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Aus der Psychose in die Normalität - ohne Medikamente - Teil 1


Auf einmal war auch schluss.. war wie ein halbes tagebuch mit recht stumpfsinnigen gedanken und dann wenns spannend wird ist einfach vorbei..

Wenn Jemand das Allheilmittel hat, dann kann er es doch einfach in einem satz erklären

Aber ich denke, das wäre den Psychiatern auch schon aufgefallen..
 
KotosWegbegleiter schrieb:
Wenn Jemand das Allheilmittel hat, dann kann er es doch einfach in einem satz erklären

Aber ich denke, das wäre den Psychiatern auch schon aufgefallen..
Das mit meinen Medikamenten funktioniert finde ich schon als Allheilmittel wenn man es bei Psychosen entsprechend einnimmt.
Das Problem ist generell die Ignoranz auch der Psychiatern, denn wenn es ums Geld geht, dann sind Studien und Forschung oder jegliche wissenschaftliche Arbeit egal.
Es ist aber auch nur ein Beispiel wo Menschen davon hart betroffen sind, anderwo ist das weniger schädlich oder Extrem.
Bei meinen Fischen ist das beispielsweise auch so, da bekommt man keine praxisnahen Empfehlungen von den Verkäufern, so das die Fische bei guter Bepflanzung kaputt gehen, weil die Bepflanzung den CO2 Gehalt senkt und das dann den PH Wert des Wassers deutlich steigert.
Entweder man kommt nie drauf und die Fische gehen immer wieder kaputt, oder man hat keine Planzen oder man kommt mit sehr viel recherche dahinter. Paar duzend Tote Fische später eben.
Das ist Kapitalismus und selbst da sind die Verkäufer dann uneinsichtig wenn man die Problematik schildert, als ob das bei den anderen Kunden doch funktionieren müsste und das eben schon viele Jahre so gemacht wird.

Ähnlich bei der Psychiatrie, die Psychiater haben im Murksen Jahrzehnte lang Erfahrung, wenn da so ein Spinneter wie ich kommt der etwas Besseres weis was Heilung verspricht, der wird einfach ignoriert, weil das ja im Grunde eine ganz andere Liga ist und sich Ärzte da mit Betroffenen oder deren Meinungen kaum abgeben.
Letztendlich wird profitiert an den Erkranken die wenn sie einmal Neuroleptika/Antipsychotika haben dann diese dauerhaft brauchen und zusätzlich viele meistens stark Nikotinsüchtig sind, so das sich die Zigarettenindustrie noch an den Armen Schweinen bereichert.

Das ist die Realität aber es will keiner wissen und selbst Betroffene schließen sich häufig der Meinung der Psychiater an und werfen solche Empfehlungen von mir in die Tonne. Ist eben auch ein Problem der Erkrankten welche manchmal auch zu sehr auf ihre Ärzte vertrauen.
Ich kenne das auch von anderen medizinischen Bereichen und es wäre ein Skandal was die Zeitungen für Jahre füllen würde, aber die Pharmaindustrie ist einfach "to big to fail", die haben überall ihre Agenten sitzen welche der passenden Meinung ihren Spinn geben und wo dann jene die aus dieser Blase ausbrechen und solchen Empfehlungen folgen wollen eben gezielt davon abgehalten werden, da macht ja meistens dann eh der Psychiater einen Strich durch oder liest sich das nur Teilweise durch. Sind ja alles sehr intelligente Menschen die zwar noch nie einen Schizophrenen geheilt haben, aber glauben alles richtig zu machen.
Das wäre deren mentaler Untergang wenn sie es bewusst mitbekommen, das sie die Patienten über Jahrzehnte falsch behandelt haben und viele noch leben könnten oder eine bessere Zukunft gehabt hätten.

@Mando@KotosWegbegleiter
Es wäre toll wenn ihr die Medikamenteempfehlung wirklich mal so wie ich es empfehle ausprobiert, dann das wäre wirklich eine Hilfe für mich, wenn ihr auch solche Erfahrungen teilt oder sich das damit auch zusätzlich bestätigt. Dafür ist euer Wille notwendig und unterm Strich habt ihr nix zu verlieren und vieles zu gewinnen, also Lebensquallität steigt und man kann sozial auch besser interagieren.

Ich werde mir hier die Beiträge von @Supertrooper später auch ansehen, mir war das auch zuviel erstmal aber vielleicht kann man sich ja das gute herauspicken.
Ohne Medikamente ist die Chance auf Selbstheilung vermutlich viel höher, das nennt sich dann Spontanheilung, von daher bezweifle ich ob ein früher Eingriff immer der bessere Weg ist, weil es schlichtweg keine guten Standardtherapien gibt und das von mir hier kaum oder gar nicht angeboten oder zur Debatte steht.
Vielleicht also auch für dich interressant @Supertrooper:
Medikamente-Empfehlung für Psychose

PS: Sorry ich werde mich die Beiträge hier alle noch von dir durchlesen Supertrooper und die Reaktionen, ich hatte nur bisher keine rechte Zeit und Lust dazu. Aber du kannst dir ja mal diese Empfehlung anschauen, zudem würde mich interessieren ob du jemals Neuroleptika hattest, welche und wie lange du diese eingenommen hast? Nur fall du noch nix dazu geschrieben weiter hast.
 

@Admin

Das mit dem Aripiprazol ist aber auch kein Allheilmittel. Das verträgt nicht jeder. Ich habe von Aripiprazol Schlafstörungen bekommen, immerzu Ein- und Durchschlafstörungen, obwohl ich es immer morgens genommen habe. Nur wusste ich damals nicht, dass das vom Aripiprazol kam. Es drückte im Ernst auf die Stimmung. Andere haben mir gesagt, ich würde ziemlich fertig aussehen, und das war auch so.

Als ich es dann abgesetzt habe, habe ich mich erstmal ausgeschlafen, wochenlang mindestens 10 Stunden pro Tag.

Bin sehr froh, dass ich das Zeug los bin.
 
Nadja schrieb:
Admin

Das mit dem Aripiprazol ist aber auch kein Allheilmittel. Das verträgt nicht jeder. Ich habe von Aripiprazol Schlafstörungen bekommen, immerzu Ein- und Durchschlafstörungen, obwohl ich es immer morgens genommen habe. Nur wusste ich damals nicht, dass das vom Aripiprazol kam. Es drückte im Ernst auf die Stimmung. Andere haben mir gesagt, ich würde ziemlich fertig aussehen, und das war auch so.

Als ich es dann abgesetzt habe, habe ich mich erstmal ausgeschlafen, wochenlang mindestens 10 Stunden pro Tag.

Bin sehr froh, dass ich das Zeug los bin.
Es geht um die ganze Kombi und in der kleinen 5mg Dosis ist Aripiprazol eher schlaffördernd, also nur bei höheren Dosierungen kann es schlafverkürzend sein.
Das wichtige sind ja die zusätzlichen Antidepressiva, vor allem das Bupropion. Eventuell kann man auch was anderes als Aripiprazol nehmen, aber ist eben in der Empfehlung alles darauf abgestimmt. Von der verträglichkeit ist es mit 5mg eines der wirksamsten und verträglichsten NLs, also das ist schon insgesamt ganz gut. Es gibt bestimmt Alternativen aber viele andere NLs haben durchaus mehr Nebenwirkungen und viele Nebenwirkungen des Aripiprazols werden auch mit den zusätzlichen Antidepressiva gemildert/gelöst.

Edit:
Das mit dem Aussehen ist bei den Neuroleptika im Allgemeinen so, das hängt glaube ich mit den Kortisonen zusammen das das Gesicht da eher angeschwollen ist. Das wird mithilfe der zusätzlichen ADs auch besser.
Die Stimmung verbessert das Aripiprazol eher positiv, es wird auch als Antidepressivum eingesetzt, aber eben sollte man wirklich nur eine kleine Dosis(soviel wie notwendig ist) einnehmen. Also an sich ist dieser Wirkstoff einer der Besten auf dem Markt und wird eben als 3. Generation Neuroleptika angesehen, die normalen A-typischen sind die 2. Generation.
Beim Cariprazin könnte das ähnlich wie beim Aripiprazol sein, aber darüber weis ich bisher zu wenig und hab auch keine eigenen Erfahrungen gemacht.

Als ich beim Aripiprazol auf 10mg kurz gesteigert bin hat sich bei mir auch der Schlaf verkürzt und ich kenne das auch von andere Betroffenen die 15 oder 20mg hatten das die teilweise nur 4 Stunden schlaf oder so brauchten, das ist aber eben Dosisabhängig.
Ansonnsten würde ich Aripiprazol in kleiner Dosis (z.B. 5mg bei mir) schon als perfektes Schlafmittel bezeichnen.
Wenn man absetzt ist es normal da kompensiert man vieles mit vermerten schlaf, also normal wären ja eher so 8 Stunden.
Wir betroffene brauchen da wohl eher 10-12 Stunden schlaf weil im Schlaf verarbeitet das Gehirn auch das am Tag erlebte und das trägt auch erheblich zur linderung der Symptomatik bei. Nur braucht es in den meisten Fällen trotzdem Neuroleptika. Mithilfe der zusätzlichen ADs kann man aber eventuell wie ich auf längere Sicht auf das Neuroleptikum ganz verzichten, also dann würde das Aripiprazol wegfallen. Ich hab das nach etwa 5 Jahren geschaft so komplett abzusetzen und bin jetzt etwa 1 Jahr ohne Aripiprazol und nehme nur noch diese spezielle Antidepressiva-Kombi was an sich schon deutlich die Lebensquallität steigert, aber eben seine Zeit braucht bis das funktioniert.
 

Danke für das viele Feedback, ich merke schon die lautstarke Minderheit will wieder einmal eine knappe Zusammenfassung. Am Besten eine Beschreibung in einem Satz wie ein medikamentenfreies Leben mit Schizophrenie möglich ist.

In einem Satz lässt sich dass allerdings nicht beschreiben, vor allem deswegen, weil ich glaube das die Lösung aufgrund des unterschiedlichen Krankheitsverlaufes und der verschiedenen Lebenssituation in Einzelfällen vielleicht gar nicht ohne Medikamente möglich ist.

Ich persönlich würde mich auch nicht als "geheilt" bezeichnen, sondern lediglich als eine Person, die ein Leben lang mit eigenen angepassten Verhaltensweisen auf psychische Lebenskrisen reagiert um einen Ausbruch in eine Psychose zu verhindern, nur eben ohne Medikamente.
 

Nun gut hier ist die kürzeste Version meines aktuellen Lebenswandels den ich geben kann:

Wie reagiere ich am besten um eine Psychose ohne Medikamente abzuwenden?

Die Antwort lautet mit den Verhaltensweisen die in der Vergangenheit für mich persönlich am besten funktioniert haben.

Diese Verhaltensweisen / Denkweisen / Handlungen muss jeder selbst durch "Try and Error" herausfinden.

Ohne diese persönliche Vorerfahrung ist ein Abwendung von Psychosen gerade zu Beginn praktisch unmöglich, aber man wird mit der Zeit erfolgreicher.
 

Hier ist eine Liste an Dingen die mir hilft, eigene Strategien zu entwickeln um den Beginn von vielen psychischen Krisen abzuwenden:

  1. Ein Tagebuch führen in dem ich jede Aktivität aufschreibe, am besten mit einem Zahlenwert, um festzustellen wie positiv / negativ sie sich auf meine Schizophrenie auswirkt.
  2. Normale Menschen in Lebenskrisen beobachten und alle Verhaltensweisen ausprobieren, die die auch machen (harte Drogen ausgenommen)
  3. Alles ausprobieren was extrovertierte Menschen an Dingen tun, diese Menschen scheinen vielleicht auch durch ihre Verhaltensweisen meistens immun gegen psychische Lebenskrisen zu sein
  4. Alle Dinge ausprobieren die Leute aus Spaß tun / um sich zu erholen
  5. Selbstlose Arbeit / "Gutes Tun" (Sozialarbeit, obdachlose Menschen helfen, beim deutschen roten Kreuz arbeiten, ... usw)
  6. ...
 

@Admin danke für den Link, werde ich mir später mal genauer ansehen.
 

ja manchmal fliegt einem der Hut weg, ich finde dass Forum gut, eigendlich sehr gut. Viele Infos und Strategien.

Ich Persöhnlich habe meine Gral in den schon oft beschrieben Lenden gefunden.

Es ist interessant, wie jeder versucht schmerz zu lindern.

Ich sag salop, dass mit der Lendenwirbelsäule stimmt, wenn ihr euern Fuss im stehen bevor der Kleinzehen beginnt hindrückt, quasi auf diesen Ballen, empfindet ihr nix, meditative Ruhe.

Wenn ihr in die Apotheke huscht und dieses urizil komplex ding kauft, oder ähnliches bei Wirbelsäulennervenquetschungen.

Damit müsste es besser werden, oder eine orthopädische Einlage, die quasi den tiefsten punkt an diesem Kleinzehenballen hat und ein leichtes Platto.

Ich könnt euch welche schicken. Bräuchte halt Adressen und Schuhgrössen.
 

Hier noch ein Tipp gegen psychische Lebenskrisen, dass geht aber nur, wenn man genug Energie und genug alternative Verhaltensweisen im Repertoire hat. Ich denke zwar diesen Trick kennt schon jeder aber trotzdem:

Sobald man merkt wie man in Gedanken oder der Wahrnehmung in eine Scheinrealität abdriftet, sollte man sich beginnen mit irgendwas normalen zu Beschäftigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Gehirn nur sehr schwer halluzinieren kann, wenn man zum Beispiel den Rasen mäht und im Kopf große Zahlen multipliziert oder zeichnet und gleichzeitig Musik hört.

Auch ein Klassiker: Sich körperlich erschöpfen (Sport, joggen) und einfach einschlafen.
 

Der Trick an der Schizophrenie bzw. an Wahn ist ja eben, dass man nicht erkennen kann, dass es krankhaft ist - sonst wärs ja keine Krankheit.
 

Da kannste auch einem Schmerzpatienten sagen, wenn er den Schmerz bemerkt soll er sich mit was anderem beschäftigen. Klappt halt nur bedingt. Schmerzmittel helfen dann wirkloch.

So ists auch bei Schizophrenie. Wenn man den Wahn bemerkt, wenn man ueberhaupt dazu in der lage ist, etwas anderes tun klappt nur bedingt. Einzige was dann helfen Kann sind die Medikamente.
 

P.S. Ich weiss ziemlich genau wovon ich spreche. Ich kenne Wahn mit und ohne medikamentöse Behandlung. In meinen Augen gibt es keinen größeren Segen als diese neue Neuroleptika. Alles was die Psychiatrie davor getan hat war menschenverachtend. Seit garnicht allzu langer Zeit, gibt es Tabletten, damit man nicht verrueckt wird und das ist ne ziemlich geile Sache ehrlich gesagt. Warum sollte man etwas dagegen haben?
 

@Mando solange die Psychiater / Pharmabranche / Quacksalber mir nicht fehlerfrei erklären können, durch welche biochemischen Ursachen meine Krankheit verursacht wird, werde ich diese Scheiße nicht schlucken die sie mir aufzwingen wollen, dafür sind mir die Nebenwirkungen / Langzeitfolgen, auch nach eigenen Erfahrungen zu groß.

Ich bin seit ca. 05/2017 ohne Medikamente unterwegs, wurde seit seit 09/2018 nicht mehr eingewiesen und kann mich nach Außen wie ein normaler Mensch verhalten. Außerdem gehe ich 25 h / Woche nebenbei arbeiten und es geht weiter aufwärts,

In der Geschlossenen haben sie mir noch gesagt dass ich den Rest meines Lebens auf die Medikamente angewiesen bin, dass sei einfach ein "chemisches Gleichgewicht", "genetisch bedingt", da "kann man nichts machen" und Medikamente "sind der einzige Weg wieder ein normales Leben zu führen", am besten "in einem stressfreien einfachen Job".

Es war für mich ein maximaler psychischer Innerer Anpassungskampf und es hat mich damals meine letzte Kraft gekostet, aber ich habe noch meinen Bachelor Abschluss zwischen den Klinikaufenthalten hinbekommen - ohne die Medikamente.

Aber ja der Preis waren 2 weiter Krankenhausaufenthalte in der Geschlossenen, auch hier habe ich die Medikamente nie geschluckt - ohne dass das jemand mitbekommen konnte, dafür war ich dann wohl zu clever für das Krankenhauspersonal.

Immer schön lächeln und so tun also ob man alles schluckt was die einem anbieten. Mit den Blutkontrollen konnten die auch nicht raubekommen, dass ich die Medis nie eingenommen hatte. Am Ende waren einfach alle froh, dass ich nach täglich 18 Schlaf / Tag "so schnell wieder einen gesunden Eindruck" machte.

Und dann konnte ich zu Hause einen langsamen Neustart hinlegen.

Muss jetzt arbeiten gehen bis später, man sieht sich
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.
 

Ja es ist doof, dass es so als absolute Wahrheit dargestellt wird, dass es sich um ein chemisches Ungleichgewicht handelt, obwohl es niemals nachgewiesen werden konnte.

Aber die Tabletten helfen den Menschen nunmal. Du musst eben nicht von deinem Krankheitsverlauf ausgehen, sondern es gibt viele Menschen die wesentlich schlimmere Symptome haben, welche auch unkontrollierbar sind und sich niemals selbst heilen.

Die Tabletten sind für diese Menschen oft die letzte Rettung.

Jetzt bist du in einer Situation: Du weißt, dass die Tabletten in 80% der Fälle helfen und zu einer Besserung führen. Die Leute weigern sich aber alle die zu nehmen.

Also knallst du ihnen halt irgend ein semi-plausibles Argument hin, damit sie die Tabletten fressen.

Ist vielleicht nicht fair, aber ist einfach eine praktische Lösung eines komplexen Problems.

Denn der Punkt ist eben: Scheiß egal, dass wir nicht wissen, warum die Tabletten helfen und das wir es nicht im Ansatz erklären können - sie helfen trotzdem aus irgend einem Grund, also ist es gut diese einzunehmen.

Natürlich kann jeder, der denkt er schafft es auch ohne, das eben probieren, aber natürlich dann auf eigenes Risiko.
 

Interessant ist auch das bei Frauen die Psychose später ausbricht und die Heilungschancen oder Verläufe bei Frauen insgesammt besser stehen als bei Männern wo das schon anfang 20ig auftritt.

Insofern spricht das auch gegen die These das ein früher Befund die Heilungschancen automatisch bessert. Das mag bei vielen anderen Erkrankungen der Fall sein, aber meiner Meinung geben es bei Psychose die Therapien kaum her das man da wirklich Vorteile von einer frühen Diagnose hat.

Auch das Beispiel von @Supertrooper zeigt, das wenn man prinzipiell die Neuroleptika ablehnt, die Chancen für einen guten Verlauf oder Spontanheilung besser stehen, auch wenn man mit oder dank dieser Erkrankung etwas Anders ist, so kann das ja auch von Vorteil sein, wenn man etwa die schlimmeren Akutphasen überwunden hat und sich das Gehirn vom denken und alles neu strukturieren konnte.

Meiner Meinung nach können die Neuroleptika aben helfen wenn es um diese Neuordnung im Gehirn geht, also mir fällt grade der Begriff nicht ein.
Ich glaube Neuroleptika können sehr helfen wenn es darum geht überhaupt zum Wahnhaften und psychotischen Abstand zu bekommen, grade bei schweren Fällen, geht es vermutlich auch nur mit Neuroleptika. Bei Mittelschweren oder leichten Verläufen ist man vielleicht komplett ohne besser dran.
Neuroleptika also Antipsychotika sind Medikamente die zu einer Art schweren Abhängigkeit führen, man braucht zwar normal keine immer höheren Dosierungen, aber wenn man diese absetzt, dann kommt es meistens zu schweren Rückfällen die sich ohne weitere Antipsychotika kaum stabilisieren, also man ist da in einer Abhängigkeitsschleife drin. Wie wenn man ein gebrochenes Bein hat und es gleich voll belastet, so das es gleich wieder bricht.
Insofern braucht es da eine langsame Entwöhnung was man meist durch einfaches Absetzen kaum schaffen kann, weil es schlichtweg von der Erkrankung selbst (Schizophrenie) sogut wie ausgeschlossen ist, das man die Neuroleptika ohne Rückfall absetzt.
Ich habe das auch erst mithilfe des Bupropions(+Citalopram) geschaft was ich 5 Jahre etwa zusätzlich eingenommen habe und dabei eine minimale Dosis(5mg) von Aripiprazol in einer Intervalltherapie eingenommen habe. Erst dann war es mir möglich das Neuroleptikum(Aripiprazol) ganz wegzulassen was immer noch sehr schwierig war und viel Unruhe bei mir erzeugt hat, was ich aber mithilfe dieser Antidepressiva, Baldrian und bisschen Nahrungsergänzung hinbekommen habe, so das es jetzt schonmal 1 Jahr ohne Neuroleptikum funktioniert.
Insofern kann ich mir gut vorstellen, das man ganz ohne Neuroleptika eine deutlich höhere Chance für eine Spontanheilung hat, wo sich das Gehirn selbst irgendwie wieder einpendelt, was durch Neuroleptika eben einen verbaut wird.
Früher bevor es Neuroleptika/Antipsychotika gab, waren die Heilungschancen bei Schizophrenie besser als heute, also da waren zwar die Hospitalisierungen deutlich länger, dafür gab es deutlich weniger Rückfälle und 1/3 wurden da anscheinend gesund. Das zweite Drittel hatte einen mittelguten Verlauf und das dritte Drittel hatte eben einen schweren chronischen Verlauf.

Wenn also jemand heute marketingmäßig von einer Drittelregel spricht und behauptet das 1/3 der Schizophrenen wieder gesund wird, dann ist das gelogen, weil sich das auf frühere Studien vor den Neuroleptika bezieht und die Realität heute eher so aussieht das kein einziger ernsthaft Schizophrener so einfach wieder gesund wird. Es gibt aber vereinzellt Fälle der Spontanheilung was eben weniger auf die Neuroleptika zurückzuführen ist und wie man an solchen Erfahrungen sieht haben Medikamenteverweigerer manchmal bessere Karten. Auch frühes absetzen der Neuroleptika soll bei so Absetzstudien insgesammt den Verlauf der Erkrankung bessern, also weniger ist da eben häufig mehr. Man sollte sich aber den Risiken der reduzierten Medikamenteeinnahme im klaren sein, denn man will ja keine Gefahr für Angehörige und seine Lieben etwa oder sich selbst sein.
Die Meisten werden ja zwangsbehandelt, also haben in der Geschlossene kaum eine Wahl die Medikamente zu verweigern. Also in dieser Medikamenteabhängigkeit sind vermutlich 80-90% der Erkrankten nach dem Ausbruch der Erkrankung und dann geht es darum einen möglichst sicheren Ausweg zu finden, wo eben meine Therapieempfehlung meiner Meinung derzeit das einzige verlässliche Instrument ist und sonnst eben von der Psychiatrie nix getan wird, damit man von den Neuroleptika wegkommt.
Das ist traurig, aber viele negative Dinge haben eben System und zielen eben darauf ab die Patienten auszubeuten indem dann teuere Medikamente für den rest des Lebens verordnet werden, da geht es um astronomische Geldbeträge und für jene die da spekulieren oder sonnst was machen spielen Menschenleben da keine Rolle, die sehen nur den Kurs der Aktie um es so mal auszudrücken. Psychiater und Ärzte sind eben in diesem System verstrickt was man natürlich auch mit Anreizen und Vergünstigungen hinbekommt, wenn dann eben ein 13. Monatsgehalt oder sonnst was für Geschenke von den Pharmafirmen kommen, oder Angebote die sich für die Kliniken rechnen.
Im Grunde alles Lug und Betrug, aber dieses System ist in sich geschlossen und verteidigt sich auch gegenüber Änderungen oder Innovationen, welche irgendwo den Umsatz schmälern könnten.
Dessen sollte man sich bewusst sein, grade wir Betroffene die das ausbaden müssen.
Das gibt es wie beschrieben auch in anderen Bereichen, aber je mehr Geld im Spiel ist desto bösartiger und absurder wird es und das hat dann nimmer viel mit Medizin zu tun wenn man dann die Psychiatrie in Richtung Nationalsozialismus entwickelt.
 

@Admin und Andere danke für das Interesse an alternativen Therapiemethoden. Was Medikamente angeht fehlt mir die langfristige Vergleichsmöglichkeit (Erfahrung). Deshalb werde ich mich hierzu nicht oder nur sehr wenig äußern.

Ich denke allerdings, dass vor allem wegen der Zwangsmedikation in den Psychiatrien gegen den Willen der Patienten / um diese ruhig zustellen, 80% der Betroffenen langfristig auf die Medikamente angewiesen sind. Wenn man mich über einen längeren Zeitraum mit einer Spritzentherapie und den harten Medis behandelt hätte, wäre bei mir wahrscheinlich auch noch der letzte Widerstand gebrochen worden. Den habe ich aber gebraucht um mich gegen Illusionen anzupassen / verteidigendes Verhaltensweisen zu entwickeln.

Bei mir war das teilweise auch reines Glück, hätte sich auch absolut anders entwickeln können. Ich hatte sogar einen Anfall in der Psychiatrie, wo ich einen Gemeinschaftstisch komplett zerlegt habe. Zum Glück war ich alleine, mit komplett zugedröhnten Patienten und habe mich in einer Gruppe versteckt, das Verhalten der anderen nachgemacht. Der Schuldige konnte nicht eindeutig gefunden werden.

Ein besserer Therapieansatz wäre meiner Meinung Personen mit einem Anfall einfach in einem Raum zu isolieren / schlimmstenfalls fixieren bis der Anfall vorbei ist. Am besten keine Medikamente einsetzen oder wenn dann nur zum Schutz des Personals. Ein schreiender Patient ist meiner Meinung kein ausreichender Grund um da schon eine Spritze anzusetzen, höchstens bei Fremdgefährdung.

Jede irrationale Form des Verhaltens ist um es überspitzt auszudrücken einfach nur ein Anpassungsverhalten des Patienten um mit den falsch laufenden Gedanken klarzukommen. Einen Psychotiker halluzinieren lassen solange er nicht sich selbst oder andere gefährdet ist das beste was man in dieser Situation meiner Meinung nach für ihn tun kann. Alles andere ist kontraproduktiv.
 

@Supertrooper ,

Du spirchst ein paar wesentliche Punkte an, die ich so im Kontext mit dir teile.

Das Problem ist das man beim Absetzen der Neuroleptika wirklich durchdreht und völlig orientierungslos ist, also mal ganz abgesehen davon wird diese Situation meiner Erfahrung nach immer schlimmer statt besser. Also man hält das ja viele Monate zuhause durch, aber es wird immer schlimmer statt besser.
Zumindest wenn man erstmal einmal diese Neuroleptika eingenommen hat, dann ist es umso schwerer davon wegzukommen.
Ich kann mir das was du beschreibst aber bei jemand Ersterkranktes durchaus vorstellen das wenn noch nie derartige Medikamente eingesetzt wurden es vielleicht von selbst(mit Ruhe und Reizabschirmung) wieder abklingt und der Verlauf dann eventuell ein besserer ist, also zumindest ein Teil dieser Patienten dann vielleicht keine Chronifizierung haben.

Das mit dem von mir empfohlenen Medikamenten empfinde ich mit diesem Wissen aber als Notwendigkeit. Diese speziellen Antidepressiva insbesondere das Bupropion ermöglichen auf längere sicht das kontinuierliche Absetzen des Neuroleptikums, also ist da ein effektives Hilfsmittel u die Negativsymptome der Erkrankung zu lindern und damit auch insgesamt den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Wenn das also bei anderen Patienten genauso wie bei mir funktioniert (wo es natürlich auch unverträglichkeiten bezüglich Wirkstoff und so geben kann) dann wäre dieser Ansatz eben mit unterstützenden Antidepressiva besser. Bupropion lindert innere Unruhe ab und so, auch Wut wird weniger, also die Psychose tritt damit erst viel später auf insofern muss man dann später mit Neuroleptika entgegensteuern und kann sich so mit einer Intervalleinnahme des Neuroleptikums langsam davon entwöhnen. Also Antidepressiva richtig angewendet zur Stabilisierung. Bupropion ist aber der einzige Wirkstoff der als SNDRI Antidepressivum geführt ist, also auf Noradrenalin und Dopamin wirkt. Übliche ADs wirken meist auf Serotonin häufig auch auf Noradrenalin, aber ADs können auch gewisse Wahnsymptomatiken gerade im Akutfall verstärken. Insofern ist es wichtig diese richtig zu kombinieren so das möglichst keine Nebenwirkungen auftreten und eine Intervalleinnahme eines Neuroleptikums(wenn man eh schon Neuroleptika braucht) würde dann eben wirklich nur ein Miniumum des Neuroleptikums nötig machen. Meist muss man da eine bestimmte Dosis haben damit es überhaupt wirkt, meiner Erfahrung nach eignet sich das Aripiprazol sehr gut zur Intervalleinnahme, vermutlich weil es sich eher an den stärkeren älteren ADs bezüglich der Rezeptorblockaden von D2 anlehnt.

Du musst eben bedenken das diese Möglichkeiten eben ein rießen Verlust für die Neuroleptikahersteller sind die mit diesen Wirkstoffen mehr an den Kranken verdienen als mit Neuroleptika, und von daher wird da so gut wie kein Forschungsaufwand grade von der Pharma gemacht. Die wollen also häufig das man höhere Dosierungen nimmt weil die bei einigen Medikamenten teuerer sind.
Also muss man da eben erstmal diesen Verschreibungswahn einen Riegel vorschieben, damit überhaupt die Intervalleinnahme von Neuroleptika attraktiver wird, wo man einen Bruchteil der Medikamente braucht die sonnt notwendig sind.

Normalerweise sollte es da Preispauschalen geben, also eine Art Grundgebür wo man für ein Medikament unabhängig von der Menge einen bestimmten Betrag zahlt um diesen verordnen zu können, also so das die Krankenkassen einen Preis aushandeln der völlig unabhängig von der Abnahmemenge ist, so das niedrige Dosierungen eben auch für die Medikamentehersteller günstiger sind.

Was meinst du oder ihr dazu?
 

Also wie bei einer Handyflatrate, nur mit Wirkstoffen/Medikamenten die man verordnet bekommt.
Der Preis der an den Hersteller geht ist immer der gleiche ob man nun eine Schachtel Tabletten oder 100 Schachteln braucht.

Eine Art von Patientenpauschale, wo ein oder mehrere Wirkstoffe eingesetzt werden können und sich von den Medikamentekosten nix ändert auch wenn 5 Wirkstoffe gleichzeitig eingesetzt werden, oder da dann nur ein geringfügige Kostensteigerung stattfindet, so das man das etwas regulieren kann.
 
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