Admin schrieb:
Sehr interessantes Thema. Ich finde man muss lernen die Erkrankung besser wahrzunehmen, sich selbst reflektieren und Kommunikation insofern verbessern das weniger Missverständnisse oder Einbildungen entstehen. Also auch ein Stückweit den eigenen Beschwerden auf den Grund gehen und an seinen Schwächen arbeiten, was etwa Schulfächer sein können die man in der Vergangenheit vernachlässigt hat oder wo man Defizite hat.
Man sollte sich auch mit Selbstfindung und solchen Dingen beschäftigen. Ich sehe Psychose eher als einen Reifungsprozess ähnlich wie Pubertät wo man verstärkt mit seinen Schwächen und Problemen konfrontiert wird, zum Teil sind Ängste auch wichtig um sich selbst zu schützen, von daher ist auch reine Medikamentengabe meiner Erfahrung nach zu wenig und wenn die Ängste ganz abgeschaltet werden oder man auch aufgrund der Medikamente zu starke Negativsymptome hat, entstehen auch schwerwiegende Nachteile oder Probleme im Leben.
Mich wundert es teilweise, dass so wenig Möglichkeiten bestehen oder benannt werden, die einem selbst helfen. Bei Depressionen z.B. ist (meiner Meinung nach) Therapie das A und O. Du kriegst sobald du es googelst direkt einen Leitpfaden, den du umsetzen kann. Bei Psychosen gibt es einfach nichts außer Tabletten und evtl. mal Therapien.
Ich relektiere extrem viel, habe mein Wahngebilde von jeder erdenklichen Seite beleuchtet. Ich rede viel darüber. Was Außenstehende sagen, klingt sehr logisch und fundiert. Ich glaube es aber einfach nicht, das ist so ärgerlich. Ich schaue mich im Spiegel an und weiß, dass es Quatsch ist. Aber irgendetwas in mir schreit das Gegenteil. Gegen die Angst kann ich auch nicht angehen. Bei meiner Zwangserkrankung z.B. wusste ich, wie irreal es ist. Hierbei entspricht es meiner Wahrnehmung, deswegen hilft es nichts, mir zu sagen, dass die Angst unberechtigt ist.
Meditation (was mir immer geholfen hat), fällt mir auch schwer.
Andererseits denke ich komischerweise, dass ich dankbar für die Psychose bin. Ich habe soviel über mich gelernt und mich ins Positive verändert. Ich weiß gar nicht, ob ich ins ‚alte‘ Leben zurückwill. Ich will nur den Wahn auflösen..