M
Mando
Guest
Moin Fanclub,
ich war heute bei einer Werkstatt für Menschen mit psychischer Erkrankung. Vielleicht interessiert sich sonst noch jemand für so ein Arbeitsverhältnis, daher schreib ich mal ein wenig über die Rahmenbedingungen.
Also bei unserer örtlichen Werkstatt arbeiten knapp 250 Psychos. Es gibt verschiedene Arbeitsbereiche, in Erinnerung geblieben ist mir: Küche/Großküche/Kantine, Lager/Verpackung/Kommisionierung, Holzwerkstatt und eine für Montage von Elektrogerät. Ich werde wohl letzteres machen, da ich gelernte Elektroniker bin.
Wenn man dort arbeiten will, muss man das bei der Rentenversicherung beantragen. Den ersten Schritt macht mein Berater, der in der Werkstatt einen organisatorischen Job hat. Danach muss ich noch das übliche Antragsgewirr an die Rentenversicherung schicken, im Zweifelsfall gibt's da beim Ausfüllen aber auch Unterstützung von der Werkstatt.
Die Arbeit ist in 2 Phasen gegliedert. Erstmal kommt man ca. 3 Monate lang an. Macht Eingangstests und wählt seinen Arbeitsbereich aus. Dann arbeitet man 24 Monate in dem ausgewählten Bereich. Das ganze wird bei der Rentenversicherung als berufliche Reha verbucht, und das Ziel ist eigentlich wieder auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen, das erreicht aber im Schnitt nur 1 Person pro Jahr. Sollte man danach nicht auf den ersten Arbeitsmarkt gehen, hat man sich aber für die Werkstatt qualifiziert und kann dann Lifetime dort arbeiten.
Die wöchentliche Arbeitszeit umfasst 36 Stunden - Freitags ist früher Feierabend. Jede Stunde gibt es eine zehnminütige Pause. Das Mittagessen ist kostenlos. Den Weg zur Arbeit kann man entweder mit eigenem Auto, mit Bus oder mit einem Fahrdienst der Werkstatt antreten. In jedem Fall werden die Kosten erstattet bzw. der Fahrdienst wird kostenlos bereitgestellt.
Für mich hört sich das alles ganz gut. Fahrdienst, Essen und nach 27 Monaten bekommt man auch einen kleinen Lohn um die Rente aufzustocken - ist nicht die Welt klar, aber ich komm mit der Rente ja schon hin und wenn die noch aufgestockt wird umso besser. Ich weiß nicht, ob durch die Arbeit auch in Rentenkasse eingezahlt wird, um die Altersrente aufzubessern, könnte aber durchaus sein.
Ich hatte die letzten Jahr aus diversen Gründen ja keine Zeit für Arbeit, aber jetzt fällt mir bald die Decke auf den Kopf. Der Anfang ist also gemacht und ich werde berichten, falls es nach Antrag noch was interessantes darüber zu berichten gibt.
Grüßle
ich war heute bei einer Werkstatt für Menschen mit psychischer Erkrankung. Vielleicht interessiert sich sonst noch jemand für so ein Arbeitsverhältnis, daher schreib ich mal ein wenig über die Rahmenbedingungen.
Also bei unserer örtlichen Werkstatt arbeiten knapp 250 Psychos. Es gibt verschiedene Arbeitsbereiche, in Erinnerung geblieben ist mir: Küche/Großküche/Kantine, Lager/Verpackung/Kommisionierung, Holzwerkstatt und eine für Montage von Elektrogerät. Ich werde wohl letzteres machen, da ich gelernte Elektroniker bin.
Wenn man dort arbeiten will, muss man das bei der Rentenversicherung beantragen. Den ersten Schritt macht mein Berater, der in der Werkstatt einen organisatorischen Job hat. Danach muss ich noch das übliche Antragsgewirr an die Rentenversicherung schicken, im Zweifelsfall gibt's da beim Ausfüllen aber auch Unterstützung von der Werkstatt.
Die Arbeit ist in 2 Phasen gegliedert. Erstmal kommt man ca. 3 Monate lang an. Macht Eingangstests und wählt seinen Arbeitsbereich aus. Dann arbeitet man 24 Monate in dem ausgewählten Bereich. Das ganze wird bei der Rentenversicherung als berufliche Reha verbucht, und das Ziel ist eigentlich wieder auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen, das erreicht aber im Schnitt nur 1 Person pro Jahr. Sollte man danach nicht auf den ersten Arbeitsmarkt gehen, hat man sich aber für die Werkstatt qualifiziert und kann dann Lifetime dort arbeiten.
Die wöchentliche Arbeitszeit umfasst 36 Stunden - Freitags ist früher Feierabend. Jede Stunde gibt es eine zehnminütige Pause. Das Mittagessen ist kostenlos. Den Weg zur Arbeit kann man entweder mit eigenem Auto, mit Bus oder mit einem Fahrdienst der Werkstatt antreten. In jedem Fall werden die Kosten erstattet bzw. der Fahrdienst wird kostenlos bereitgestellt.
Für mich hört sich das alles ganz gut. Fahrdienst, Essen und nach 27 Monaten bekommt man auch einen kleinen Lohn um die Rente aufzustocken - ist nicht die Welt klar, aber ich komm mit der Rente ja schon hin und wenn die noch aufgestockt wird umso besser. Ich weiß nicht, ob durch die Arbeit auch in Rentenkasse eingezahlt wird, um die Altersrente aufzubessern, könnte aber durchaus sein.
Ich hatte die letzten Jahr aus diversen Gründen ja keine Zeit für Arbeit, aber jetzt fällt mir bald die Decke auf den Kopf. Der Anfang ist also gemacht und ich werde berichten, falls es nach Antrag noch was interessantes darüber zu berichten gibt.
Grüßle