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Wie lange hielten eure Negativsymptome?

Nicko

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Bei mir halten die ja mittlerweile schon fast ein Jahrzehnt. Was hat euch geholfen? Bei der bei mir diagnostizierten paranoiden Schizophrenie sind Negativsymptome ja eigentlich eher die Ausnahme. Hattet oder habt ihr auch viele Negativsymptome bei der Diagnose Paranoide Schizophrenie?
 
Ich habe sie schon seit 4 Jahren. Und es wurd nie irgendwie besser... schlimm das die forschung noch nicht so weit ist.
 
Erst mit dem zusätzlichen Bupropion(SNDRI Antidepressivum) und der Intervalleinnahme des Aripiprazols(Neuroleptikum) wurden die Negativsymptome bei mir bedeutend besser.
Bupropion wirkt ja eher andersherum als das Neuroleptikum und das merkt man bezüglich der Negativsymptome ohne, dass es von der Psychose oder Positivsymptomen her Nachteile macht(im Gegenteil).

Meiner Meinung nach sind die Negativsymptome eine Mangelerscheinung an Dopamin in bestimmten Gehirnregionen, die ohne zusätzliche Medikamente wie Bupropion oder beispielsweise viel Sport unbehandelbar sind. Neuroleptika wirken sich da noch schädlich auf die Negativsymptome aus, von daher würde ich da zum Aripiprazol(neuartiges regulierendes Neuroleptikum) und vor allem auch eine Intervalleinnahme davon raten, sodass man da wirklich nur das einnimmt, was notwendig ist und gleichzeitig das spezielle Antidepressivum(Bupropion) seine Wirkung erntfalten kann.

Bei den Standardbehandlungen von Psychose werden Negativsymptome vernachlässigt oder stellen keine Priorität dar, obwohl diese ebenso Teil der Erkrankung wie die Positivsymptome sind. Neuroleptika verstärken die Negativsymptome zum Teil noch, was auch bekannt ist, selbst wenn manche dieser Symptome durch die Neuroleptika besser werden, überwiegen da meistens die Einschränkungen.
 
@Niggo und @Subrim ,
bei mir lag auch eine paranoide Psychose mit starker Negativsymptomatik vor. Etwas besser wurde es als ich damals vom Risperidon(später Xeplion) auf das Aripiprazol(5mg) umgestiegen bin. Die Negativsymptome waren unter Aripiprazol(Abilify) etwas milder, sodass ich mich zumindest körperlich und geistig etwas fitter fühlte, trotz fehlender Motivation. Im Vergleich zu Normal also immer noch deutlich eingeschränkt, aber gering dosiertes Aripiprazol ist auch so etwas verträglicher als die üblichen Atypischen Neuroleptika. Aripiprazol unterscheidet sich da etwas von der Wirkweise, wobei das Ziprasidon(bei schwächerer Wirkung) ein ähnliches gutes Nebenwirkungsprofil hat.

Das Neuroleptikum also auch Aripiprazol kann Negativsymptome wie Konzentrationsprobleme oder Motivationsprobleme förder, aber es eignet sich relativ gut für eine Intervalleinnahme, da es gegen Wahn und Positivsymptome eine sehr gute Akutwirkung hat, also vergleichsweise schnell anschlägt.
Von daher eignet sich dieser Wirkstoff besonders gut zur Intervalleinnahme und wenn ihr dazu Bupropion durchgehend einnehmt, dann sollten sich die Negativsymptome auch bei euch bedeutend verbessern. Eine gute Wirkung des Bupropions hängt da aber sehr von der unterbrochenen Einnahme(Intervalleinnahme) des Aripiprazols ab, da Bupropion sonnst vermutlich auch bei höheren Dosierungen kaum wirksam ist.
Im 2. Schritt kann man dann zum Bupropion noch das Antidepressivum Citalopram(SSRI) einnehmen, was Nebenwirkungen des Bupropions reduziert und die übersteigerte Emotionalität durch die reduzierte Intervalleinnahme des Aripiprazols reduziert, also da depressive Verstimmungen in der zeitweisen Absetzphase des Neuroleptikums(Aripiprazol) vorbeugt.
Bupropion reduziert dagegen Unruhe und Stimmungsschwankungen(Reizbarkeit), was sonnst in der Absetzphase des Aripiprazols auftreten kann und steigert gleichzeitig die Wachheit und Konzentration / kognitiven Fähigkeiten, welche eben auch Teil der Negativsymptomatik ist und unter einer reinen Monotherapie eines Neuroleptikums oder Aripiprazols auftreten würden.
Macht euch die Mühe und schaut, ob ihr so eine Umstellung (Schritt für Schritt) hinbekommt, dann sollten viele der Negativsymptome der Vergangenheit angehören und ihr da auch auf längere Sicht kontinuierliche Fortschritte machen. Vor dem Bupropion und Intervalleinnahme des NLs waren die Negativsymptome bei mir gleichbleibend, also da braucht man sich keine zu großen Hoffnungen zu machen.
Auch normale Absetzversuche und lediglich die Intervalleinnahme eines Neuroleptikums bringen nur kurzzeitig Erfolge. Bupropion ist da finde ich schon das wirksamste Medikament, für das es leider nur wenig Ersatzwirkstoffe gibt außer vielleicht ADHS Medikamente wie Ritalin, die vielleicht gewisse Ähnlichkeiten von der Wirkweise haben, aber wo man womöglich noch schwerer mit einer Psychose rankommt.
 
Ich kann ja mal schreiben, was ich schon alles versucht habe, um von den Negativsymptomen wegzukommen.
Sport (soll ja Glückshormone ausschütten) Da hab ich aber kein Antrieb für
Lustige Videos auf Youtube gucken hat auch nichts gebracht
Naja, war jetzt nicht viel, aber vielleicht habt ihr noch andere Ideen
 
Hey ihr Lieben :)
@Maggi Wie kommst du zu der Annahme, dass Elontril nur mit Abilify wirkt ? Würdest du mir das erklären ?
Und kann es sein, dass elontril erst nach 2-3 Monaten wirkt ? Danke dir :)

@Niggo Ich bin gerade selbst dabei Sachen zu probieren. Wenn ich was finde was hilft, lasse ich es dich wissen. Wie genau äußern sich die Negativ Symptome bei dir ? :)

@Subrim Da hast du Recht mit der Forschung. Wie zeigen sich deine negativ Symptome ? Erzähl mal :)

Ich würde erst mit einer postpsychotischen Episode diagnostiziert und jetzt mit einer bipolaren Störung. Also war es anscheinend eine starke Manie, aber keine Psychose. Aber meine Tiefphase fühlt sich eher nach negativ Symptome an. Würde mich mal interessieren wie ihr eure Psychose erlebt habt ?
 
@Fitfly
Die negativsymtpome zeigen sich in dem Bereich, das es mir einfach sehr schlecht geht. Mein Körper fühlt sich schlecht an, also man hat ja so ein grundempfinden von sich selbst, welches meistens wenn man gesund ist positiv ist. Bei mir fühlt sich das an als wäre ich einfach dauernd krank. Dass ist das unangenehmste was ich habe. Ansonsten rede ich nicht mehr so viel, bin sehr ruhig, habe keine freude an dingen etc. Zudem hab ich ein bedrückendes Gefühl im Brustkorb und das fühlt sich an als würde mir jemand energie entziehen. Das ist alles ganz komisch.
 
@Maggi Wie kommst du zu der Annahme, dass Elontril nur mit Abilify wirkt ? Würdest du mir das erklären ?
Und kann es sein, dass elontril erst nach 2-3 Monaten wirkt ? Danke dir :)
Abilify wirkt antipychotisch sehr schnell im Vergleich zu anderen atypischen Neuroleptika und lässt sich von daher in Intervallen einnehmen. Etwa eine Woche am Stück einnnehmen und dann 3-6 Wochen Pause, damit in der Zeit das Bupropion besser anschlagen kann.
An sich sollte man ja Neuroleptika wie Abilify in keiner Intervallform einnehmen, aber durch das zusätzliche Bupropion(was täglich eingenommen wird) ist man länger stabil und dann wirkt es auch besser/wie es soll.
Im Grunde wirken Abilify und Bupropion ja gegensätzlich und weil die Wirkung des Abilifys überwiegt kann es sein das du da vom Bupropion nur wenig gespürt hast. Von daher eben wäre eine reduzierte Intervalleinahme des Abilifys ratsam was sich aufgrund seiner schnellen akutwirkung eignet. Da kannst du also dann bei Frühwarnsymptomen schnell darauf zurückgreifen und es wirkt quasi über Nacht. Bei einer Intervalltherapie sollte eben das Abilify mehrere Tage am Stück eingenommen werden und dann, wenn die Symptome abgeklungen sind für einen Zeitraum abgesetz (anfangs so 3-6 Wochen als grobe Orientierung und ca. eine Woche dazwischen einnehmen).
Das heißt, dass du Bupropion durchgehend einnehmen müsstest, aber aufgrund von Nebenwirkungen sollte man das Bupropion mit Citalopram ergänzen, was auch ein Antidepressivum ist und die Serotoninwirkung ergänzt.

Da sind die Wirkstoffe gut aufeinander abgestimmt, da man bei anderen Neuroleptika als Aripiprazol auch andere
Wechselwirkungen und eventuelle Unverträglichkeiten erwarten muss. Abilify dämpft etwa die Libido weniger stark wie andere Neuroleptika, weshalb da das zusätzliche Citalopram etwas dämpft, welches gleichzeitig bestimmte Nebenwirkungen des Bupropions reduziert.
Aripiprazol(Abilify) ist unter den atypischen Medikamenten ein sehr modernes Medikament aufgrund seiner etwas anderen Wirkweise, von daher würde ich bei dieser Kombi dazu raten und es wäre eben möglich das sich die anderen Atypischen Wirkstoffe zu keiner Intervalleinnahme eignen oder problematische Wechselwirkungen mit den Antidepressiva entstehen. Dazu habe ich keine genauen Informationen, Erfahrung, von daher rate ich von so Experimenten auch eher ab.
Bei so einer Kombi muss man ja auch auf ein paar Feinheiten und den Verlauf achten, wo ich da bei Nebenwirkungen eben aufgrund der eigenen Erfahrungen weiterhelfen kann. Wenn statt Abilify ein anderes Neuroleptikum verwendet wird, ist das sehr schwer einzuordnen und dann kann so ein Umstellversuch auch schiefgehen.

Wir als Betroffene sind ja dabei auch abhängig von unseren Ärzten, damit wir überhaupt diese Medikamente bekommen, wo diese bei Problemen dann auch schnell wieder abgesetzt sind und man sich dann eventuell das ganz verbaut.


Elontril(Bupropion) sollte eigentlich recht früh wirken, also nach 2-4 Wochen spätestens. Das Problem ist das, wenn du gleichzeitig ein Neuroleptikum oder das Abilify einnimmst, ein Großteil dieser Wirkung verloren geht. Von daher auch die Absetzintervalle wozu sich Abilify aufgrund seiner schnellen und verlässlichen Akutwirkung mit am besten eignet.
 
@Subrim kannst du dann noch mit Leuten kommunizieren ? Fernab vom Smalltalk?
Und gehst du arbeiten ?
Bei mir ist es ich brauch so 12 h schlaf und dann bin ich tagsüber auch nicht so leistungsfähig. ZB ich kann stundenlang mit Freuden über Gott und die Welt sprechen. Aber an den PC setzen und arbeiten oder ein Buch lesen da setzt meine Konzentration komplett aus. Denke dann immer so „ ja reiss dich halt zusammen, früher ging das auch“ aber es geht einfach nicht. Ich weiß nicht ob das von den Medikamenten, der Erkrankung oder einer inneren Blockade kommt. Im Sommer ging’s mir 2-3 Monate wieder so ganz gut, dass ich wieder in der Lage war zu arbeiten. Und dann ging’s wieder bergab. Aber das beschreibe ich in einer anderen Threat.
 
@Fitfly
Also ja kann noch kommunizieren, war früher sehr gesprächig. Aber momentan hab ich so eine gedankenleere, das ich garnicht weiß worüber ich mit der person sprechen soll. Dazu kommt noch die Verwirrtheit, ich erzähle z.B in einem Gespräch 2 mal das selbe, obwohl das thema schon besprochen war. Ich vergesse das einfach dann.

Ich bin seit 4 Jahren jetzt nur zu Hause, weil ich antriebsmäßig nichts machen kann. Ich bin gerade mal 22 Jahre alt, und alle meine Freunde gehen zur Uni etc. sind viel weiter als ich, das belastet mich auch. Das ich so viel Zeit halt verloren habe. Ich will chiropraktiker werden, und habe schon von chiropraktikern paar Bücher ausgeliehen bekommen. Ist sehr interessant, aber da fängt das zweite problem an. Wie du geschrieben hast mit dem lesen. Sobald ich ein buch aufmache und das erste wort lese, kommt so eine blockade das ich mich nicht konzentrieren kann. Dazu kommt noch das ich sehr wahrscheinlich adhs habe. Ich bin permanent verträumt, ich lebe eig. permanent in meiner eigenen welt. Ich Phantasiere den ganzen Rum in meinem Kopf. Halt tagträume. Aber das ist so extrem bei mir, das ich es auch beim auto fahren habe. Ich fahre dann "unterbewusst" auto, ich bin geistig komplett wo anders und dann so nach paar minuten wo ich wieder in der realität bin, wunder ich mich was passiert ist. Wie so eine Zeitreise, weil ich auf einmal wo anders bin. Ich fahre mittlerweile kein auto mehr deswegen, keine sorge.
 
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