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Diskriminierung von Menschen mit Schizophrenie

Supertrooper

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30 Okt. 2021
Beiträge
205
Es ist traurig aber war, Menschen mit Schizophrenie werden von der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung vom sozialen und beruflichen Leben ausgegrenzt. Schuld daran sind vor allem fast einstimmig negative und teilweise irreführende Medienberichte die den uninformierten Teil der Bevölkerung nachhaltig prägen.

So gelten Menschen mit der Erkrankung häufig als unberechenbar und gefährlich.

Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/Gesun...adsT/Schizophrenie.pdf?__blob=publicationFile
Robert Koch Institut - Heft 50, Schizophrenie, Seite 19, 4.2 Stigamtisierung und Diskriminierung

Ich persönlich musste leider auch schon ähnlich Vorurteile hören, zum Glück noch nicht über mich - weil ich die Krankheit verschweige, aber über einen Kollegen der eingewiesen werden musste. Dabei vielen Worte wie unzuverlässig, unberechenbar, impulsiv, der ist durchgedreht, gefährlich, nicht belastbar.
 
Ja ich verschweig meine Erkrankung auch.Es wird endlich Zeit ,dass auch psychische Erkrankungen als "normal "angesehen werden, wie ein Beinbruch oder Diabetis. Es kann einfach nicht sein, dass man sich in der heutigen Zeit in der soviel über Toleranz gesprochen wird, sich für seine Erkrankung schämen muss.
 
Ich würde die Krankheit definitiv verschweigen. Meinen alten Job habe ich nach der Offenbarung der Krankheit nicht mehr.
Bei mir war es so, dass ich die Krankheit meiner neuen Chefin offenbart hatte während einer Psychose. Nachdem ich dann lange ausgefallen (6 Wochen) bin, wurde ich ein paar Monate später "betriebsbedingt" gekündigt.

Meiner Meinung nach hätte ich die Krankheit besser nie erwähnt, aber ich habe mittlerweile einen besseren Job und da bin ich nochmal kurz ausgefallen für 2 Wochen, aber über die Krankheit hab ich nichts gesagt und würde es auch nicht.

In der Gesellschaft / Arbeitswelt wird viel Toleranz geheuchelt, aber schlussendlich ist beim Thema Psychose nicht viel dahinter und deswegen rate ich euch, es nicht preiszugeben.
 
Geht eigentlich ... klar gibts soziale Sanktionen aber auch genauso viel Verständnis (bischen zu viel). Außerdem weiß es bei mir eh jeder bzw. spürt das spätestens wenn Ich mit den Personen interagiere... Eher die Ärzte oder Leute vom Staat wollen davon nix hören. Klar weil das gegen die "allgemeine" Ordnung gehen würde .
 
Ich finde, wir sollten bedenken, dass etwa 50% der Bevölkerung kein Problem mit Schizophrenen haben, umgekehrt aber auch eine negative Einstellung zu den Erkrankten da ist. Kenne einen Soziologen, der Stimmen hat und das mal erwähnte eben, dass die Einstellung zu den Erkrankten in der Bevölkerung etwa 50/50 ist.
Wir sollten vielleicht auch mit der Selbststigmatisierung aufpassen, weil Erkrankte untereinander auch richtig böse sein können. Teils möchte man für eine Erkrankung auch kein falsches Ansehen zur eigenen Person bekommen, von daher kann es auch gut sein, wenn eine gewisse Stigmatisierung da ist, weil man ja lieber als zeitlich krank gesehen wird, als wenn man für alles, was man in der Psychose gedacht hat, angesehen wird, auch wenn es eben völlig bescheuert war.
Insofern müsste vielleicht generell mehr Aufklärung über psychische Erkrankungen stattfinden, um Ängste zu lindern und damit Gesunde wissen, welcher Umgang mit den Erkrankten wünschenswert ist.
Man könnte psychische Erkrankungen auch in der Schule zum Thema machen, sodass man lernt, dass diese Menschen dazugehören.
Bevor ich erkrankt bin, wusste ich praktisch sehr wenig über psychische Erkrankungen und hätte mir das selbst kaum vorstellen können, was da nur ansatzweise in einem vorgeht oder was das für mich bedeutet, wie sich das Leben ändert etc.
Beruflich ist wieder etwas anderes, aber dafür haben wir ja zumindest auch Erwerbsminderungsrente, da Gesunde eben auch mehr leisten können als wir und unsere Begabungen vielleicht auch in anderer Weise für Betriebe nützlich ist. Man kann sich ja auch so bewerben, ohne die Erkrankung anzugeben und berufliche Erfahrungen sammeln, die vielleicht auch bei der Bewältigung der Erkrankung helfen können.
Insofern können Berufswechsel und Dergleichen, ob nun aufgrund der Erkrankung oder so, eben sehr nützlich sein. Selbst wenn man nur kurzzeitig nach erkrankungsausbruch Jobs findet, so kann das im beidseitigen Interesse, also auch dem des Arbeitsgebers sein, weil man durch die Erkrankung auch die Unternehmenskultur verändern kann.(selbst wenn man gekündigt wird)
 
Kommt auch drauf an wo man genau lebt, wie groß die Diskriminierung ist. Hier aufm Land in Bayern ist sie so groß dass ich mit meinen Feinden befreundet sein muss weil ich sonst keine Freunde hätte außer selbst betroffenen.
 
Es hilft auch nicht wirklich, un sich gut zu fühlen.Ich empfinde auch dieses Verschweigen als belastend.
Gerade in der Firma, ich arbeite für ein Unternehmen welches klinische Forschung betreibt und wir haben auch mit Probanden zu tun.Und Wenn dann jemand mit einer psychischen Erkrankung dabei ist, Falken schon Kommentare, die mir auch weh tun....so von hinten rum ? Unsere diverse Gesellschaft........
 
Es ist traurig aber war, Menschen mit Schizophrenie werden von der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung vom sozialen und beruflichen Leben ausgegrenzt. Schuld daran sind vor allem fast einstimmig negative und teilweise irreführende Medienberichte die den uninformierten Teil der Bevölkerung nachhaltig prägen.

So gelten Menschen mit der Erkrankung häufig als unberechenbar und gefährlich.

Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/Gesun...adsT/Schizophrenie.pdf?__blob=publicationFile
Robert Koch Institut - Heft 50, Schizophrenie, Seite 19, 4.2 Stigamtisierung und Diskriminierung

Ich persönlich musste leider auch schon ähnlich Vorurteile hören, zum Glück noch nicht über mich - weil ich die Krankheit verschweige, aber über einen Kollegen der eingewiesen werden musste. Dabei vielen Worte wie unzuverlässig, unberechenbar, impulsiv, der ist durchgedreht, gefährlich, nicht belastbar.
Ich muß dir recht geben, mit der Diaknose werde ich zum beispiel behandelt von meinem Umfeld wie wenn ich verrückt bin, aber nur weil sie garnicht wissen was Schizophen eigendlich ist.
 
Ich verschweige meine Erkrankung nicht, sondern gehe offen damit um. Nun habe ich neben der Schizophrenie noch andere Diagnosen (ADHS, Borderline PS, paranoide PS, soziale Phobie, zuweilen Depressionen, Zwangsstörung, …) und musste mir in der Firma, einem sozialen und christlichen Unternehmen, schon Sprüche anhören wie „Borderliner sollten sich nicht fortpflanzen“, „Wer rauchen kann, der kann auch putzen“, „Deine Krankheit ist nur eine Ausrede, ich kann es nicht mehr hören“.
 
Ich persönlich musste leider auch schon ähnlich Vorurteile hören, zum Glück noch nicht über mich - weil ich die Krankheit verschweige, aber über einen Kollegen der eingewiesen werden musste. Dabei vielen Worte wie unzuverlässig, unberechenbar, impulsiv, der ist durchgedreht, gefährlich, nicht belastbar.
Zum Teil stimmt es schon, dass diese Sachen ein Wesenszug der Erkrankung sind, wo man Vieles erstmal hinbekommen muss. Heißt einerseits an sich arbeiten, auch wenn einem alles deutlich schwerer als jemanden Gesunden fällt und andererseits hängen diese Probleme sehr mit den Medikamenten zusammen.
Unberechenbar, impulsiv, durchgedreht, gefährlich, wären eher Akutsymptome, wenn man gar keine Medikamente einnimmt und die Erkrankung voll durchbrechen lässt. Diese Symptome können außenstehenden Angst machen und haben wenig mit den persönlichen Charakterzügen zu tun, es ist eben die Erkrankung, welche im krasseren Akutfall (wenn man etwa viel zu lange (Wochen/Monate/Jahre) gar keine Medikamente einnimmt eben in einen problematischen Bereich kommen kann und für uns selbst eine individuelle Herausforderung ist, mit diesen Symptomen umzugehen, eigene Gefühle besser steuern zu können und zu lernen von gesunder und krankhafter Wahrnehmung klarer unterscheiden zu können. Man muss sich und die Erkrankung erstmal selbst verstehen, um Lösungen, ob psychologische oder eben medikamentöse zu finden, um in einen möglichst gesunden Bereich zu kommen.
Mit und ohne Medikamente können Unzuverlässigkeit und keine Belastbarkeit ein Problem darstellen, zumal auch kognitive Einschränkungen, also eine breite Palette an Negativsymptomen dazukommen. Diese sind schwer behandelbar und erfordern umso mehr Aufmerksamkeit und Verständnis von Außen, um da klarzukommen.
Vor der Psychose war ich etwa sehr fleißig und zuverlässig auf der Arbeit, mit medikamentöser Behandlung und mit dem Ausbruch der Erkrankung sind diese Dinge einem schier unmöglich geworden, da die üblichen Medikamente und Therapien einen geistig sehr einschränken und diese Dopaminblockade Negativsymptome der Erkrankung nochmal schlimmer macht oder machen kann.

Letztendlich braucht es gute Medikamente und die Zeit, einen Umgang mit der Erkrankung zu finden, was mir erst mit meiner im Forum empfohlenen Medikamente-Kombi möglich geworden ist! Erst mit zusätzlichen Antidepressiva wie etwa das Bupropion und der damit möglichen Intervalleinnahme des Neuroleptikums wurde es bei mir deutlich besser. Vorher war das Leben für mich und mein Umfeld eben schwer. Auch wenn ich vor der Erkrankung beruflich vom Können, Wissen und Fleiß zu den allerbesten gehört habe, sind diese Dinge nach Krankheitsausbruch alles andere als realistisch, da die Erkrankung viel Platz/Zeit im Leben einnehmen kann und die Dinge einem eben wegen fehlender Motivation viel schwerer fallen können.
Meiner Meinung nach ist die Erkrankung wie eine Art pubertärer Lernprozess, den Gesunde intuitiv richtig machen und sich häufig anpassen können, wir aber uns vieles härter erarbeiten müssen, die Erkrankung zwingt einen dazu eben das eigene Leben zu verändern, was sehr viele positive Aspekte mit sich bringt, wenn der Verlauf stimmt und man eben an der Erkrankung wächst, anstatt daran zu zerbrechen.

Wären wir alle richtig medikamentiert, was nur selten der Fall ist und hätten wir alle einen positiven Verlauf, dann würde sich das Image der Erkrankung auch verbessern. So ist es eben für Betroffene und Außenstehende schwierig, was man aber ändern könnte, wenn eben eine Bereitschaft auch von Wissenschaftlern und Ärzten/Psychiatern da wäre, etwas dazuzulernen und an den Verschreibungspraktiken der Medikamente etwas zu ändern. Eben bessere Leitlinien, welche auch auf so eine Einnahmeform wie ich es empfehle, hinarbeitet, statt immer nur Profitgier oder Ausreden zu finden, warum alles so bleiben muss wie es ist.
Für mich sind deswegen die Psychiater / Ärzte die Täter, weil diese normal keine derartig schwere psychische Erkrankung haben und dazulernen könnten. Dieses fehlende dazulernen wollen ist eben kindlich und primitiv oder selbst Schizophren, da wird auch das Machtgefälle zwischen Behandler und Erkrankten deutlich.
Ich bin selbst erkrankt und musste mein eigener Arzt werden, um da überhaupt eine Chance zu haben, ein relativ glückliches Leben wie heute heben zu können, was mir mit den üblichen Therapieformen (die es durch die Bank gibt) nie möglich geworden wäre.
Schizophrenie hat womöglich auch viel mit Machtgefällen zu tun, welche sich in unserer Gesellschaft auch im negativen Sinne etablieren, da kann Schizophrenie vom Wesen her etwas sehr Befreiendes sein.
 
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