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Wallo

Member
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14 Apr. 2021
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45

Meine Diagnose ist schizoaffektive Störung gegenwärtig depressiv. Ich bin 48 Jahre und habe diese Krankheit seit ich so 35 bin. Ich bin jahrelang arbeiten gegangen mit paranoiden Ängsten, das alle Kollegen sich abgesprochen haben um mich zu erziehen, die Nachbaren mich organisiert beobachten und anderen Wahnvorstellungen z.B. das Nummernschilder von Autos Botschaften für mich sind. Das hat aufgehört und ist nur noch sehr selten da. Was aber viel schlimmer geworden ist, ist die völlige Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, 0 Durchhaltevermögen, ein absolutes Morgentief usw.. Das ist so schlimm geworden, dass ich nicht mehr arbeiten konnte und die Erwerbsminderungsrente beantragt habe. Diese ist auch nur auf Aktenlage wg. Klinikaufenthalten usw. für 2 Jahre gewährt worden. Nun steht die Verlängerung an und ich muss zum Gutachter. Jetzt weiss ich nicht, was ich dem erzählen soll. Ich habe Angst, dass nur die depressiven Symptome nicht ausreichen für die Verlängerung, obwohl sie für mich schlimmer sind. Seid ihr auch verberentet worden und wart beim Gutachter ? Was hat der Euch gefragt und was habt ihr dem erzählt ?
 

Ich kann mich nur anschließen. Mach dir keine Sorgen um die Weiterbewilligung - das ist fast nur ein Formakt. Mit einer Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis haben wir zumindest was psychiatrische Erkrankungen angeht den Jackpot gehited. Die Gutachter weiß auch, dass die Phasen mit Positiv (Akut) und Negativsymptomatik sich abwechseln, und dass Schizophrenie in jeglicher Hinsicht kein Zuckerschlecken ist. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass deine Rente weiterbewilligt wird und dann sogar unbefristet.

Gruß

Mando
 

Danke für Eure Antworten, sie machen mir Mut.

Trotzdem würden mich Eure persönlichen Erfahrungen mit diesen Gutachtern brennend interessieren. Vielleicht könnt ihr dazu noch was schreiben.
 

Ich musste nur einmal direkt bei der ersten Bewilligung der Rente zu einem Gutachter. Genaues kann ich dir nicht mehr sagen. Also an explizite Fragen erinnere ich mich nicht mehr. Aber der Termin hat höchstens 30 Minuten gedauert. Ich hab mich recht wohl gefühlt. Und nach einem kurzen Gespräch wurde ich wieder entlassen. Zwei Monate später kam dann die Bewilligung der Rente unbefristet. Der Gutachter hatte wahrscheinlich Unterlagen der Krankenkasse von ca. 10 Jahren Krankheitsverlauf. Und der Termin glich überhaupt gar nicht einem Verhör. Es war wie ein normaler Termin bei meinem Psychiater.
 

Ich lese in anderen Foren Horrorstorys über diese Gutachter der DRV. Dass die sich nicht die Unterlagen durchlesen und einem nichts glauben. Ich habe Angst, dass wenn der mich nicht gerade akut trifft, der glaubt, dass ich wieder arbeiten kann.

Ich habe eine Psychaterin, die auch die Rente vorgeschlagen hat, die bescheinigt mir natürlich die Krankheit. Aber ich weiss nicht, ob sie das auch tut, wenn ich lange Zeit nicht mehr psychotisch war. Was das angeht, bin ich schon mind. 1 Jahr stabil.

@ion

Warst du in der Zeit der Befristungen auch im Krankenhaus ? Wenn ja, hast du die Berichte mit eingereicht ?

Und: Wie erklärst du dir das, dass du immer nur für 2 Jahre die Rente weitergewährt bekommst ?
 

Erstmal danke für die Antwort.

Deine Rente wurde automatisch ohne Verlängerungsantrag verlängert ? Davon habe ich noch nie gehört. Hast du vielleicht einen Betreuer, der das für dich macht ?

Und nochmal: Warst du auch im Krankenhaus in der Zeit der Befristungen ? Ich denke nämlich manchmal, dass das notwendig ist um der DRV zu zeigen, dass man immer noch krank ist.

Wie oft bist du noch psychotisch und welche Symptome hast du ? Das würde mich deswegen interessieren, weil ich wissen will, ob du vielleicht kränker bist als ich.

Ich gehe übrigens so einmal im Monat zum Psychater und sie will das mit dem Gutachter mal mit mir durchspielen. Sie sieht das recht locker. Ich nicht, ich habe 2 Kinder, die ich nicht mit mir zusammen in Hartz 4 schicken will. Ich kann schon kein richtiger Vater sein aufgrund der Krankheit, da will ich ihnen nicht das auch noch antun.
 

Die selbe Frage schoß mir auch in den Kopf. Tendenziell hat man mit Grundsicherung manchmal sogar mehr Kohle raus, weil die die Miete zahlen.

Ich für meinen Teil bin alle 4 bis 6 Jahre mal psychotisch und habe die Rente. In der Zwischenzeit hab ich mit Negativsymptomatik oder garnichts zu kämpfen. Mein Lebenslauf ist allerdings so mies, dass ich nirgendwo mehr rein komme. Die Jobs die ich hatte, haben meist mit Klinikaufenthalten geendet. Ich glaube hier sollte es auch ein wenig darum gehen, dass Volle Erwerbsminderungsrente nichts erstrebenswertes ist. Ich persönlich fänd es schon wesentlich besser im Leben, mit Beruf und Arbeitskollegen klar zu kommen, anstatt daheim mit Rente zu hocken. Nach dem x-ten Versuch konnte ich einfach nicht mehr und hab dann die Rente auf anraten beantragt. Ich kann mir schon ein besseres Leben vorstellen.

Solltest du aber gesund genug zum arbeiten sein, dann geh doch einfach arbeiten, anstatt dir über Hartz IV oder Rente Sorgen zu machen. Wenn du dir selbst nicht sicher bist, ob du krank genug bist, hast du mit deiner Erkrankung vielleicht noch nicht genug Scheiße durchgemacht.
 

Ich bin verheiratet und meine Frau arbeitet, meine Rente kommt da hinzu und ich habe 23 Jahre gearbeitet, das ist besser als H4 mit Miete.

Ohne meine Rente würde sich vermutlich meine Frau scheiden lassen, weil sie nur noch nach eigenem Bekunden aus Pflichtgefühl gegenüber einem Psychisch Kranken mit mir zusammen ist. Die Krankheit hat sonst alles zerstört. Ich war rund ein Dutzend Mal in Kliniken und habe in der Zeit meine Frau unter anderem gebeten, mir beim Suizid zu helfen. Die Kinder würde ich auch nicht wiedersehen, die lässt sie jetzt schon nie alleine mit mir.

Gerne würde ich arbeiten, ich liege tagsüber alleine und zu nichts richtig fähig auf dem Sofa und vermisse soziale Kontakte. Aber ich kann nicht mehr arbeiten. Es ist nicht die Frage, ob ICH mich krank genug einschätze nicht mehr arbeiten zu können, sondern ob der Gutachter zu derselben Meinung kommt. Wenn er nicht zu derselben Meinung kommt, ist der einzige Unterschied das Geld, dass ich bekomme, arbeiten gehen kann ich deswegen trotzdem nicht und das will ich verhindern.
 

Moin @ion

Oh mit dem Jobcenter hatte ich auch meine Schwierigkeiten. Ich kann nur sagen, dass das deutsche Rechtssystem relativ fair ist.
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Einmal... ich hatte gerade den Antrag gestellt und seit 2 Wochen kein Geld, der Antrag wurde aber nicht bewilligt, weil ich keine Kontoauszüge in schriftform, nur als PDF aus dem Onlinebanking vorlegen konnte, war ich so sauer, das ich runter in die Vorhalle gegangen bin und in den Eingang, eine Drehtür, des Arbeitsamt gepinkelt hab. Das ganze endete mit Menschenauflauf und Polizeieinsatz. Ich kam in ne Ausnüchterungszelle, obschon ich nüchtern war, durfte am nächsten Tag gehen und Anzeige wurde glücklicherweise nie gestellt. Da hatte ich noch Glück gehabt.

Ein ander Mal, da war es nicht das Jobcenter, sonder das Amt der Stadt, nannte ich die Mitarbeiter Hurensöhne. Naja, eigentlich hab ich die Wand vor dem Gebäude angeschrien. Allerdings hat der Richter die Beileidigung richtig erkannt und ich musste eine Strafe in Höhe von 400,- Euro abzahlen.

Insgesamt hab ich aus den letzten 3 Jahren, die ich keine Medikamente nahm, Strafen in Höhe von über 1500,- Euro offen, die ich noch bis nächstes Jahr abzahlen muss. Ich hab mich mit allem und jedem angelegt. Ich bin jedoch einigermaßen froh, dass ich als "handelsüblich" schuldig erkannt wurde, und nicht meine Erkrankung in den Fokus gerückt wurde. Passiert nämlich das, ist man in Deutschland schneller seine Mündigkeit los, als man gucken kann. Wenn ein Psychotiker einen Menschen schlägt, kommt er schonmal in die Klappse. Bei einem normalen Mensch ist das erstmal eine Anzeige, Verhandlung, evtl. Haft. Und als Psychotiker in der Klappse mit Beschluss, kann man sich seine Medikamente auch nicht wirklich aussuchen. Es hätte auch gut passieren können, dass man mir einen Betreuer bestimmt hätte. Auch das ist glücklicherweise nicht passiert.
Jetzt, wo ich meine Medikamente wieder brav und einsichtig nehme, erkenne ich auch was für einen Unsinn ich getrieben hab in den Jahren. Es ist mir teils peinlich, teils war es einfach nur dämlich. Aber ich bin froh, dass ich mit Geldstrafen rausgekommen bin und dass ich jetzt "die Wahrheit" erkennen kann. Es ist die alte Frage, ob ein Verrückter wirklich erkennen kann, dass er verrückt ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man nicht dazu in der Lage ist seinen Wahnsinn zu erkennen. Gerade das macht Schizophrenie ja so tückisch. Alles mögliche um einen herum geht kaputt und man selbst glaubt, die anderen seien irre einen so abzulehnen, bis man erkennt, dass man doch selbst der Irre ist.

Nebenjobtechnisch setze ich voll auf die Werkstatt. Nächsten Monat ist ein Infotermin, wo man sich auch vorstellen kann. Das ist eine relativ große Werkstatt mit vielen Bereichen und sie ist speziell für Menschen mit psychischer Erkrankung, also keine klassische Behindertenwerkstatt. Ich hoffe da einen Platz für mich zu finden, der meinen Tag ein wenig mehr füllt.

Vor einigen Jahren hab ich mal Vollzeit bei DPD gearbeitet. Das fand ich ziemlich toll. Ich find sowieso Postbote ist ein toller Job. Leider hab ich nicht durchgehalten und wie so oft, endete meine eigene Arbeitserprobung nach ca. einem halbem Jahr in der Psychiatrie. Das war auf dem Weg zur Rente nur eine Station während der wieder alles zerschlagen wurde in meiner Welt.

@Wallo

Wenn du nicht mehr arbeiten kannst, und dies auch selbst so formulierst, dann ist doch alles gesagt. Genauso wird dich das der Gutachter auch fragen, darum geht es ja auch, ob du selbst einschätzt, ob du arbeiten kannst. Das ist nur einer der Punkte, aber wenn dann noch die Klinikberichte, die Stellungnahme deines Psychiaters etc. passen, dann ist doch alles "gut". Zumal es ja nur ein Verlängerungsantrag ist. Ich bleibe dabei Schizophrenie halte ich zwar selbst nicht für eine sehr schlimme Krankheit, da gibt es viel bedrohlicheres im körperlichen Bereich, aber es ist schon das schwerste was die Psychiatrie zu bieten hat. Man wird nicht einfach so wieder gesund geschrieben und deine Weiterbewilligung sollte ziemlich sicher sein.
 

Ich wollte diesen alten Thread nochmal hochholen, weil vielleicht noch einer seine Erfahrungen mit Erwerbsminderungsrente/Gutachtern schreiben kann.
 

Es ist so Wallo: wenn du schwer krank bist, das sehen die Gutachter. Sie werden prüfen, ob du affektiv Schwingungsfähig bist und so weiter. Du brauchst da keine Angst haben,es sei denn du bist kerngesund.
 

Sehe das wie Niggo. Wenn das alles stimmt was du hier schreibst, brauchst du dir überhaupt keine Sorgen machen. Da ist dir die Verlängerung sicher.
 
ion schrieb:
...Den Entlassungsbericht hat ja die Psychologin geschrieben und was ich sagen wollte ist, daß die meisten, die einen betreuen/beurteilen mit nachhaltigen Schriftstücken so wie die Stations-Psychologin aus der Klapse gar nicht richtig zuhören. Besonders hilfreich wenn man Existenzängste hat...
das kann ich auch bestätigen. es gibt falschangaben in jedem Arzt brief aus der Klinik.

Und Macht Missbrauch immer da wo es geht, aus persönlicher Erfahrung bei mir in der klinik.
 

ich bin beim VDK (Verband der Kriegsgeschädigten) wegen der Erwerbsminderungsrente. Die kennen sich mit Anträgen sehr gut aus. Ich wurde bereits 3 mal abgewiesen, aber der Doktor meinte ich würde sie schon noch bekommen.
 
Enlightened schrieb:
Sehe das wie Niggo. Wenn das alles stimmt was du hier schreibst, brauchst du dir überhaupt keine Sorgen machen. Da ist dir die Verlängerung sicher.
Danke für die Antworten. Ich weiss allerdings nicht, wo ihr eure Sicherheit hernehmt. Ich lese in Foren viele Leute, die mit Depressionen beim Erstantrag/in der Verlängerung abgelehnt wurden und ich glaube nicht, dass die kerngesund waren. Daher würden mich mal konkrete Erfahrungen interessieren.
 

Bei mir wird sich das auch noch herausstellen, ob die Rente verlängert wird.
Ich hab keine zu hohen Erwartungen, weil man im Leben ja bekanntlich nix geschenkt bekommt.

Hoffentlich muss ich zu keinen Gutachter, dann ist das vermutlich eh schon ausgemachte Sache.
 

@ion

Mein Gutachter war ziemlich distanziert und hat Fragen zur Familie, Krankheitsgeschichte, Beschwerden und ob ich akut sei gestellt. Das habe ich beantwortet und gesagt, dass ich nur etwas im Haushalt mithelfe und mit dem lange lesen Probleme hätte usw. Resulat weiss ich noch nicht. Müsste aber die nächsten Wochen kommen.

@Admin

Wie lief es denn bei dir bis jetzt ab ? Warst du schon beim Gutachter ? Warum meinst du, dass es mit Gutachter eh schon eine ausgemachte Sache wäre ?
 

@Wallo ,
ich denke wenn man begutachtet wird, dann muss man damit rechnen das der eigene Psychiater kein gutes Wort für einen eingelegt hat.
Ich kann mir vorstellen das @ion wegen meiner Medikamentekombination oder dem Bupropion von der Rente rausgenommen worden ist, weil es ihr damit etwas besser geht und sie mehr Lebensquallität als vorher hat. Vermutlich hat ihr Psychiater sie deswegen abgestraft weil sie seine oder ihre Kompetenz überschritten hat indem sie die Empfehlung hier gefolgt ist.

Ich denke das wird ein rechtlicher Fall und ist von der Pharmaindustrie ein Warnschuss für die Betroffenen die darüber nachdenken ihre Medikamente zu wechseln.
Insofern hoffe ich das man die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zieht, grade wenn irgendwelche Schmiergelder geflossen sind, damit die Rentenkasse oder der Gutachter zu dieser Entscheidung kommt.
6Stunden am Tag ist definitiv zu viel und das ist viel zu früh, weil sie diese Medikamente bisher weniger lange hat und sich erst stabilisieren muss. Das ist so wie wenn ich den Betroffenen soweit unter Druck setzte bis die Suizidgefahr deutlich steigt, also die wollen glaube ich das sie überfordert ist und zerbricht. Also sehr gefährlich. Normal ein Fall für die Polizei und oder den Nachrichtendiensten und keiner wo man ihr zumuten kann vor Gericht zu klagen was bei einer Betroffenen eher einen Irrsinn darstellt, weil das Gericht dann nur rechts(radikal) eingestellt sein muss.
Also für eine Kürzung und so eine drastische Kürzung viel zu früh und man hätte mit 3 Stunden(Täglich) anfangen können, aber so etwas ist bewusste Überlastung. Damit hat sie auch keine Zeit mehr um sich um ihre Gesundheit zu kümmern die sie in der jetzigen Situation braucht, weil da mehrere Medikamente umgestellt und angepasst werden müssen bis das in trockenen Tüchern ist.
 

@Admin

Deine Gedanken mit den Medikamenten wirken auf mich etwas psychotisch.

Anbei glaube ich, dass die DRV jeden früher oder später begutachtet. Bei manchen öfter, bei manchen nur einmal, auch wenn der eigene Psychaterin immer für einen schreibt. Schreibt der Psychater gegen einen, hat man sowieso verloren, aber man fragt seinen eigenen Psychater vor der Verlängerung, ob er einen unterstützt.

Leider bist du auf die Frage, wie es bisher bei dir abgelaufen ist noch gar nicht eingegangen.
 
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