Warum interessiert dich das? Du wirkst etwas kritisch, bekommst du kein Bupropion?
In den S3 Leitlinien der DGPPN ist es bei zusätzlicher Nikotinsucht bei Schizophrenie empfohlen.
Ich nehme Bupropion bereits vor den S3 Leitlinien und hatte als ich mich umstellen haben lasse, viele Antidepressiva durchprobiert, bis ich Bupropion fand und erste Erfolge verzeichnet habe, die klar auf den Wirkstoff zurückzuführen waren. Damals hat mir die Psychiaterin aber kaum für voll genommen, meinte nur das ich keine Depressionen habe. Als ich damals das SSRI Citalopram zum Bupropion eigenständig genommen habe, habe ich sogar meinen Therapieplatz verloren.
Es gab vorher keine solche Empfehlung, wo ich mich hätte orientieren können, ich musste selbst sehen, wo ich bleibe und bei mir war die Schizophrenie ansonsten sehr gravierend. Habe zig absetzversuche mit Aripiprazol gemacht und erst damals mit Duloxetin SSNRI wurden die Stimmungsschwankungen beim Absetzen besser und dann mit dem Bupropion SNDRI wurden Stimmungsschwankungen und Negativsymotome + Kognitive Symptome deutlich besser. SSRI-Antidepressiva die der Standard sind, habe ich vorher mehrere ausprobiert, neben Citalopram auch kurz Paroxetin und von den Trizyklika hatte ich Doxepin von vor der Psychose auch später probiert und Trimipramin-Tropfen mir aufschreiben lassen. Also ich habe über Jahre unter extremen Bedingungen an mir selbst experimentiert, bis ich nach vielen Antidepressiva, Nahrungsergänzung und sonst etwas.
Ich bin kein Psychiater und habe mir das Theoretische zu den Medikamenten gleichzeitig beigebracht, also learning bei Doing mit zusätzlichen studieren der Pharmakologie, wenn man das in einer Psychose so bezeichnen kann.
Intervalltherapien sind ohne dem Bupropion zum Scheitern verurteilt, da gibt es meines Erachtens keine positive Studienlage dazu weshalb Ärzte/Psychiater davon abraten. Antipsychotika so heißt es sind Spiegelmedikamente, was aber auch gelogen und falsch ist. Mann soll diese eben täglich durchgängig einnehmen, da Intervalltherapie mit ausschließlich Antipsychotika zum Scheitern verurteilt sind und mit extremer Instabilität verbunden ist, also da tut man sich keinen Gefallen (bei einer richtigen Schizophrenie) und ist ja wie Absetzversuche, wenn man Phasenweise bis nix mehr geht die Antipsychotika absetzt.
Bupropion hat bei mir diese Intervalleinnahme vom Aripiprazol dann in einem sicheren Rahmen ermöglicht, was mit der Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin (gegen Stimmungsschwankungen / innere Unruhe usw.) und Dopamin (gegen Negativsymptome und Kognitive Symptome) zu tun hat. Standardantidepressiva wirken anderes als Bupropion meist als wiederaufnahmehemmer auf das Serotonin, das dämpft Emotionen (wie Traurigkeit, Verliebtheit etc.) und Libido, aber keine Reizbarkeit und innere Unruhe, also diese SSRIs wie Citalopram können innere Unruhe eher begünstigen, was bei akuter Psychose Symptome begünstigen kann.
Ist vielleicht etwas Komplex, aber es kann eben wenn man die
Empfehlung richtig einnimmt ein nahezu normales Leben trotz Erkrankung ermöglichen, also sehr viel Lebensqualität und einen positiven Verlauf. Wenn es auch keine ideale Therapie gibt, ist diese um Welten den Standardtherapien voraus.
Damals habe ich wegen der Selbstexperimente meine damalige Psychiaterin verloren, die irgendwann nimmer mitgemacht hat. Dann habe ich bei einem schon etwas älteren Psychiater einen Therapieplatz bekommen und mir vorher meine Medikamenteliste selbst geschrieben, um auch wirklich sicher die Wirkstoffe auch zu bekommen.
Ja und dann bin ich zum aktuellen Psychiater gekommen, mit dem ich natürlich alles abspreche und die Situation auch erklärt habe.
Ich kann dir eines sagen
@kTh , als Betroffene/r bekommt man nix geschenkt, man muss selbst sehen wo man bleibt. Ohne diese Umstellungen und damit finden der Medikamente, oder wenn ich gar alles so mitgemacht hätte, wäre ich heute wohl behindert, hätte keinen guten Verlauf bekommen oder bereits tot, da das vorher teils kein wünschenswertes Leben mehr war. Ohne meine Angehörigen wäre ich aufgeschmissen gewesen und hätte keine solchen Freiheiten gehabt und Zeit mir alles selbstständig beizubringen. Damals wurde ich Online in einem anderen unmoderierten Schizoforum stark gemobbt und aufgrund meiner Sichtweisen extrem in die Mangel gekommen, aber ich konnte daraus trotzdem lernen. Mir ist das alles sehr nahe gegangen weil ich sehr instabil war und da scheinbar Betroffene waren die diese instabile Situation zum Draufschlagen genutzt haben. Kann man sich kaum vorstellen, bisschen wie beim Drachenlord nur online hauptsächlich in Chatforen.
Ich hatte keine Anleitung was helfen kann von den Antidepressiva, die als unwirksam und unnütz bei Psychosen teils bis heute angesehen werden. Nur gibt es da zig Wirkstoffe und viele unterschiedliche Gruppen, man kann profitieren bei richtiger Anwendung, was aber ohne Anleitung wie im Forum von mir hier kaum machbar ist. Es grenzte bei mir an ein Wunder, das ich damals die Medikamente so bekommen habe und es waren viele glückliche Zufälle dabei.
Meiner Meinung ist die Welt im Kern manchmal böse zu Erkrankten, was bringt dich ein guter Arzt der das Beste für dich will, aber dir mit den Standardtherapien mehr schadet als nützt.
Wenn du aus diesem Teufelskreis herauskommen willst, musst du mit Widerstand rechnen, denn Dummheiten mögen auch manchmal System haben und selbst wenn man Bupropion laut Leitlinien einsetzen kann, muss das längst kaum jeder Psychiater unterstützen oder weiß überhaupt davon.
Ich könnte jetzt noch negativer werden und über Psychiater ablästern. Ich bin ebenso abhängig von meinem Psychiater das ich meine Medikamente verordnet bekomme. Da spreche ich meine Einnahme / eigenständige Dosisänderungen oder kleine Umstellungen und alles ab.
In der Bibel heißt es ja: "O Herr verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!". Könnte man heute bei der Psychiatrie auch sagen. Der Versuch war da zu helfen, man ist nur in vielen Dingen gescheitert, viel hat mit Ignoranz, Selbstsucht und Profitgier zu tun, dass die Psychiatrie manchmal kein Hort der Heilung und des Friedens ist und Betroffene bei manch miesen Behandlungen sich sehr schwer tun können Krankheitseinsichtig und so zu werden.
Vieles wird ja mit Antipsychotika auch schlimmer und Betroffene bauen auch ab, was mit der Erkrankung aber auch Antipsychotika zu tun hat. Da man ohne Antipsychotika und üblichen Abstetzversuchen fast zu 100%(mit richtiger Schizophrenie) scheitert ist die
Medikamente-Empfehlung, derzeit das Einzige und das Beste, was es gibt um sich Schrittweise zu stabilisieren und längerfristig unter Umständen auch ganz aufs Antipsychotikum verzichten zu können.
Bin da selbst noch dran, weil ich meist nur ein viertel Jahr ohne Aripiprazol stabil bin, aber jetzt mit hochdosierten Vitamin B und Magnesium etwas bezüglich der Unruhe gefunden habe, was mir ermöglicht länger aufs Aripiprazol zu verzichten.
So war ich teils viertel , halb oder dreivierteljährlich ohne Aripiprazol stabil, Bupropion stabilisiert in dieser Zwischenzeit enorm. Ohne Bupropion war ich bei Absetzversuchen mit vorheriger Minimalsteinnahme vielleeicht 1-2 Monate recht instabil, also da war der Nutzen von den Absetzversuchen minimal. Bupropion verbessert beim Absetzen des Antipsychotikums in den ersten Wochen und Monaten einiges, später wenn die Wirkung nachlässt braucht man wieder das Antipsychotikum. Teils kann Citalopram SSRI zum Bupropion SNDRI ratsam und nützlich sein oder Trimipramin-Tropfen, weil man da dann auf andere Dinge achten muss. Emotionen werden durchs absetzen der Antipsychotika stärker was auch zu depressiven Verstimmungen beiträgt, da ist Citalopram besser auch um Libido zu reduzieren. Unter täglichen Antipsychotika ist man ja quasi lahmgelegt, aber bei einer Intervalleinnahme muss man andere Dinge beachten. Das bringt viel Lebensqualität und ich berate auch auch gerne, also man kann sich da gut schrittweise umstellen lassen, aber muss auch ein stückweit seinen Psychiater gewinnen einem das zu ermöglichen.