Hallo,
Ich bin 2013 an einer Psychose erkrankt die primär vom Stimmen-hören geprägt war / ist, nehme seitdem Medikamente die weitgehend dazu führen das ich keine Stimmen mehr wahrnehme, allerdings in Momenten in denen ich wütend werde, sprich es in mir einen inneren Konflikt gibt, kann ich diese auch trotz der Medikament noch wahrnehmen bzw. werden diese verstärkt.
Die Kernthematik meiner Psychose (wie in allen fällen von paranoider Schizophrenie) war ein Wahn in dem ich anderen Leuten unterstellt habe bzw. vermutet habe das diese eine feindselige Haltung mir gegenüber haben und ihr verhalten negativ bewertet habe bzw. mich davon angegriffen gefühlt habe, was dann letztendlich zu Wahn und Halluzinationen geführt hat, in dem es sich für mich "bewahrheitet" hat und es anscheinend immer noch tut, sonst würde ich entsprechende Stimmen ja nicht mehr wahrnehmen. Warum das so ist, dazu komme ich später.
Die meisten Menschen kennen misstrauen und haben schon mal anderen Leuten eine feindselige Haltung unterstellt (und manchmal ist das ja auch gerechtfertigt), bis zu einem gewissen Punkt ist dies also auch "normal".
Die Frage bei paranoider Schizophrenie ist also warum habe ich Gedanken entwickelt und anderen Leuten eine feindselige Haltung unterstellt bzw. welcher Teil von mir ist es der dafür verantwortlich ist.
Ich befasse mich seit ca. zwei Monaten intensiv mit dem Thema Angst, Ego und Gedanken und bin zu folgender Erkenntnis gekommen:
1. Du bist nicht deine Gedanken und Emotionen, du bist Bewusstsein das diese Gedanken und Emotionen wahrnimmt
2. Die meisten Menschen sind völlig identifiziert mit ihren Gedanken und Emotionen, wobei das wie gesagt nicht ihr eigentlicher Wesenskern ist
3. Deine Emotionen und Gedanken bilden dein Ego das ein Teil von dir ist und (wahrscheinlich) auch immer sein wird (diesbezüglich habe ich noch keine klare Meinung)
Daraus kann man schließen das der Kern der Erkrankung in der Identifikation mit dem eigenem Ego liegt, die frage ist also, was will das Ego und warum.
Das Ego strebt zum einen nach Dingen im außen da es davon überzeugt ist noch etwas zu brauchen (Partner, Haus, Auto, Geld, Anerkennung etc.) das Ego (und somit auch das Gedankengut und die Emotionen der Menschen) braucht also ständig mehr um genährt zu werden, eine Endlosschleife die nie zu Erfüllung führt der die meisten Menschen ausgesetzt sind und da sie mit ihren Gedanken identifiziert sind auch nicht erkennen das dies so ist.
Das Ego hat aber auch andere Mechanismen, wie zum Beispiel das sich als Opfer fühlende sich ausgesetzt sein einer Situation, das ist der eigentliche Kern paranoider Schizophrenie. Ein äußerer Umstand führt dazu das wir uns als Opfer und ausgeliefert fühlen und wir verlieren uns praktisch in unserem Opferdenken weil wir identifiziert sind mit unserem Verstand, sprich dem Ego. Daraus folgen Halluzinationen die uns in dem bestätigen was wir zu anfangs nur über uns gedacht haben, ob uns das bewusst war oder nicht.
Warum? Ego nährt sich praktisch selbst, wir haben eine Empfindung (Angst oder Wut zum Beispiel) weil wir eine Situation oder einen Umstand als bedrohlich auffassen und das Ego nimmt eine Opferidentität an um im sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken bzw. anderen die Schuld dafür zu geben wie wir uns fühlen.
Das Ego ist also der Ursprung unseres Leids, eigentlich allen Leides auf dieser Welt.
Mein Lösungsansatz diesbezüglich ist also folgender:
1. Beobachte deine Gedanken
2. Du wirst mit der Zeit erkennen das viele deiner Gedanken destruktiv sind, weil du dich als Opfer wahrnimmst da du identifiziert bist mit deinem Verstand, sprich deinem Ego
3. Erkenne das du nicht dein Verstand bist, sondern Bewusstsein das diese Gedanken wahrnimmt
4. Dadurch bekommst du eine gewisse Distanz zu dem was in dir vorgeht und kannst es anders bewerten
5. Mit der Zeit werden sich deine Gedanken verändern weil du nicht mehr identifiziert bist mit deinem Verstand, das nennt man Gewahrsein
Lebe im Augenblick und lass zu was um dich herum passiert oder auch in dir vorgeht (in form von Halluzinationen zum Beispiel) und betrachte es ohne mit dem identifiziert zu sein was du denkst (und auch fühlst). Eine gute Möglichkeit das zu üben ist Meditation.
Das geschriebene ist nur meine persönliche Wahrheit und mir ist bewusst das es viele verschiedene Formen von Schizophrenie gibt. Ich befinde mich selbst gerade erst am Anfang einer Veränderung und das geschrieben ist vielleicht nur der Anfang vieler Veränderungen die es braucht um über diese Erkrankung hinauszuwachsen.
In diesem Sinne!
Ciao
Ich bin 2013 an einer Psychose erkrankt die primär vom Stimmen-hören geprägt war / ist, nehme seitdem Medikamente die weitgehend dazu führen das ich keine Stimmen mehr wahrnehme, allerdings in Momenten in denen ich wütend werde, sprich es in mir einen inneren Konflikt gibt, kann ich diese auch trotz der Medikament noch wahrnehmen bzw. werden diese verstärkt.
Die Kernthematik meiner Psychose (wie in allen fällen von paranoider Schizophrenie) war ein Wahn in dem ich anderen Leuten unterstellt habe bzw. vermutet habe das diese eine feindselige Haltung mir gegenüber haben und ihr verhalten negativ bewertet habe bzw. mich davon angegriffen gefühlt habe, was dann letztendlich zu Wahn und Halluzinationen geführt hat, in dem es sich für mich "bewahrheitet" hat und es anscheinend immer noch tut, sonst würde ich entsprechende Stimmen ja nicht mehr wahrnehmen. Warum das so ist, dazu komme ich später.
Die meisten Menschen kennen misstrauen und haben schon mal anderen Leuten eine feindselige Haltung unterstellt (und manchmal ist das ja auch gerechtfertigt), bis zu einem gewissen Punkt ist dies also auch "normal".
Die Frage bei paranoider Schizophrenie ist also warum habe ich Gedanken entwickelt und anderen Leuten eine feindselige Haltung unterstellt bzw. welcher Teil von mir ist es der dafür verantwortlich ist.
Ich befasse mich seit ca. zwei Monaten intensiv mit dem Thema Angst, Ego und Gedanken und bin zu folgender Erkenntnis gekommen:
1. Du bist nicht deine Gedanken und Emotionen, du bist Bewusstsein das diese Gedanken und Emotionen wahrnimmt
2. Die meisten Menschen sind völlig identifiziert mit ihren Gedanken und Emotionen, wobei das wie gesagt nicht ihr eigentlicher Wesenskern ist
3. Deine Emotionen und Gedanken bilden dein Ego das ein Teil von dir ist und (wahrscheinlich) auch immer sein wird (diesbezüglich habe ich noch keine klare Meinung)
Daraus kann man schließen das der Kern der Erkrankung in der Identifikation mit dem eigenem Ego liegt, die frage ist also, was will das Ego und warum.
Das Ego strebt zum einen nach Dingen im außen da es davon überzeugt ist noch etwas zu brauchen (Partner, Haus, Auto, Geld, Anerkennung etc.) das Ego (und somit auch das Gedankengut und die Emotionen der Menschen) braucht also ständig mehr um genährt zu werden, eine Endlosschleife die nie zu Erfüllung führt der die meisten Menschen ausgesetzt sind und da sie mit ihren Gedanken identifiziert sind auch nicht erkennen das dies so ist.
Das Ego hat aber auch andere Mechanismen, wie zum Beispiel das sich als Opfer fühlende sich ausgesetzt sein einer Situation, das ist der eigentliche Kern paranoider Schizophrenie. Ein äußerer Umstand führt dazu das wir uns als Opfer und ausgeliefert fühlen und wir verlieren uns praktisch in unserem Opferdenken weil wir identifiziert sind mit unserem Verstand, sprich dem Ego. Daraus folgen Halluzinationen die uns in dem bestätigen was wir zu anfangs nur über uns gedacht haben, ob uns das bewusst war oder nicht.
Warum? Ego nährt sich praktisch selbst, wir haben eine Empfindung (Angst oder Wut zum Beispiel) weil wir eine Situation oder einen Umstand als bedrohlich auffassen und das Ego nimmt eine Opferidentität an um im sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken bzw. anderen die Schuld dafür zu geben wie wir uns fühlen.
Das Ego ist also der Ursprung unseres Leids, eigentlich allen Leides auf dieser Welt.
Mein Lösungsansatz diesbezüglich ist also folgender:
1. Beobachte deine Gedanken
2. Du wirst mit der Zeit erkennen das viele deiner Gedanken destruktiv sind, weil du dich als Opfer wahrnimmst da du identifiziert bist mit deinem Verstand, sprich deinem Ego
3. Erkenne das du nicht dein Verstand bist, sondern Bewusstsein das diese Gedanken wahrnimmt
4. Dadurch bekommst du eine gewisse Distanz zu dem was in dir vorgeht und kannst es anders bewerten
5. Mit der Zeit werden sich deine Gedanken verändern weil du nicht mehr identifiziert bist mit deinem Verstand, das nennt man Gewahrsein
Lebe im Augenblick und lass zu was um dich herum passiert oder auch in dir vorgeht (in form von Halluzinationen zum Beispiel) und betrachte es ohne mit dem identifiziert zu sein was du denkst (und auch fühlst). Eine gute Möglichkeit das zu üben ist Meditation.
Das geschriebene ist nur meine persönliche Wahrheit und mir ist bewusst das es viele verschiedene Formen von Schizophrenie gibt. Ich befinde mich selbst gerade erst am Anfang einer Veränderung und das geschrieben ist vielleicht nur der Anfang vieler Veränderungen die es braucht um über diese Erkrankung hinauszuwachsen.
In diesem Sinne!
Ciao