Beim Weglassen von Neuroleptika sind die letzten Schritte die schwierigsten. Dies gilt sowohl für das Absetzen als auch für das Reduzieren ohne Ziel Absetzen. Also z. B. jemand hat 15mg Aripiprazol täglich, dann geht es relativ leicht auf 11,25mg oder 10mg runter, danach von 10mg auf 7,5mg ist es schon schwieriger, von 7,5mg auf 5mg ebenfalls, und dann stellt sich öfters Mal die Frage, ob man nicht doch wieder hochgeht (weil die Symptomatik wiederkommt), das ist dann missglückt leider. Das Gute ist, man kann diese Versuch beliebig oft wiederholen, wenn man das Schema (in den letzten Schritten besonders behutsam vorgehen und langsam machen) beachtet.
Ich wurde z. B. von Risperidon stark depressiv. Das ist wahrscheinlich durch die starke Serotonin 5HT2A-Antagonisierung bzw. Rezeptorblockade dieses Medikaments bedingt. Amisulprid verhielt sich neutral. Aripiprazol blockiert bei 15mg am Tag zu 40% die 5HT2A-Rezeptoren, ist also auch nicht "ohne", ein Versuch der Reduktion könnte sich lohnen, da sich dann die Rezeptorbelegung auf die Dopamin D2 und D3 Rezeptoren verlagert, an denen das Aripiprazol mit höherer Affinität bindet.