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Urlaubsreise oder eher eine riesen Belastung?

McCorc

New member
Hallo,

Ich wollte mal nachfragen ob eine Flugreise/Urlaub für euch auch anstrengend ist?

Ich hatte vor nächste Woche in die Türkei zu fliegen, aber in meinem Kopf gehe ich jeden einzelnen Schritt durch und jeder Schritt belastet mich, deshalb habe ich mir immer noch kein Ticket gebucht. Mit jeden Schritt meine ich z.B. Koffer packen, Die Fahrt zum Flughafen und die ganzen Kontrollen am Flughafen, Flug dauert ewige 4 Stunden, Dann nochmal durch Kontrollen, Dann nochmal eine Fahrt.

Es ist schon fast kein Genuss oder Urlaub mehr sondern eine belastende Aufgabe.

Hier zu bleiben erscheint mir angenehmer.

Wie ist das bei euch, habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
Zunächst möchte ich mich bei dir Serendipity für deinen Beitrag bedanken.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich dorthin fliege, meine Verwandten sind dort.

War auch letztes Jahr schon dort und es war sehr schlimm, auch wegen Coronamaßnahmen usw.

Den Flug würde ich ja überstehen, aber das Ganze insgesamt ist viel mehr als nur ein Flug. Wenn man die ganzen Schritte sich vorstellt. Mir fiel bis vor kurzem schwer beim Arzt im Wartezimmer zu sitzen bis ich aufgerufen wurde. Bin nicht geduldig genug. Bin angespannt, nervös und gerate schnell in Panik. Zum Beispiel am Flughafen muss ich oft meine Papiere kontrollieren Ticket, Ausweis usw. Denke sie verloren zu haben. Oder wenn ich meine Wertsachen aufs Band lege, denke ich etwas dort zu vergessen, weil dort meistens voll ist mit Publikum. Habe neben Schizophrenie auch Sozialphobie. Mit dem Bus oder Straßenbahn irgendwohin fahren ist kein Problem für mich. Mag es aber nicht lange zu warten. Muss hin und her laufen an der Haltestelle.
 
Dieses Jahr werde ich wohl nicht reisen. Für Ausweis und Ticket habe ich extra eine Bauchtasche/Gürteltasche gekauft, damit ich nicht in Panik gerate, aber trotzdem gucke ich auch oft da nach
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ob alles drin ist. Für den Flug habe ich ein Tablet gekauft um Netflix zu gucken und so werden die Taschen immer mehr die aufs Band kommen und verloren gehen könnten.

Vielleicht nächstes Jahr...

Danke nochmal! Liebe/r Seren
 
Was für ein glücklicher Zufall
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Serendipity gibt es ja wirklich, ich hab gedacht dass der Name erfunden wurde.
 
Hallo McCorc,

deine Nervosität vor dem Flug erinnert mich an meine Besorgtheit, als ich 2017 zum ersten Mal nach etlichen Jahren wieder ins Ausland geflogen bin. Davor hatte ich eine jahrelange Psychose. Es ging nach Spanien, dreieinhalb Stunden Flug. Da habe ich mich auch gesorgt, ob ich nichts vergessen hatte, ob wir auch das Flugzeug wirklich kriegen usw.

Seitdem war ich jedes Jahr in Spanien, habe natürlich Routine und sorge mich nicht mehr groß.

Ich finde, die lange Zeit, die man dann dort in seinem Urlaubsland ist, wiegt das mit der Fliegerei im ein Mehrfaches auf!

Dieses Jahr aber will ich nach Costa Rica, das sind reine Flugzeit 14 Stunde, plus ein langer Aufenthalt in Paris. Mir graut sehr vor dem Flug, die wirklich lange Sitzerei, und insgesamt werde ich fast 24 Stunden in aufrechter Position sein. Mein Rücken ist nicht in Ordnung, habe eine operierte Skoliose mit Verschleißerscheinungen. Noch nie habe ich 24 Stunden verbracht, ohne mich hinzulegen, also mir graut wirklich.

Aber 4 Stunden Flug, das geht doch. Finde es schade, dass du da verzichten willst.
 
Ich dachte eigentlich, dass viele hier jetzt sagen werden, dass es ihnen ähnlich stressig geht mit dem Reisen. Aber wenn ihr damit kein Problem habt, dann liegt das wohl an mir und nicht an der Schizophrenie/Psychose. Ich vermute, dass ich eine Angststörung oder Ähnliches haben könnte. Vor einigen Jahren, als ich wieder mal fliegen wollte und meine Wertsachen aufs Band gelegt hab und wieder zu mir nahm, fand ich mein Smartphone nicht, ich geriet in Panik und rief, dass ich mein Smartphone verloren hab, aber ich hatte es nur in eine andere Hosentasche getan. Dieser pessimistische Gedanke, dass bei den Kontrollen etwas verloren gehen könnte, ging in Erfüllung. Es ist schon fast wie ein Ohnmachtsgefühl wie hilflos ausgeliefert sein. Das Ende. Aus und Vorbei. Ich müsste vielleicht doch mal den Flieger verpassen oder etwas wichtiges auf dem Band vergessen, damit ich sehe dass es nicht das Ende vom Leben bedeutet.
 
Hallo McCorc,

also ich kann deine Bedenken nachempfinden - ich habe auch alle möglichen Bedenken, wenn ich neue Schritte gehe, mich irgendwohin auf den Weg mache. Ich weiß nicht wieso aber ich führe das schon auf die erlebte Psychose zurück. Es ist, also hätte sie mich verunsichert, tief im Innersten. Aber nicht in den Urlaub zu fahren, schränkt dich ja ein. Du hast dir eine Bauchtasche besorgt, das ist doch eine gute Idee. Und du fährst zu Leuten, die du kennst, auch gut. Musst du aber selber im Gefühl haben, ob du dieses Mal fährst oder lieber wartest.

Viele Grüße

Efeu
 
Hallo Freunde,

Nach langem hin und her, habe ich mich doch dafür entschieden in den Urlaub zu fliegen. Ticket habe ich gestern gebucht, am Donnerstag Abend ist es so weit. Koffer sind gepackt. Danke Euch für eure Beiträge. Es war nicht leicht für mich eine Entscheidung zu treffen. Nachdem ich eure Sichtweise gelesen habe, kam mir meine wie eine Ausrede vor. Ich habe immer Angst davor etwas zu verlieren oder zu vergessen obwohl ich noch nie etwas verloren/vergessen habe. Über diese Angst werde ich nach dem Urlaub mit meiner Psychiaterin sprechen. Nochmals Danke an Euch!

Euer McCorc
 
Hallo McCork,

ich wünsch dir auch eine gute Reise. Kannst ja mal schreiben, wie es dir ergangen ist. Ich bin der Meinung, es ist gut sich manchmal zu überwinden, um dann positiv überrascht zu werden. Das Gegenteil wäre, sich wohlmöglich (immer weiter) einzuschränken, das täte nicht gut.

Viele Grüße

Efeu
 
Hallo Efeu,

Ich danke auch dir natürlich. Du hast recht, no risk no fun. Letztes Jahr war der Urlaub miserabel. Aber das heisst ja nicht dass es auch dieses Jahr so sein wird. Es gab lange Zeit kein Strom, mit lang mein ich jede Woche 2, 3 Tage pro Tag mind. 10 Stunden. Hoffentlich haben die das Problem jetzt im Griff. Wegen Corona durfte man in der City nicht rauchen auch auf der Straße nicht. Aber jetzt bin ich sowieso Nichtraucher. Es gab Ausgangssperre ab 20 Uhr und kein Strom zuhause, musste in der Dunkelheit rumhocken (später habe ich Kerzen besorgt). Wenn man sich bei Facebook beschwert und fragt im welchem Jahrhundert man lebt, wird man sofort fertig gemacht. Sowas wie längere Zeit Stromausfall kennen wir hier in Deutschland nicht. Später musste ich bei Ausreise Coronatest machen lassen, aber nur ein staatliches Krankenhaus hat Tests durchgeführt in der Stadt und die war erstens überlastet und zweitens die Geräte im Labor waren defekt, sprich es war eine Qual bis das Ergebnis rauskam. Ich hätte beinahe meinen Flug verpasst. Habe das Krankenhaus beim Gesundheitsministerium beschwert und dabei über einen Krankenhausangestellten beleidigend gesprochen, deshalb hat mich kurz vor der Ausreise die Polizei angerufen, ich soll verhört werden. Ich dachte, dass ich vielleicht Erdoğan beleidigt haben könnte auf facebook, aber zum Glück so war es nicht. Die Ärzte und Pflegekräfte werden durch strenge Gesetze geschützt. Ich weiss nicht was nun auf mich wartet. Nur wegen indirekte Beleidigung werde ich verhört.

Es kam alles auf einmal: Als ich mit dem Gesundheitsministerium gesprochen habe, gab es kein Strom, ich war in der Dunkelheit, am nächsten Tag war der Flug, Testergebnis war nicht raus, es war kalt, meine Hände froren, ich wollte keinen Tag mehr länger dort bleiben. Ich dachte ich kann nie wieder nach Deutschland, so groß war meine Angst. Es war wirklich schlimm. Coronamaßnahmen können in der Tat frustrierend sein. (Ihr kennt bestimmt den Tankstellenkassierer-Mörder. Das ist grauenhaft was er tat, aber wenn man psychisch nicht stark und gesund ist kann sowas passieren). Da ich zweifach geimpft bin, muss ich hoffentlich dieses Mal kein PCR Test machen lassen.

Ich halte euch auf dem Laufenden..
 
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