Also ich habe bei einer meiner ehrenamtlichen Tätigkeiten den Chef von meiner Krankheit unterrichtet, weil es mir mein Psychotherapeut riet. Es ist aus seiner Sicht besser, wenn die Kollegen und der Chefs es wissen sollten. Falls ich nämlich aus deren ihrer Sicht verschroben, desorganisiert und verantwortungslos auf der Arbeit wirke und ich meinen Zustand nicht selbst wahrnehme und mein soziales Umfeld bestehend aus Arbeitskollegen und Chefs/Chefinnen keine Kenntnisnahme von meiner Erkrankung haben, könnte es passieren, dass sie den Notarzt rufen, der mich wieder über den Rettungswagen oder Krankenwagen des Rettungsdienstes in die Psychiatrie transportiert und ich demzufolgeein weiteres Mal in solch eine Einrichtung eingewiesen werde. Diese Erfahrung sammelte ich bereits als Ingenieur in Vollzeit bei meinen damaligen Arbeitgeber. Ich wurde nämlich über den Notarzt direkt von der Arbeit in die psyhiatrische Klinik gebracht. Das fand ich nicht so lustig. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich jedoch nicht, dass mir eine der schwerwiegendsten psychischen Erkrankung widerfahren ist und ich deswegen vorzeitig in Rente später gehen musste. Aus meiner Familie kann es bis jetzt immer noch kein Mensch so richtig nachvollziehen, weil ich äußerlich gesund aussehe, mich arikulieren kann und noch kognitiv fit wirke. Sie kennen einfach die Negativsymptomatik der Schizophrenie nicht bzw. können damit überhaupt nichts anfangen. Diese Unkenntnis liegt ebenfalls bei vielen Arbeitskollegen und Chefs vor, weil sie nicht verstehen bzw. noch nicht in ihren Leben Berührungspunkte mit psychischen Erkrankungen hatten, sodass sie nicht verstehen, was solche Erkrankungen überhaupt sind und welche Folgen sie für den betroffenen Menschen haben, wie. z.B. Antriebslosigkeit, Freud- und Interessenlosigkeit, starke Abnahme der physischen und kognitiven Leistungsfähigkeit, sozialer Rückzug, Suizidgedanken, Suchtprobleme, Arbeitslosigkeit/Erwerblosigkeit und natürlich eine frühzeitige Verrentung bzw. einen vorzeitigen Renteneintritt.