Negativsymptome sind ein Kernmerkmal der Schizophrenie. Ihre Erfassung und Therapie sind komplex. Patienten mit kognitiver Dysfunktion und psychomotorischer Verlangsamung erfüllen nicht immer die Kriterien einer Schizophrenie nach DSM-5. Bei der Diagnose einer Schizophrenie mit negativen Symptomen sollte immer auch differenzialdiagnostisch die Diagnose einer chronischen affektiven Störung in Erwägung gezogen werden. 50 bis 80 % der an Schizophrenie Erkrankten entwickeln mindestens ein alltagsrelevantes Negativsymptom und bei etwa 30 % kommt es zu anhaltenden Negativsymptomen. Negativsymptome sind ein wesentliches Charakteristikum bei Schizophrenie und sind bei anderen psychotischen Erkrankungen weniger ausgeprägt. Negativsymptome sind medikamentös nicht gut zu beeinflussen und äußern sich nach DSM-5 in Form von reduziertem Ausdruck (Affektverflachung, Alogie) und Apathie (Avolition, Asozialität, Anhedonie) mit konsekutiver Beeinträchtigung von zielgerichteten Aktivitäten.
Die Abgrenzung von Negativsymptomatik und depressiver Symptomatik kann schwierig sein und bedarf klinischer Erfahrung.
Die Abgrenzung von Negativsymptomatik und depressiver Symptomatik kann schwierig sein und bedarf klinischer Erfahrung.