Ich sehe das anders, denn dann hätte man längst eine Studie zur Intervalltherapie mit stabilisierendem Bupropion hätte durchführen können. Ist im Grunde Selbstbetrug so etwas zu glauben, da es bei der Forschung, die dich interessiert, um den Profit geht, der aus den Patenten erwächst. Für andere ernstgemeinten Forschungen hat man häufig weder Interesse noch einen müden Cent übrig, weil es eben keine pharmazeutischen Prestigeobjekte sind, die sich verkaufen lassen.
Die Hoffnungsliste ist zwar spannend, aber ist fraglich was übrig bleibt.
Mit der von mir empfohlenen Intervalltherapie könnte man jetzt schon vielen Betroffenen helfen und der Forschungsaufwand hält sich bei bestehenden Medikamenten in Grenzen. Trotzdem braucht es dafür engagierte Forscher und eine Finanzierung dieser kostengünstigen Forschung, wobei ich die letzten 10 Jahre da auf Grundeis gestoßen bin, vor allem was engagierte Psychiater angeht, die imstande sind, so eine Studie durchzuführen, da wenn man will, die staatlichen Gelder für ein solches Forschungsvorhaben vorhanden sind.
Ist im Grunde schade, wenn sich echte Forschung meist auf die Pharmakonzerne beschränkt und sich ansonsten keiner einen solchen Schuh anziehen will, bzw. die Professoren häufig von den Konzernen für ihre Vorträge bezahlt werden.
Man könnte also bereits heute vielen Erkrankten helfen, wenn es keine zentralen Profitinteressen gäbe und man auch mit bestehenden Generika und Medikamentenkombinationen gezielter forschen würde, was auch zu verbesserter Medikamentesicherheit beitragen würde, wenn bessere Forschungsdaten vorliegen würden, die da klarere Empfehlungen aussprechen können, statt etwa Antipsychotika wild zu kombinieren. Antipsychotika selbst sollten ja normal in Monotherapie verordnet werden, da ein zweites Antipsychotikum schon die Mortalität steigern kann. Wenn man aber bei Antidepressiva und weiteren Kombinationen ein besseres Verständnis hätte, würde das auch viel voranbringen.
Lithium beispielsweise wirkt nur geringfügig schlechter als Methylphenidat bei ADHS, wird aber kaum oder nie erwähnt. Da könnte etwa Lithium + Bupropion auch eine gute Therapieoption sein, nur ist man da ähnlich einseitig festgefahren wie bei Schizophrenie, wo es hauptsächlich um Positivsymptome geht und die Negativsymptome stillschweigend, hingenommen, akzeptiert oder sogar eine Verschlechterung billigend in Kauf genommen wird, weil Patienten anderen ja auf die Nerven gehen könnten, wenn diese aktiver wären oder etwa im ruhiggestellten Zustand leichter handhabbar für Ärzte und Pflegepersonal sind oder sein könnten, ohne das man die Langzeitrisiken der Medikamente (vor allem der Antipsychotika) wirklich beachtet oder auf dem Schirm hat