Hallo Community,
da ich selbst das Antipsychotikum gerade Reduziere interessieren mich Berichte von Betroffenen, welche ihr Antipsychotikum abgesetzt haben und jetzt ohne das Medikament leben.
Fragen hierzu sind:
Welches Medikament hast Du eingenommen?
Hast du langsam ausgeschlichen oder alles komplett abgesetzt?
Wie lange hattest du das Medikament eingenommen?
War deine Psychose einmalig oder mehrfach oder war es gar eine substanzinduzierte Psychose?
Wie lange bist du nun ohne das Antipsychotikum und welche Eindrücke habt ihr beim Absetzen erhalten (Symptome oder Erscheinungen)?
Was hat euch beim Absetzen geholfen?
Es würde mich freuen, wenn es Psychoseerfahrene schaffen hier ihre Erfahrungen zu berichten.
Ich danke euch im Voraus!
Eure
Joy
Hallo Joy , ich kann dir meine bescheidene Erfahrung schildern :
Welches Medikament hast du genommen ?
ich habe nur Olanzapin genommen schon seit 13 Jahren -seit der ersten Episode -.
hast du langsam ausgeschlichen oder alles komplett abgesetzt ?
ich habe alles gemacht : nach der Entlassung von Krankenhaus -wegen der ersten Episode- ,habe ich Olanzapin komplett abgesetzt . ich wusste eigentlich nichts von der Krankheit und wurde nach zwei Wochen aus der Geschlossenen entlassen .
Da hat sich eigentlich nichts verändert die Psychose war einfach nach zweiten Tag und orale Olanzpineinnahme in der Geschlossene weg , und nach der kompletten Absetzten habe ich keine Symptome nichts passiert . aber Vorsicht : das kann daran liegen dass ich die Medikamente nur für zweit Wochen genommen hatte und nicht länger .
Nach gut einem Jahr kam dann die zweite Episode und ich nahm die Medikamente wieder für ein paar Tagen und dann abgesetzt .Nach etwa einem Jahr hatte ich keine Medis zu Hause ,dann habe ich meinen Bruder angerufen, um mich nach Krankenhaus zu fahren . weil ich meine dritte Episode hatte , ich habe nur 3 tage in Krankenhaus verbracht ,und ich wollte dringend raus und habe die Medis so jeder drei Tagen etwas reduziert bis zum Absetzten .
Dann war ich beim Psychiater und habe ihm erzählt , dass ich mit meinem Antipsychotikum nicht klar komme und die nur bei Bedarf nehmen möchte , (ich war alleine und muss studieren und nebenbei arbeiten und noch Haushalt machen , und viele Sachen , die ich mit Medis nicht bewältigen kann)
Olanzapin habe ich nur genommen wenn es mir schlicht ging und sonst nicht .So bis 2017 habe ich den Arzt gewechselt und mein neuer Arzt hat versucht mich zu überredet die Medis jeden Tag zu nehmen , was ich nicht gemacht habe , und 2019 habe ich eine krasse Psychose gehabt , und habe mir gedacht jetzt nehme ich die Medis regelmäßig mal probieren : eins kann ich sagen die Positivsymptome sind weg habe keine mehr , aber die Negativsymptome sind irgendwie stärker und die Nebenwirkungen kommen langsam eine nach der anderen , deswegen habe ich die Dosis reduziert ; und ich habe tatsächlich zum ersten Mal so eine innerliche Unruhe und konnte nicht gut schlafen , aber nach einer Woche sind die Reduzierungserscheinungen weg , jetzt nehme ich noch 2,5 mg , was eine Babydosis ist , aber fühle mich noch nicht so ganz fit im Leben und möchte die Medis komplett absetzten ; aber dies mal möchte erstmal meinem Arzt von meiner Entscheidung Bescheid sagen.
Also ich habe laut ICD 10 paranoide Schizophrenie , laut ICD 11 Schizophrenie , mehrfach Episoden also 6A20.1
also laut meiner Erfahrung ,wenn du die Medis nur für kurze Zeit einnimmst , dann kannst du auch in kurzer Zeit allmählig absetzen ; wenn du die Medis aber schon für lange Zeit genommen hast , dann kann ich dir keine genaue Empfehlung geben , weil ich auch das probieren möchte .