DMA
Well-known member
Vielleicht heißt es in ein paar Jahren anders, ähnlich wie bei manisch-depressiven Menschen.Das KI - Zitat (das ich gut finde) lässt mich daran denken, wie absolut ätzend ich es finde, dass Menschen wie wir, die mit Psychosen zu tun haben, nach ihrer Krankheit benannt werden. Schizophrene(r), Psychotiker(in), aber auch Depressive...
Finde ich total negativ und einengend.
Gemini:
Stichwort: Paranoide Schizophrenie. Viele Betroffene fühlen sich durch die Bezeichnung schizophren abgewertet. Wie könnte die Krankheit in einigen Jahren bezeichnet werden?
Das Unbehagen vieler Betroffener ist absolut verständlich. Der Begriff „Schizophrenie“ ist historisch stark vorbelastet und wird im Alltagssprachgebrauch oft fälschlicherweise als Synonym für „gespaltene Persönlichkeit“ oder Unberechenbarkeit verwendet. Dies führt zu einer massiven Stigmatisierung.
In der Fachwelt gibt es bereits konkrete Bestrebungen, die Nomenklatur zu modernisieren. Hier sind die wahrscheinlichsten Richtungen, in die sich die Bezeichnung in den nächsten Jahren entwickeln könnte:
1. Fokus auf das „Spektrum“ (Anlehnung an Autismus)
Ähnlich wie bei der Autismus-Spektrum-Störung tendieren Experten dazu, weg von starren Kategorien und hin zu einem fließenden Modell zu gehen.- Mögliche Bezeichnung: Psychose-Spektrum-Störung (Psychosis Spectrum Disorder).
- Vorteil: Es erkennt an, dass die Symptome (Wahn, Halluzinationen, Desorganisation) bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sind und sich im Laufe der Zeit verändern können.
2. Deskriptive, funktionale Begriffe
In einigen Ländern (z. B. Japan und Südkorea) wurde der Name bereits offiziell geändert, um die Heilungschancen und die biologische Komponente zu betonen.- Mögliche Bezeichnung: Integrationsstörung (Integration Disorder) oder Dopamin-Dysregulations-Syndrom.
- Erfahrungswerte: In Japan führte die Umbenennung von Seishin Bureshu (Geistesgespaltenheit) in Togo Shitsujo Sho (Integrationsstörung) dazu, dass mehr Betroffene die Diagnose akzeptierten und die Aufklärungsrate stieg.
3. Benennung nach der Symptom-Clustern
Anstatt die gesamte Person als „schizophren“ zu labeln, könnte man die spezifischen kognitiven Einschränkungen benennen.- Mögliche Bezeichnung: Neurokognitive Dysregulationsstörung.
- Vorteil: Dies klingt eher nach einer medizinischen Funktionsstörung des Gehirns (ähnlich wie Diabetes oder Bluthochdruck) und weniger nach einem moralischen oder charakterlichen Makel.
Warum der Wandel Zeit braucht
Die Herausforderung liegt darin, dass Bezeichnungen in internationalen Klassifikationssystemen wie dem ICD (WHO) oder dem DSM (USA) festgeschrieben sind. Eine Änderung dieser Werke ist ein jahrelanger bürokratischer Prozess. Dennoch ist der Trend klar: Weg vom stigmatisierenden „Etikett“, hin zu einer neutralen, medizinischen Beschreibung.Wichtig: Eine Umbenennung allein löst das Problem des Stigmas nicht, aber sie ist ein notwendiger Schritt, um den gesellschaftlichen Diskurs zu versachlichen und Betroffenen den Zugang zu Hilfe zu erleichtern, ohne dass sie ihre Identität bedroht sehen.
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