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Enttäuschung über Gott und das Universum

Maggi

Administrator
Teammitglied
Ich finde es traurig wie man als Betroffene/r alleingelassen wird mit allen wahnhaften Problemen die man hat, nur weil jene deren Job es ist es sich leichtmachen.
Kennt ihr die Situation, wenn man in der Klinik ist und über seine Symptome erzählen will und die einzige Antwort die Erhöhung der Dosis ist?
Oder hat sich da die letzten Monate und Jahre in der Psychiatrie etwas verändert?

Wie ist deine Erfahrung, würde mich interessieren, wie ihr es erlebt habt?

Für mich sind psychotische Probleme real, wir reagieren nur zuerst, übertrieben und sensibler auf äußere Umstände und Probleme, was aber heißt man wälzt die Probleme auf uns Kranke ab statt dass jene die beruflich für eine funktionierende Gesellschaft sorgen müssen ihren Job richtig machen, denn dann gäbe es vielleicht weniger oder keine Kranken oder zumindest keine so schlimmen verläufe.

Ich fühle mich häufig alleingelassen oder allein mit der Erkrankung, da hat ma seinen Gott und den Gott des Geldes und der Versuchung muss man irgendwie wiederstehen den andere Gesunde sich längst schon hingegeben haben und mit diesem Mamon über den Lohn verhandeln.

Naja, hoffe der Beitrag geht und stellt keinen Trigger dar, aber bei mir ist die Enttäuschung etwas permanentes und das auf die Welt und alles im Wissen selbst kaum besser zu sein und das scheinbar nur die Krankheit einen Unterschied machen kann, wenn man leiden muss um sich zu ändern um sich mit Dingen zu beschäftigen die einen ansonsten egal sein könnten.
 
Mir hat es geholfen mich verstärkt auf meine persönlichen kleinen Erfolge im Leben zu konzentrieren / mich darüber zu freuen. An eine Heilung / große Hilfe durch die heutige Medizin / Medikamente / Pharmabranche glaube ich nicht mehr.
Ich schreibe zwar häufig auch sehr viel über persönliche Fortschritte, aber bis ich mit einem durchschnittlichen gesunden Menschen, wirtschaftlich auf gleichem Level konkurrieren kann, bin ich leider noch meilenweit entfernt.

90% meiner Freunde / Bekannte haben schon 5-6 Stellige Geldbeträge angespaart eine eigene Familie und können jeden Tag 100% Leistung bringen. Da kann ich nicht mithalten. Wenn man sich als Schizophrener zu oft mit normalen Menschen vergleicht kann man entweder nur depressiv werden oder man wird mit einer Psychose rückfällig wenn man sich zu stark mit Arbeit überlastet.

PS: Aus eigener Erfahunng und meinem letzten Besuch bei einem Psychiater kann ich auch nur sagen. Es geht immer nur darum die Medikamente zu erhöhen, neue Medikamente zu verschreiben oder wenn man über keine negativen Symptome berichtet dann manchmal auch darüber Medikamente zu reduzieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erlebe es wie Supertrooper beim Psychiater bei mir wurde wieder erhöht weil ich einen Schub hab. Ich verstehe nicht woher das kommt, da ich ja mein risperidon wirklich penibel regelmäßig einnehme, dass man denn trotzdem einen Schub bekommt.
Liebe Grüße
 
Ich fühle mich häufig alleingelassen oder allein mit der Erkrankung, da hat ma seinen Gott und den Gott des Geldes und der Versuchung muss man irgendwie wiederstehen den andere Gesunde sich längst schon hingegeben haben und mit diesem Mamon über den Lohn verhandeln.

Kann ich gut verstehen! Unsere Gesellschaft ist noch nicht soweit eingerichtet, das Geld muss stimmen und an wirklicher Therapie mangelt es. Wir haben aber so ziemlich nichts anderes als die Geldfrage, da muss man eben irgendwie durch und selber suchen und probieren.

Aus den Seligpreisungen: "Selig sind die, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden", ist ein seltsamer, ja, geheimnisvoller Satz. Wie soll man sich das vorstellen? Gewöhnlich wird das mit den üblichen Sentimentalitäten interpretiert, tüchtig Jesus anbeten, der soll dann irgendwie kommen und Trost schenken wie die Mama ihr kleines Kind tröstet, das sich wehgetan hat. Das soll gewiss nicht heißen, das Leid leichtsinnig ertragen zu sollen, dafür aber Bestrebungen beginnen, die Ursachen zu heilen. Heilen und Heilung ist doch ganz im Sinne des Biblischen.
Das hat noch eine andere Seite, nämlich die Kraft des Trostes aus sich selbst zu schöpfen. Also nicht sich jammernd an Jesus wenden, sondern den Herrn in sich selbst auffinden.
Denn die Qualität der Zeit hat sich vom Alten Testament zum Neuen verändert, was einst Kyrios, der Herr, war, wurde äußerlich angebetet, was für eine damalige Menschheit auch richtig war, während die heutige Kirche am Alten noch festhält. Damals herrschte noch das äußere Gesetz, das Sozialgesetz der 10 Gebote, nun ist aber mit dem Neuen Testament die Zeit der Erfüllung gekommen, was einst äußerlich, ähnlich wie unsere staatlichen Gesetze, war, ist in den Menschen erfüllt oder geistig eingefüllt worden, denn es sagt der Christus: "Ich bin nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu erfüllen." So ist im Menschen eine innere Sittlichkeit oder Moralität entstanden, die sich noch zu entwickeln hat. Mit der Erfüllung ist man in sich selbst der Hausherr geworden, der in sich hauszuhalten hat!


Mir hat es geholfen mich verstärkt auf meine persönlichen kleinen Erfolge im Leben zu konzentrieren

Ja, genau! Das kann ein Weg sein, die Kräfte aus sich selbst zu entwickeln, das Positive zu würdigen.
 
Ja der Praxisalltag ist oft wenn Du reden willst wird Deine Dosis erhöht. Das gleicht ja einer Psychose wenn Du nicht nur sagst mir geht es gut Tschuss. Das ist irgendwie gängige Krankenhauspraxis.

Wenn Du über Probleme sprichst, einfach weil Du reden willst, bekommst Du eine höhere Dosis auch wenn das nicht nötig ist. Praxisalltag Krankenhaus.

Ehrlich gesagt sind die meiner Ansicjht nach die meisten Patientnen im Krankenhaus völlig Überdosiert.
Eine Zeitgemäße Therapie ist die gabe der niedrigst wirksamen Dosis.

Im Krankenhaus wird meistens die Dosis verabreicht in der sich der Patient ruhig verhält und nichts mehr macht. Ruhig stellen dann hälst Du es auch aus im Kramkenhaus!

Zu Deinem Problem: Die Familie und die Freunde verstehen die Situation oft nicht oder können damit nicht umgehen. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man nicht wirklich mit gesunden darüber reden kann.
Es ist hilfreich wenn man irgendwie eine Freundin oder einen Freund kennenlernt, der die gleichen Probleme hat. Ich wünsche DIr das!
 
Man kann hier im Forum ja auch virtuelle Freunde finden, wenn
Man oft postet und so einen Ansprechpartner findet bei
Problemen mit der Krankheit und dem Austausch.
Freunde können das nicht nachvollziehen wen man dann durch
Einen Schub so beeiträchtigt ist und die normalen Aktivitäten
Dann plötzlich nicht mehr gehen. Das erfordert Empathie
Und wir leben in einer Spassgesellschaft. Da werden Kranke
Einfach aussortiert. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.
 
Man kann hier im Forum ja auch virtuelle Freunde finden, wenn
Man oft postet und so einen Ansprechpartner findet bei
Problemen mit der Krankheit und dem Austausch.
Freunde können das nicht nachvollziehen wen man dann durch
Einen Schub so beeiträchtigt ist und die normalen Aktivitäten
Dann plötzlich nicht mehr gehen. Das erfordert Empathie
Und wir leben in einer Spassgesellschaft. Da werden Kranke
Einfach aussortiert. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.
Mir helfen die Bezugspersonen, ob Familie oder gute Freunde da auch. Kann man auch so Freunde mit Verständnis kennenlernen, wobei die Krankheit oder solche Themen häufig als Tabu angesehen werden. Finde ich etwas schade. Das Aussortieren und diese Spassgesellschaft kenne ich auch und das stört mich auch teilweise, anderseits ist es das, was die Leute zusammenbringt und ich glaube auch, dass ein Problem darin liegt wenn wir auf Feiern oder so sind und mit den anderen kaum mitschwingen können, hab das häufiger so erlebt, dann gibt es Feiern wo die Harmonie einfach da ist und man auch feiern kann und Spaß hat.
Problem ist das alles immer in Arbeit und Party/Freizeit eingeteilt wird, bei mir war es das Problem, dass ich da auch als ich gearbeitet habe, keine richtige Trennung vornehmen konnte, wo andere eben den Cut eher hinbekommen.
 
bei mir war der entscheidende Schritt meine Erwerbsunfähigkeits und Erwerbsminderungsrente zu beantragen, weil ich wirklich fast gar nichts mehr tun konnte.
 
Anscheinend ist das die Regel. Immer wenn ich reden wollte wurde mir direkt Bedarf angeboten. Für die Ärzte und Pfleger ist das nur ein Jop! Erledigen und nachhause! Kein Mensch möchte sich die Mühe machen. Die Mühe kann mann eventuell wenn mann privat zahlt erhalten.
 
Anscheinend ist das die Regel. Immer wenn ich reden wollte wurde mir direkt Bedarf angeboten. Für die Ärzte und Pfleger ist das nur ein Jop! Erledigen und nachhause! Kein Mensch möchte sich die Mühe machen. Die Mühe kann mann eventuell wenn mann privat zahlt erhalten.
Verständlich, aber mir hat man beispielsweise nichts gesagt, was ich überhaupt habe und ich wurde einfach dann in der Geschlossenen mit Neuroleptika behandelt. Da sollte man schon wenigstens eine Aufklärung bekommen, was auf einen zukommt oder warum man Medikamente nimmt. Psychoedukation dann im Nachgang. Finde ich etwas daneben.
 
Ist schon ewig her, aber irgendwie wurmt es mich trotzdem, wenn wir Betroffene gar so respektlos behandelt werden. Zumindest etwas Aufklärung im Vorfeld könnte traumatische Erfahrungen mit der Behandlung lindern und mehr Complience bewirken, ist mein Eindruck.
 
2011, also schon lange her, die Enttäuschung bezüglich der standardmäßigen Medikamentenverordnung der Psychiater ist bei mir sehr groß. Bis heute will man nichts von meiner in den 13 Jahren entstandenen Empfehlung und Leitlinie zu den Medikamenten wissen. Ich hoffe, das wird sich ändern.
Das Traurige ist, wenn Betroffene sich vorher das Leben nehmen oder vermeidbare schlechte Verläufe haben, obwohl man viel früher hätte darauf umsteigen könnten, oder es zumindest entsprechend ernst nehmen, dass es Teil der standardisierten Behandlungen ist.
 
Respektlosigkeit im Krankenhaus ist leider ein Problem das ich auch erfahren musste. Ich war über ein Jahr in verschiedenen Krankenhäusern und mir wurde nicht einmal gesagt was ich für eine Diagnose bekommen habe. Stattdessen wurden mir Medikamente verordnet (die ich stillschweigend nicht genommen habe), mein Medikamentenspiegel besprochen und Symptome besprochen / mögliche auffällige Gedanken/ Verhaltensweisen. Es gab sogar Informationsveranstaltungen über Psychosen wo aber nicht einmal das Wort Schizophrenie erwähnt wurde. Erst nach 14 Monaten Krankenhausaufenthalt in 3 unterschiedlichen Krankenhäusern, mit wöchentlichen Unterbrechungen zu Hause, war ich mental stabil genug um bei meinem letzten Krankenhaus die Akten einfordern konnte. Dann habe ich schriftlich erfahren dass bei mir paranoide Schizophrenie diagonsitiziert wurde.

So kann man Patienten das Leben auch schwer machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir hatte mann gesagt was ich für eine Diagnose habe, aber ich war so neben der Spur das ich das garnicht richtig mitbekommen habe. Später wurde die Diagnose geändert und ich hab zufällig von meiner Psychologin das erfahren, kein Arzt, kein Pfleger hatte es mir für Wochen gesagt.
 
Hmhm. Grade in Kliniken ist man einer von vielen unter massenabferigung. Die haben garnicht die Zeit und Kapazität sich individuell auf einen einzulassen leider. Und manches personal verhält sich dann im Umgang mit einem noch zusätzlich wie ein Elefant im Porzellan laden…. Hatte dann aber Gottseidank das Glück gute Therapeuten zu haben im Anschluss. die sich wirklich auf alles eingelassen haben was in mir vor ging und mich belastet hat. Der letzte war recht theoretisch aber hatte immer interessante Ideen dazu und hatte sone gute Waage aus Humor und trotzdem ernstnehmen.
 
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