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Müssten Schizophrene nicht dauerhaft glücklich sein?

Klippschliefer

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8 Mai 2021
Beiträge
876

Moin,

laut Dopaminhypothese haben Schizophrene zu viel Dopamin im Hirn. Dopamin ist ein Glückshormon was vor allem als Belohnung im Hirn ausgeschüttet wird.

Das Dopamin ist vor allem im Hippocampus zu viel. Dieser Teil ist für Gefühle und Sexualverhalten gut.

Eigentlich müsste bei ner zu hohen Konzentration doch dauerhaft ein notgeiles Verhalten und eine äußert positive Stimmung vorherrschen.

Dem ist aber nicht so.

Meine stimmung war z.B. gar nicht verändert.

Ich frag mich deshalb wie viel an der Dopaminhyothese wirklich drann ist. Die Symptome, die ich hatte/habe verbinde ich irgendwie auch viel mehr mit ner Funktionsstörung des Thalamus-Filters (der filtert wichtige von unwichtigen Umweltinformationen, sodass das Gehirn nicht überlastet wird.)

Würdet ihr sagen an der Dopaminhypothese ist was drann?

Ich kann mir auch vorstellen, dass unter dem Spektrum der Schizophrenen von Fall zu Fall völlig unterschiedliche Botenstoff- und Gehirnstörungen zu den Symptomen führen.
 

LDopa macht doch auch nicht glücklich, und kann Psychosen verursachen.
 

Du hast ja trotzdem Recht,

wenn Dopamin der große Glücklichmacher wäre wie die Medien behaupten, müsste man mit Überschuss ja happy sein.

Interessant ist, dass bei abruptem Absetzen von L-Dopa ein malignes neuroleptisches Syndrom auftreten kann.
 
Kuehnibert schrieb:
Ich frag mich deshalb wie viel an der Dopaminhyothese wirklich drann ist. Die Symptome, die ich hatte/habe verbinde ich irgendwie auch viel mehr mit ner Funktionsstörung des Thalamus-Filters (der filtert wichtige von unwichtigen Umweltinformationen, sodass das Gehirn nicht überlastet wird.)
Ich hatte vor der Psychose Deressionen und hatte damals schon Antidepressiva bekommen. Insgesammt muss ich sagen das Antidepressiva welche gezielt auf Serotonin wirken, eher eine Art Gleichgültigkeitsgefühl machen, also es fällt schwer Umweltinformationen gegeneinander abzuwiegen, das könnte also schon mit dem Thalamus-Filter etwas zu tun haben.
Vielleicht sagt dir auch Serotoninsymdrom etwas, wobei ich mich frage wie man sollche Dinge von einer richtigen Psychose abgrenzen will?
Bei mir haben die Ärzte da klar gesagt das es nichts mit der vorherigen Einnahme der Antidepressiva zu tun hat und diese eher nur den Ausbruch der Erkrankung beschleunigen können.

Die Dopaminhypothese behandelt ja vor allem das Problem mit dem Dopaminüberschuss, was meiner Meinung nach eine ganz einseitige Sichtweise darstellt, da es in Anderen Gehirnregionen wie den Frontalen Cortex eher eine Dopaminunterfunktion gibt und sich dort auch während der Neuroleptikaeinnahme das Gehirn verstärkt abbaut, was Studien zeigen welche zum Beispiel der Psychiater Volkmar Aderhold anführt. Durch die Neuroleptikabehandlungen verlieren Patienten demnach jährlich etwa 0,5-1% an Gehirnvollumen insgesammt un verstärkt im Bereich des Frontalen Cortex. Bei der einnahme von Typischen Neuroleptika wie Haldol soll der Abbau etwa doppelt so Hoch sein als bei Atypischen wie dem Olanzapin, was bei der Studie verglichen würde.
Vielleicht hast du dich damit schon beschäftigt @Kuehnibert ?

Was meinst du dazu das man behaupten kann das ein Dopaminmangel im Bereich des Frontalen Cortex vorliegt, wäre das noch im Sinne der Dopaminhypothese? Von daher finde ich die Dopaminhypothese ist eher nur ein Feigenblatt um die wahren Hintergründe der Erkrankung zu verschleirn oder es eben Einseitig darzustellen.

Bei der Empfehlung von mir hilft das Bupropion ja geegen diesen Dopaminmangel weil es mit der Wiederaufnahmehemmung eben eher gegenteilig auf das Dopamin wirkt als die Neuroleptika welche vor allem den Überschuss behandeln, aber diese Mangelerscheinung eher verstärken oder begünstigen.

 

Ja habe mich damit schon beschäftigt. Ist echt ne gruselige Zukunftsaussicht mit dem Hirnschwund ausgelöst durch die Medikamente, aber auch durch die Psychosen.

Was ich in diesem Zusammenhang interessant finde ist, dass man Typ 1 und Typ 2 Schizophrenie unterscheidet. Typ 1 machen ca. 30 Prozent aus. Diese haben keine Negativsymptome. Typ 2 ca. 70%. Diese haben Negativsymptome. Der Hirnabbau wurde nur bei Typ 2 und nicht bei Typ 1 beobachtet. Außerdem erreicht der Abbau soweit ich mich richtig belesen habe bei Typ 2 irgendwann ein Plateua und schreitet nicht weiter voran. Heißt ja schlussendlich, dass bei beiden Typen mindestens zum Teil andere Prozesse geschehen während der Erkrankung.

Bei der Schizophrenie geht man nach der Dopaminhypothese von einer Störung in der Regulierung aus (Zu viel Dopamin im Hippocampus. Zu wenig im frontalen Cortex). Das zu Wenig löst die Negativsymptome aus.

Jetzt frage ich mich wie es sich bei Typ 1 verhält, die keinerlei Negativsymptome haben. Könnte es sein, dass hier die Psychose durch andere Faktoren ausgelöst wird als die gängige Dopaminhypothese es erklärt?

Auch ist es doch komisch, dass es komplett behandlungsresistente Schizophrene gibt. Da werden sämtliche Dopaminrezeptoren geblockt und die haben weiterhin die volle Ladung Positivsymptome. Außerdem wie kann es sein, dass die Medikamente zeitversetzt wirken? Eigentlich müssten die Symptome sofort mit der Dopaminrezeptorblockierung aufhören. Manche Patienten brauchen aber Wochen bis die Medikamente richtig wirken.

Im Thalamus Filter sitzen übrigens auch D2-Rezeptoren. Also genau die, die blockiert werden durch die Medikamente. Schizophrene haben in der Regel eine geringe Konzentration von Dopaminrezeptoren im Thalamusfilter. Das hat eine schlechtere Reizfilterung, ein leichter abgelenkt werden, aber auch positives wie eine hohe Kreativität zur Folge. Das ist das was wir uns mit sehr Kreativen teilen und der Grund warum Schizophrene oft sehr Kreative Menschen sind.
 

Ich glaub auch nicht, dass es allein am Dopamin liegt.

Habe auch die Erfahrung gemacht, dass sog. Schizophrene sehr kreativ, hochsensibel und meistens auch intelligent sind.
 

Habe diese Woche eine App gefunden mit kurzen aufbauenden Übungen für die Psyche: Cogito.

Mir gefällt sie wirklich gut.
 

Hallo,

dass man nicht glücklich ist bei Psychose, liegt daran, dass bei zu viel Ausschüttung eher Symptome der Aggression oder Wut hervorgerufen werden.

Bei zu viel Dopamin überreagieren die Synapsen. Das ist genauso, als hätte man ein Gewitter im Kopf.

Wenn man allerdings nur ein bisschen mehr Dopamin hat, dann kann es durchaus sein, dass man glücklich wird.

Man muss auch das richtige Medikament finden, das das Dopamin nicht zu viel senkt und auch nicht zu wenig.
 

Also ich bin in Akutphasen übertrieben glücklich. Ich fühle mich dann immer, als wäre ich nach einer langen Durststrecke endlich wieder lebendig. Ich kann mir vorstellen das liegt an der übertriebenen Adrenalin Ausschüttung.
 
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