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Medikamente eigenständig absetzen

Bjoern81

Member
Registriert
5 Apr. 2019
Beiträge
34
Hallo Community ,
Seit ca. einer Woche habe ich meine Medikamente (10mg Aripiprazol , 60mg Duloxetin) eigenständig abgesetzt.
Ich fühle mich seit 2 Tagen wohler als vorher . Gedanklich kreativer , kommunikativer und besser gelaunt. Das ist auch meiner Partnerin
aufgefallen. Verspüre wieder mehr Lebensfreude.
Sind das nur die Absetzsymptome ? Habe aber auch Angst , wieder in die Manie und dann in die Psychose zu rutschen. Ich weiß , man sollte das ohne ärtzlichen Rat nicht tun. Aber meine letzte Psychose liegt Jahre zurück und ich möchte nochmal einen Anlauf starten , ohne Medikamente . Bisher läuft es so , wie ich es mir erhofft hatte. Kündigt sich hier schon eine Hypomanie oder gar Rebound Psychose an ? Was meint ihr ? Sollte ich das Absetzen fortsetzen ? Im Moment geht es mir sehr gut .
Gruß , Björn
 
Hast du das Aripiprazol direkt von 10mg auf 0 reduziert? Ich würde dir stattdessen empfehlen auszuschleichen, weil es sonst zu einer Absetzpsychose kommen kann, besonders wenn du das Medikament schon Jahre lang nimmst. Dein Körper hat sich an diese Dosis angepasst und sie von jetzt auf gleich nicht mehr zu bekommen, ist sehr anstrengend für dein Gehirn. Du fährst besser damit, langsam zu reduzieren, auch wenn es lästig ist. So musst du dir dann auch weniger Sorgen machen, wieder psychotisch oder manisch zu werden, weil du eventuelle Anzeichen schneller merken würdest und die Dosis dann wieder erhöhen könntest, wenn du merken solltest, du brauchst sie doch noch. Ob es dir nach zwei Tagen kompletten Absetzens sehr gut geht, tut erst mal wenig zur Sache, weil es ca. zwei Wochen dauert, bis das Medikament nach längerer Einnahme vollständig aus dem Blut ist. Erst dann kannst du wissen, ob du ohne zurecht kommst. Aber wie gesagt, ich würde das Risiko nicht eingehen und mich eher langsam an das komplette Weglassen herantasten.
 
Ja du wirst wieder eine Reborn Psychose haben. Niemals alles absetzen sondern in sehr kleinen Schritten die Dosis reduzieren.
 
Hast du das Aripiprazol direkt von 10mg auf 0 reduziert? Ich würde dir stattdessen empfehlen auszuschleichen, weil es sonst zu einer Absetzpsychose kommen kann, besonders wenn du das Medikament schon Jahre lang nimmst. Dein Körper hat sich an diese Dosis angepasst und sie von jetzt auf gleich nicht mehr zu bekommen, ist sehr anstrengend für dein Gehirn. Du fährst besser damit, langsam zu reduzieren, auch wenn es lästig ist. So musst du dir dann auch weniger Sorgen machen, wieder psychotisch oder manisch zu werden, weil du eventuelle Anzeichen schneller merken würdest und die Dosis dann wieder erhöhen könntest, wenn du merken solltest, du brauchst sie doch noch. Ob es dir nach zwei Tagen kompletten Absetzens sehr gut geht, tut erst mal wenig zur Sache, weil es ca. zwei Wochen dauert, bis das Medikament nach längerer Einnahme vollständig aus dem Blut ist. Erst dann kannst du wissen, ob du ohne zurecht kommst. Aber wie gesagt, ich würde das Risiko nicht eingehen und mich eher langsam an das komplette Weglassen herantasten.
Wie gesagt , alles auf einmal vor einer Woche abgesetzt. Vielleicht teile ich die 10mg Aripiprazol in 2 Hälften und nehme nur 5 mg.
 
Du musst langsam auszuschleichen. Du bekommst zu 100% starke Absetzsymptome, eine Absetzpsychose. Das kann ich Dir wirklich garantieren. Das geht ein paar Tage gut und spätestens an Weihnachten bist Du in der Klinik. Da wünsche ich Dir lieber eine angenehmere Zeit. D.h. 10% im Monat Reduktion. Dein Gehirn muss sich erst wieder umstellen. Es entwicklet mit AP zusätzliche hypersensible Dopaminrezeptoren, die dich reizoffen machen und Dich früher oder später überfordern. Die Eindrücke können in dem Gehirn-Zustand nicht mehr normal verarbeitet werden. Es kommt zu positiven Symptomen, Wahn und Halluzinationen.

Zum durchlesen

https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/us...P_Broschuere_Neuroleptika_reduzieren_2018.pdf

So was kann Dich wirklich tief in den Keller reißen. Nimm Dir iieber die Zeit, die es braucht dafür.

Alles Gute und frohe Weihnachtstage!
 
Du hast dieses Medikament jahrelang genommen. Glaubst du nicht, dass das Gehirn sich da irgendwie drauf einstellt?
Wenn du schon so viel Geduld hattest um das so lange zu nehmen, dann hab doch bitte auch dieselbe Geduld beim Absetzen. Was ist denn die letzten male passiert als du alles auf ein mal abgesetzt hast?

Hoffe das geht gut was du da machst. Vom Gegenteil überzeugen lässt du dich ja wahrscheinlich eh nicht.
 
Ich bezweifle, ob das langsame Absetzen wirklich einen Unterschied macht. Da müsste man sich wirklich mal anschauen, wer es wirklich geschafft hat, auf Dauer.
Zumindest würde ich keine 2,5mg Schritte machen und die 5mg dann komplett weglassen, weil das eben keine Tabletten sind, die man teilen sollte und unter 5mg Aripiprazol auch so zu schwach ist.

@Bjoern81
Nimmst du das Duloxetin weiterhin? Das ist gegen Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit gut, was gerade beim Absetzen des Aripiprazols verstärkt auftreten kann.
Von daher würde ich dir empfehlen, das möglichst weiter einzunehmen.
Ich hatte auch mal Duloxetin, nehme aber stattdessen Bupropion+Citalopram, wobei das Bupropion zusätzlich eine Dopaminwirkung hat, was in der Absetzphase nochmal diese Negativsymptome lindert, sodass eben der Antrieb besser ist.
Normal funktioniert das für eine gewisse Zeit wie du es beschreibst, aber dann schwenkt das eben in Hypomanie, depressive

Verstimmungen und Negativsymptomatik um, kurz bevor Akutsymptome wie Wahn und so auftreten, wo dann es dann auch zu Schlafstörungen kommen kann.
Ich würde an deiner Stelle das einfach beibehalten bis du merkst das der psychische Stress zunimmt und du dich schlechter fühlst, dann eben rechtzeitig wieder auf das Aripiprazol zurückgreifen.
Du hättest auch die Möglichkeit das Duloxetin durch Bupropion+Citalopram zu ersetzen, was nochmal zu einer Besserung führen sollte, sodass du dich in diesen Absetzphasen besser fühlst und das noch länger herauszögern kannst. Bupropion+Citalopram ist ähnlich von der Noradrenalin und Serotoninwikrung wie das Duloxetin, nur eben kommt beim Bupropion die Dopaminwirkung zur relativ starken Noradrenalinwirkung hinzu.

Also einfach mal beobachten und rechtzeitig das Aripiprazol einnehmen, was normal innerhalb einer Woche(auch antidepressiv) und auch im Akutfall relativ schnell wirken sollte.
 
@Maggi vielleicht ist es wirklich so, dass das langsame Absetzen langfristig keinen Unterschied macht zum abrupten. Die Studienlage sagt aber, dass es zumindest kurz-mittelfristig risikofreier ist.
Und selbst wenn man nicht auf 0 runter kommen sollte, dann kann man immerhin die für einen niedrigst-effektive-Dosis zu finden.
 
@Maggi vielleicht ist es wirklich so, dass das langsame Absetzen langfristig keinen Unterschied macht zum abrupten. Die Studienlage sagt aber, dass es zumindest kurz-mittelfristig risikofreier ist.
Und selbst wenn man nicht auf 0 runter kommen sollte, dann kann man immerhin die für einen niedrigst-effektive-Dosis zu finden.
Wichtig ist es doch vor allem, dass man die Absetzpsychose erwischt und dann bereit ist, überhaupt wieder das Antipsychotikum einzunehmen.
Mag sein das da die Erfahrungen bei langsam Reduzieren etwas besser sind und ein Teil derer die schnell absetzen, eben gar keine Medikamente mehr nehmen wollen und das erzwingen wollen.
Ich für meinen Teil finde das Risiko ist so und so vorhanden und hängt auch von anderen Faktoren, wie der Begleitmedikation ab, wenn man Aripiprazol so absetzt, muss man mit Stimmungsschwankungen und einer stärkeren Restsymptomatik rechnen. Wenn @Bjoern81 aber das Duloxetin weiterhin einnimmt, dann sollten diese Absetzsymptome reduziert sein und von daher weniger riskant.
Das Problem ist, dass bezüglich so Begleitmedikation eben gänzlich keine Aufklärung stattfindet und es praktisch auch keine Studienlage dazu gibt. Warum? Weil es jedem nur ums Geld geht und keiner so Studien kostenfrei in der notwendigen Größe durchführen kann.
Dieses ganz langsame absetzen ist eben das einzige Angebot, was einem als Betroffener überhaupt angeboten wird und das meistens eher von psychiatriekritischen Bewegungen statt von den behandelnden Ärzten selbst.

Insofern @Klippschliefer sollte grundsätzlich besser geforscht werden und dieses langsame Absetzen schützt nur bedingt vor einem Rückfall, also ist auch zum Teil falsche Hoffnungsmache.
Diese Absetzangebote sind auch viel zu allgemein, das wird praktisch für alle Psychopharmaka so angeboten und für alle Erkrankungen, man macht sich also keine große Mühe und ich finde so etwas ist genauso unverantwortlich, wenn man bei bestimmten Krankheiten wie Schizophrenie weis, dass es unwahrscheinlich ist, dass man diese so dauerhaft absetzen kann.
Besser dann über die Risiken aufgeklärt, die man im Vorfeld kennen sollte, aber diese Mühe wird sich selten gemacht, oder dass man mal reale Zahlen liefert wie viele es wirklich schaffen, wenn man schon so Empfehlungen mit dem vorsichtigen Reduzieren macht und Broschüren anbietet, wäre die Faktenlage eben schon wichtig zu kennen um sich auf einen Rückfall einzustellen.
Meiner Meinung machen diese groben und falschen Empfehlungen das Risiko, weil praktisch keinerlei selbstkritische Aufklärung stattfindet.
 
Jo, der Björn hatte laut eigener Aussage hier im Forum bereits 2 Psychosen. Da ist die Wahrscheinlichkeit dann echt sehr gering, dass das gut geht.
Ein Reduzieren der Medikamente könnte ja auch helfen und vielleicht klappen.
Aber Absetzen ist hart, vor allem, abrupt.
 
Vielleicht statt Aripiprazol sich etwas anderes aus dem Bereich Partialagonisten verschreiben lassen? Bei mir hat's zum Beispiel mit einer geringen Dosis Reagila (R) (Wirkstoff Caripiprazin) geklappt. Vorher Methode das Aripiprazol reduzieren gelang nicht. Letzteres kann aber durchaus bei einer anderen Person anders sein, das bestreite ich nicht. Ich berichte nur von meinen Erfahrungen.
 
Hallo Community ,
Seit ca. einer Woche habe ich meine Medikamente (10mg Aripiprazol , 60mg Duloxetin) eigenständig abgesetzt.
Ich fühle mich seit 2 Tagen wohler als vorher . Gedanklich kreativer , kommunikativer und besser gelaunt. Das ist auch meiner Partnerin
aufgefallen. Verspüre wieder mehr Lebensfreude.
Sind das nur die Absetzsymptome ? Habe aber auch Angst , wieder in die Manie und dann in die Psychose zu rutschen. Ich weiß , man sollte das ohne ärtzlichen Rat nicht tun. Aber meine letzte Psychose liegt Jahre zurück und ich möchte nochmal einen Anlauf starten , ohne Medikamente . Bisher läuft es so , wie ich es mir erhofft hatte. Kündigt sich hier schon eine Hypomanie oder gar Rebound Psychose an ? Was meint ihr ? Sollte ich das Absetzen fortsetzen ? Im Moment geht es mir sehr gut .
Gruß , Björn
Huhu, wie geht es dir jetzt nach dem absetzten? Hat es geklappt?
Wie ging es dir mit den Medikamenten, hattest du Nebenwirkungen?
 
Update: Ich nehme wieder regelmäßig 10mg Aripiprazol am Tag . Das plötzliche Absetzen hat bei mir eine leichte Manie (Hypomanie) ausgelöst . War ruhelos , ungehemmt und leichtsinnig geworden . Nach einem Gespräch mit meiner Psychiaterin
hat sie mich überzeugt , wieder meine Medikamente zu nehmen . War 2 Wochen krankgeschrieben . Mußte zum Glück nicht auf Station , sondern konnte mich zu Hause erholen . Wieder um eine Erfahrung reicher . Unter keinen Umständen ohne ärztlichen Rat Medikamente absetzen .
 
Ach man..das ist ja nicht schön das du das bekommen hast..
Hätte ja auch klappen können.
Hast du die Medikamente abgesetzt weil du irgendwelche Symptome oder Nebenwirkungen davon hattest?
Wie kommst du mit dem Aripiprazol so zurecht?
 
Ach man..das ist ja nicht schön das du das bekommen hast..
Hätte ja auch klappen können.
Hast du die Medikamente abgesetzt weil du irgendwelche Symptome oder Nebenwirkungen davon hattest?
Wie kommst du mit dem Aripiprazol so zurecht?
Eigentlich ganz gut . Hab zwar ab und zu Stress mit dem Magen , aber das muß nicht unbedingt an den Medikamenten liegen . Ich werde mal demnächst einen Gastroenterologen aufsuchen . Ansonsten geht es mir auf jeden Fall besser mit den Medis als ohne .
 
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