzt und einen Rückfall gehabt?
Deine Erfahrungen können dir helfen früher zu erkennen, wenn du psychotisch wirst, aber häufig werden Betroffene, die ihre Medikamente absetzen wieder rückfällig. Da bewegt man sich eben wieder langsam hinein und es kann sich ja auch vieles in der Psychose ändern, weil diese Erfahrungen auch nach einer medikamentösen Behandlung in anderer Form auftreten können.
Negativsymptome wie Konzentrationsstörungen hängen stark von den Medikamenten ab. Alle Neuroleptika/Antipsychotika haben das Problem gewisse Negativsymptome zu hinterlassen, da diese da relativ unwirksam sind. Trotzdem gibt es Unterschiede von den Wirkstoffen, die sehr gravierend sein können.
Amisuplrid 200mg ist ja eine niedrige oder normale Dosis die du da hast. Amisuprid wirkt realtiv stark auf das Prolaktin, was sich hormonell auf Libido und Emotionen dämpfend auswirken kann.
Ich würde dir bezüglich der Konzentration erstmal das Abilify(Aripiprazol) in Tablettenform statt dem Amisulprid vorschlagen. 5mg täglich können da schon ausreichen(weniger ist mehr bei den Neuroleptika).
Abilify macht kaum Dämpfung, was den Prolaktinspiegel angeht und kann von daher etwas unangenehm anregend sein, von daher sollte das Ziel sein da zusätzlich mit anderen Wirkstoffen die Libido und Emotionen etwas zu dämpfen, statt alles dem Abilify zu überlassen oder dieses zuweit hochzudosieren.
Negativsymptome und Konzentrationsprobleme bleiben trotzdem zu einem gewissen Grad bestehen, trotzdem wirst du vermutlich eine deutliche Besserung bemerken.
Wenn du die Negativsymptome behandeln willst, dann ist das Antidepressivum Bupropion sehr wichtig, das steigert ähnlich wie ein ADHS Medikament die Konzentration und wirkt Unruhe entgegen, grade wenn man es zusammen mit einer Intervalltherapie des Aripiprazols einnimmt.
Bupropion ist ein SNDRI, es wirkt auf Dopamin und Noradrenalin und gehört zu den atypischen Antidepressiva, weil es sich deutlich von anderen Antidepressiva unterscheidet.
Bezüglich der Emotionen und Libido würde im Anschluss Citalopram(SSRI Antidepressivum/Serotoninwiederaufnahmehemmer) Sinn machen, was gleichzeitig Nebenwirkungen des Bupropions reduziert.
Diese Reihenfolge sollte eingehalten werden. Erst auf Aripiprazol umstellen, dann Bupropion zusätzlich, dann Citalopram täglich. Dann bietet sich an das Aripiprazol zeitweise abzusetzen und in Intervallen einzunehmen, so kannst du dich langsam vom Neuroleptikum entwöhnen und gleichzeitig die Negativsyptome deutlich verbessern. Konzentration wird dann mit der Zeit immer besser.
Hier im Forum findest du genaueres dazu, wie du das einnehmen kannst und worauf dabei zu achten ist:
Medikamente-Empfehlung.
Am besten wäre es, wenn du die Druckversion deinem Psychiater vorstellst und fragst, ob er so eine Umstellung unterstützen würde.
 
Bei normalen Absetzversuchen hat man meistens keinen Erfolg, also da möchte ich dir keine Hoffnung machen. Negativsymptome lassen sich nur so mithilfe des Bupropions behandeln. Es ist gleichzeitig ein Nikotinentwöhnungsmittel, was Suchtprobleme reduziert. Aripiprazol eignet sich zusätzlich, weil es sich von den Wechselwirkungen her vertragen sollte und es bei einer Intervalleinnahme eine verlässliche Akutwirkung hat. Auch so ist Aripiprazol eines der nebenwirkungsärmsten Neuroleptika.
 
Bei normalen Absetzversuchen hat man meistens keinen Erfolg, also da möchte ich dir keine Hoffnung machen. Negativsymptome lassen sich nur so mithilfe des Bupropions behandeln. Es ist gleichzeitig ein Nikotinentwöhnungsmittel, was Suchtprobleme reduziert. Aripiprazol eignet sich zusätzlich, weil es sich von den Wechselwirkungen her vertragen sollte und es bei einer Intervalleinnahme eine verlässliche Akutwirkung hat. Auch so ist Aripiprazol eines der nebenwirkungsärmsten Neuroleptika.
Vielen Dank für deinen detaillierten Input und die Aufklärung.
Meine Dosierung war wirklich nicht hoch. Da habe ich auch ganze Überzeugungsarbeit bei meiner Ärztin leisten müssen.
Die wären in der Lage meine Gedanken zu sortieren , dass haben sie aber nicht geschafft. Und das ist auch das Problem. Ich glaube nicht das eine Medikation das gewährleisten kann. Ich muss mit dem auskommen was mich während der Psychose getäuscht hat und habe nun Gedanken ich würde behaupten meiner Lebenslage entsprechend. Ich wüsste nicht woran ich gezielt denken soll. Schließlich habe ich auch den ganzen Tag nichts zu tun.
Habe das Amisulprid zweimal abgesetzt. Die Medikamente haben zu Beginn ihre Arbeit geleistet und mich gewissermaßen mit aus der Psychose geholt.

Aber es ist unmöglich den Gedankengang den ich leider hatte noch einmal zu bekommen. Ich werde nicht mehr denken können das ich "berühmt werde" bzw die ganze Welt kennt mich - so ist es nämlich ausgeartet.

Ich habe einfach gedacht ich werde ein Superstar. Der bin ich dann auch (in meiner Einbildung) gewesen. Das passiert mir kein zweites Mal. Und das ist auch ziemlich kompliziert einem Arzt nahe zu bringen.

Keine Medikation kann meinen unerträglichen Zustand besänftigen. Ich muss auf die Zeit hoffen. Ich muss mit dem auskommen was mein Gehirn mir bietet und das möchte ich auf jeden Fall ohne Medikamente. Wirkungslos Medikamente einnehmen und die Nebenwirkungen dazu, Nein danke.
Solange ich allein weiß das das nicht mehr passiert reicht mir das. Ich habe schließlich auch ein Leben vor der Psychose geführt...

Für mich ist es allgemein das Krankheitsbild Schizophrenie, eine so komplizierte Geschichte, ich fühle mich so hilflos, ich habe das Gefühl wenn ich mich irgendwo irgendwie erklären kann geht es mir besser , aber das ist tatsächlich nicht so.

Es ist so als müsste ich jetzt einfach mit der Situation allein klar kommen.

Bin einfach ein ziemlich schwerer Patient.

Danke Dir nochmals für deine ausführliche Aufklärung und die Mühe
 
Bei normalen Absetzversuchen hat man meistens keinen Erfolg, also da möchte ich dir keine Hoffnung machen. Negativsymptome lassen sich nur so mithilfe des Bupropions behandeln. Es ist gleichzeitig ein Nikotinentwöhnungsmittel, was Suchtprobleme reduziert. Aripiprazol eignet sich zusätzlich, weil es sich von den Wechselwirkungen her vertragen sollte und es bei einer Intervalleinnahme eine verlässliche Akutwirkung hat. Auch so ist Aripiprazol eines der nebenwirkungsärmsten Neuroleptika.
Ich fühle mich einfach wie ein hoffnungsloser Fall, insbesondere was die Negativsymptome betrifft. Was soll sich denn durch die Einnahme groß ändern ?
Für mich ist klar: ohne Führerschein (muss eine MPU machen nächstes Jahr) und Arbeit "kann" man nur depressiv drauf sein. Das drückt die Stimmung ungemein. Für mich ist es ohne Führerschein unerträglich - wenn ich den wieder habe könnte ich mir vorstellen das eine große Last von mir fällt.

Ich bekomme einen Gedanken in mir und kann daraus zeitgleich noch zisch andere Gedanken bilden. Totale Überflutung der Reize. Ich kann so viel nennen... Gerüche überfordern mich teilweise gefühlt, Musik ganz besonders. Es ist zu viel als das ein Wirkstoff irgendwas in meinem Gehirn verändern könnte. So fühlt es sich jedenfalls in meiner Wahrnehmung, meinem Bewusstsein an.
 
@Aachen
Die Neuroleptika/Antipsychotika blockieren ja das Dopamin. Positivsymptome kann man damit sehr gut behandeln und gehen relativ schnell weg. Negativsymptome sind etwas Anderes und lassen sich schwieriger behandeln.
Die Medikamente haben schon ihren Nutzen, damit du überhaupt zurück in die Realität kommst, weil du dich anderweitig beim Absetzen vermutlich wieder in eine ähnliche Situation bewegst, wo diese Traumvorstellungen immer realer werden und irgendwann du diesen mehr glaubst als der Realität oder eben die Realität anders interpretierst.

Ich wünsche dir da Glück mit dem Absetzen, aber die Negativsymptome kommen ja auch von der Erkrankung, also wird vermutlich der Stress steigen. Meistens fühlt man sich kurz nach dem Absetzen der NLs besser, was wie ein Honeymooneffekt ist, dann aber Negativsymptome zunehmen, auch Depressionen auftreten können und dann eben irgendwann auch Positivsymptome und richtig starke Ängste, Verfolgungswahn auftreten können.
Das können auch andere Symptome sein als zu Beginn der Erkrankung, also dir ist zwar jetzt klar das dies krank war, aber wenn du dann Akut wirst, wird diese Grenze zur Traumwelt immer fließender und man wird da auch leichtgläubiger, emotionaler etc. auch starke Stimmungsschwankungen können auftreten.
Die empfohlenen Medikamente von mir sollen das Neuroleptikum über einen längeren Zeitraum absetzen, sodass du anfangs das Neuroleptikum einen Monat weglässt, und durch die speziellen Antidepressiva dich soweit stabilisierst, dass diese Negativsymptome und Absetzprobleme deutlich abgemildert werden. Antidepressiva sind da mild und ich sehe das derzeit als einzige Möglichkeit gegen ausgeprägte Negativsymptome anzukommen. Bupropion ist das einzige Antidepressivum dieser Art, sonnst würden eher ADHS Medikamente infrage kommen, wobei ich damit persönlich keine Erfahrung habe.
Dir hat das Amisulprid ja auch irgendwo geholfen, aber die Negativsymptome bestehen ja weiterhin, solange diese da sind, kommt die Psychose (normalerweise) auch immer wieder zurück, von daher wäre es gut erstmal diese Negativssymptome wie ich es beschrieben habe zu behandeln und erst dann kann das Absetzen des Neurolptikums funktionieren. In der Zwischenzeit bietet sich da eben eine Intervalleinnahme des Neuroleptikums an, indem du das Aripiprazol etwa 1-2 Monate absetzt und dann für etwa 1-2 Wochen durchgehend einnimmst. Irgendwann verlängert sich dieser Absetzzeitraum und über die Jahre kann es so dann ganz ohne funktionieren.
Die Chance, dass man ohne Neuroleptika dauerhaft bei einer paranoiden Schizophrenie auskommt, sind sehr gering. Das kann 1/2 Jahr oder Jahr halbwegs gut gehen, indem man sich da durchquält, aber das ist auch ein Risiko und du verschwendest damit auch Zeit.
 
Hay @Aachen und willkommen.

Ich kenne das Problem, dass man 0 Antrieb hat. Ich kann mich zu auch nichts mehr überreden. Früher kannte ich keine Langeweile. Ich hatte immer mindestens ein kleines Projekt. Jetzt reicht es nicht mal mehr zum spazieren gehen. Wie man aus der Situation kommt muss ich selbst noch lernen. Hoffe das passiert bald.

Was ist denn in deiner Psychose passiert, dass du da ständig dran denken musst?

LG N̷͔̫̻̺̟̻͔͔̹͎̔͌̕͜͝o̶̡͙̥̣̘̟͖̟͉͒̽͆̿ͅc̴̨̛̹̙͇̰̼̗͓̹̩͙͒̕t̴̢̧͇͍̗̪͍̘̾̀́̑ụ̷̘͕̠̔̇̇̽̇̅̆̚r̴̨̗̻̤̬͕͚̺̺̦̺̣̍̓̍̀͠ͅn̵̛̠͔̭̲̼̊͋̀͐̕͜ḁ̶̛̱̻̯̳̩̳͖͍̆̓̇̀͊͌̀̏̅̚
Es hat damit angefangen das ich mich unheimlich verliebt habe. Wir haben geschrie
Hay @Aachen und willkommen.

Ich kenne das Problem, dass man 0 Antrieb hat. Ich kann mich zu auch nichts mehr überreden. Früher kannte ich keine Langeweile. Ich hatte immer mindestens ein kleines Projekt. Jetzt reicht es nicht mal mehr zum spazieren gehen. Wie man aus der Situation kommt muss ich selbst noch lernen. Hoffe das passiert bald.

Was ist denn in deiner Psychose passiert, dass du da ständig dran denken musst?

LG N̷͔̫̻̺̟̻͔͔̹͎̔͌̕͜͝o̶̡͙̥̣̘̟͖̟͉͒̽͆̿ͅc̴̨̛̹̙͇̰̼̗͓̹̩͙͒̕t̴̢̧͇͍̗̪͍̘̾̀́̑ụ̷̘͕̠̔̇̇̽̇̅̆̚r̴̨̗̻̤̬͕͚̺̺̦̺̣̍̓̍̀͠ͅn̵̛̠͔̭̲̼̊͋̀͐̕͜ḁ̶̛̱̻̯̳̩̳͖͍̆̓̇̀͊͌̀̏̅̚
Ich würde es echt gerne hier auf Papier bringen , aber ich weiß absolut nicht wo ich anfangen soll weil es ziemlich kompliziert ist was sich da in meinen Gedanken breit gemacht hat.

Ich hab etliche Verschwörungstheorien hinter mir, alles sehr religiös angehaucht, habe permanent Stimmen bekannter Personen in mir gehabt die mein Handeln beeinflusst haben. Ich habe 10.000€ mehr oder weniger aus dem Fenster geschmissen, war misstrauisch gegenüber Familie und Freunden, habe viele Anzeigen gesammelt aufgrund Beleidigungen (habe mich durch Fotos die hochgeladen wurden auf Facebook und Instagramm bedroht gefühlt, selbst wenn diese schon vor Jahren veröffentlicht wurden) habe Zeichen und versteckte Botschaften in den Bildern gesehen, als wäre man seit Jahren darauf aus das ich gejagt werde und sterben sollte, dass ganze wurde dann politisch, weltübergreifend.... und noch so vieles mehr ! Ich war während der Zeit aber total euphorisch und bester Laune .. Und alles nur weil ich mich unheimlich in eine Person verliebt hatte.

Ich kann es leider nicht rückgängig machen ! Und das ist nur ein sehr kleiner Teil ..... habe Auto Kennzeichen falsch gedeutet , Verfolgungswahn, Tiere wurden von mir angezogen... ich war Spion ... Rapper .... Ein Heiliger .... der König der Welt...
Passanten waren ebenfalls Menschen die nur da waren um mich zu beschützen wenn ich irgendwo unterwegs war ...

Alles in allem komplett sinnlos und erschreckend, aber einige Zufälle und mein krampfhaftes festhalten an den Gedanken hat alles so ausarten lassen.

Sehr durcheinander, aber ein kleiner Einblick. Ach ja , das TV Programm war natürlich auch auf mich zugeschnitten , mit mir wurde kommuniziert etc. Es ist so unglaublich viel.

Bin froh das ich mittlerweile wieder "normal" TV schauen kann. Das war am Anfang ziemlich komisch "nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen"
 
Ich fühle mich einfach wie ein hoffnungsloser Fall, insbesondere was die Negativsymptome betrifft. Was soll sich denn durch die Einnahme groß ändern ?
Für mich ist klar: ohne Führerschein (muss eine MPU machen nächstes Jahr) und Arbeit "kann" man nur depressiv drauf sein. Das drückt die Stimmung ungemein. Für mich ist es ohne Führerschein unerträglich - wenn ich den wieder habe könnte ich mir vorstellen das eine große Last von mir fällt.

Ich bekomme einen Gedanken in mir und kann daraus zeitgleich noch zisch andere Gedanken bilden. Totale Überflutung der Reize. Ich kann so viel nennen... Gerüche überfordern mich teilweise gefühlt, Musik ganz besonders. Es ist zu viel als das ein Wirkstoff irgendwas in meinem Gehirn verändern könnte. So fühlt es sich jedenfalls in meiner Wahrnehmung, meinem Bewusstsein an.
Hattest du schon mal Aripiprazol(Abilify) ausprobiert. Das wäre ein Anfang und es wirkt bei Wahn sehr gut.
Das alleine behandelt aber nur die Positivsymptome. Negativsymptome sind da anders oder weniger, aber Motivationslosigkeit und gewisse Konzentrationsprobleme sind trotzdem da.

Wenn du das hast, dann hättest du die Grundlage für eine Intervalltherapie mithilfe der beiden Antidepressiva, die dann täglich eingenommen werden müssen. Damit solltest du trotz Medikamente sehr gut klarkommen, also auch freiwillig bereit sein das so lange einzunehmen wie du es brauchst.
Wenn du früher gearbeitet hast, dann hättest du eventuell einen Rentenanspruch und könntest diese beantragen, da müsstest du dich informieren. Das wäre eine Entlastung. Bei voller Erwerbsminderungsrente darf man bis zu 525€ ohne Abzüge dazuverdienen, gibt aber auch Teilerwerbsminderung und andere Dinge.
Auch das kann viel Druck von einem nehmen und EM-Rente ist ähnlich wie wenn man bis 67 gearbeitet hätte, also kann relativ viel sein.
Durch die Empfehlung der Medikamente von mir könntest du eventuell beruflich wieder erfolgreich sein, aber du solltest dem erstmal Zeit und eine Chance geben, Druck abbauen und versuchen deine Probleme irgendwie zu verarbeiten. Diese Neuroleptika und Medikamente können eben die Wahrnehmung in ein anderes Extrem wie die Psychose verschieben, sodass man das Wahrnehmungsspektrum überhaupt sieht und was von der Erkrankung kommt.
Die Empfehlung von mir ist eher so ein Mittelding und viel besser als ohne Medikamente wieder in die Psychose abzudriften. Sinn der Medikamente sollte ja sein, deine Wahrnehmung zu verbessern, sodass du dich damit glücklich fühlst ohne im Wesen verändert zu sein.
 
@Aachen
Die Neuroleptika/Antipsychotika blockieren ja das Dopamin. Positivsymptome kann man damit sehr gut behandeln und gehen relativ schnell weg. Negativsymptome sind etwas Anderes und lassen sich schwieriger behandeln.
Die Medikamente haben schon ihren Nutzen, damit du überhaupt zurück in die Realität kommst, weil du dich anderweitig beim Absetzen vermutlich wieder in eine ähnliche Situation bewegst, wo diese Traumvorstellungen immer realer werden und irgendwann du diesen mehr glaubst als der Realität oder eben die Realität anders interpretierst.

Ich wünsche dir da Glück mit dem Absetzen, aber die Negativsymptome kommen ja auch von der Erkrankung, also wird vermutlich der Stress steigen. Meistens fühlt man sich kurz nach dem Absetzen der NLs besser, was wie ein Honeymooneffekt ist, dann aber Negativsymptome zunehmen, auch Depressionen auftreten können und dann eben irgendwann auch Positivsymptome und richtig starke Ängste, Verfolgungswahn auftreten können.
Das können auch andere Symptome sein als zu Beginn der Erkrankung, also dir ist zwar jetzt klar das dies krank war, aber wenn du dann Akut wirst, wird diese Grenze zur Traumwelt immer fließender und man wird da auch leichtgläubiger, emotionaler etc. auch starke Stimmungsschwankungen können auftreten.
Die empfohlenen Medikamente von mir sollen das Neuroleptikum über einen längeren Zeitraum absetzen, sodass du anfangs das Neuroleptikum einen Monat weglässt, und durch die speziellen Antidepressiva dich soweit stabilisierst, dass diese Negativsymptome und Absetzprobleme deutlich abgemildert werden. Antidepressiva sind da mild und ich sehe das derzeit als einzige Möglichkeit gegen ausgeprägte Negativsymptome anzukommen. Bupropion ist das einzige Antidepressivum dieser Art, sonnst würden eher ADHS Medikamente infrage kommen, wobei ich damit persönlich keine Erfahrung habe.
Dir hat das Amisulprid ja auch irgendwo geholfen, aber die Negativsymptome bestehen ja weiterhin, solange diese da sind, kommt die Psychose (normalerweise) auch immer wieder zurück, von daher wäre es gut erstmal diese Negativssymptome wie ich es beschrieben habe zu behandeln und erst dann kann das Absetzen des Neurolptikums funktionieren. In der Zwischenzeit bietet sich da eben eine Intervalleinnahme des Neuroleptikums an, indem du das Aripiprazol etwa 1-2 Monate absetzt und dann für etwa 1-2 Wochen durchgehend einnimmst. Irgendwann verlängert sich dieser Absetzzeitraum und über die Jahre kann es so dann ganz ohne funktionieren.
Die Chance, dass man ohne Neuroleptika dauerhaft bei einer paranoiden Schizophrenie auskommt, sind sehr gering. Das kann 1/2 Jahr oder Jahr halbwegs gut gehen, indem man sich da durchquält, aber das ist auch ein Risiko und du verschwendest damit auch Zeit.
Meine Traumwelt war ein einmaliges Erlebnis, es kann nicht nochmal passieren. Das ist das komplizierte daran. Mein noch vorhandener Egoismus ist stärker als das abdriften in eine Psychose.
Ich zweifle einfach an der medikamentösen Wirkung , ich muss mich damit Abfinden das ich enorme Einschränkungen habe.
Ich möchte auf den ersten Arbeitsmarkt, will meinen Führerschein zurück, Tagesstruktur erlangen - aber wodurch ?
Wie du es ja beschreibst: die Negativsymptome sind schwerer zu behandeln. Für mich sind sie überhaupt nicht zu behandeln, leider, vielleicht geht es mir besser wenn ich im Lotto Gewinne....
 
Ich wollte ebenfalls Betroffenen einfach mein tägliches Debakel näher bringen. Hatte das Bedürfnis mir das einfach mal von der Seele zu schreiben.
Ob Medikamente die für mich geeignete Methode sind wage ich bei allem was ich bis heute empfunden und wahrgenommen habe einfach zu bezweifeln.

Ich reagiere sehr empfindlich und sensibel auf viele Reize. Ich kann nicht mal normal in den Himmel schauen und einfach die Wolken betrachten ohne das zu zerdenken. Wärme durch die Sonne oft unangenehm, Wind, Geräusche, Worte, Erinnerungen - grob gesagt hat alles das Potential Unwohlsein (mir fällt kein anderes Wort ein) in mir auszulösen.
Und alles weil ich der Überzeugung gewesen bin berühmt zu werden.
 
War das Deine erste Episode?
Glaube mir, wenn Du keine Medikamente dagegen mehr nimmst, dann kommt die nächste Episode, d.h. Du wirst wieder abdriften und Du kannst dagegen nicht ankommen, ich hatte das zu Anfangs auch vergeblich probiert.
 
Ich stimme @Engel007 zu. Du hast eine 30%tige Wahrscheinlichkeit zu der Gruppe der Patienten zu gehören, die nur eine Psychose in Ihrem Leben erleben. Weiterhin liegt das Rückfallrisiko ohne Medikamente bei 80%. Falls du weiterhin Cannabis konsumieren solltest, ist deine Rückfallwahrscheinlichkeit noch höher, das ist alles sauber wissenschaftlich untersucht. Das sind also die Fakten, ich kann mich jedoch in vielem was du schreibst wiederfinden. Ich dachte nach meiner ersten Psychose auch, dass mir sowas nicht nochmal passieren wird, dass mein Verstand als Jahrgangsbester Akademiker scharf genug ist. Aber die Realität hat mich dann leider eingeholt, die Krankheit existiert leider außerhalb des eigenen Kontrollbereiches. Die Wahninhalte waren jeweils unterschiedlich, also ist die Aussage "ich werde nicht nochmal so falsch denken" leider nur ein Pseudoschutz. Beim nächsten Mal denkst du dann vielleicht du bist ein übernatürliches Wesen oder etwas Triviales wie die Nachbarin will mich umbringen. Bei meiner dritten Psychose war ich sogar in der ambulanten Psychiatrie durch pure Willenskraft, aber es ist trotzdem eskaliert. Ich persönlich bevorzuge daher nach der ganzen Scheiße eine ärztliche Betreuung und die Erkenntnisse, die man in über 80 Jahren Forschung gewonnen hat. Zu denken, dass die eigenen Wahninhalte besonders sind und man eine besondere Schneeflocke sei ist Teil der Krankheit. Im Endeffekt geht es bei allem um die Leidreduzierung, im Nachhinein hätte ich mir aber einiges ersparen können. Das Buch Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis hat mir auf meinem Weg sehr geholfen. Ich wünsche dir, dass du ebenfalls einen guten Weg findest. LG
 
Ich konsumiere nicht mehr und habe es auch nicht vor. Ich möchte mein Leben dann aber so einschätzen das ich zu den 30% gehöre die einzige Psychose erleiden.
Ich finde es im Nachhinein einfach nur tragisch das ich überhaupt in der Lage war solche Gedanken zu entwickeln.
Mit dem "gleichen" Gehirn welches mir die Sache eingebrockt hat weiterzumachen, dass fällt mir tatsächlich schwer.
Als könnte ich mir das was passiert ist nicht mal verzeihen.

Gedanklich befinde ich mich auf einem Niveau wie vor der Psychose - Stand heute aber mit diagnostizierter Schizophrenie.
Ich bin so gegen die Medikamente weil ich ja der Meinung bin das diese nicht mal ihre Wirkung entfalten können. Egal welches Präparat, egal welche Dosierung, es kommt nicht gegen meine Gedanken an.

Es ist so, als würde ich das Beste aus meiner momentanen Situation herausholen. Aber wie soll das aussehen - ohne Arbeit, ohne Hobbies. Vom spazieren gehen und Fahrrad fahren kann ich mich nicht ablenken. Generell lenkt mich nichts ab. Aber das beschreibt wieder meine Symptomatik.

Ich würde gerne meinen Kopf ausschalten können, aber das funktioniert nicht. Also muss ich jeden Augenblick irgendwie mit meinen Gedanken "verplanen".
Ich würde es vielleicht tatsächlich mit Antidepressiva versuchen, aber meine Laune ist so im Keller das ich einfach nicht daran glaube das es tatsächlich WIRKUNG zeigt. Das Amisulprid sollte auch die Stimmung verbessern.

Ich bin manchmal in der Lage kurzzeitig optimistisch zu denken und mir die Situation irgendwie "schön zu reden" aber das hält vielleicht eine halbe Minute an.

Im Endeffekt habe ich mich einfach nur massiv geirrt. Nichts von dem was für mich real war, hatte Beständigkeit.
Es ist bei jedem individuell, ich weiß das meine Wahrnehmung nicht mehr "positiv" abdriften wird. Das ist eine für mich wichtige Ressource. Alles war darauf aufgebaut, daß ich dachte ich hätte Glück und ich werde ein berühmter Musik Produzent. Meine Wahrnehmung war verschoben, ich bin aber ziemlich hart wieder in der Realität aufgeprallt


Ich weiß nicht warum ich der festen Überzeugung bin das mir nichts helfen könnte - vermutlich weil es sich so anfühlt.


Danke für eure netten Worte - ich weiß - am Ende meint ihr es alles nur gut :)
 
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