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Erfahrungsberichte vom Absetzen des Antipsychotikums

Joy

Well-Known Member
Registriert
5 Aug. 2022
Beiträge
225
Hallo Community,

da ich selbst das Antipsychotikum gerade Reduziere interessieren mich Berichte von Betroffenen, welche ihr Antipsychotikum abgesetzt haben und jetzt ohne das Medikament leben.

Fragen hierzu sind:

Welches Medikament hast Du eingenommen?

Hast du langsam ausgeschlichen oder alles komplett abgesetzt?

Wie lange hattest du das Medikament eingenommen?

War deine Psychose einmalig oder mehrfach oder war es gar eine substanzinduzierte Psychose?

Wie lange bist du nun ohne das Antipsychotikum und welche Eindrücke habt ihr beim Absetzen erhalten (Symptome oder Erscheinungen)?

Was hat euch beim Absetzen geholfen?

Es würde mich freuen, wenn es Psychoseerfahrene schaffen hier ihre Erfahrungen zu berichten.

Ich danke euch im Voraus!

Eure
Joy
 
Hallo Joy,
ich habe 3 Jahre lang Aripriprazol genommen, und es dann abgesetzt. Ich hatte davor schon fünf mal eine Psychose (nicht drogeninduziert).
Habe vor fast sechs Jahren abgesetzt, die 10 mg, die ich nahm, auf einmal. Das war, als ich nach einer Hüft-OP 8 Tage lang im Krankenhaus war. Ich konnte in den 8 Nächten dort nicht schlafen. Damals dachte ich, das war, weil ich auf dem Rücken schlafen musste (das muss man nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks, und das war ich nicht gewohnt). Im Nachhinein denke ich, dass es auch wegen des Absetzens so war.
Mir geht es sehr gut seitdem, habe keine Symptome.
 
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Hallo Community,

da ich selbst das Antipsychotikum gerade Reduziere interessieren mich Berichte von Betroffenen, welche ihr Antipsychotikum abgesetzt haben und jetzt ohne das Medikament leben.

Fragen hierzu sind:

Welches Medikament hast Du eingenommen?

Hast du langsam ausgeschlichen oder alles komplett abgesetzt?

Wie lange hattest du das Medikament eingenommen?

War deine Psychose einmalig oder mehrfach oder war es gar eine substanzinduzierte Psychose?

Wie lange bist du nun ohne das Antipsychotikum und welche Eindrücke habt ihr beim Absetzen erhalten (Symptome oder Erscheinungen)?

Was hat euch beim Absetzen geholfen?

Es würde mich freuen, wenn es Psychoseerfahrene schaffen hier ihre Erfahrungen zu berichten.

Ich danke euch im Voraus!

Eure
Joy
Huhu Joy,

ich habe zwar mein Medikament nicht erfolgreich abgesetzt bin aber so wie du dabei zu reduzieren.

Wollte dich fragen was du jetzt noch nimmst an Antipsychotikern und wie du reduzierst? Möchtest du auf 0 kommen das du gar keine Medikamente mehr nimmst?

Darf ich fragen wie viele Psychosen du schon hattest und wie lange du die Medikamente nimmst?

Hast du irgendwelche Nebenwirkungen oder Negativsymptome?

Ich möchte die Medikamente absetzen da es mir mit ihnen einfach nicht gut geht und ich glaube das es an ihnen liegt..
 
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Hallo @Mandy ich kann das komplett nachempfinden, dass es dir mit den Medikamenten nicht gut geht.

Welches Medikament nimmst du denn ein und in welcher Dosis?

Ich habe vor einer Woche die Depotspritze Xeplion 25mg erhalten. Anfangs war sie bei 150mg und habe letztes Jahr im Oktober begonnen sie zu reduzieren.

Nächsten Monat bekomme ich nochmal 25mg Xeplion und dann werde ich auf Abilify in Tablettenform umgestellt und möchte daraufhin dann beginnen langsam zu reduzieren.

Ich hatte eine ganz lange psychotische Episode. Wie viele Psychosen ich hatte kann ich gar nicht genau sagen. Aber es hat ca. 2018 begonnen und war 2022 durch die Medikamente beendet.

Wie war das bei dir?

Ich würde sie am liebsten ganz Absetzen, da ich aktuell nur so vor mich hinlebe. Arbeiten, essen, duschen, schlafen. Keinerlei Antrieb und Motivation für etwas anderes mehr. Und ich glaube auch, dass es durch die Medikamente ausgelöst ist.

Ich weiß nicht genau, ob es Negativsymtome sind oder diese Antriebslosigkeit durch die Medikamente ausgelöst worden ist. Ich bin völlig klar im Kopf aber ich habe das Gefühl nichts mehr alleine auf die Reihe zu bekommen.

Ich muss mich für alles sehr stark zusammenreißen und mache meinen Haushalt und die Körperpflege total lieb- und lustlos. Am liebsten würde ich nur noch im Bett liegen und lesen oder Serien schauen zu mehr als das oben genannte bin ich aktuell nicht in der Lage. Ich gehe arbeiten und nach der Arbeit will ich eigentlich nur noch in mein Bett.

Damals habe ich jeden Tag noch 1-2 Stunden Sport getrieben, aber aktuell fehlt mir gänzlich die nötige Motivation und die Liebe zu mir und meinem Leben.

Habe es total schwer zur Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Mandy ich kann das komplett nachempfinden, dass es dir mit den Medikamenten nicht gut geht.

Welches Medikament nimmst du denn ein und in welcher Dosis?

Ich habe vor einer Woche die Depotspritze Xeplion 25mg erhalten. Anfangs war sie bei 150mg und habe letztes Jahr im Oktober begonnen sie zu reduzieren.

Nächsten Monat bekomme ich nochmal 25mg Xeplion und dann werde ich auf Abilify in Tablettenform umgestellt und möchte daraufhin dann beginnen langsam zu reduzieren.

Ich hatte eine ganz lange psychotische Episode. Wie viele Psychosen ich hatte kann ich gar nicht genau sagen. Aber es hat ca. 2018 begonnen und war 2022 durch die Medikamente beendet.

Wie war das bei dir?

Ich würde sie am liebsten ganz Absetzen, da ich aktuell nur so vor mich hinlebe. Arbeiten, essen, duschen, schlafen. Keinerlei Antrieb und Motivation für etwas anderes mehr. Und ich glaube auch, dass es durch die Medikamente ausgelöst ist.

Ich weiß nicht genau, ob es Negativsymtome sind oder diese Antriebslosigkeit durch die Medikamente ausgelöst worden ist. Ich bin völlig klar im Kopf aber ich habe das Gefühl nichts mehr alleine auf die Reihe zu bekommen.

Ich muss mich für alles sehr stark zusammenreißen und mache meinen Haushalt und die Körperpflege total lieb- und lustlos. Am liebsten würde ich nur noch im Bett liegen und lesen oder Serien schauen zu mehr als das oben genannte bin ich aktuell nicht in der Lage. Ich gehe arbeiten und nach der Arbeit will ich eigentlich nur noch in mein Bett.

Damals habe ich jeden Tag noch 1-2 Stunden Sport getrieben, aber aktuell fehlt mir gänzlich die nötige Motivation und die Liebe zu mir und meinem Leben.

Habe es total schwer zur Zeit.
Ach man das klingt bei dir ja auch nicht so toll…
Mir ist es nicht mal möglich zu arbeiten bin seid 1 einhalb Jahren zu Hause..?
Bei mir liegt es an meinem Kopf der einfach nicht will habe total die Gedächnisprobleme und Konzentrationsstörungen…Gedanken habe ich auch überhaupt keine..Gefühle sind auch nicht vorhanden..kein Antrieb und keine Motivation es ist einfach nur schrecklich ich war mal so Lebensfroh das ist alles wie weggeblasen und das seid ich meine 2. Psychose bekommen habe und wieder auf Tabletten eingestellt wurde. Ich nehme zur Zeit 200 mg Quetiapin möchte aber mit meinem Psychiater besprechen das wir immer weiter runter gehen hatte vor kurzem sogar noch 400 mg Quetiapin also es ist schon die Hälfte weg zum Glück..
Ich hoffe einfach das ich davon irgendwie wegkomme und dann keine weiteren Psychosen mehr kommen die 2 die ich hatte haben mir gereicht..
 
Ach man das klingt bei dir ja auch nicht so toll…
Mir ist es nicht mal möglich zu arbeiten bin seid 1 einhalb Jahren zu Hause..?
Bei mir liegt es an meinem Kopf der einfach nicht will habe total die Gedächnisprobleme und Konzentrationsstörungen…Gedanken habe ich auch überhaupt keine..Gefühle sind auch nicht vorhanden..kein Antrieb und keine Motivation es ist einfach nur schrecklich ich war mal so Lebensfroh das ist alles wie weggeblasen und das seid ich meine 2. Psychose bekommen habe und wieder auf Tabletten eingestellt wurde. Ich nehme zur Zeit 200 mg Quetiapin möchte aber mit meinem Psychiater besprechen das wir immer weiter runter gehen hatte vor kurzem sogar noch 400 mg Quetiapin also es ist schon die Hälfte weg zum Glück..
Ich hoffe einfach das ich davon irgendwie wegkomme und dann keine weiteren Psychosen mehr kommen die 2 die ich hatte haben mir gereicht..

Kann dich sehr gut verstehen. Ich wünsche mir auch, dass es meine einzigste psychotische Episode war und dass ich zukünftig wieder ohne Medikamente weiterleben kann.

Aber das müssen wir einfach ausprobieren und da besteht die Gefahr, dass wir erneut in eine Psychose fallen. Da gilt es dann schnell zu reagieren und mit Medikamenten gegenzusteuern, falls es nicht funktionieren sollte.
 
@Mandy und @Joy ,
Ich schaffe es phasenweise meist so ein halbes Jahr ohne Neuroleptika und nehme dann das Aripiprazol nur für ein paar Wochen am Stück. Anfangs waren die Abstände eher so 1-2 Monate, in denen ich das Neuroleptikum weggelassen habe.
Funktioniert hat es bei mir nur mit dem Antidepressivum Bupropion, was sehr stabilisierend wirkt und in den Absetzphasen gegen die Negativsymptome ankommt, sodass die Positivsymptome weit herausgezögert werden.
@Joy, mit Aripiprazol, wenn du dann hast, sollte das mit dem Bupropion kein Problem sein. Das Aripiprazol wirkt im Akutfall schnell, nur eben sind diese stabilisierenden Antidepressiva sehr wichtig, welche dann regelmäßig und durchgängig eingenommen werden sollten.
@Mandy, vielleicht auch für dich etwas, wichtig eben erstmal die Umstellung aufs Aripiprazol und dann die zusätzlichen Antidepressiva bevor das Neuroleptikum(Aripiprazol) zeitweise abgesetzt wird.

In der Empfehlung stehen die wesentlichen Dinge drin, die man beachten sollte.
 
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@Maggi Das bedeutet, du nimmst das Aripiprazol nur noch gelegentlich ein. Machst du diese Intervalleinnahme nach einem bestimmten Konzept? Also zeigst du dann leichte Symptome und nimmst es dann wieder ein oder nimmst du es einfach prophylaktisch ein, auch wenn du keinerlei Symptome mehr spürst?

Finde das Konzept gut und werde es so auch gerne mal ausprobieren.

Die Ärzte sprechen immer von einem Medikamentenspiegel. Der würde sich dann praktisch bei dir gar nicht erst aufbauen.

Das Aripiprazol hat eine Halbwertszeit von 72 Stunden, sodass sich der Spiegel erst nach ca. 2-3-wöchiger Einnahme aufbaut. Hast du das berücksichtigt?
 
Ich warte bis Frühwarnsymptome auftreten, was auch Depressionen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und so sein können. Meist nehmen die Negativsymptome dann wieder zu und leichte Positivsymptome treten auf. Angehörige merken das bei mir meistens auch, wenn ich mich in Dinge zu sehr reinsteigere.
Also wenn diese leichte Symptomatik da ist, dann nehme ich das Aripiprazol für 1-2 Wochen ein, bis das wieder komplett abgeklungen ist und die Stimmung besser ist.
Dann lasse ich das Aripiprazol über Monate weg, nehme aber weiterhin das Bupropion(SNDRI) + Citalopram(SSRI) ein, Citalopram dämpft das Emotionale / Libido etwas ab und reduziert Nebenwirkungen, die bei Bupropion auftreten können. Das Bupropion wirkt Stimmungsstabilisierend und hilft gegen Unruhe.
In dieser Zeit wo das Aripiprazol abgesetzt ist, können diese Antidepressiva gut wirken, was die Negativsymptome deutlich abmildert, bis eben dieser Umkehrpunkt einsetzt, wo Aripiprazol notwendig ist.
 
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Und in welcher Dosis nimmst du @Maggi das Aripiprazol dann für zwei Wochen ein?
 
Hello,

Ist wsl noch etwas zu früh, um von einem Erfahrungsbericht zu sprechen... Ich habe mein Neuroleptikum (Reagila 1,5mg) nun seit 11 Tagen abgesetzt, gestern dann auch das Einschlaf-Neuroleptikum (Chlorprotixen 50mg). Vom Reagila hatte ich bislang keine krassen Absetzsymptome, außer etwas depressive Verstimmung und Antriebslosigkeit. Durch das Weglassen des Chlorprotixens konnte ich halt diese Nacht nicht schlafen, aber wird sich schon wieder regeln, denke ich.
Ich hatte halt wohl eher eine drogeninduzierte Psychose, wobei diese beim 1. Psychiatrieaufenthalt nicht ganz wegging, ich zu Hause dann wieder das Antidepressiva (Elontril) missbräuchlich einnahm und sie dann wiederkehrte, also offiziell habe ich die Diagnose "Schizophrenie", seit 2 Jahren allerdings ohne wiederkehrende Positivsymptomatik. Naja, ich habe große Angst vor einem Rückfall, aber man kann es wohl nur durch Ausprobieren herausfinden, was?

lg
 
Hello,

Ist wsl noch etwas zu früh, um von einem Erfahrungsbericht zu sprechen... Ich habe mein Neuroleptikum (Reagila 1,5mg) nun seit 11 Tagen abgesetzt, gestern dann auch das Einschlaf-Neuroleptikum (Chlorprotixen 50mg). Vom Reagila hatte ich bislang keine krassen Absetzsymptome, außer etwas depressive Verstimmung und Antriebslosigkeit. Durch das Weglassen des Chlorprotixens konnte ich halt diese Nacht nicht schlafen, aber wird sich schon wieder regeln, denke ich.
Ich hatte halt wohl eher eine drogeninduzierte Psychose, wobei diese beim 1. Psychiatrieaufenthalt nicht ganz wegging, ich zu Hause dann wieder das Antidepressiva (Elontril) missbräuchlich einnahm und sie dann wiederkehrte, also offiziell habe ich die Diagnose "Schizophrenie", seit 2 Jahren allerdings ohne wiederkehrende Positivsymptomatik. Naja, ich habe große Angst vor einem Rückfall, aber man kann es wohl nur durch Ausprobieren herausfinden, was?

lg

Leider kann man es nur durch probieren herausfinden. Das musste ich leider auch schmerzlich feststellen. Ich bin gerade am reduzieren und wechsle in einem Monat auf 5mg Abilify pro Tag.

Dann werde ich sehen wie es weitergeht.

Nimmst du denn noch das Elontril ein? Ich nehme 150mg jeden Morgen.
 
Nein, nehme es nicht mehr ein. Ich nahm es vor der Psychose missbräuchlich (nasal) in Kombination mit Alkohol ein, was die Psychose wohl auch auslöste. Danach nahm ich es testweise in Kombination mit dem Reagila ein, ich bemerkte aber keinen großen Unterschied.
Traue mich auch nicht, ein Antidepressiva ohne ein Neuroleptikum einzunehmen, da ich las, dass das auch Psychosen auslösen kann.
 
Bin nun die 4. Nacht in Folge fast durchgängig wach, maximal ein leichter Dämmerschlaf war bislang möglich... langsam mache ich mir doch Sorgen, kann einem ja wohl auch gut durch Schlaflosigkeit die Sicherungen raushauen. Frage mich, wie lange es noch Sinn macht, durchzuhalten. Also aktueller Stand: 2 Wochen ohne Reagila, 4. Tag ohne Chlorprotixen.
 
Ich hatte halt wohl eher eine drogeninduzierte Psychose, wobei diese beim 1. Psychiatrieaufenthalt nicht ganz wegging, ich zu Hause dann wieder das Antidepressiva (Elontril) missbräuchlich einnahm
Wie kann man Elontril(Bupropion) missbräuchlich einnehmen? An sich führt es ja zu keiner Abhängigkeit und kann sogar bei der Drogenentwöhnung helfen. Es ist unter anderem ein Nikotinentwöhnungsmittel, aber auch ein (vergleichsweise schwaches) Antidepressivum.
Schizophrenie wäre keine drogeninduzierte Psychose, also wäre die Erkrankung vermutlich auch ohne dem Antidepressivum aufgetreten.
Wer hat dir das Elontril verordnet und warum hast du es überhaupt bekommen?
Nein, nehme es nicht mehr ein. Ich nahm es vor der Psychose missbräuchlich (nasal) in Kombination mit Alkohol ein, was die Psychose wohl auch auslöste. Danach nahm ich es testweise in Kombination mit dem Reagila ein, ich bemerkte aber keinen großen Unterschied.
Traue mich auch nicht, ein Antidepressiva ohne ein Neuroleptikum einzunehmen, da ich las, dass das auch Psychosen auslösen kann.
Da kann man sich darüber streiten. Selbst Neuroleptika wie Reagila haben einen Gewöhnungseffekt und können somit Psychosen auslösen.
Bin nun die 4. Nacht in Folge fast durchgängig wach, maximal ein leichter Dämmerschlaf war bislang möglich... langsam mache ich mir doch Sorgen, kann einem ja wohl auch gut durch Schlaflosigkeit die Sicherungen raushauen. Frage mich, wie lange es noch Sinn macht, durchzuhalten. Also aktueller Stand: 2 Wochen ohne Reagila, 4. Tag ohne Chlorprotixen.
Du solltest zumindest etwas schlafen, weil du sonst sehr schnell in der Psychose bist. Etwa könntest du zumindest das Chlorpotixen einnehmen, was ja, glaube ich, bei dir zum besseren Schlafen gedacht ist. Ansonsten, wenn psychotische Symptome auftreten, nehm bitte möglichst frühzeitig wieder das Reagila, weil diese Absetzversuche meistens schiefgehen und es bessere Möglichkeiten gibt, bei dem auch das Elontril(Bupropion) richtig angewendet einen Nutzen hat.

Hier im Forum findest du dazu eine Behandlungsempfehlung, die ich dir mitgeben kann.
Eventuell funktioniert das auch mit dem Reagila, wenn du dabei das Bupropion(Elontril) normal täglich einnimmst. Eventuell könntest du dann eine Intervalltherapie des Reagilas ausprobieren und dich so mithilfe des Bupropions stabilisieren, was Negativsymptome und Reizbarkeit / Stimmungsschwankungen gut behandeln kann, welche gerade beim Absetzen der Neuroleptika häufig auftreten.
Ideal wäre eben, wenn du dich von Cariprazin(Reagila) auf Aripiprazol(Abilify) falls du es verträgst umstellen lässt, weil sich das Aripiprazol wegen der schnellen Wirksamkeit gut für so eine Intervalleinnahme eignet und darauf eben Bupropion (+Citalopram) gut abgestimmt wäre, also da könntest du dann dich an der Empfehlung orientieren.
Beim Reagila wäre unklar, ob du noch zum Bupropion zusätzlich Citalopram bräuchtest und da liegen eben keine oder wenig Erfahrungswerte vor.
Diese Intervalleinnahme wäre dann für das Antipsychotikum gedacht, sodass du wie jetzt eben nach ca. 2-6 Wochen ohne dem Reagila bei Frühwarnsymptomatik wie stärkere Schlafstörungen dann wieder zum Reagila für ein paar Tage/Wochen greifst. Die Antidepressiva (Bupropion und Citalopram) müsstest du dabei eben durchgängig einnehmen und etwas variabel bei den Dosierungen sein. Durch das Absetzintervall des Neuroleptikums wirken die Antidepressiva wie das Bupropion(Elontril) auch besser, was vor allem die Negativsymptome abmildert und die Psychose auch insgesamt vom Verlauf her verbessert, so das du immer weniger von den Antipsychotika einnehmen musst und sich diese Absetzintervalle verlängern.

Das Elontril (SNDRI Antidepressivum) kann also auch nützlich sein, selbst wenn diese Medikamente oder Antidepressiva im Allgemeinen im Akutfall problematisch sind, hat es eben einen enormen Nutzen bei sinnvollem Gebrauch. Da braucht man also keine Gleichsetzung mit einer Droge vornehmen, weil es auch keine Droge in dem Sinne ist. Richtige Amphetamine sind etwas anderes, welche eben bei gesunden durchaus so etwas wie psychotische Symptome auslösen können.
 
Ah, danke für die Antwort.
Ich war vor der Psychose schon lange Zeit in Behandlung wegen anderer psychischer Störungen, hatte auch schon viele Antidepressiva und tlws Neuroleptika ausprobiert. (damals allerdings noch nicht wegen Schizophrenie). Das Elontril nahm ich dann über 1,5 Jahre regelmäßig nasal und auch mit Alkohol ein.
Meine Psychiaterin meint halt, sie geht davon aus, dass ich keine richtige Schizophrenie habe, im Arztbrief steht das allerdings so.
Gut zu wissen mit den Antidepressiva, dachte das sei eher nicht so förderlich, weil es zu einem Dopaminüberschuss führen könnte. Abilify nahm ich vor dem Reagila ein, davon ging die Positivsymptomatik rasch weg, ich vertrug es wohl aber wegen der recht hohen Dosis nicht so und wollte dann was anderes ausprobieren. Vllt hätte ich es aber auch nur reduzieren müssen.

Habe nun das Chlorprotixen nach langem Ringen eingenommen. Macht glaub keinen Sinn, da jetzt was erzwingen zu wollen.
 
Hi!

Ja, werde es auf jeden Fall nächste Woche mal bei meiner Psychiaterin ansprechen.
Bis dahin versuche ich es mal so von Nacht zu Nacht, wenn's nicht geht, nehme ich es. Und habe auch noch ein Melatonin-Einschlafspray, bislang wirkte das allerdings nicht.

Ich trinke tatsächlich recht viel Kaffee, auch abends noch. Pusht mich aber nicht so wirklich auf, mache das schon seit sehr vielen Jahren. Aber du hast Recht, ich sollte zumind. abends darauf verzichten oder höchstens koffeinfreien trinken. Werde mal darauf achten.

LG!
 
Okay, ich nehm's mir für nächste Woche mal fest vor, den Kaffee abends wegzulassen. Jetzt ist es irgendwie noch egal, weil ich bis zum Psychiatertermin noch das Chlorprotixen nehme.

Und noch eine Frage: Wann nach dem Absetzen zeigen sich in der Regel wieder psychotische Symptome? Hab nach wie vor Angst vor einer Absetzpsychose, ich las halt hier auch schon, dass das dann erst nach 3 Monaten oder tlws nach nem Jahr wiederkam.
 
Ich habe auch Angst wieder psychotisch zu werden und versuche das auf jeden Fall zu vermeiden. Aber die Medikamente mein Leben lang zu nehmen ist eben auch keine Lösung mit der ich mich abfinden kann.
 
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