Habe vor ungefähr 2 Wochen meinen Lebensstil drastisch geändert.
Das heißt Ernährung komplett umgestellt, 10 km am Tag laufen immer zur gleichen Zeit aufstehen..
Nun ist es so das ich auf einmal mega gereizt bin und jeden Hilfe Versuch meiner Frau als Angriff sehe..
Die letzten Psychosen haben in der Regel meißt so ihren Lauf genommen!
Doch diesmal merke ich selbst das was nicht stimmt.
Ich bin unkonzentriert vergesse innerhalb von Sekunden was ich mit meiner Frau besprochen habe... Bin sehr schnell gereizt. Geschlafen habe ich die meisten Nächte immer unter 6 Stunden..
Habe halt viel geändert in den 2 Wochen also von null auf hundert..
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Klingt wie, wenn du bereits das Olanzapin weit reduziert oder ganz abgesetzt hast?
Bewegung und Sport ist sehr gut, aber Bupropion (SNDRI Antidepressivum) kann auch sehr helfen und dabei innere Unruhe und Aggressivität linder. Bupropion hilft auch sehr zur Nikotinentwöhnung, falls du abhängig bist, da das Aufhören bei Schizophrenie ansonsten sehr schwer sein kann.
Wegen dem mega gereizt sein kann ich dir
hochdosiertes Vitamin B6 und Magnesium absolut empfehlen, diese lindern in den entsprechenden
therapeutischen Dosierungen innere Unruhe und Reizbarkeit, vor allem das hochdosierte B6 kann da einen deutlichen Effekt machen. Auch so können diese bei der Stabilisierung etwas helfen.
Falls du länger ohne Antipsychotikum bist, dann kann es sein, dass diese Nahrungsergänzung oder auch Bupropion nur schwach ist und kaum anschlägt, zumal Bupropion eher in so einer Absetzphase Schlafstörungen begünstigt, die ebenso durch die Psychose immer schlimmer werden. Von daher wäre Bupropion eher dann geeignet, wenn du gelegentlich Antipsychotika einnimmst und bezüglich der dann möglichen Schlafstörungen Trazodon oder Trimipramin-Tropfen ausprobierst. Das wäre also im Rahmen dieser
Medikamente-Empfehlung möglich, wobei da das Antipsychotikum zumindest unregelmäßig in einer minimalen Wirkdosis eingenommen werden sollte, damit die Antidepressiva von ihrer Wirkung her optimal wirken können. Bei längerem Absetzen der Antipsychotika wie es auch in der Intervalltherapie dort vorgesehen ist, kommen nach 3-8 Monaten ohne Antipsychotikum trotz des stabilisierenden Bupropion's irgendwann Reizbarkeit, Negativsymptome und Positivsymptome wieder durch, also es muss immer wieder mal das Antipsychotikum für mehrere Wochen ca. 2-3 eingenommen werden, damit die Antidepressiva wirken.
Dabei verbessert sich dann Negativsymptomatik und kognitive Symptome in den ersten Absetzwochen des Antipsychotikums sehr stark durch die täglich eingenommenen Antidepressiva (insbesondere Bupropion), was wie gesagt über die Monate nachlässt bis man kurzzeitig das Antipsychotikum wieder einnimmt.
Das mit den ergänzenden Vitamin B6 und Magnesium kannst du zwar aktuell unterstützend einnehmen, etwa 400-800mg Vitamin B6 kurzzeitig für wenige Wochen gegen innere Unruhe und Reizbarkeit. Später sollte es auf 100-200mg reduziert werden da ab 200mg
partiale Neuropathie auftreten kann, was man zumindest im Blick haben muss und etwa an einem komischen Gefühl in den Fingern in der Anfangsphase merken kann. Magnesium ist mit 400mg eher eine Standarddosis.
Gibt auch weitere Möglichkeiten wie B-Komplex (meist 8 B-Vitamine) was sich zusätzlich ergänzend anbietet und
Antioxidantien und weitere Nahrungsergänzung. So etwas könntest du dann eher später bzw. zusätzlich probieren und schauen was dir besonders guttut.
Wichtig ist, dass du bereit bist, gelegentlich Olanzapin etwa einzunehmen, da die Ergänzungen zwar helfen können, aber in einer Akutphase oder wenn es darauf zugeht, keine verlässliche Wirkung haben.
Im Beitrag von dir klingt es, wie wenn du Olanzapin abgesetzt hast. Wie lange bist du schon ohne oder wie weit hast du reduziert?
Auch diese Absetzphasen vom Olanzapin kannst du mit zusätzlichen Bupropion (SNDRI Antidepressivum) stabilisieren und verlängern, wobei du dann vor der Bupropioneinnahme erstmal kurz dich mit Olanzapin stabilisieren solltest. Ob sich die Medikamente mit Olanzapin ähnlich gut wie mit Aripiprazol (in der Empfehlung) vertragen und du allgemein gut drauf ansprichst, das müsstest du sehen. Viele Wechsel und Nebenwirkungen kann man dabei auch lösen, falls etwa Bupropion Miktionsstörungen (schwache Blase) oder Verstopfungssymptome macht, dann kann auch zusätzlich ein SSRI-Antidepressivum wie Citalopram oder Sertralin (die sich beide gut eignen) dem Gegenwirken. Auch dämpfen SSRIs Libido und Emotionen, die ansonsten beim Absetzen des Antipsychotikums verstärkt sein können. SSRIs ergänzen sich gut mit dem SNDRI Bupropion, da Bupropion auf Noradrenalin und Dopamin wirkt und die SSRIs auf das Serotonin, bzw. diese für Antidepressiva übliche Wirkweise ergänzen. Bei mir klappt es etwa aktuell mit lediglich Bupropion + Trazodon (zum Schlafen, etwas weniger schlafüberhang als Trimipramin-Tropfen), wobei mir phasenweise ein zusätzliches SSRI geholfen hat.
Bupropion SNDRI ist im Grunde die Grundlage, die immer oder dauerhaft wichtig ist, bei den Anderen SSRI-Antidepressiva und Schlaf-Antidepressiva ist das eher optional und je nach aktueller Symptomatik wichtig, da Schlafstörungen und emotionale Übermäßigkeit oder verstärkte Libido beim Absetzen der Antipsychotika auftreten kann.