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Erfahrungen mit EKT

bellachen

New member
Ich mache eine andere Therapie die nennt sich EKT. Die hilft mir bei der negativ Symptomatik. Und ganz nebenbei auch bei der positiven. Ich höre darunter deutlich weniger Stimmen. Ist aber ein riesen Aufwand.
 
Klar. Ich gehe jetzt davon aus dass du die Behandlung meinst. Man muss stationär sein und bekommt die Behandlung zweimal die Woche. Man muss sich einen Krankenhauskittel und eine Windel anziehen. Und legt sich dann in ein Bett. Dann wird einem ein Zugang gelegt (was ungefähr das schlimmste an dieser Behandlung ist) und Elektroden am Kopf angebracht. Dann wirkt die Narkose. Man darf vorher nichts essen. Irgendwann kurz danach wird man dann wach und weiß von nichts. Die Elektroden sind ab. Nur der Zugang ist noch drin. Oft merkt man nicht mal das man geschlafen hat. Man ist irgendwie verwirrt. Ich mache das jetzt einmal die Woche von zuhause aus.
 
Ich hatte einen inneren Wiederstand der weggegangen ist. Dieser innere Wiederstand ist mit den Medikamenten aufgetreten. Ich nehme übrigens 20 mg aripripazol und 15 mg fluanxol. Zudem bin ich im Vergleich lebensfroher. Auch wenn ich noch nicht sagen kann dass ich auf den Stand bin als es mir gut ging. Aber es ist deutlich besser geworden. Ich höre ausserdem weniger Stimmen. Sie sind jetzt nur noch selten da. Ich hatte keine Nebenwirkungen vom ekt ausser Kopfschmerzen an dem Tag. Aber die Ärzte haben gesagt, dass es zu Gedächtniss Problemen kommen kann. Ich hatte Glück und nichts dergleichen.
 
Interessant. Danke für deine Beschreibung. Mir wäre das glaube ich ein zu grosser Eingriff, es reichen ja schon die Medikamente. Aber irgendwie cool dass du dich dem stellst. Respekt. Da braucht man schon Vertrauen. Dass es hilft, davon hab ich schon gehört.
 
20 mg aripripazol und 15 mg fluanxol
Du bekommst auch so viele Medikamente. Vermutlich ist da schon die Obergrenze erreicht, da du zwei starke Antipsychotika hast. Fluanxol ist ja eher ein typisches Antipsychotikum, was in der Akutbehandlung vorwiegend eingesetzt wird.

Negativsymptome können auch von den hohen Neuroleptikadosierungen begünstigt werden.

Hattest du schonmal Aripiprazol einzeln? Ich etwa habe da mit 5mg schon ausreichende Wirkung, viele schaffen es mit 5-15mg, wobei deine 20mg als Einzelwirkstoff schon relativ viel wäre.
Vielleicht würde sich absetzen des Fluanxols anbieten, da diese typischen Antipsychotika auf Dauer eher problematisch sind. Du könntest dann immer noch zum Aripiprazol etwas Quetiapin (Seroquel) probieren, wenn Aripiprazol alleine zu schwach ist. Eben dann Quetiapin statt Fluanxol, was theoretisch besser sein kann oder erstmal vielleicht nur Aripiprazol, um zu schauen, ob es alleine ausreicht.
Quetiapin hat ein anderes Rezeptorprofil als viele andere Atypischen Wirkstoffe und kann sich kombiniert von daher gut eignen.
Fluanxol ist Klinikmedikament, wobei Bewegungsstörungen wie Dyskinesie bei dauerhafter Verordnung ein großes Problem ist, von daher setzt man diese normal nur noch in der Klinik kurzfristig ein, bzw. nur in Ausnahmefällen wie bei dir vielleicht.
 
Ich mache eine andere Therapie die nennt sich EKT. Die hilft mir bei der negativ Symptomatik. Und ganz nebenbei auch bei der positiven. Ich höre darunter deutlich weniger Stimmen. Ist aber ein riesen Aufwand.
Ekt ist gruselig. Aber es hilft.

Die machen das traditionell bei schwerst Depressiven, die vor dem Selbstmord stehen. Im Internet gibt es natürlich auch viele solche Leute, aber die sind nicht echt. Die Drohungen im RL der schwerst Depressiven dürfen durchaus ernst genommen werden und dann macht die Psychiatrie eine Notfall-EKT, weil dem Depressiven (major depression) eh alles egal geworden ist, dass er alles auf eine Karte zu setzen bereit ist, ist Teil des Heilungsprozesses. Bei Schizophrenie hingegen wird der Patient mit einer EKT wie Abfall behandelt. Er muss sich schädigen lassen, so als ob die Medikamente nicht schon genug Nebenwirkungen und Verluste mit sich bringen würden...

Außerdem wird die EKT bei Schizophrenie zur Zeit vom ZI Mannheim erforscht (im Präsens, nicht im Präteritum). Das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie sollte vorher offen sein. Du lancierst hier also einen "Erfahrungsbericht", den man bulk in die Tonne tun kann!

EDIT: Vertipper, "EKT" statt "EKG".
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem wird die EKT bei Schizophrenie zur Zeit vom ZI Mannheim erforscht (im Präsens, nicht im Präteritum). Das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie sollte vorher offen sein. Du lancierst hier also einen "Erfahrungsbericht", den man bulk in die Tonne tun kann!
Ich kenne nur bei schweren Depressionen durchaus positive Fälle, sogar einen wo ein Mitpatient dann eine Betroffene mit Burnout geheiratet hat. Teils sind das ja manische oder wahnhafte Depressionen und womöglich ist der Eingriff, wenn die EKT richtig durchgeführt wird, halb so schlimm.
Im Grunde sind ja Neuroleptika auch eine Art von chemischer Lobotomie, früher hatte man ja bei der Lobotomie das Gehirn bei Schizophrenie mechanisch vernarbt und so Sachen was man heute sich kaum vorstellen kann.
EKT war früher bestimmt auch wesentlich unsicherer als heute, von daher möchte ich mir kein Vorurteil bilden, egal in welche Richtung.
Zumindest gibt es EKT bei Schizophrenie schon etwas länger, da ich vor Jahren jemanden kannte, der auch EKT gemacht hat, wobei ich hinterher kaum oder nichts mehr mit ihm zu tun hatte und irgendwie auch das Gefühl hatte, dass er sich verändert hat.

Meiner Meinung nach ist da vieles erstmal subjektive Wahrnehmung für uns als Außenstehende. Wenn jemand wie @bellachen das macht und es ihr guttut, dann klingt das für mich glaubwürdig. Wobei das ja nichts mit der Studie zu tun hat oder zu tun haben muss, die du da erwähnt hast.

Kennst du Fälle wo EKT richtigen Schaden oder zu veränderungen geführt hat @passtaufeuchauf?
Oder kennst du andere Mitpatienten @bellachen denen das EKT auch guttut und was würdest du sagen hat sich bei dir zum Negativen oder zumindest kurzzeitig zum Negativen verändert.

Das man mal oder nach so einen Eingriff vielleicht Gedächtnislücken hat, das würde mich auch besorgen und die Frage wäre, wenn es das gibt, ob das dann wieder zurückkommt oder vielleicht doch dauerhaft auch mehr vergessen werden kann als einen lieb ist.
Das so ein Eingriff vorübergehend die Konzentration und Gedächtnis einschränkt, kann sich auf Dauer auch wieder positiv auswirken, da müsste man wirklich mal nach fundierten Studien suchen oder schauen wie sich das entwickelt.

Bin mir bei EKT sehr unsicher und habe auch etwas Angst, wobei ich auch keine zwei Antipsychotika einnehmen möchte oder Antipsychotika dauerhaft.
Von daher, wenn die EKT es schafft, dass man auf Fluanxol zum Aripiprazol etwa verzichten kann, dann wäre das vielleicht doch ein Erfolg @passtaufeuchauf

Deine Sorgen werden, da vielleicht etwas von der Antipsychiatrie gefördert, die Frage wäre, ob du Betroffene kennst, die wirklich sich durch EKT verschlechtert haben oder wo Langzeitprobleme deswegen da sind.

Im Forum hat @Mandy auch schon von EKT berichtet, vielleicht kannst du da etwas deine Erfahrungen auch schildern.
 
Diese Praktiken der Psychiatrie sind eine ständige Bedrohung, auch wenn sie nicht angewendet werden.

Kann die Psychiatrie etwas im Familienkontext dramatisieren, werden auch viel zu viele Menschen mit Schizophrenie elektrogeschockt.

Genaugenommen verursachen die Neuroleptika ja auch Schäden im Gehirn (siehe die Symptome Parkinsonismus und fehlender Antrieb und/oder Kreislaufschwäche, anticholinerge Nebenwirkungen vor allem bei älteren Patienten), da will ich mich jetzt nicht festlegen. Aber eine Serie von EKT könnte schon wichtige Gedächtnisinhalte "ausbrennen". Muss jeder selber wissen, ob der vorübergehende (!) Reset während der Zeit der Miss-Handlung mittels EKT ihm das wert ist, unabhängig vom Narkose- und allgemeinen Eingriffrisiko.
 
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