Aktuelles

Psychose & Schizophrenie Forum ❤️

Herzlich willkommen in unserer hilfsbereiten Community. ✨ Hier findest du Austausch mit Betroffenen, Angehörigen und Experten – ein Ort, an dem du deine Symptome und Erfahrungen verarbeiten kannst.

    Registriere dich jetzt und nutze alle Vorteile:

    • 🌐 Ein aktivem Forum mit Chat- und PN-Funktion
    • 💊 Medikamente-Empfehlung ← Empfehlung bei Kognitiv- und Negativsymptomen für mehr Lebensqualität
    • 💙 Eine unterstützende Community, die an deiner Seite steht

    Wir freuen uns darauf, dich in unserer Gemeinschaft zu begrüßen! ☀️

    Nach dem Login wird dieses Textfeld automatisch ausgeblendet.

Wechsel von einem zum anderen Antipsychotikum - ausschleichen oder abrupt?

Katzemaus

Member
Mich würde interessieren, wie Ihr das handhabt und ob Ihr im Fall des abrupten Absetzens irgendwelche Symptome hattet. Die gleiche Frage gilt für Antidepressiva.
 
Also bei mir war das so, dass das alte beibehalten wurde und das neue langsam dazu gegeben wurde. Und nach 2 Wochen eine Dosisanpassung erfolgte und dasselbe nach 2 Wochen nochmal, sodass der Umstieg von Cariprazin 4,5 mg zu Aripiprazol 15 mg 6 Wochen dauerte.
 
mein AD wurde damals einfach abgesetzt, beim NL weiß ich, dass mein Arzt dieses nur ausschleichen würde. Möchte mal auf 10 mg statt 15 kommen, vl reicht das bei mir aus..werde beim nächsten Termin fragen.
 
Hallo, bisschen zugenommen, aber die Sitzunruhe war ganz stark bei mir. Deswegen habe ich auch wieder auf Aripiprazol gewechselt.
 
Mich würde interessieren, wie Ihr das handhabt und ob Ihr im Fall des abrupten Absetzens irgendwelche Symptome hattet. Die gleiche Frage gilt für Antidepressiva.
Ich denke, man sollte schrittweise auf die kleinste Tablettendosis reduzieren und kann dann theoretisch auch abrupt absetzen. Ob es gut ist, von einer hohen Dosis schlagartig abzusetzen, das würde ich auch etwas bezweifeln.
Müsste man wirklich genauer nachforschen


Mit Bing Copilot erstellt:

Die Studienlage zum Absetzen von Psychopharmaka – also sowohl Antidepressiva als auch Antipsychotika – ist komplex und variiert je nach Substanz, Therapiegeschichte und individueller Patientensituation. Im Folgenden fasse ich die wichtigsten Erkenntnisse und Überlegungen zusammen:


Absetzen von Antidepressiva​

Evidenz und Studienlage: Meta-Analysen und systematische Übersichten zeigen, dass nach dem Absetzen von Antidepressiva etwa jede dritte Person Absetzsymptome berichtet – wobei in etwa der Hälfte der Fälle vermutet wird, dass Hilfe- oder Erwartungseffekte (Nocebo-Effekte) mitwirken. Es gibt Studien, die nahelegen, dass ein schrittweises Reduzieren der Dosis über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen bis Monate) zu einer geringeren Inzidenz und Schwere der Absetzsymptome führt. Dabei wurde auch diskutiert, dass ein hyperbolischer Reduktionsverlauf (also eine nicht-lineare, proportionale Verringerung) besser den physiologischen Anpassungen des Körpers entspricht als eine lineare Dosisreduktion[3][4].

Handlungsempfehlung vs. Evidenz: Die meisten aktuellen Leitlinien und Fachbeiträge stützen sich inzwischen auf ausreichende Beobachtungsdaten und – im Falle einiger Meta-Analysen – auch auf kontrollierte Studien, sodass das Konzept eines langsamen und schrittweisen Ausschleichens nicht mehr nur eine reine Empfehlung, sondern weitgehend evidenzbasiert ist. Allerdings variiert der genaue Reduktionsplan – oft muss er individuell an die Pharmakokinetik des eingesetzten Wirkstoffs und an die klinische Situation des Patienten angepasst werden.


Absetzen von Antipsychotika​

Evidenz und klinische Überlegungen: Das Absetzen von Antipsychotika ist in der Praxis ebenfalls mit Herausforderungen verbunden. Es wird häufig vor dem Hintergrund der Gefahr einer sogenannten "Supersensitivitätspsychose" und der potenziellen Wiederkehr psychotischer Symptome diskutiert. Die Studienlage hierzu ist weniger homogen als bei Antidepressiva, denn die vorhandenen Daten basieren zum einen auf Beobachtungsstudien und zum anderen auf klinischen Erfahrungsberichten. Experten sind sich jedoch weitgehend einig, dass ein plötzlicher, abrupter Abbruch – vor allem bei hohen Dosierungen – das Risiko von Entzugs- bzw. Rebound-Phänomenen und Rückfällen deutlich erhöhen kann.

Abruptes Absetzen vs. schrittweises Reduzieren: Obwohl es Einzelfallberichte gibt, in denen ein abruptes Absetzen toleriert wurde, fehlt es an robusten prospektiven Studien, die ein schnelles oder abruptes Absetzen als sichere Methode belegen. Die Empfehlung eines schrittweisen Reduzierens in Dosisstufen (teilweise auch unter Einbeziehung von therapeutischem Drug-Monitoring) hat sich in der Praxis etabliert. Dabei wird oftmals ein hyperbolischer Reduktionsplan vorgeschlagen, der den nicht-linearen Zusammenhängen zwischen Dosis und Rezeptorbesetzung Rechnung trägt[3].

Höhere Dosierungen: Insbesondere bei hohen Dosen ist das Risiko eines abrupte Stopps erhöht. Es gibt auf Basis der vorhandenen Evidenz kaum belastbare Daten, die ein abruptes Absetzen in hohen Dosierungen als unbedenklich klassifizieren würden. Vielmehr empfehlen Fachgesellschaften eine behutsame, schrittweise Dosisreduktion, um mögliche Entzugssymptome und Rückfälle zu vermeiden.


Fazit​

  • Antidepressiva: Es existiert eine solide Datenlage, die belegt, dass ein langsames, abgestuftes Ausschleichen – oft über Wochen bis Monate – Absetzsymptome reduziert. Die spezifischen Reduktionsstrategien können dabei je nach Wirkstoff variieren.
  • Antipsychotika: Besonders bei hohen Dosierungen wird ein schrittweises Absetzen empfohlen, um Risiken wie Rebound-Phänomene und das Wiederauftreten psychotischer Symptome zu vermeiden. Die Evidenz ist hier weniger klar gewichtet als bei Antidepressiva, aber klinische Erfahrungswerte und Beobachtungsstudien sprechen deutlich gegen ein abruptes Absetzen.
Für beide Medikamentengruppen gilt, dass der Absetzprozess individuell abgestimmt und immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte. Die bestehenden Studien und Meta-Analysen liefern eine evidenzbasierte Grundlage für die Empfehlung eines langsamen Ausschleichens, während abrupte Absetzversuche gerade bei hohen Dosen potenziell gefährlich sein können.
 
Hier ein paar Ressourcen zum Thema Absetzen:

 
Meine persönlichen Erfahrungen:

Beim Aripiprazol (5mg) hatte ich keine abrupten Symptome, eher merkte ich, dass abruptes Absetzen von den Nebenwirkungen her angenehmer ist, da diese medikamentebedingten Nebenwirkungen dann schneller weg sind.

Bei 2,5mg(gestückelt) Aripiprazol hatte ich etwa keine ausreichende Wirkung und trotzdem dämpfende Nebenwirkungen, also war unterm Strich in dem Fall das abrupte Absetzen (von der kleinsten Wirkdosis) für mich zweckmäßiger.

Antipsychotika wie Aripiprazol, die eine besonders hohe Halbwertszeit haben, kann man da womöglich leichter abrupt absetzen, als Antipsychotika, die eine kurze Halbwertszeit haben, da bei hoher Halbwertszeit der Wirkstoff über Tage / Wochen aus dem Körper geht.

Jahre vorher habe ich das Xepliondepot abgesetzt, da hat die Psychiaterin damals bis 50mg reduziert und dann mir keine 25mg Depots-Spritze mehr gegeben, da sie meinte das dies keine ausreichende Wirkung mehr hätte.

Insofern glaube ich, als die Evidenz eher bei der persönlich minimalen Wirkdosis liegt, dass man dann durchaus von der kleinsten noch wirksamen Dosis direkt absetzen kann.


Dass ein sehr langsames Ausschleichen eine Reboundpsychose verhindern kann, wird zwar angenommen, hat aber in meinen Augen keine ausreichende Evidenz. Kenne Betroffene mit drogeninduzierter Psychose, die direkt abgesetzt haben und stabil geblieben sind.

Bei richtiger Schizophrenie wird eben angenommen, dass eine Absetzpsychose in 90% der Fälle eintritt, also ein Absetzen der Antipsychotika, für die meisten unmöglich erscheint, also nur für Wochen oder Monate und es dann schleichend zur Absetzpsychose kommt




Bei der Empfehlung mit der Intervalltherapie von mir wird auch von daher das Antipsychotikum von der kleinsten für Schizophrenie wirksamen Tablettendosis 5mg direkt abgesetzt, wobei die ergänzenden Medikamente helfen für längere Zeit, ohne Antipsychotikum stabil zu bleiben und auch ohne Antipsychotikum es für einige Wochen / Monate zu einer Symptombesserung bei Negativsymptomen und kognitiven Symptomen kommt.

Im Grunde muss man sich da womöglich jeden Wirkstoff und Behandlungskonzept genau anschauen, ob abruptes oder langsames Ausschleichen besser ist.

Diese Schlagworte wie "10% Methode" und so, die man im Internet häufig begegnet, ist eher eine Patientenbewegung oder Werbekampagne, die für minimale Dosisschritte wirbt, die in der Praxis meist nur schwer umsetzbar sind, ob diese Methode besser funktioniert als direktes Absetzen sei dahingestellt, aber womöglich ist man dabei achtsamer und Vorsichtiger, da dann der Rückfall noch während der Antipsychotikaeinnahme auftritt und man dann eher bereit ist die Dosis zu erhöhen, ohne einen schweren Rückfall zu riskieren.
 
JAMA Psychiatry – Tapering Antipsychotic Treatment Dieser Artikel diskutiert Empfehlungen und Prinzipien des sicheren Ausscheidens von Antipsychotika. Er geht auch auf die Herausforderungen ein, die beim Absetzen entstehen können. https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2769191

BMC Psychiatry – Clinical Experiences of Guided Tapering of Antipsychotics for Patients with Schizophrenia – A Case Series Diese Fallserie zeigt, wie ein gezieltes, begleitete Reduzieren von Antipsychotika in der klinischen Praxis aussieht und welche Ergebnisse dabei erzielt wurden. Clinical experiences of guided tapering of antipsychotics for patients with schizophrenia– a case series - BMC Psychiatry

SpringerLink – Kontinuierliche antipsychotische Behandlung reduziert die Mortalität Auch wenn dieser Artikel nicht explizit das Tapering behandelt, liefert er wertvolle Einsichten, warum ein durchgehender Einsatz von Antipsychotika – zumindest in bestimmten Phasen – mit einem geringeren Sterblichkeitsrisiko verbunden sein kann. Kontinuierliche antipsychotische Behandlung reduziert die Mortalität - InFo Neurologie + Psychiatrie
 
Ich denke, man sollte schrittweise auf die kleinste Tablettendosis reduzieren und kann dann theoretisch auch abrupt absetzen. Ob es gut ist, von einer hohen Dosis schlagartig abzusetzen, das würde ich auch etwas bezweifeln.
Müsste man wirklich genauer nachforschen


Mit Bing Copilot erstellt:

Die Studienlage zum Absetzen von Psychopharmaka – also sowohl Antidepressiva als auch Antipsychotika – ist komplex und variiert je nach Substanz, Therapiegeschichte und individueller Patientensituation. Im Folgenden fasse ich die wichtigsten Erkenntnisse und Überlegungen zusammen:


Absetzen von Antidepressiva​

Evidenz und Studienlage: Meta-Analysen und systematische Übersichten zeigen, dass nach dem Absetzen von Antidepressiva etwa jede dritte Person Absetzsymptome berichtet – wobei in etwa der Hälfte der Fälle vermutet wird, dass Hilfe- oder Erwartungseffekte (Nocebo-Effekte) mitwirken. Es gibt Studien, die nahelegen, dass ein schrittweises Reduzieren der Dosis über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen bis Monate) zu einer geringeren Inzidenz und Schwere der Absetzsymptome führt. Dabei wurde auch diskutiert, dass ein hyperbolischer Reduktionsverlauf (also eine nicht-lineare, proportionale Verringerung) besser den physiologischen Anpassungen des Körpers entspricht als eine lineare Dosisreduktion[3][4].

Handlungsempfehlung vs. Evidenz: Die meisten aktuellen Leitlinien und Fachbeiträge stützen sich inzwischen auf ausreichende Beobachtungsdaten und – im Falle einiger Meta-Analysen – auch auf kontrollierte Studien, sodass das Konzept eines langsamen und schrittweisen Ausschleichens nicht mehr nur eine reine Empfehlung, sondern weitgehend evidenzbasiert ist. Allerdings variiert der genaue Reduktionsplan – oft muss er individuell an die Pharmakokinetik des eingesetzten Wirkstoffs und an die klinische Situation des Patienten angepasst werden.


Absetzen von Antipsychotika​

Evidenz und klinische Überlegungen: Das Absetzen von Antipsychotika ist in der Praxis ebenfalls mit Herausforderungen verbunden. Es wird häufig vor dem Hintergrund der Gefahr einer sogenannten "Supersensitivitätspsychose" und der potenziellen Wiederkehr psychotischer Symptome diskutiert. Die Studienlage hierzu ist weniger homogen als bei Antidepressiva, denn die vorhandenen Daten basieren zum einen auf Beobachtungsstudien und zum anderen auf klinischen Erfahrungsberichten. Experten sind sich jedoch weitgehend einig, dass ein plötzlicher, abrupter Abbruch – vor allem bei hohen Dosierungen – das Risiko von Entzugs- bzw. Rebound-Phänomenen und Rückfällen deutlich erhöhen kann.

Abruptes Absetzen vs. schrittweises Reduzieren: Obwohl es Einzelfallberichte gibt, in denen ein abruptes Absetzen toleriert wurde, fehlt es an robusten prospektiven Studien, die ein schnelles oder abruptes Absetzen als sichere Methode belegen. Die Empfehlung eines schrittweisen Reduzierens in Dosisstufen (teilweise auch unter Einbeziehung von therapeutischem Drug-Monitoring) hat sich in der Praxis etabliert. Dabei wird oftmals ein hyperbolischer Reduktionsplan vorgeschlagen, der den nicht-linearen Zusammenhängen zwischen Dosis und Rezeptorbesetzung Rechnung trägt[3].

Höhere Dosierungen: Insbesondere bei hohen Dosen ist das Risiko eines abrupte Stopps erhöht. Es gibt auf Basis der vorhandenen Evidenz kaum belastbare Daten, die ein abruptes Absetzen in hohen Dosierungen als unbedenklich klassifizieren würden. Vielmehr empfehlen Fachgesellschaften eine behutsame, schrittweise Dosisreduktion, um mögliche Entzugssymptome und Rückfälle zu vermeiden.


Fazit​

  • Antidepressiva: Es existiert eine solide Datenlage, die belegt, dass ein langsames, abgestuftes Ausschleichen – oft über Wochen bis Monate – Absetzsymptome reduziert. Die spezifischen Reduktionsstrategien können dabei je nach Wirkstoff variieren.
  • Antipsychotika: Besonders bei hohen Dosierungen wird ein schrittweises Absetzen empfohlen, um Risiken wie Rebound-Phänomene und das Wiederauftreten psychotischer Symptome zu vermeiden. Die Evidenz ist hier weniger klar gewichtet als bei Antidepressiva, aber klinische Erfahrungswerte und Beobachtungsstudien sprechen deutlich gegen ein abruptes Absetzen.
Für beide Medikamentengruppen gilt, dass der Absetzprozess individuell abgestimmt und immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte. Die bestehenden Studien und Meta-Analysen liefern eine evidenzbasierte Grundlage für die Empfehlung eines langsamen Ausschleichens, während abrupte Absetzversuche gerade bei hohen Dosen potenziell gefährlich sein können.
Hätte man psychotische Symptome auch, wenn man keine Medikamente hätte bzw. nach der ersten Episode die Medis nach zwei Wochen abgesetzt hätte? Mir kommen die Medikamente vor wie ein Teufelskreis, als wäre damit der Weg zu einer reellen Chance auf ein Leben ohne Rückfallpsychosen versperrt.
 
Hätte man psychotische Symptome auch, wenn man keine Medikamente hätte bzw. nach der ersten Episode die Medis nach zwei Wochen abgesetzt hätte? Mir kommen die Medikamente vor wie ein Teufelskreis, als wäre damit der Weg zu einer reellen Chance auf ein Leben ohne Rückfallpsychosen versperrt.
Ich sehe das auch so ähnlich wie du es beschreibst. Irgendwie erzeugen die Antipsychotika eine Art von Abhängigkeit, da es später ohne umso schwerer wird darauf ganz zu verzichten.

Die Empfehlung von mir trägt zur Entwöhnung bei und verlängert die Zeiten, in denen man ohne Antipsychotikum stabil bleibt.
Übliche Absetzversuche führen normal zu teils noch krasseren oder anderen Symptomen als bei der Ersterkrankung, was mich auch eher auf die Gedanken bringt, dass Betroffene von den Antipsychotika abhängig werden. Die Empfehlung von mir lindert diese Absetzpsychose, aber man braucht trotzdem immer wieder sehr kurzzeitig ein Antipsychotikum.

Der Heilungsprozess ist sehr lange, Antipsychotika haben trotzdem einen Nutzen bei der Verarbeitung und vielen Dingen.
Vermutlich liegt das Problem daran, dass die Ursache von den Antipsychotika nur tangiert wird, es werden Symptome unterdrückt, die hinterher genauso oder gar stärker zurückkommen können.
 
Ich sehe das auch so ähnlich wie du es beschreibst. Irgendwie erzeugen die Antipsychotika eine Art von Abhängigkeit, da es später ohne umso schwerer wird darauf ganz zu verzichten.

Die Empfehlung von mir trägt zur Entwöhnung bei und verlängert die Zeiten, in denen man ohne Antipsychotikum stabil bleibt.
Übliche Absetzversuche führen normal zu teils noch krasseren oder anderen Symptomen als bei der Ersterkrankung, was mich auch eher auf die Gedanken bringt, dass Betroffene von den Antipsychotika abhängig werden. Die Empfehlung von mir lindert diese Absetzpsychose, aber man braucht trotzdem immer wieder sehr kurzzeitig ein Antipsychotikum.

Der Heilungsprozess ist sehr lange, Antipsychotika haben trotzdem einen Nutzen bei der Verarbeitung und vielen Dingen.
Vermutlich liegt das Problem daran, dass die Ursache von den Antipsychotika nur tangiert wird, es werden Symptome unterdrückt, die hinterher genauso oder gar stärker zurückkommen können.
"Übliche Absetzversuche führen normal zu teils noch krasseren oder anderen Symptomen als bei der Ersterkrankung" - Du meinst, wenn man vorher z.B. Negativsymptomatik hatte, kommen die nochmal verstärkt wieder, wenn man vorher abgesetzt hat?
 
"Übliche Absetzversuche führen normal zu teils noch krasseren oder anderen Symptomen als bei der Ersterkrankung" - Du meinst, wenn man vorher z.B. Negativsymptomatik hatte, kommen die nochmal verstärkt wieder, wenn man vorher abgesetzt hat?
Ich würde eher bei den Negativsymptomen für gleichbleibend schlecht sprechen, da weder die Antipsychotika, noch das Absetzen da viel bringt. Ich meinte, dass Positivsymptome in veränderter Form sich stärker oder in anderer Form zurückmelden können.

Bei der Einnahme der Antipsychotika kommt es häufig zu einer Verschlechterung der Kognitionen und Negativsymptome, da diese je nach Wirkstoff und Dosis sehr einschränken können. Bei mir war das nach der Erstbehandlung extrem und besonders schlimm als ich da Risperidon und dann Paliperidon(fast das gleiche) hatte.
Aripiprazol macht kognitiv unter kleiner 5mg Dosis keine so starken Probleme und verbessert manche kognitiven Sachen auch. Negativsymptome wie Motivationslosigkeit ist ja einerseits Erkrankungsbedingt, nur dass Antipsychotika da nahezu keine positive Wirkung haben, also es eher zu einer Verschlechterung kommt oder kommen kann.

Bupropion (SNDRI Antidepressivum) hat mich als erstes und einziges Antidepressivum da bei Negativsymptomen und kognitiven Symptomen effektiv geholfen und in der Absetzphase des Antipsychotikums hat Bupropion die Situation sehr verbessert, was dann den Verlauf und Negativsymptome bei mir allgemein minimiert hat. Zwischendurch brauchte ich noch Antipsychotika (Aripiprazol) und in den Einnahmephasen kann die Motivation etwas sinken, aber das geht noch, zumal ganz ohne Antipsychotikum und mit Bupropion irgendwann diese Besserung der Negativsymptome rückläufig wird, wenn sich die Psychose mit Schlafstörungen und anderen Frühwarnsymptomen zurückmeldet.
 
Zurück
Oben