Baronet
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Meine Erstmanifestation war 1994 und späterstens nach 3 Jahren wußte ich was meine Vorzeichen sind, obwohl ich schon bei meinem ersten psychotischen Schub selber zum Psychiater gegangen war.Schau es dir einfach mal an im Detail an, was du damit anfangen kannst und bilde dir daraus eine objektivere Meinung. Hier kannst du dich solche Schulungsunterlagen herunterladen:
Metakognitives Training (MKT) für Psychose (Deutsch) - Forschungsbereich Neuropsychologie und Psychotherapie am UKE
Teils braucht es ja für viele Betroffene Jahre, bis diese ein Gefühl für ihre Symptome bekommen, wobei da viel schieflaufen kann. MKT trägt erheblich zur Aufklärung über die Fallstricke der Realität und eigenen Symptomatik bei, also ist keine pseudowissenschaftliche Gehirnwäsche, sondern erklärt eher wie Wahngedanken zustandekommen. Man kann die Realität zigfach verschieden falsch interpretieren, wobei es nur wenige richtige Interpretationen gibt, die gesunde eher intuitiv richtig verstehen oder sich keine Gedanken machen, wir aber im Akutfall eher intuitiv danebenliegen und die Dinge missdeuten oder anderes interpretieren.
Wenn du länger erkrankt bist, hast du da vielleicht das über die Jahre gelernt damit umzugehen und ein Gefühl für die Symptome zu entwickeln. MKT macht, das glaube ich, schon greifbarer, damit man schneller versteht, wie diese Fehlinterpretationen der Wirklichkeit Zustandekommen und vermutlich auch mit weniger Antipsychotika klarkommt, die ja die Symptome eher unterdrücken, statt etwas an den Ursachen der Erkrankung zu ändern.
Auch wenn MKT kein alleiniges Heilmittel ist, so nimmt das den Ärzten auch viel Arbeit ab, da man sich ja meist davor drückt auf die Symptome der Betroffenen einzugehen oder diesen zu widersprechen. In der Klinik bekommt man bei wahnhaft anmutenden Erzählungen dann meistens eine höhere Dosis, also es findet eine Art von Bestrafung statt, was Compliance eher erschwert.
Antipsychotika allein und täglich eingenommen sind auf Dauer sehr gesundheitsschädlich, von daher finde ich MKT schon wichtig, um das eigene Denken leichter selbstkritisch hinterfragen zu können.
Die Medikamente-Empfehlung von mir kommt mit sehr wenig Antipsychotika aus, wobei man da eben auch lernen muss, mit leichten Restsymptomen umzugehen oder Frühwarnsymptome zu erkennen.
https://www.kerbe.info/wp-content/uploads/2018/04/Leseprobe.pdf