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Gemischte Schizoaffektive Störung, Medikamentenumstellung

Nico75

New member
Hallo ich bin neu hier.

Ich hoffe der lange Text schreckt euch nicht ab. Ich brauche Unterstützung.

Zu mir ich bin 50 Jahre und seit 30 Jahren psychisch krank und nehme auch genauso lange Medikamente
deswegen.

Ich habe leider keine Aufzeichnungen über meine Medikamenten-Historie, aber ich schreib mal woran ich
mich erinnern kann.

Angefangen hat alles 1995 mit Haloperidol (34mg über den Tag verteilt) und noch ein paar andere Medis.
Nach einen halben Jahr haben wir umgestellt auf Risperdal. Bis 2001 hatte ich unter Risperdal keine
psychotischen Schübe, nur mal Depressionen und war runter auf 2 mg als einziges Präparat. Dann habe
ich mit Absprache meines Arztes Risperdal komplett ausgeschlichen und funktionierte komplett ohne
Medikamente ein halbes Jahr (voll berufstätig).

Dann wurde ich manisch und kurz darauf psychotisch. In der Klinik bekam ich Zyprexa, aber da hatte ich
sofort solche Essattacken, das sie auf andere Tableten umgestellt haben. Leider weiß ich nicht mehr welche.

2005 wurde ich wieder krank trotz Medikamente und Arbeitslosigkeit. Ich wurde umgestellt auf
Flupenthixol depot, Ergenyl chrono 500, Paroxetin und wiederum noch ein paar andere Präparate.

2017 und 2018 wurde ich auch manisch und dann psychotische und war zwischen durch immer
wieder depressiv.

Flupenthixol depot wurde dann über die Jahre immer wieder mal angepasst zw. 20 mg und 60 mg alle
4 Wochen. Ergenyl chrono 500 2 Tablette morgen und 2 abentds blieb auch. Ich bekamm Quetiapin
200 mg zur Nacht und es entwickelte sich ein Restless Legs Syndrom bei dem ich erst Restex bekam,
bis es nicht mehr wirkte und dann Ropinirol. Die Depressionen kamen und gingen. Es kam Aripiprazol
(Abilify) und Bupropion hinzu.

Akuell sieht mein Mediplan so aus und das nun schon seit ungefähr 2 Jahren:

Flupenthixol depot i.m. 20 mg alle 4 Wochen
Valproinsäure (Ergenyl chrono 500) 145mg ret. 2 morgens 2 abends
Ropinirol retadiert 2 mg 1 abends
Ropinirol unretadiert 0,5 mg 1 abends
Ropinirol 1 mg bei Bedarf
Quetiapin 200 mg 1 abends
Bupropion 300 mg 1 morgens
Abilify 30 mg 1 morgens



Nun ist es so das ich schon seit Jahren einen Tremor (zittern) habe und der so stark geworden ist, das er
meine Lebensqualität enorm einschränkt. Mir fällt das Essen vom Besteck, Tassen und Glässer zum Mund
führen ist katastrophal, mein Schriftbild ist kaum zu erkennen und an der Kasse im Supermarkt das Geld
rauszuholen, ist für mich sehr stigmatisierend

Hinzu kommt das ich seit Wochen keine Einschlaf aber Durchschlafprobleme habe die auf Dauer nicht
hinnehmbar sind, was mit meinem Restless Legs Syndrom zusammenhängen könnte.

Auch schwitze ich sehr stark.

Und zu guter Letzt habe ich in den letzten 30 Jahren schon viel zu viele starke und umfangreiche
Medikamentencocktails zu mir genommen und weiß nicht wie die langfristigen Auswirkungen
auf meinem Körper sind.

Deshalb habe ich mit meinem mich ambulant behandelnden Psychiater ausgemacht, dass die Medikamente
stationär in der Psychatrie umgestellt werden.

Das kann nicht mehr so weiter gehen. Ich leide. Habe aber auch Angst vom Regen in die Traufe zu kommen.
Mit dem schlechten Schlafen und dem starken Zittern, das möchte ich auf jeden Fall loswerden. Aber welche
Alternativen an Medikamenten gibt es da? Viele haben doch als Nebenwirkung mögliches Zittern. Achja
hinzu kommt noch das ich extrem viel und schlechtes (Zucker und Fetthaltig) esse, was ich nicht kontrollieren
kann und starkes Übergewicht dadurch habe, was auch an den Medikamenten liegen kann.

Was meint ihr zu alledem? Ich möchte nicht unvorbereitet in die Klinik gehen. Ihr hab doch auch Eure
Erfahrungen gesammelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde auf jeden Fall zu weniger raten. Zum Beispiel nur Abilify und Bupropion. Der Cocktail den du nimmst müsste abgebaut werden. Oder kommen dann Psychosen wieder?
 
Das hört sich grausam an, tut mir wirklich leid für dich. Mir geht es ähnlich, jedoch nur 22 Jahre. Jedes Medikament macht mir ständig große Probleme. Bin derzeit auf Umstellung von olanzapin auf reagila, und ich hoffe, dass dadurch meine spätdyskinesie weggeht.

Die einzige Hoffnung für mich und auch auch für dich ist derzeit cobenfy, was ungefähr 2027 kommen sollte.
 
Rein von meinem Empfinden nimmst du tatsächlich deutlich zu viele Medikamente. Dein Text ist nicht zu lange und gut strukturiert.

Ich finde die Idee gut die Medikamente in der Klinik umstellen zu lassen. Aber tatsächlich kann ich dir da nur die Daumen drücken, dass du in gute Hände kommst. Pauschal via Fernwarte sich von Betroffenen in Bezug auf Medikamente beraten zu lassen ist etwas schwierig.
Was das Übergewicht betrifft, haben viele durch die Medikation Probleme entwickelt - da bist du nicht der Einzige - auch wenn das ein Schwacher Trost ist. Ich würde versuchen mehr Bewegung in den Alltag einzubauen und auch so etwas wie beispielsweise Limonaden durch ungesüßten Tee ersetzen.
 
Das hört sich grausam an, tut mir wirklich leid für dich. Mir geht es ähnlich, jedoch nur 22 Jahre. Jedes Medikament macht mir ständig große Probleme. Bin derzeit auf Umstellung von olanzapin auf reagila, und ich hoffe, dass dadurch meine spätdyskinesie weggeht.

Die einzige Hoffnung für mich und auch auch für dich ist derzeit cobenfy, was ungefähr 2027 kommen sollte.
Deine genannten Medikamente kenne ich nicht und hatte ich auch noch nicht.
 
Rein von meinem Empfinden nimmst du tatsächlich deutlich zu viele Medikamente. Dein Text ist nicht zu lange und gut strukturiert.

Ich finde die Idee gut die Medikamente in der Klinik umstellen zu lassen. Aber tatsächlich kann ich dir da nur die Daumen drücken, dass du in gute Hände kommst. Pauschal via Fernwarte sich von Betroffenen in Bezug auf Medikamente beraten zu lassen ist etwas schwierig.
Was das Übergewicht betrifft, haben viele durch die Medikation Probleme entwickelt - da bist du nicht der Einzige - auch wenn das ein Schwacher Trost ist. Ich würde versuchen mehr Bewegung in den Alltag einzubauen und auch so etwas wie beispielsweise Limonaden durch ungesüßten Tee ersetzen.
Mein Antrieb ist auch sehr gemindert. Ich habe so wenig Energie, das ich nicht mal einfachste Sachen regelmäßig hinbekomme.
 
Bei der Dosis ist das auch kein Wunder, dass du einen geminderten Antrieb hast. Dennoch mal hier und da Spaziergänge einbauen sollte möglich sein.
 
Das Problem ist das ich manische, depressive und psychotische Phasen habe. Da die richtige Medikamentation zu finden ist schwierig. Ist es da überhaupt möglich eine Balance hinein zu bekommen ohne die mir schaffen zu machenden Nebenwirkungen?
 
Das Problem ist das ich manische, depressive und psychotische Phasen habe. Da die richtige Medikamentation zu finden ist schwierig. Ist es da überhaupt möglich eine Balance hinein zu bekommen ohne die mir schaffen zu machenden Nebenwirkungen?

Ich sage mal so, ich habe auch eine schizoaffektive Störung und die Schizophrenie Medikamente haben immer dabei gut geholfen die Symptome zu bekämpfen. Jedoch habe ich nach 22 Jahren alle Medikamente durch, da einfach jedes Medikament zu starke Nebenwirkungen hatte, mein Körper kann einfach nicht mehr. Ich hoffe und warte sehr stark auf das neue Medikament cobenfy, welches ein sehr geringes Nebenwirkungsprofil hat und auch anders wirkt.
 
Ich sage mal so, ich habe auch eine schizoaffektive Störung und die Schizophrenie Medikamente haben immer dabei gut geholfen die Symptome zu bekämpfen. Jedoch habe ich nach 22 Jahren alle Medikamente durch, da einfach jedes Medikament zu starke Nebenwirkungen hatte, mein Körper kann einfach nicht mehr. Ich hoffe und warte sehr stark auf das neue Medikament cobenfy, welches ein sehr geringes Nebenwirkungsprofil hat und auch anders wirkt.
Ich kann dich sehr gut verstehen.
 
Versuche einmal Deine Behandlungsunterlagen von den Kliniken und Ärzten zu erhalten und mache Dir eine Liste von Deinen geschluckten Tabletten (Beispiel anbei) sonst starten die Ärzte immer wieder von Neuem mit den gleichen Ansätzen bei Dir !

Screenshot 2024-06-25 222951.jpg
 
Akuell sieht mein Mediplan so aus und das nun schon seit ungefähr 2 Jahren:

Flupenthixol depot i.m. 20 mg alle 4 Wochen
Valproinsäure (Ergenyl chrono 500) 145mg ret. 2 morgens 2 abends
Ropinirol retadiert 2 mg 1 abends
Ropinirol unretadiert 0,5 mg 1 abends
Ropinirol 1 mg bei Bedarf
Quetiapin 200 mg 1 abends
Bupropion 300 mg 1 morgens
Abilify 30 mg 1 morgens
Das ist sehr heftig und in der Menge auf Dauer schon lebensbedrohlich.
An sich finde ich deinen Wechsel auf Aripiprazol(Abilify) 30 mg + Bupropion 300 mg gut, wobei 30 mg Aripiprazol auch das Dosismaximum ist und häufig 15 mg ausreichen.

Ropinirol scheinst du gegen die Nebenwirkungen der typischen Antipsychotika wie Flupenthixol einzunehmen. Dieses Depot würde ich an deiner Stelle absetzen und das Ropinirol dann mit. Das etwa in der Klinik absetzen (keine neue Depotspritze).

Die Valproinsäure (Valproat) wird üblicherweise bei Neigung zu Epilepsie eingesetzt oder als Sitmmungsstabilisierer. Wenn du es als Stimmungsstabilisieren einsetzt, könntest du das auch reduzieren/absetzen, da Bupropion ausreichen sollte und auch auf eine andere Art die Stimmung stabilisiert. Bin mir da aber unsicher, ob du die Valproinsäure einfach absetzen kannst.

Bleibt noch Quetiapin 200 mg, was an sich keine was an sich, eher eine Schlafdosis bei dir ist. Das könntest du beibehalten bzw. reduzieren auf so viel wie nötig, damit dein Schlaf gut funktioniert.

Wäre eben die Frage, ob du in der Klinik Schritt für Schritt die oberen Medikamente absetzen kannst.

Da du insgesamt höhere Dosierungen hast, wäre ja erstmal:

Aripiprazol(Abilify) 30 mg + Bupropion 300 mg erstrebenswert.
Bupropion ist als SNDRI Antidepressivum nützlich, kann aber selbst den Aripiprazol-Blutspiegel anheben.
Quetiapin 200 mg wäre eher Schlafmittel, aber könnte bei dir in Kombination auch eine Wirkverstärkung sein.

@Nico75
Da du extrem viel hast, würde das Stationär wichtig, wobei es helfen kann, wenn du vorher selbst weist, wohin die Reise geht. Da könntest du etwa mit deinem Psychiater besprechen, welche Wirkstoffe bleiben sollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem an den vielen Medikamenten ist Folgendes:
Mortalität unter Antipsychotika – kritische Analyse und alternative Perspektiven

Antipsychotika untereinander zu kombinieren, führt zu einer erhöhten Mortalität.

Von daher sollte das Ziel der antipsychotischen Medikation eine Monotherapie (ein Antipsychotikum, bei Resistenzen maximal zwei) sein.
Du @Nico75 nimmst folgende Antipsychotika:
Flupenthixol, Quetiapin, Aripiprazol. Die Valproinsäure ist auch kein ganz unkritisches Medikament.
Dabei ist das Flupentixol schon hoch dosiert und das Aripiprazol mit 30 mg die Maximaldosis, die an sich nur selten verordnet wird.

Bupropion ist ein SNDRI Antidepressivum und wirkt sich eher günstig aus.

Wenn du das Flupenthixol absetzt, sollte auch das Ropinirol unnötig sein, was du vermutlich wie Biperiden gegen die Nebenwirkungen der Antipsychotika einnimmst. Du setzt mit so einem Parkinsonmittel das Dopamin hoch und dämpft es gleichzeitig, was auch mit ein Grund für die hohen Dosierungen sein kann. Normal werden Parkinsonmedikmanente wie Biperiden in der Akutbehandlung gegen Nebenwirkungen eingesetzt, bei der Flupenthixol eher für Akuttherapie als für Langzeittherapie geeignet ist.

Bupropion (Antidepressivum)+Aripiprazol (Antipsychotikum) wäre denn deine Grundmedikation.
Das Quetiapin (eventuell bei Therapieressistenz oder bezüglich Schlafstörungen zusätzlich.
Valproat (optional), da Bupropion eventuell einen Teil der Wirkung ersetzt und Stimmung stabilisieren kann.

Wärst du dann bei 1-2 Antipsychotika wobei Aripiprazol 30mg dann immer noch Höchstdosis ist(reduzierbar).
 
@Baronet

Das wollte ich schon in Angriff nehmen, aber die Ärzte sind ja wohl nur 10 Jahre nach Behandlungsende verpflichtet, die Unterlagen aufzuheben, oder habe ich da etwas falsch verstanden? Ich war das erste mal in Brandenburg bis 1996 in Behandlung , dann bis 2002 in Bayern und dann bis 2007 in Berlin und ab da bin ich wieder in Brandenburg.

Wenn es doch ginge kann ich die Unterlagen dann selbst anfordern und muss das unbedingt postalisch sein?

@Maggi

Bei meinen jetztigen Medikamenten hatten wir schon mal in einzelnen Schritten über einen längeren Zeitraum Quetiapin von 200 auf 175 und dann auf 150 mg herabgesetzt und dann konnte ich nicht mehr einschlafen. Dann habe ich wieder 200 mg bekommen. Hätte im nach hinein mal über längere Zeit die 175 mg weiter nehmen sollen.

Das Abilify 30 mg hatte zumindest damals gut gegen die schweren Depressionen geholfen. Ich bin jetzt gut eingestellt von der Seite, das ich gut mittig zwischen Manie und Depression stehe. Habe aber auch den Eindruck das die Depressionen Nachwehen der Psychosen sind und ich dann hoch medikamentiert bin.

Flupenthixol 20 mg depot alle 4 Wochen ist viel? Hatte auch schon 60 mg depot alle 4 Wochen, war da aber das einzige Medikament und ging nicht lange gut.

Damals beim ersten Schub 1995 hatte ich 90 kg bei 192 cm und war recht gut durch traniert. 3/4 Jahr später unter Risperdal u.a. waren es 120kg. Später ging es dann hoch auf 135 kg und 2012 habe ich in einer sehr guten Phase, mit viel Sport und guter Ernährung 108 kg gehabt. Das habe ich aber nicht lange gehalten. Wurde mit den Jahren immer mehr. Letztes Jahr mein höchstes Gewicht überhaupt 149 kg. Aktuell sind es 143 kg.

Ich hab mich noch nicht schlau gemacht, aber bei meiner Größe und meinem Gewicht brauch ich da nicht auch höhere Dosierungen? ich hoffe nicht.

@Orangejuice

Wie oben bereits von mir geschrieben, ich halte vieles nicht lange durch. Beim Essen habe ich schon so viele Anläufe genommen, wie FDH und bin immer wieder in alte Muster zurück gefallen. War auch schon bei einer ärtzlich verschriebenen Ernährungsberaterin.
 
Ich habe 2020 Unterlagen von 1997 bei einer Klinik angefordert und habe die auch bekommen.
Ich würde das Versuchen telefonisch im Vorfeld abzuklären. Bei mir hat die Kopie vom Perso und ein persönliches Anschreiben via Post gereicht.
 
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