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Für Angehörige und Betroffene mit Psychose, Schizophrenie und alle, die sich interessieren.
Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht.
Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.
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Aus der Psychose in die Normalität - ohne Medikamente - Teil 1
Ein Überblick - Psychose - Erfahrungen - (distanziert betrachtet):
Obwohl ich mich vor meiner schizophrenen Phasen als knallharten Materialisten bezeichnen würde, litt ich von 2017 bis 2018 überwiegend an wahnhaften unkontrollierbaren Vorstellungen / Gedankengängen und einer optischen und einer haptischen Halluzination. Auch wenn ich keine rationale Erklärung für diese Erfahrungen finden konnte, so habe ich diese Erlebnisse zum Anlass genommen mein Leben neu zu strukturieren.
Ein gläubiger Mensch bin ich nicht geworden, auch wenn ich mein Weltbild anpassen musste.
Hey, mein Interesse ist groß. Was hat denn diese erste Psychose ausgelöst? Hab meine Psychose auch während meines Studiums bekommen und bin grad dabei das Medikament auszuschleichen.
ich hatte auch mehrere Psychosen, insgesamt fünf, das erste mal, als ich 32 Jahre alt war. Meine letzte Psychose war sehr lang, jahrelang, da man da eine Möglichkeit sah, mich zwangseinzuweisen.
Nach meiner letzten Psychose habe ich drei Jahre lang Aripiprazol genommen, und dann das Medikament weggelassen.
Nun lebe ich seit viereinhalb Jahren ohne Medikamente.
Hallo, danke für die vielen Antworten, ich werde parallel zu meinen Antworten einfach noch die fehlenden Kapitel von mir posten.
@Kuehnibert Ich denke der Auslöser für eine Psychose ist bei jeder Person individuell sehr unterschiedlich. Bei mir waren das allgemeine Schwierigkeiten, die ich bereits mit meinem Studiengang hatte, kombiniert mit zu starker langjähriger sozialer Isolation, einem Studenten-Nebenjob, Konflikte auf der Arbeit während der Prüfungszeit mit zeitlicher Not meine Abschlussarbeit rechtzeitig fertig zu bekommen und mein Studium zu beenden. Also zu viele Stressfaktoren auf einmal, die ich nicht mehr bewältigen konnte, da ist dann irgendwie eine geistige Blockade eingetreten.
Schreiben ging nicht mehr. Ich habe versucht dagegen anzukämpfen, das wurde dann nur noch schlimmer und dann ist die Wahrnehmung der Realität irgendwie verschoben worden. Endstation Krankenhaus.
@Nadja: Schön zu hören, dass es noch andere gibt. Die einen medikamenteninduzierten Therapieansatz versuchen. Ich werde da auch später noch eingehen. Ich denke, dass vor allem das eigene Verhalten in Verbindung mit äußeren Umständen bei den meisten Betroffenen zu einer Psychose geführt haben, auch wenn die Ärzte von einer organischen Krankheit reden. Außerdem glaube ich, dass die Krankheit ist noch nicht gut genug erforscht. Die aktuelle These eines chemischen Ungleichgewichtes ist auch nicht viel mehr als eine unbewiesene Behauptung. Natürlich: chemische Medikamente wirken und beeinflussen das Gehirn, genauso wie Alkohol und andere Opiate. Das Gehirn "zu betäuben" / einzuschränken, um ein gewünschtes Verhalten zu erzielen ist in meinen Augen allerdings keine erfolgreiche Behandlung einer Erkrankung (oder handelt es sich hier vielleicht eher nur um eine chronische Überlastung des Körpers?).
Ein Überblick - innere Wahrnehmung / Psychose - Stimmen:
Ich führe bereits seit einigen Jahren keine aktiven inneren Ich - Monologe / Dialoge oder gedankliches bewusstes aktives Planen / Denken. Ich denke und handel zu 95 % nur noch intuitiv / aus dem Moment (Unterbewusstsein?) heraus. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich beim ersten Auftauchen einer fremden Stimme in meinem Kopf erstmal überrascht war. Auch wenn ich eine fremde Stimme in meiner ersten Psychose wahrgenommen habe (Stimme von außen mit aktiven Dialogen), so konnte ich diese Stimme vor Beginn meiner 2ten Psychose so weit unterdrücken, dass ich sie ab diesem Zeitpunkt weitestgehend nicht mehr wahrnehmen konnte. Trotz alledem kann ich meine eigene innere Stimme noch wahrnehmen, wenn ich Texte aktiv lese oder schreibe (also direkt beim Schreiben / Lesen). Da ich weiß, dass das auf normale Menschen befremdlich wirkt, würde ich das in einem direkten Gespräche niemals offen zugeben. Ich glaube es gab bei mir mal eine Zeit wo ich noch bewusster gelebt habe, da mir sonst der Vergleich zu einer normaleren Denkweise fehlen würde.
Ich bin mit der Diagnose paranoide Schizophrenie in die Klinik eingeliefert worden.
Trotz meines paranoiden Anfalls, konnte ich nach außen noch halbwegs normal und ruhig kommunizieren (auch wenn meine innere Stimme geschrien hat), um einer Zwangsmedikation (wie man es aus den schlechten Hollywood - Filmen kennt) zu entgehen.
Angefangen wurde meine medikamentöse Behandlung nach der ersten Einweisung mit 800 mg Amisulprid/ Tag über 4 Monate.
Nach meiner ersten Entlassung habe ich einige Zeit wieder in meiner Wohnung gelebt und hätte mich
auch mit den Medikamenten abgefunden, wären die Nebenwirkungen nicht so stark gewesen.
Ja, die "positiven Symptome" waren nicht mehr da (Wahnvorstellungen / Realitätsverschiebungen), allerdings hatte ich neben der allgemeinen Erschöpfung (12 - 18 Stunden Schlaf / Tag) auch noch mit einigen neuen Einschränkungen zu kämpfen.
Die innere Leere war wieder da (wie früher), allerdings zusätzlich mit einer absoluter emotionaler Blockade und einer
dermaßen starken Denkblockade, dass ich nicht einmal mehr einfachste Texte am Computer lesen konnte.
Grobmotorische Einschränkungen machten außerdem einfachste Tätigkeiten zu einer Herausforderung (z.B.
Geschirrspüler ausräumen). Sportliche Tätigkeiten waren praktisch unmöglich.
War ich früher zumindest noch in der Lage in Echtzeit auf alltägliche Dinge zu reagieren, hatte ich das Gefühl das Weltbild
wie ein teilnahmsloser abgestumpfter Zombie durch einen geistigen Nebel wahrzunehmen.
1te Absetzung der Medikamente nach dem ersten Klinikaufenthalt:
Die gescheiterten Versuche mein Studium, mit den Medikamenten wieder fortzusetzen, habe ich zum Anlass genommen meine Medikamente eigenständig abzusetzen. Ich wollte wieder klare Gedanken formen können, um meine aktuelle Situation zu bewerten und selbstständig bessere alternative Therapieformen zu recherchieren.
Meiner 1ten Krankenhausentlassung folgte nun einer klare Phase von einigen Wochen, die ich vor allem für die Recherche alternativer Therapieformen und eine kritische Beurteilung meiner medikamentösen Therapie verwenden konnte.
Der kritische Vergleich von Erfahrungsberichten, einigen Psychotherapie Uni Vorlesungen, Pro und Kontra Berichte von Pharmaberichten und Ärzten, hat mich zu folgender Schlussfolgerung geführt:
Die aktuelle Psychotherapie Behandlung von Schizophrenie, durch Medikamente in Deutschland (Stand 2017) bieten tatsächlich keine garantierte langfristige Heilbehandlung von Schizophrenen Patienten.
Stattdessen erfolge ausschließlich einer Behandlung von Positivsymptomen, um einen erneuten Ausbruch einer Psychose zu verhindern.
Auch wenn vereinzelt Negativsymptome behandelt werden können, so wird dies meisten durch starke langfristige Nebenwirkungen der Psychopharmaka wieder aufgehoben.
Die Krankheit selbst wird aber nicht behandelt, es erfolgt lediglich eine breite chemische Blockierung von Gehirnrezeptoren. Die Folge ist eine medikamentöse Abhängigkeit des Gehirns mit einer langfristigen Schädigung. Eine zunehmende chemische Toleranz gegen die Behandlung, ähnlich wie bei Drogenkonsumenten (überspitzt formuliert), kann dabei zu erneuten psychotischen Schüben führen.
In diesem Fall ist eine erfolgreiche Therapiefortführung nur mit einer zusätzliche Dosissteigerung oder zusätzlichen chemisch anders agierenden Medikamente möglich.
Ich bin also zu dem Schluss gekommen, dass leider zumindest zurzeit keine medikamentöse Behandlung der Krankheit ohne Risiko existiert. Vielleicht, weil eine direkte biochemische Ursache noch nicht genau genug erforscht werden konnte.
Eine Behandlung von Positivsymptomen mit so vielen negativen Langzeitfolgen kam für mich deshalb nicht mehr infrage.
Aber meinst du nicht, dass Psychopharmaka auch bisschen die Krankheit an sich behandeln? Man liest ja immer wieder, dass die Prognose besser ist, wenn man früh mit Antipsychotika anfängt zu behandeln.
Nach diesen negativen Erlebnissen / Recherchen habe ich mich entschlossen die Medikamente auch weiterhin nicht mehr einnehmen zu wollen, in dem Glauben die Krankheit mit einem stressreduzierten Lebenswandel managen zu können.
So habe ich soziale und alle anderen äußeren Stressfaktoren maximal reduziert.
Neben sehr viel Schlaf (16+ Stunden / Tag), habe ich Urlaub genommen, nur noch einfache Tätigkeiten ausgeübt (Haushalt führen, kochen) in der Hoffnung, dass sich die Psychose nicht wiederholt.
Aber meinst du nicht, dass Psychopharmaka auch bisschen die Krankheit an sich behandeln? Man liest ja immer wieder, dass die Prognose besser ist, wenn man früh mit Antipsychotika anfängt zu behandeln.
Ich persönlich finde absolut, dass bei den meisten Menschen Medikamente die Prognose deutlich verbessern.
Aber: Die Kritikpunkte stimmen teilweise: Es gibt noch keine Medikation, welche die Krankheit wirklich heilen. Sie sind vor allem da, um die Positivsymptome zu unterdrücken...was ja aber auch schonmal ein Fortschritt ist. Manche können dank Medikamenten wieder arbeiten, studieren und ein einigermassen erfülltes Leben leben.
Was halt aber auch stimmt: Teilweise haben sie starke Nebenwirkungen. Negativsymptome werden nur leicht bis gar nicht angegriffen. (Auch wenn jetzt tatsächlich an neueren Medikamenten geforscht wird bezw. schon draussen sind, die einen besseren Einfluss darauf haben.)
Es stimmt auch, dass mit der Zeit eine gewisse Toleranz entstehen kann. Darum ist es sinnvoll, sehr weise mt der Dosierung umzugehen. Wenn man sich selbst gut kennt, kann man auch eine Intervalltherapie machen. (In guten Phasen Medikamente ganz weglassen, bezw ne sehr geringe Dosis nehmen)
Fazit: Es gibt vielleicht tatsächlich Menschen mit Schizophrenie, denen es ohne Medikamenten besser geht. Im Durchschnitt sind sie aber sicher eine gute Begleitung, wenn sie weise und vorsichtig eingesetzt werden.
Aber: Die Kritikpunkte stimmen teilweise: Es gibt noch keine Medikation, welche die Krankheit wirklich heilen. Sie sind vor allem da, um die Positivsymptome zu unterdrücken
Mit der von mir beschriebenen Medikation funktioniert das ja. Also an sich ist es möglich, wobei es da eben spezielle Antidepressiva wie Bupropion braucht und das Neuroleptikum eben nur in minimaler Einnahmeform.
Meiner Meinung geht es da ums Geld und mit solchen Antidepressiva kann man verglichen zu den Antipsychotika weniger Geld verdienen.
Insofern möchte man vermutlich nix ändern oder dazulernen.
Was ich am meisten hasse sind Typen die seitenweise posten. Und dann auch noch Quatsch. Hab's nicht gelesen. Ist aber besti mmt Quatsch. Wenns jemand kurz zusammen fassen will - gerne.