Das ist glaube ich ein bisschen was anderes was Maggi meint. Ich habe manchmal paranoide Erlebnisse, aber mir hilft es oftmals in denen Momenten mich auf mich zu besinnen und gedanklich von dem Erleben zu distanzieren.
Häufig gerade in letzter Zeit geschehen Dinge über die ich kurz vorher noch gesprochen habe. Oder ich "errate" Gedanken von jemand anderem. Das hat aber in dem Falle nichts mit Paranoia zu tun. Es gibt, so denke ich, durchaus "Felder" - die man unbewusst wahrnehmen kann
Ich wollte damit an sich den Zwiespalt ausdrücken, indem man als Betroffener lebt, da man in der akuten Psychose zwar weis, was real ist, aber diese irreführenden realitätsfernen Gedankeneingebungen da sind, was auch
@RamzyStudio etwas anspricht, wenn die gefühlte psychotische Realität, der realistischen Sichtweise oder dem gelernten Weltbild nimmer entspricht.
Verblüffenderweise habe ich genau diesen Gedanken, den du äußerst einem Kumpel heute mitgeteilt. Mag sein, dass es für soetwas keine streng wissenschaftliche Erklärung gibt, aber der Mensch ist mehr als nur ein paar Zellen und ist in wahrscheinlich in der Lage sehr viel mehr wahrzunehmen...erst recht, wenn man die Neigung dazu hat wie es bei "uns" der Fall ist.
Ich hatte sogar mal während eines psychotischen Schubs, als ich durch die Fußgängerzone lief, die Vernetzung zwischen den Menschen erkannt. Im Sinne dessen, dass es eine Art Kollektivbewusstsein gibt, das in jedem eine Verbindung gibt die miteinander schwingt.
Im Grunde wollte ich auch das ansprechen, also ich sehe in dieser telepathischen vielleicht Gefühlswelt, in der wir alle etwas vernetzt sind, die Möglichkeit, dass uns unsere Emotionen so sehr triggern können, dass wir reale Vorgänge völlig fehlinterpretieren oder sogar Halluzinieren, wenn das Gehirn quasi schon vorher glaubt zu wissen was passiert und man dann etwas ganz anderes in das Gesagte interpretiert oder dinge hört oder wahrnimmt die andere eventuell kaum auffallen oder die man sich womöglich komplett einbildet je nachdem wie stark man Psychotisch ist.
Religion und Glaube ist ja im Grunde ein gesellschaftlich anerkannte Wahn, da leben Menschen in einer Gemeinschaft oder Blase, die sie durch Okkultismus bzw. spirituelle Verbundenheit zeigt, die man da zur Gemeinschaft der Gläubigen und zur jeweiligen Gottesvorstellung hat.
Diese Wahnvorstellungen teilt man mit Anderen, insofern ist das kein Erkrankungsprozess, sondern "kulturell angemessen", damit auch kein Wahn. Bei einer Psychose spielt sich im Grunde ähnliches wie in der Religion ab, nur ist der Glaube viel selbstbezogener und man erlebt bei einem religiösen Wahn diese Einbildung, die Religion als real passiert darstellt im eigenen Leben, da man bestimmte Prozesse und Abläufe nimmer in der Gänze fassen und nachvollziehen kann und gleichzeitig eine Art von Synchronizität vorkommt, wo man überall in Film, Fernsehen, Medien oder wenn man unter Leute geht, Zeichen sieht, die sich auf einen selbst beziehen könnten, wenn sich beispielsweise Zufälle ergeben. Ampeln schalten alle auf Grün (das muss etwas zu bedeuten haben). Karten beim Kartenspielen sind besonders gut, oder die Medien sprechen über einen, da man in so mythische Denkmuster abrutscht, die aber auch bei anderen Betroffenen ähnlich sein können.
Mein Eindruck ist, dass man aus einem gesellschaftlichen Gefüge mit Arbeit, Religion und anderen Dingen durch die Erkrankung quasi herausbricht und als Mensch sich vielleicht auch vorher schwergetan hat, sich zu einer bestimmten Gruppe zugehörig zu fühlen, als ob man eher uninteressiert oder zwischen den Stühlen sitzt. In der Schizophrenie scheint es so zu sein, das man die Widersprüche unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppierungen, die sich gegenseitig angreifen und widersprechen, in sich selbst zum eigenen Leidwesen austrägt, als ob wir vielleicht oder in uns der gesellschaftliche Konsens entsteht und wir deswegen uns auch verstärkt angesprochen fühlen, da durch die Medien quasi eine Selbstbestätigung auch der irreführenden wahnhaften Sichtweisen stattfindet und wir gesundheitlich mit Medikamenten und Verarbeitung der Problematiken oder Abstand zu bestimmten negativen Dingen, dann eine Art Heilung auf mehreren Ebenen erfahren können, indem wir wieder versuchen mit uns ins Reine zu kommen bringen wir im Grunde diese gesellschaftlichen Irrtümer im Wahn womöglich zur Sprache, zeigen diesen reinen Wahnsinn in uns auf, was gelegentlich auch Ängste und Sicherheitsbedürfnisse sein können, die einen selbst und andere schützen und die man lange in seiner gesellschaftlichen Rolle vernachlässigt oder unterdrückt hat.
Insofern glaube ich das es kollektiv oder telepathisch so etwas wie ein gemeinsames Unterbewusstsein gibt, etwa wenn Menschen etwas verbindet, nur dass wir diese Dinge die für andere Selbstverständlich und selbsterklärend sind, ganz anders aufnehmen, da dieses unterbewusste uns im Akutfall auch verstärkt täuscht, uns in die Irre führt, aber gleichzeitig diese Erfahrungen eine Lehre sein können, wie man ohne direkten Einfluss auf die reale Welt durch so einen Irrsinn auch den normalen Wahnsinn, Irrsinn und gesellschaftliche Überforderung mehr hinterfragt.