Während der Psychose ist das Dopamin erhöht, aber das sagt doch nichts darüber aus, ob ein generelles Ungleichgewicht von Dopamin vorliegt. Selbst bei Menschen mit Schizophrenie sind ausserhalb der Psychosen keine erhöhten Dopaminwerte messbar. Und mir sind auch keine bahnbrechenden Erkenntnisse der letzten Jahre bekannt, die die Genetiktheorie bestätigen.
Psychiatrie ist immer beschränktes Wissen. Diagnosen sind das Resultat aus Erlerntem, Erfahrung, Mutmaßungen. Und gerade was Trauma angeht, gibt es viel zu wenige gute Ärzte, die sich auskennen.
Das ein generelles Ungleichgewicht von Dopamin vorliegt sagt es aus, wenn das Dopamin erhöht ist wegen einer Psychose.
Verstehe nicht, wieso du so von oben redest, während du an sich hier nicht mal deinen Vorgänger widersprichst.
Außerhalb einer Psychose sind natürlich keine erhöhten Dopaminwerte messbar. Dafür ist im Falle von Negativsymptomen, die ca. 70 - 90% der Erkrankten irgendwann mal hatten/haben, nach aktuellen Forschungsstand eine verringerte Dopaminkonzentration im präfontalen Cortex vorhanden. Das ist per se die Definition eines Dopaminungleichgewichts xD
Die Genetiktheorie ist doch mehr oder weniger bestätigt. Schon alleine, dass du mit den "falschen" Genen bei regelmäßigen Cannabiskonsum vor dem 14ten Lebensjahr zu über 20% Schizo wirst. Oder das bei Eltern mit Schizophrenie die Chance zu erkranken stark erhöht ist. Oder dass Schizophrenie mit ner erhöhten Kreativität vor Krankheitsbeginn einhergeht.
Ich gehe mit, dass Traumata Psychosen auslösen können. Oft haben Schizophrene dazu noch bestehende Traumata. Also Umwelteinflüsse spielen eine riesen Rolle.
Am Ende werden allerdings die gleichen Prozesse im Gehirn des Erkrankten ins Rollen geraten. Unabhängig davon, ob er nun zuvor PTBS hatte oder nicht. Die Dopaminhypothese steht.
Bei jemanden mit anfälliger Genetik reicht dann vielleicht schon 1 Schicksalsschlag, dass Prozesse der Psychose ins rollen kommen, wohingegen andere trotz jahrelanger Kriegsgefangenschaft mit allem rum und dran keine Psychose entwickeln.
Ich verstehe deine Versteifung auf Traumata auch nicht wirklich. Am Ende muss die Psychose zuerst behandelt werden, um an das zugrundeliegende Problem rann kommen zu können. Und die Behandlung der Psychose sieht bei fehlender Krankheitseinsicht, was bei Ersterkrankten sogar ca. 94% der Patienten ausmacht, immer gleich aus. Nämlich Antipsychotika ballern.
Danach gehts dann halt erst ans Trauma.