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Schizophreniac

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18 Aug. 2022
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80
Ich war 2-3 Stunden lang psychotisch.

Danach eher eine Woche lang Delir + wahnhafte Störung.

Nehme seit 5 Monaten nun schon Medis. Und ehrlich gesagt habe ich absolut keine Lust mehr drauf. Bin abgesehen von Negativsymptomatik, die schon seit Ewigkeiten besteht komplett symptomfrei. Und nehme momentan 300mg Quetiapin. Denkt ihr, ich könnte das guten Gewissens absetzen?
 
Absetzten von heute auf morgen, bringt Dir garantiert eine Absetzpsychose. Das richtige Wort ist ausschleichen, d.h. ein langsames reduzieren der Medikamente. D.h. 10% im Monat. Also 25mg im Monat. Ich hatte selbst 300mg Quetiapin und habe es langsam ausgeschlichen. Es ist dabei wichtig gewisse Vorrausetzungen zu erfüllen und auch gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Ich werde Dir in den nächsten Tagen noch ausführlicher berichten was zu beachten ist. Aber Du bist auf dem richtigen Weg. Langzeitstudien zeigen deutlich, das Medikamente auch keine Rückfälle vermeiden können, im Gegenteil. Sie verschlimmern die psychotische Symptomatik. Kurzfristig mögen sie eine gewisse Hilfe sein, weil sie die Symptome unterdrücken, d.h. die psychische Dynamik tiefer ins Unbewusste drücken, aber langfristig überwiegen defitiv die Nachteile für Deine Gesundheit.

Wenn Du Dir den Film "Take these broken Wings" unter Medien mal ab Minute 40 anschaust, wird von der Langzeitentwicklung schizophrener Patienten berichtet Ein Drittel aller Menschen können sich von Schizophrenie heilen und haben keine Symtome mehr, weitere 34% geht es recht gut, und 30% bleiben chronisch Krank. Alle die geheilt waren teilten ein Merkmal, sie brauchten keine Medikamente mehr. Es gab keine Verbesserung, bei denen dir ihre Medikaion beibehalten haben. Diese Ergebnisse stammen von einer Studie aus den 80igern. 2007 wurde dies in einer weiteren Langzeitstudie bestätig 40% die keine Medikamente mehr brauchten sind komplett geheilt. Und 5% waren geheit die sie weiter genommen haben. Es ist doch ganz klar, Medikamente können nicht heilen, sie unterdrücken nur die Symtome, aber auch nur für eine begrenzte Zeit.

Die Ursache für Schizophrenie liegt in Deiner Psyche begründet, daran musst Du arbeiten. Wenn Du nicht daran arbeitest, z.B, in einer Psychotherapie, wird die Krankheit mit Dir arbeiten, was in Rückfällen deutlich schmerzhafter werden kann.

Hier dazu die Studie von 2014

https://www.semanticscholar.org/pap...Jobe/04234dca5059d6c977cb173641f15dc2ef10b22a

(mit google Tranlater aus dem Englischen, daher kilngt es etwas holprig, vielleicht findet jemand diese Studie auch noch auf deutsch, aber ich hoffe es wird klar was gemeint ist=

Titel:

Beseitigt oder reduziert die Behandlung von Schizophrenie mit Antipsychotika Psychosen? Eine 20-jährige Multi-Follow-up-Studie
M Harrow 1, T H Jobe 1, R N Faull 1

Abstrakt
Hintergrund: Diese Forschung untersucht, ob eine mehrjährige Behandlung mit Antipsychotika Psychosen bei Schizophrenie reduziert oder beseitigt. Es liefert Längsschnittdaten aus 20 Jahren zur Häufigkeit und Schwere psychotischer Aktivität in Stichproben von behandelten Schizophreniepatienten (SP) im Vergleich zu nicht mit Antipsychotika behandelten Patienten.

Methode: Insgesamt 139 junge Patienten mit Schizophrenie und affektiven Störungen wurden beim Index-Krankenhausaufenthalt untersucht und dann sechsmal über 20 Jahre auf Psychosen und andere wichtige Variablen erneut untersucht.
Ergebnisse: Bei jeder Nachuntersuchung über die 20 Jahre hinweg hatte ein überraschend hoher Prozentsatz der mit Antipsychotika behandelten SP im Längsschnitt eine psychotische Aktivität. Mehr als 70 % der von SP kontinuierlich verschriebenen Antipsychotika zeigten bei vier oder mehr von sechs Nachuntersuchungen über 20 Jahre eine psychotische Aktivität. Im Längsschnitt zeigten SP nicht! verschriebene Antipsychotika signifikant weniger psychotische Aktivität als die verschriebenen Antipsychotika (p < 0,05).

Schlussfolgerungen: Die 20-Jahres-Daten zeigen, dass antipsychotische Medikamente im Längsschnitt nach den ersten Jahren die Häufigkeit von Psychosen bei Schizophrenie nicht eliminieren oder verringern oder die Schwere einer postakuten Psychose verringern, obwohl es schwierig ist, eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen über die Wirksamkeit der Behandlung in rein naturalistischer oder beobachtender Forschung. Im Längsschnitt würde der Zustand der Mehrheit der SP-verschriebenen Antipsychotika aufgrund ihrer psychotischen Aktivität und der Funktionsstörung die Frage aufwerfen, wie viele von ihnen wirklich ein Nachlassen der Krankheitssymptome haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kann mich da @Patrick komplett anschließen mit der 10% Regel. Hierbei aber bitte nicht nach mg gehen, sondern nach Rezeptorbindung in %.
Ein Reduktionsschritt von z.B. 20mg Olanzapin auf 18mg ist viel kleiner als einer von 2mg auf 0mg.

Also Ziel ist es dann wohl 10% der Rezeptorbindung vom Ausgangszustand pro Monat runter zu gehen.

Beispielsweise dein Medikament blockiert 60% der D2 Rezeptoren. Dann nimmst du den Monat darauf nur noch so viel, dass du auf 54% kommst. Den Monat darauf dann 48% und so weiter...
 

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@Kuehnibert

Na, Danke für die genauen Infos darüber. Das könnte Schizophreniac sicher weiterhelfen. Ich habe das nach Gefühl gemacht, auch die letzten 25mg noch einmal gebrochen. Es gibt auch noch die Wasserauflösetechnik. Habe ich jetzt erfahren.
 

@Schizophreniac

Noch ein paar Worte zu Deiner Frage. Letzendlich wird es Deine Entscheidung sein, das kann Dir niemand aus der Ferne sicher beantworten. Menschen in Deiner Nähe, Eltern oder ein enger Freund oder der Arzt Deines Vertrauens kann das besser mit beurteilen. Sie sehen wie stabil Du bist. Hast Du Drogen genommen, weil Du schreibst Du warst nur 2-3h psychotisch? Das klingt ehrlich gesagt, sehr unwahrscheinlich. Dann Wahn eine Woche, ist auch psychotisch, also 2 Wochen klingt realistischer. Dann Klinik? Wie lange?
 
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