@Serendipity, wie alt bist du jetzt und hörst du seit 22 Jahren durchgehend keine Stimmen oder ist da doch noch etwas?
Du schreibst das du mit Gott gesprochen hast, wie kann ich mich das vorstellen, war das bei dir eine Stimme oder eher ein Gefühl?
In vielen Dingen, die du schreibst, finde ich mich auch wieder, weil es bei mir eben auch nur noch die Hoffnung gab, dass mich Gott helfen kann, weil die Medizin eben mit ihrem Latein am Ende ist. Ich hab damals viel mehr als heute gebetet, grade wo es mich wirklich schlecht ging und sich die Dinge überschlagen haben.
Ich habe aber dann auf einem medizinischen Weg mithilfe der Medikamente eine Lösung gefunden, was ich ebenso Gott verdanke, weil es da viele Zufälle gab, die es mir erst möglich gemacht haben an die richtigen Medikamente zu kommen, auch wenn ich zwischenzeitlich den Therapieplatz verloren habe, was eben Teil dieses ich sag mal "Geschenks" gewesen ist.
Zwar glaube ich an Gott, aber empfinde die Bibel und Religion aufgrund vieler Dogmatik als gefährlich, also auch darin muss man studiert haben um wirklich das Gute vom Bösen trennen zu können, denn auch das Böse hat seinen Platz in der Bibel und da ist auch häufig von einem strafenden Gott die Rede und dass Jesus sich eben gegen die damalige Dogmatik aufgelehnt hat, die sich ja auch an der Bibel orientiert hat.
Bin mir unsicher, ob Juden auch nach Moses und den 10 Geboten leben, aber über die Strafen dafür hat sich Jesus ja beschwert, indem er gesagt hat: "Wer von euch ohne Schuld/Sünde ist der werfe den ersten Stein".
Da zeigt sich das Göttliche eben in der Vergebung und Nächsten aber auch Feindesliebe, ohne der eben kaum ein friedliches miteinander möglich wäre und wofür Gott eben seinen Sohn geopfert hat, der eben für die Sünden der Welt(die es zum Teil bis heute gibt) gelitten hat.
Wenn man Gott sucht, dann kann man das finde ich auch ohne Religion schaffen, weil es viele andere Götter gibt, die einen in die Irre führen, so sollte der Glaube kein Zwang sein. Seren, wenn du in der islamischen Welt leben würdest, dann hättest du vermutlich Gott oder Jesus nie verstehen können, weil das Eine das Andere ausschließt.
Was der Sinn hinter den religiösen Irreführungen unterschiedlicher Religionen ist, dass frage ich mich mit meinem menschlichen Verstand und frage mich, ob du eine Antwort hast, was Menschen tun sollen, denen ein bestimmter Gott aufgezwungen wird?
Bei dir hat Gott anscheinend auch eine Art von Zwang angewendet, also du musstest glauben, um im Gegenzug gesund werden zu können, aber du hast trotzdem darin ein gewisses Opfer bringen müssen, da du ja dein ganzes Leben nach Gott ausgerichtet hast und eventuell auch auf vieles Gute verzichtest, was du anderweitig vielleicht hättest, also teils ist Glaube eben schwer mit der Realität vereinbar und genau darin sehe ich das Problem.
Mir hat Gott eben auf die andere Art eine Gnade erwiesen, ich hab mich damals auch an den Sätzen, die ich über einen Priester gehört habe, festgehalten, welche mich anfangs zwar in den Wahn getrieben haben, aber mir die Kraft und Hoffnung gaben, dass ich da einen Weg hinausfinden kann und mich praktisch eben Engel zur Seite stehen.
Ich hoffe zumindest, dass dieser medikamentöse Weg für andere Betroffene einfacher bestreitbar ist als, wenn man sich in diese religiösen Welten zurückzieht, was auch ein ungewisser Ausgang ist, dass dann auch richtig zu verstehen und trotzdem ein Leben zu führen, wie man es sich wünscht.
Ich finde Individualität und Vielfalt ebenso wichtig wie Religion, welche die Dinge meist sehr idealistisch betrachtet. Es muss auch ohne Bibel und dass man seinen Kopf voll mit diesem Wissen knallt klappen, es muss auch im Glauben an Gott eine Wahl da sein, was sicher auch funktionieren kann, wenn man Jesus etwa als göttlichen, bahnbrechenden Reformer sieht, ohne die Religion über die Wissenschaft zu erheben.
Früher war die Erde auch eine Scheibe und das war eine christlich und religiöse Tatsache, auch wenn Ungläubige dann auf andere Ideen gekommen sind, die sich als richtig erwiesen haben.
Der Raum für Kurskorrektur sollte eben auch in der Religion da sein und ich finde, dass Jesus eine Art von Korrektur gewesen ist und die Gleichnisse viel Raum zur Interpretation und Auslegung bieten, ohne dabei in ein spirituelles Gefängnis zu kommen. Bibel und die Worte und Wirken Jesus sind für mich erstmal unterschiedliche Dinge.
Ich finde eben grade das alte Testament und teils manche Wunder, die Jesus vollbracht haben soll, wirken eher wie Märchengeschichten, einer tiefergehenden Weisheit. So genau weiß es ja keiner, was sich da damals in Wahrheit abgespielt hat, manchmal kommt am Ende eben etwas anderes heraus als am Anfang. Menschen hören Dinge, die sich in Wahrheit ganz anders abgespielt haben, da sind wir Betroffene ja auch Beispiele dafür, wie schnell man sich in etwas verrennt.