Hier findest du im Forum die
Rezeptorprofile der Antispychotika
@Rentnerin5969 ich hab mal Bing Copilot befragt was helfen könnte und so.
Antwort:
Die Situation, die Sie schildern, ist sehr wichtig und erfordert sorgfältige Überlegungen.
Spätdyskinesien sind komplexe Bewegungsstörungen, die als Nebenwirkungen einer Langzeitbehandlung mit Antipsychotika auftreten können, insbesondere solchen, die stark auf Dopaminrezeptoren wirken.
Cariprazin wirkt als partieller Agonist an D2/D3-Dopaminrezeptoren mit hoher Affinität, was bei einigen Patienten zu motorischen Nebenwirkungen führen kann. Ein Wechsel zu
Aripiprazol könnte in Betracht gezogen werden, da es ebenfalls ein partieller Agonist an D2-Rezeptoren ist, aber ein etwas anderes Wirkprofil aufweist. Aripiprazol hat tendenziell ein geringeres Risiko für extrapyramidale Symptome und Spätdyskinesien im Vergleich zu typischen Antipsychotika.
Quetiapin ist ein atypisches Antipsychotikum mit geringerer Affinität zu D2-Rezeptoren und wirkt zusätzlich auf Serotoninrezeptoren. Aufgrund seines anderen Rezeptorprofils ist das Risiko für motorische Nebenwirkungen, einschließlich Spätdyskinesien, bei Quetiapin in der Regel geringer. Es könnte daher eine Alternative sein, insbesondere bei Patienten, die empfindlich auf dopaminerge Blockaden reagieren.
Beim akuten Management von Spätdyskinesien gibt es mehrere Ansätze:
- Absetzen oder Reduzieren des verursachenden Medikaments: Wenn möglich, sollte das auslösende Antipsychotikum reduziert oder abgesetzt werden, um die Symptome zu mindern.
- Wechsel zu einem Antipsychotikum mit geringerem Risiko: Medikamente wie Quetiapin oder Clozapin haben ein geringeres Potenzial, Spätdyskinesien zu verursachen.
- Einsatz von VMAT2-Inhibitoren: Valbenazin und Deutetrabenazin sind spezifische Medikamente, die zur Behandlung von Spätdyskinesien zugelassen sind. Sie wirken, indem sie den Transport von Monoaminen wie Dopamin in synaptischen Vesikeln hemmen, was zu einer Reduktion der unkontrollierten Bewegungen führt.
- Anticholinergika: Obwohl sie bei akuten dystonen Reaktionen hilfreich sein können, sind sie bei Spätdyskinesien oft weniger wirksam und können Nebenwirkungen haben.
- Gabe von GABA-Agonisten: Medikamente wie Clonazepam können in einigen Fällen hilfreich sein, da sie die motorischen Symptome dämpfen können.
- Antioxidantien: Vitamin E wurde untersucht, um oxidativen Stress zu reduzieren, der mit Spätdyskinesien in Verbindung gebracht wird, obwohl die Evidenzlage hierzu variabel ist.
Hier ein vereinfachtes Schema der möglichen Ansätze:
Akutes Management der Spätdyskinesie:
1. Anpassung der Medikation:
- Reduktion/Absetzen des aktuellen Antipsychotikums
- Wechsel zu einem Antipsychotikum mit geringerem Risiko (z.B. Quetiapin)
2. Spezifische Therapie:
- VMAT2-Inhibitoren (Valbenazin, Deutetrabenazin)
3. Unterstützende Maßnahmen:
- GABA-Agonisten (Clonazepam)
- Antioxidantien (Vitamin E)
Da Spätdyskinesien
zeitnahes Handeln erfordern, ist es wichtig, frühzeitig therapeutische Maßnahmen zu ergreifen, um eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.
@Rentnerin5969 du könntest deine Psychiaterin direkt auf
Valbenazin oder Deutetrabenazin ansprechen und den Beitrag hier ausdrucken wenn das einfacher ist. Gibt ein Drucksymbol in der Eingabemaske hier, dort könntest du das auch als PDF abspeichern oder darüber dann ausdrucken wenn es dir hilft, dich dann zu erklären.
Clonazepam ist ein Benzodiazepin, also auch Verschreibungspflichtig, welches bei Unterstützende Maßnahmen aufgefährt ist.
Vitamin E bekommst du im Drogerieladen und kannst du jetzt schon probieren, an sich kann man das auch überdosieren, da es ein fettlösliches Vitamin ist muss man da etwas aufpassen.
Im Grunde wäre gut wenn du schnell handelst da bei Spätdyskinesien an sich schnell gehandelt werden muss. Vielleicht schaffst du es ja einen frühzeitigen Termin zu bekommen und diese Punkte anzusprechen.
Im Link oben
Rezeptorprofile der Antispychotika kannst du Aripiprazol und Cariprazin dich anschauen, die bis auf den D3 Rezeptor ähnlich sind. Die D2 Wirkung ist da häufig ausschlaggebend.
Clozapin und Quetiapin wirken anders über andere Rezeptoren was bei den Bewegungsstörungen vorteilhaft sein kann.
An sich könnte auch Aripiprazol (5mg wirkt manchmal schon) funktionieren, bezüglich der Spätdyskinesie könnte Clozapin oder Quetipin besser sein, wobei Clozapin nur bei Therapieressistenten Psychosen eingesetzt wird, also Reservemedikament ist.
Eventuell kann auch Aripiprazol 5mg + kleine Dosis Quetiapin nützlich sein, da Aripiprazol bei der Kombi die Gewichtszunahme des Quetiapins verringert. Olanzapin ebenso und hätte auch ein geeignetes Rezeptorprofil.
Hier in der
Tabelle mit den Nebenwirkungen kannst du die Spätdyskinesien in der 4. Zeile finden. Dort schneiden Quetiapin, Olanzapin und Clozapin diesbezüglich am Besten ab. Problem ist die Gewichtszunahme dieser Wirkstoffe, was man durch zugabe einer geringen Dosis Aripiprazol womöglich verhindern kann. Aripiprazol wirkt schon ab 5mg, wenn du umstellst würde ich mit so einer Dosis beginnen oder eventuell gleich Quetiapin erwägen und Aripiprazol kombiniert ergänzen.
Bin kein Arzt, aber hab mich mit diesen Themen und Kombinationen erst beschäftigt. Quetiapin + Aripiprazol wird auch bei Jugendlichen häufig eingesetzt. Aripiprazol belegt den D2 Rezeptor bereits in kleinen Dosierungen sehr stark (was die Dyskinesien begünstigen kann) von daher würde ich da nur 5mg vorschlagen und den Rest mit Quetiapin ergänzen. Cariprazin hat eine noch stärkere D2 Blockade als Aripiprazol, wobei Aripiprazol da auch recht stark ist. Beim Wechsel auf Aripiprazol ist die D2 Wirkung etwas schwächer(wobei die Dosis entscheident ist) und die starke D3 Wirkung des Cariprazins fällt weg, was beides diese Dyskinesien begünstigen kann.