Hallo...
ich bin Nadine, 21 Jahre alt. Ich habe wirklich lange mit mir gerungen, ob ich mich in diesem Forum anmelden und andere teilhaben lassen soll. Es fällt mir nicht leicht, gleichzeitig aber fühlt es sich gut an mal ganz in Ruhe, ohne Unterbrechungen "reden" zu können.
Wie der Betreff schon verrät, bin ich Tochter einer schizophreniekranken Mutter.
Meine Mutter wird dieses Jahr 45. Dank ihr und wegen ihr hab ich schon einiges erleben, aber auch durchmachen müssen.
Ich habe vieles aus meiner Kindheit verdrängt, und immer wieder bekomme ich von meiner Mutter zu hören dass es besser so ist. Vieles erzählt sie mir, ich kann nur leider nichts mit diesen "Erinnerungen" anfangen...
Aber vieles weiß ich auch. Manches ist gar nicht so lange her.
Das, was ich weiß, ist, wie meine Mutter ist wenn sie einen Anfall hat. Wie ich gleichzeitig Angst um sie und auch wegen ihr habe. Wie ich sie am liebsten in den Arm nehmen, aber auch wegrennen möchte. Ich weiß, dass es mir weh tut, sie so zu sehen.
Ich habe 2 Geschwister, einen jüngeren Bruder und eine ältere Schwester. Wir sind alle 3 auf unsere Art und Weise völlig verkorkst.
Mein Bruder lebt bei meiner Mutter, ist soziophob und traut sich nicht das Haus zu verlassen. Er ist 19, wird dieses Jahr 20.
Ich bin mit 17 bei meiner Mutter ausgezogen. Und das wegen ihrer Krankheit. Das alles hat mich zu sehr belastet.. Grund war ihr bisher letzter Klinikaufenthalt. Meine große Schwester war da, um auf meinen Bruder und mich aufzupassen, und doch war ich die, die alles gemacht hat. Nach der Schule gekocht, Gewaschen, geputzt... Das hat mir zu dem Zeitpunkt den Rest gegeben. Ich wusste nicht mehr, wie ich mit meiner Mutter umgehen kann und soll, was ich ihr sagen kann ohne sie zu sehr zu belasten, ich hatte Angst dass ihr alles wieder zu viel wird und sie wieder in die Klinik muss. Also bin ich von meiner Mutter zu meinem Vater gezogen, mit 17.
Vom Regen in die Traufe...
Mein Vater hat ein Alkoholproblem, meine Eltern ließen sich scheiden als ich 8 war. Bei meinem Vater hab ich nur ein halbes Jahr lang gewohnt, mit 18 bin ich direkt in eine eigene Wohnung gezogen.
Ja und heute... Ich habe viele psychische Probleme entwickelt. Ich habe nur noch wenig Kontakt mit meinen Eltern. Telefonieren tu ich mit den beiden 1-2 mal im Monat... meine Mutter habe ich zuletzt August letzten Jahres gesehen, meinen Vater an Silvester. Ich hab die beiden lieb, egal was vorgefallen ist, aber andererseits halte ich einen "gesunden" Abstand zu den beiden.
Ich werde nächste Woche meine Schwester besuchen... dann werde ich auch meine Mutter wiedersehen. Sie freut sich schon sehr auf meinen Besuch, es bricht mir aber jedes mal wieder das Herz mich von ihr zu verabschieden. Nicht, weil ich wieder gehe und ohne sie sein werde, sondern weil sie wieder ohne mich sein wird. Ich habe jedes mal wieder Angst dass ihr das zu viel ist. Auch unsere Telefonate sind sehr oberflächlich. Wir reden darüber wie es uns geht, sie erzählt mir was von meinem Bruder, ich rede über meinen Hund. Dann großes Schweigen. Manchmal tut mir das weh... manchmal wünsche ich mir eine normale Familie, wo die Mutter die Mutterrolle übernimmt und einfach alles so ist, wie es eigentlich sein sollte. Ich musste früh erwachsen werden. ich musste früh lernen, über dumme Sprüche und Mobbing hinwegzusehen. Das alles hat mich kaputt gemacht, mich zerstört.
Heute lebe ich mit schweren depressiven Episoden, einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und gesundheitlichen Problemen wie Migräne, starkes Übergewicht und einer chronischen Krankheit namens Pseudotumor cerebri.
Ich habe in den letzten 2 Jahren 2 Klinikaufenthalte hinter mir. 2016 war ich in der Psychiatrie, 2017 in der Psychosomatischen Klinik. Jeweils 10 Wochen. Momentan bin ich wieder am Ende angelangt, ich habe einfach keine Kraft mehr... manchmal würde ich am liebsten aufgeben.
Ich würde mich hier gerne mit Angehörigen austauschen. Wie schafft ihr das? Wie bekommt ihr diese Bilder wieder aus dem Kopf? Wie geht ihr mit den Betroffenen um? So viele Fragen, und so wenige fallen mir grade ein... alles kreist im Kopf. ich sitze vorm Computer, schreibe mir alles von der Seele und weine.
ich bin Nadine, 21 Jahre alt. Ich habe wirklich lange mit mir gerungen, ob ich mich in diesem Forum anmelden und andere teilhaben lassen soll. Es fällt mir nicht leicht, gleichzeitig aber fühlt es sich gut an mal ganz in Ruhe, ohne Unterbrechungen "reden" zu können.
Wie der Betreff schon verrät, bin ich Tochter einer schizophreniekranken Mutter.
Meine Mutter wird dieses Jahr 45. Dank ihr und wegen ihr hab ich schon einiges erleben, aber auch durchmachen müssen.
Ich habe vieles aus meiner Kindheit verdrängt, und immer wieder bekomme ich von meiner Mutter zu hören dass es besser so ist. Vieles erzählt sie mir, ich kann nur leider nichts mit diesen "Erinnerungen" anfangen...
Aber vieles weiß ich auch. Manches ist gar nicht so lange her.
Das, was ich weiß, ist, wie meine Mutter ist wenn sie einen Anfall hat. Wie ich gleichzeitig Angst um sie und auch wegen ihr habe. Wie ich sie am liebsten in den Arm nehmen, aber auch wegrennen möchte. Ich weiß, dass es mir weh tut, sie so zu sehen.
Ich habe 2 Geschwister, einen jüngeren Bruder und eine ältere Schwester. Wir sind alle 3 auf unsere Art und Weise völlig verkorkst.
Mein Bruder lebt bei meiner Mutter, ist soziophob und traut sich nicht das Haus zu verlassen. Er ist 19, wird dieses Jahr 20.
Ich bin mit 17 bei meiner Mutter ausgezogen. Und das wegen ihrer Krankheit. Das alles hat mich zu sehr belastet.. Grund war ihr bisher letzter Klinikaufenthalt. Meine große Schwester war da, um auf meinen Bruder und mich aufzupassen, und doch war ich die, die alles gemacht hat. Nach der Schule gekocht, Gewaschen, geputzt... Das hat mir zu dem Zeitpunkt den Rest gegeben. Ich wusste nicht mehr, wie ich mit meiner Mutter umgehen kann und soll, was ich ihr sagen kann ohne sie zu sehr zu belasten, ich hatte Angst dass ihr alles wieder zu viel wird und sie wieder in die Klinik muss. Also bin ich von meiner Mutter zu meinem Vater gezogen, mit 17.
Vom Regen in die Traufe...
Mein Vater hat ein Alkoholproblem, meine Eltern ließen sich scheiden als ich 8 war. Bei meinem Vater hab ich nur ein halbes Jahr lang gewohnt, mit 18 bin ich direkt in eine eigene Wohnung gezogen.
Ja und heute... Ich habe viele psychische Probleme entwickelt. Ich habe nur noch wenig Kontakt mit meinen Eltern. Telefonieren tu ich mit den beiden 1-2 mal im Monat... meine Mutter habe ich zuletzt August letzten Jahres gesehen, meinen Vater an Silvester. Ich hab die beiden lieb, egal was vorgefallen ist, aber andererseits halte ich einen "gesunden" Abstand zu den beiden.
Ich werde nächste Woche meine Schwester besuchen... dann werde ich auch meine Mutter wiedersehen. Sie freut sich schon sehr auf meinen Besuch, es bricht mir aber jedes mal wieder das Herz mich von ihr zu verabschieden. Nicht, weil ich wieder gehe und ohne sie sein werde, sondern weil sie wieder ohne mich sein wird. Ich habe jedes mal wieder Angst dass ihr das zu viel ist. Auch unsere Telefonate sind sehr oberflächlich. Wir reden darüber wie es uns geht, sie erzählt mir was von meinem Bruder, ich rede über meinen Hund. Dann großes Schweigen. Manchmal tut mir das weh... manchmal wünsche ich mir eine normale Familie, wo die Mutter die Mutterrolle übernimmt und einfach alles so ist, wie es eigentlich sein sollte. Ich musste früh erwachsen werden. ich musste früh lernen, über dumme Sprüche und Mobbing hinwegzusehen. Das alles hat mich kaputt gemacht, mich zerstört.
Heute lebe ich mit schweren depressiven Episoden, einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und gesundheitlichen Problemen wie Migräne, starkes Übergewicht und einer chronischen Krankheit namens Pseudotumor cerebri.
Ich habe in den letzten 2 Jahren 2 Klinikaufenthalte hinter mir. 2016 war ich in der Psychiatrie, 2017 in der Psychosomatischen Klinik. Jeweils 10 Wochen. Momentan bin ich wieder am Ende angelangt, ich habe einfach keine Kraft mehr... manchmal würde ich am liebsten aufgeben.
Ich würde mich hier gerne mit Angehörigen austauschen. Wie schafft ihr das? Wie bekommt ihr diese Bilder wieder aus dem Kopf? Wie geht ihr mit den Betroffenen um? So viele Fragen, und so wenige fallen mir grade ein... alles kreist im Kopf. ich sitze vorm Computer, schreibe mir alles von der Seele und weine.