Willkommen im Psychose Forum❤️

Das Schizophrenie Forum & Chat rund ums Thema Psychose.
Hier findest Du individuelle Beratung, Möglichkeiten zum Austausch, Diskussionen, Hilfe und nützliche Informationen.

Die Foren-Community hilft, unverarbeiteten Probleme besser umzugehen, diese zu lösen und auch andere Meinungen und Sichtweisen zu finden.

Für Angehörige und Betroffene mit Psychose, Schizophrenie und alle, die sich interessieren.

Jetzt registrieren!

Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Weiß man in einer Psychose, dass das erlebte eine Psychose ist?

Mero

Member
Registriert
23 Sep. 2020
Beiträge
54
Hallo,

ich hatte hier schon öfters mal Fragen gestellt, ich selbst leide nicht an einer Psychose oder Schizophrenie und hätte erneut eine Frage an Betroffene.

Wollte mal wissen ob einer der gerade eine Halluzination hat, an Verfolgunswahn leidet oder Stimmen hört, er das weiß das er diese Dinge erlebt weil er gerade eine Psychose hat oder denkt er das sei jetzt die Realität?

Frage deshalb, weil es Menschen gibt die an einer Zwangsstörung leiden und sich zwanghaft einreden sie würden vielleicht an einer Psychose leiden, weil sie ähnliche "Symptome" haben die aber nur Angstgedanken sind. Ihnen wird gesagt solange man sich Gedanken darüber machen kann, leidet man nicht an einer Psychose.

Mir wurde immer von Psychologen und auch von Psychiatern gesagt, das man die Symptome als seine Realität wahrnimmt und nicht mehr überprüfen kann ob das jetzt nun eine Psychose ist oder nicht.


Was sagt ihr dazu?
 
Mir wurde immer von Psychologen und auch von Psychiatern gesagt, das man die Symptome als seine Realität wahrnimmt und nicht mehr überprüfen kann ob das jetzt nun eine Psychose ist oder nicht.

Ja, das ist das Merkmal der Psychose, man kann keine innere Distanz mehr zu sich selbst einnehmen und kann daher über sich selbst nicht mehr reflektieren. Der Psychotiker ist deshalb nicht in der Lage zu erkennen, eine Psychose zu haben.
 
Hallo,

ich hatte hier schon öfters mal Fragen gestellt, ich selbst leide nicht an einer Psychose oder Schizophrenie und hätte erneut eine Frage an Betroffene.

Wollte mal wissen ob einer der gerade eine Halluzination hat, an Verfolgunswahn leidet oder Stimmen hört, er das weiß das er diese Dinge erlebt weil er gerade eine Psychose hat oder denkt er das sei jetzt die Realität?

Frage deshalb, weil es Menschen gibt die an einer Zwangsstörung leiden und sich zwanghaft einreden sie würden vielleicht an einer Psychose leiden, weil sie ähnliche "Symptome" haben die aber nur Angstgedanken sind. Ihnen wird gesagt solange man sich Gedanken darüber machen kann, leidet man nicht an einer Psychose.

Mir wurde immer von Psychologen und auch von Psychiatern gesagt, das man die Symptome als seine Realität wahrnimmt und nicht mehr überprüfen kann ob das jetzt nun eine Psychose ist oder nicht.


Was sagt ihr dazu?
Es gibt in manchen Fällen sehr wohl eine Krankheitseinsicht bei einer Psychose. Das habe ich selbst erlebt. Nicht bei der ersten Psychose, denn da wusste ich noch gar nicht, dass es diese Krankheit mit Stimmen hören überhaupt gibt. Aber während der folgenden Psychosen wusste ich genau, dass das krankheitswertig ist, was ich da gerade erlebe, bzw. mir einbilde.
 
Ja, das ist das Merkmal der Psychose, man kann keine innere Distanz mehr zu sich selbst einnehmen und kann daher über sich selbst nicht mehr reflektieren. Der Psychotiker ist deshalb nicht in der Lage zu erkennen, eine Psychose zu haben.

Ok danke. Denn es gibt auch Menschen die behaupten das man eine Psychose haben kann und weiß das es gerade eine ist.
Soll sich Psychoedukation nennen?
 
Aber während der folgenden Psychosen wusste ich genau, dass das krankheitswertig ist, was ich da gerade erlebe, bzw. mir einbilde.

Ok und obwohl du das wusstest warst du trotzdem noch in der Psychose gefangen?
Verstehe das nicht ganz, wenn man es weiß, warum ist es dann noch eine Psychose?
 
Ok und obwohl du das wusstest warst du trotzdem noch in der Psychose gefangen?
Verstehe das nicht ganz, wenn man es weiß, warum ist es dann noch eine Psychose?
Gerade wenn man es weiß, ist es noch eine Psychose. Man hat dann zumindest die Chance seine Medikamente selbstständig zu erhöhen, ohne auf einen Arzttermin warten zu müssen.

Von Vorteil ist es auf jeden Fall, wenn man weiß, dass man sich gerade in einer Psychose befindet.
Anfangs wußte ich es auch nicht, aber mittlerweile kann ich es abschätzen, wenn sich etwas anbahnt.
 
Ist eine Übungsfrage - wenn man ein bisschen Erfahrung hat checked man das es eine Psychose ist - Medies reinhauen und ruhe dann geht es wieder weg.
 
Ok danke. Denn es gibt auch Menschen die behaupten das man eine Psychose haben kann und weiß das es gerade eine ist.
Soll sich Psychoedukation nennen?

Eine richtige Psychose zeichnet sich durch die völlig fehlende Selbstreflexion aus, die ohne kritische Selbstbetrachtung erhobenen Gedanken werden zur Wahrheit erhoben, was dann als Wahn bezeichnet wird.

Ob man solch einem Menschen noch begreiflich erklären kann, er habe eine Psychose? Denn das würde ja ihm sagen: Deine von dir als wahr angesehenen Gedanken sind nicht wahr. - Wenn nun ein Psychotiker diesen Worten mehr Wahrheit zubilligen würde als seinen eigenen Gedanken, hat er auch keine richtige Psychose.
 
Eine richtige Psychose zeichnet sich durch die völlig fehlende Selbstreflexion aus, die ohne kritische Selbstbetrachtung erhobenen Gedanken werden zur Wahrheit erhoben, was dann als Wahn bezeichnet wird.

Ob man solch einem Menschen noch begreiflich erklären kann, er habe eine Psychose? Denn das würde ja ihm sagen: Deine von dir als wahr angesehenen Gedanken sind nicht wahr. - Wenn nun ein Psychotiker diesen Worten mehr Wahrheit zubilligen würde als seinen eigenen Gedanken, hat er auch keine richtige Psychose.
Es gibt Unterschiede zwischen einer schweren Psychose mit anschließendem Klinikaufenthalt und mittelschwerer bis leichter Psychose.
Da man ja schon Medikamente einnimmt handelt es sich meist um letzteres. Man kann sich da selbst helfen, indem man die Medikamente erhöht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch sagen, dass es auf den Schweregrad der Psychose ankommt. Manchmal ist man so in seinem Wahn gefangen, dass man nicht mehr in der Lage ist es zu differenzieren. Man fühlt sich teilweise in sich selbst verloren. Schwierig in Worte zu fassen und für "gesunde Menschen" nicht nachvollziehbar.
 
Aus Erfahrung kann ich dazu sagen dass die Halluzinationen wenn diese bei allen 5 Sinnen auftreten extrem Realistisch sein können.Grade Optische Halluzinationen in Kombination mit Hören sind extrem schwer zu verarbeiten wenn du nicht mal nach der 2 Psychose erklärt bekommst was du überhaupt hast und immer mit dem Ungewissen stehen gelassen wirst. Als Beispiel könnte ich jetzt einen Fernseher nennen der aus war auf den ich Filmausschnitte Halluziert habe mit Bruchstücken von Ton mit Stimmen.
Das waren dann in dem Fall Erinnungen an einen Film vor 5-8 Jahren.
 
Ich hatte eine Episode bis lang und wusste damals nichts von Psychosen. Ich wusste im Wahn das mit mir etwas nicht stimmt, aber was genau das wusste ich nicht. Selbst wenn Mann sich mit psychischen Krankheiten auseinander setzt ist es was ganz anderes wenn Mann diese zum ersten Mal erlebt. Mann schafft es nicht einzuordnen was gerade mit einem loss ist, aber ich wusste das das ein Zustand ist in dem ich mich noch nie befand. Als mich meine Familie in die Psychiatrie brachte war ich nur zu 50 Prozent sicher das das der richtige Ort ist um mir zu helfen. Ich hatte auch nach einem Pfarrer gebeten denn ich dachte das was böse in mir ist und das nur ein Pfarrer es weg bekommt. Somit war ich mir trotz Wahn klar das das kein normaler Zustand ist, aber eine Psychische Erkrankung habe ich trotzdem im Wahn nicht realisiert.
 
Von Vorteil ist es auf jeden Fall, wenn man weiß, dass man sich gerade in einer Psychose befindet.
Anfangs wußte ich es auch nicht, aber mittlerweile kann ich es abschätzen, wenn sich etwas anbahnt

Danke für deine Antwort.

Und was ist dann der Unterschied zwischen einem mit einer Zwangs-/Angsterkrankung der denkt er könnte psychotisch sein?
Ich kenne einige aus Foren die ständig Angst haben psychotisch zu sein weil sie bestimmte Symptome haben und nicht aufhören können darüber nachzudenken bzw. die Symptome auch nicht nachlassen weil sie es mit ihren Gedanken aufrecht erhalten.
 
Eine richtige Psychose zeichnet sich durch die völlig fehlende Selbstreflexion aus, die ohne kritische Selbstbetrachtung erhobenen Gedanken werden zur Wahrheit erhoben, was dann als Wahn bezeichnet wird.

Genau das wurde mir auch so von Psychologen erklärt aber wenn man es doch weiß, ist das dann nicht der Moment wo man es selbstreflektieren kann?

Ob man solch einem Menschen noch begreiflich erklären kann, er habe eine Psychose? Denn das würde ja ihm sagen: Deine von dir als wahr angesehenen Gedanken sind nicht wahr. - Wenn nun ein Psychotiker diesen Worten mehr Wahrheit zubilligen würde als seinen eigenen Gedanken, hat er auch keine richtige Psychose.

Genau das ist mein Gedanke. Jemand der sich klar machen kann das die Gedanken die er hat nicht der Wirklichkeit entsprechen, kann doch nicht in einer Psychose stecken?
 
Manchmal ist man so in seinem Wahn gefangen, dass man nicht mehr in der Lage ist es zu differenzieren. Man fühlt sich teilweise in sich selbst verloren. Schwierig in Worte zu fassen und für "gesunde Menschen" nicht nachvollziehbar.

Aber das ist bei einer Zwangs/Angststörung genauso. Ich kenne viele auch persönlich die Schwierigkeiten haben sich zu sagen das sie nicht an einer Psychose leiden und Gedanklich da nicht rauskommen, weil die Symptome nicht verschwinden wollen.
 
Danke für deine Antwort.

Und was ist dann der Unterschied zwischen einem mit einer Zwangs-/Angsterkrankung der denkt er könnte psychotisch sein?
Ich kenne einige aus Foren die ständig Angst haben psychotisch zu sein weil sie bestimmte Symptome haben und nicht aufhören können darüber nachzudenken bzw. die Symptome auch nicht nachlassen weil sie es mit ihren Gedanken aufrecht erhalten.
Zwangs-und Angsterkrankungen sind doch keine Psychose.
Wahnvorstellungen, Halluzinationen optische und/oder akustische gehören eher zum schizophrenen Formenkreis.
Deine Freunde haben keine Psychose, wenn sie zwangsverhalten argumentieren.
In einer Psychose denkt man nicht ununterbrochen an die Symptome. Das ist mir nicht bekannt. Meiner Meinung nach sind deine Freunde nicht psychotisch.
 
Genau das wurde mir auch so von Psychologen erklärt aber wenn man es doch weiß, ist das dann nicht der Moment wo man es selbstreflektieren kann?



Genau das ist mein Gedanke. Jemand der sich klar machen kann das die Gedanken die er hat nicht der Wirklichkeit entsprechen, kann doch nicht in einer Psychose stecken?
Also bei mir war es so: Während der ersten Psychose hatte ich große Angst und wusste nicht, was gerade mit mir passiert. Meine Welt stand Kopf. Ich wusste nicht, wo die akustischen Halluzinationen, die Stimmen, her kamen und hab mir auch sonst vieles eingebildet. Bei der nächsten Psychose, nach Therapie und der ganz wichtigen und richtigen Anleitung, Psychosen besser zu erkennen zu lernen, also auf die frühen Symptome zu achten, um einen Klinikaufenthalt zu verhindern, war mir schon im Anfangsstadium klar, dass ich wieder dabei bin, eine Psychose zu entwickeln. Die Symptome waren bei mir in etwa immer die gleichen. Es fing mit innerer Unruhe und massiven Schlafstörungen an und wurde dann langsam immer schlimmer, bis die Ängste dazu kamen und die Stimmen in meinem Kopf. Also ging ich gleich wieder in die Klinik. Als ich mir eingestanden hatte, dass der Auslöser, nämlich die maßlose Kifferei, auch immer der gleiche war, kiffte ich nicht mehr. Danach wurde es besser. Es gibt zwar auch andere Auslöser, wie z. B. großer Stress, aber mit der Zeit lernt man, mit der Krankheit umzugehen. Die akute Psychose überfällt einen nicht plötzlich, wie sich das viele Unbeteiligte vielleicht vorstellen, sondern es ist immer ein schleichender Prozess, den man als Betroffener gut im Auge behalten muss.
 
Genau das wurde mir auch so von Psychologen erklärt aber wenn man es doch weiß, ist das dann nicht der Moment wo man es selbstreflektieren kann?

Man kann einem richtigen Psychotiker, der seine Fähigkeit zur Selbstreflexion völlig verloren hat, zwar erklären, er habe eine Psychose, aber dann hat er das nur zur Kenntnis genommen, aber kann es nicht bei sich feststellen, weil ihm die Distanz zu sich selbst eben fehlt. Er kann es also zur Kenntnis nehmen, aber begreift es nicht. In dem Maße, wie er es begreift, in dem Maße ist er noch zur Selbstreflexion befähigt.



Genau das ist mein Gedanke. Jemand der sich klar machen kann das die Gedanken die er hat nicht der Wirklichkeit entsprechen, kann doch nicht in einer Psychose stecken?

Ja, das kommt auf den Grad und die Einschätzung an. Wenn jemand noch zu einer gewissen Selbstreflexion in der Lage ist, kann das schon als Psychose gewertet werden, während wir hier von dem "Idealfall" sprachen.



Zwangs-und Angsterkrankungen sind doch keine Psychose.

Es ist so, dass der Begriff "Psychose" einen Oberbegriff darstellt und zwar für die vier Formen der psychotischen Angsterkrankung: Depression, Hysterie, Schizophrenie und Zwanghaftigkeit. Neben diesen vier Formen gibt es noch die vier Formen der Neurosen, deren Namen gleichlautend sind, nur heißt's hier "Schizoidie" statt Schizophrenie.




Also bei mir war es so: Während der ersten Psychose hatte ich große Angst und wusste nicht, was gerade mit mir passiert. Meine Welt stand Kopf. Ich wusste nicht, wo die akustischen Halluzinationen, die Stimmen, her kamen und hab mir auch sonst vieles eingebildet.

Ja, hier war die Selbstreflexion noch möglich. Allerdings besteht bei der Welt der Einbildung die große Gefahr, die Selbstreflexion zu verlieren. Daher immer darauf achten, einen gesunden und vernünftigen selbstkritischen Blick für sich zu erhalten:
Die akute Psychose überfällt einen nicht plötzlich, wie sich das viele Unbeteiligte vielleicht vorstellen, sondern es ist immer ein schleichender Prozess, den man als Betroffener gut im Auge behalten muss.
 
Zurück
Oben