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Siri1976

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28 Apr. 2021
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84
Hallo zusammen,
ich hatte gestern bereits bzgl. meiner Probleme mit Quetiapin geschrieben.

Mir sind aber jetzt noch folgende Symptome aufgefallen:

  • ich habe recht häufig am Tag Ohrwürmer
  • gesagtes oder gehörtes geht mir nochmals durch den Kopf
  • ich kann mich auf nichts konzentrieren, selbst Fernsehen geht nicht
  • ich grübel recht häufig
  • ich kann keine längeren Gespräche führen, da ich mit dem Kopf nicht bei der Sache bin
  • ich bekomme Adrenalinschübe durch den Körper
  • manchmal habe ich das Gefühl, ich bin nicht wirklich da
  • ich bin schnell überfordert
  • ich weine recht viel und bin so verzweifelt
  • ich habe starke Ängste

Im Tagesverlauf wird es besser, sprich morgens ist es am schlimmsten.

Ich habe allerdings keine Halluzinationen, keinen Wahn, keine bedrohliche Gedanken.

Ich nehme 300 mg Quetiapin retard abends. Nach der Erhöhung auf 300 mg war es erstmal 2 Wochen recht gut; seit letztem Mittwoch ist es so schlimm geworden.

Zu erwähnen ist noch, dass ich letzte Woche Sonntag nach längerer Einnahme von 2 auf 1 Tavor reduziert habe.

Irgendwie ist jeder Tag anders. Gestern hatte ich kaum Symptome, habe meinen Haushalt gemacht und mit meiner Tochter Spiele gespielt.

Heute habe ich das Gefühl, ich werde gleich verrückt…….

Was kann ich bloß machen?? Bin richtig verzweifelt…….
 
Nein, das war erstmal nicht der Grund.

Mir ging es aber nach der Erhöhung erstmal so gut, dass ich von 5 auf 2 Tavor innerhalb von 1 1/2 Wochen reduzieren konnte. Dann habe ich ne Woche gewartet, und habe dann von 2 auf 1 Tavor reduziert.

ich glaube, da begannen dann so langsam die o. g. Symptome.

Einen Tag war es so schlimm, dass ich dachte ich entwickle ein Delir.

Zur Zeit bin ich wieder hoch auf 3 Tavor, aber irgendwie gehen die o. g. Symptome nicht weg. Ein bisschen besser ist es aber geworden.
 
Die Symptome kenne ich. Das sind die Nebenwirkungen des Quetiapins und könnte auch noch eine Psychose sein.
Eventuell ging es dir wegen der hohen Tavordosis vorübergehend noch gut und meistens dauert es bis die Neuroleptika wirken, wo es dann später erst zu diesen Einschränkungen kommt.

Hattest du schon mal Aripiprazol(Abilify)? Damit hatte ich meist eine sehr gute Akutwirkung und keine so Grübeleien oder Gedankenkreisen. Damit könntest du auch auf längere Sicht der Empfehlung hier im Forum folgen, womit man die Negativsymptome besser in den Griff bekommt.

Aripiprazol ist auch so sehr Nebenwirkungsarm, also damit sollten die Punkte, die du beschreibst, zumindest deutlich besser werden oder weggehen. Tavor könntest du dann später durch das Bupropion(SNDRI Antidepressivum) + Citalopram(SSRI Antidepressivum) ersetzen, Bupropion nimmt auch leichte Ängste, Getriebenheit und innere Unruhe, was Restsymptome beim Aripiprazol sein können.

Quetiapin ist eher wie das Risperidon von den Nebenwirkungen her, also etwas ganz anderes als Aripiprazol. Dieses Grübeln, was du beschreibst, kenne ich von der Klinik, aber eher, wenn die Medikamente noch keine durchschlagende Wirkung haben, also noch Teile der Psychose da sind. Beim Aripiprazol ist das finde ich anders.
 
Ja, ich habe vor einiger Zeit mal Aripiprazol versucht. Da ging es mir so schlecht, dass ich hätte aus dem Fenster springen können. Das war ein Höllentag!!!!!! Da half noch nicht mal das Tavor.
Mich zog es total nach unten, depressionstechnisch und ich war zu nichts in der Lage.

ich weiß einfach nicht mehr weiter…….. . Dieser Zustand ist die Hölle, die Depression ist so schlimm. Ich könnte nur heulen!!!! Und dann noch diese furchtbare Unruhe dabei…….

Sind das alles Nebenwirkungen vom Quetiapin?? Ich dachte, das hilft gegen Ängste, Depressionen und psychotischen symptomen……
 
Die antidepressive Wirkung des Aripiprazols setzt erst nach ein paar Tagen ein und dabei sollte das Aripiprazol möglichst in kleiner Dosis so 5-10mg eingenommen werden. Ich glaube zumindest das weniger da besser ist.

300mg Quetiapin ist gerade so eine Dosis, die wirkt. Das ist also gerade so viel wie benötigt wird, um überhaupt eine wirksame antipsychotische Wirkung zu haben. Ich glaub, das sind zum Teil Nebenwirkungen, welche zu Beginn auftreten, bis die Wirkung voll da ist und später wird das wieder etwas besser.

Laut Aderhold (auf Seite 7) wäre der Dosisbereich 150-600mg vom Quetiapin:
d.h. bei einigen Patienten kann man bereits
mit 150 mg das Wirkmaximum erreichen,
bei weiteren erst mit höheren Dosierungen.
Oberhalb von 600 mg tritt Überdosierung ein.
https://www.dgsf.org/service/wissen...datei/neuroleptika-minimal-warum-und-wie-2014


Also wären die 300mg die du hast vermutlich wirksam, wobei man zu Beginn einer Therapie eher etwas mehr braucht um erstmal die Akute Psychose abzufangen. Da treten anfänglich diese Nebenwirkungen auf und sind meiner Meinung normal, später lässt das aber wieder nach etwa, wenn man dann wieder etwas das Neuroleptikum reduzieren kann.

Ich vermute das du da noch leicht in der Psychose steckst und das noch eine Weile einnehmen solltest.

Weist du noch, welche Dosis du vom Aripiprazol hattest? Nach einem Tag Einnahme kann man das schlecht beurteilen und eventuell hattest du eine zu hohe Dosierung oder gleichzeitig ein anderes Medikament, was sich weniger damit vertragen hat?
Ich hatte im Akutfall bei 5mg zu Beginn eher wie einen Rausch oder leichten Schwindel davon bekommen, aber das hat nach ein paar Tagen nachgelassen. Die antidepressive Wirkung sollte nach einer Woche da sein und es ist üblich auch für Antidepressiva, dass die Wirkung erst 1-2 Wochen einnahme des Antidepressivum Bedarf und diese vorher die Depressionen verschlimmern können, weshalb man grade zu Beginn der Einnahme da vorsichtig sein sollte.
Bei dir kommt womöglich noch das Suchtproblem mit dem Tavor dazu, was eben stark abhängig macht.
 
Das mit den Ohrwürmern klingt so, als ob die Wirkung eben noch zu schwach ist. Eventuell hast du das Neuroleptikum zu lange abgesetzt oder zu reduziert eingenommen und jetzt musst du erstmal aus der Psychose ganz herauskommen, auch wenn das erstmal etwas deprimierend oder anstrengend ist, grade Negativsymtome und Nebenwirkungen sind da besonders ausgeprägt, aber wird eben später besser.
Wie lange nimmst du das Quetiapin schon ein in der 300er-Dosis und wie hast du es vorher eingenommen?
Du schreibst nach 2 Wochen, was normal etwa die Zeit ist bis die Wirkung dieser Neuroleptika wie Quetiapin greift, also sind die Nebenwirkungen vermutlich eher ein Zeichen, dass jetzt die Wirkung da ist. Der Körper windet sich da etwas heraus, weil man sich an die psychotischen Symptome gewöhnt hat oder dran klammert, denke ich mir.
 
Ich hatte kurz zuvor das Amisulprid ausprobiert und dann von einen Tag auf den anderen das Aripiprazol genommen. Ich glaube es waren 2,5 mg.

Sind Angst und Agitation auch anfängliche Nebenwirkungen?

Was mir auch noch aufgefallen ist, wenn ich das quetiapin über Tag nehme, z. B. 50 mg werde ich noch unruhiger und die Depression und Angst wird noch schlimmer.

Meinst du, die 300 mg könnten zu wenig sein??
 
Ich nehme die 300 mg jetzt ca 4 Wochen. Die ersten beiden waren ganz gut, und danach ging es total bergab.
Davor wurde ich von 5 mg Olanzapin auf 150 mg Quetiapin umgestellt. Die 150 mg habe ich ca. 3 Monate genommen.
 
Sind Angst und Agitation auch anfängliche Nebenwirkungen?
Ne. Starke Ängste gehen da recht schnell weg. Agilation ist eben das Problem, wenn man diese Medikamente absetzt, also eher Symptome der Psychose. 2,5mg ist an sich keine Dosis die verordnet wird, weil es die Tabletten ab 5mg gibt. Hattest du andere Medikamente dazu eingenommen.
Ängste sind bei anfänglichen Nebenwirkungen und so ja normal, also psychotische Ängste gehen damit schnell weg, wenn man sich etwa verfolgt oder so fühlt.
 
Ich habe eher generalisierte Ängste, also kein Verfolgungswahn oder ähnliches. Die waren die ersten 2 Wochen nach der Erhöhung auch besser, jetzt sind sie wieder schlimmer.
Hast du eine Idee, was ich jetzt machen kann??? Mir geht es so schlecht, aber ich will nicht schon wieder in eine Klinik.

ich wurde damals übrigens vom Olanzapin umgestellt, da ich davon auch Ängste, totale Benommenheit und Suizidgedanken entwickelt habe.

Ich hatte die Tablette damals geteilt, daher die 2,5 mg.
 
Meinst du, die 300 mg könnten zu wenig sein??
Zumindest am Anfang braucht man etwas mehr als später. Kann also sein, dass du erst 600mg brauchst, um die Psychose quasi auszuschalten und erst dann 150-300mg einnehmen solltest, damit du stabil bleibst.
Dass du Ohrwürmer und so hast, klingt eben als ob du noch in der Psychose steckst, das hatte ich im Akutfall wo ich keine Neuroleptika eingenommen habe auch. Also keine Stimmen, sondern eben Musik und so. Wenn diese zum Teil Positivsymptome wegfallen, dann ist man erstmal depressiv.
Du bist ambulant in Behandlung, oder? Warst du jemals in der Klinik und wie lange hast du schon die Psychose?
Wie bist du vor der Dosiserhöhung mit deinen Medikamenten umgegangen, oder hast du versucht abzusetzen?
Naja an sich ist das Aripiprazol finde ich sehr mild von den Nebenwirkungen verglichen zu Risperidon. Aber an sich kann es sein dass kurz nach der Ersteinnahme diese Symptome noch da sind oder sich verstärken, da für eine Wirkung meistens schon 1 Woche notwendig ist, also von daher würde mich auch sehr interessieren ob du das Aripiprazol ohne andere Medikamente eingenommen hast? Zum Teil dauert es ja auch bis sich die anderen Medikamente im Blut abgebaut haben und lässt sich dann schwer sagen bei Wechselwirkungen oder wenn sich die Wirkung addiert, woher die Nebenwirkungen kommen, weshalb eben schon einige Tage lang man so etwas probieren sollte.(Solange keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auftreten)
 
Ich hatte die Tablette damals geteilt, daher die 2,5 mg.
Das war dann vermutlich zu schwach. Von daher vermutlich zu wenig davon. Man braucht bei Neuroleptika eine Minimumdosis, darunter ist es im Grunde unwirksam, was die Nebenwirkungen erklärt.
 
Ich habe damals das amisulprid ausprobiert. Allerdings auch in einer geringen Dosis. Nach 2 Wochen kam auch hier der Reinfall. Danach habe ich versucht das olanzapin wieder ein zu dosieren, was aber auch die Hölle war. Ich hatte also abends 2,5 mg Olanzapin genommen und am nächsten morgen dann die 2,5 mg Aripiprazol.

ich bin in ambulanter Behandlung. Das letzte Mal war ich im Oktober in der Klinik, aber immer wegen Depressionen. Ich habe aber mehrfach meine Symptome beschrieben, und trotzdem wurde nie von einer Psychose gesprochen.

übrigens fingen diese psychotischen Symptome erst an, als ich in einer Klinik Olanzapin 7,5 mg bekommen habe. Es hieß damals, als Augmentation zu einem Antidepressivum. Erst seitdem finden zb die ohrwürmer und so an…….

Und ich habe den Eindruck, dass die Symptome nach der Erhöhung auf 300 mg auch schlimmer geworden sind. Kann das sein??
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wären die 300mg die du hast vermutlich wirksam, wobei man zu Beginn einer Therapie eher etwas mehr braucht um erstmal die Akute Psychose abzufangen. Da treten anfänglich diese Nebenwirkungen auf und sind meiner Meinung normal, später lässt das aber wieder nach etwa, wenn man dann wieder etwas das Neuroleptikum reduzieren kann.
Welche Nebenwirkungen sind das genau??
 
Ich habe so eine Angst!!!!! Kann ich irgendwann wieder normal leben und arbeiten??
 
Welche Nebenwirkungen sind das genau??
Das lässt sich schwer von den Positiv- und Negativsymptomen abgrenzen, meist hängt vieles mit der Wirkung des Neuroleptikums zusammen, also der ganze Wesenszustand und ob man eben aus der Psychose draußen ist oder noch einen Schub hat.
Wenn du psychotische(irrationale) Ängste und so hast, dann ist eher das Neuroleptikum zu schwach.

Wie lange hast du schon die Erkrankung und warst du schon häufiger in der Klinik?

Scheinbar hast du das mit dem Tavor relativ gut betäubt, weil das ist so ein Medikament, was zwar süchtig macht, aber für einige Betroffene eben erträglicher.
Welche Neuroleptika hast du denn schon alles bekommen?

Eine Psychose bricht ja meist schon im Alter von 20-30 auf.

Das hier sind eher Akutsymptome:
  • ich habe recht häufig am Tag Ohrwürmer
  • gesagtes oder gehörtes geht mir nochmals durch den Kopf
  • ich grübel recht häufig
  • ich bekomme Adrenalinschübe durch den Körper
  • manchmal habe ich das Gefühl, ich bin nicht wirklich da
  • ich habe starke Ängste

Das hier eher Negativsymptome:
  • ich kann mich auf nichts konzentrieren, selbst Fernsehen geht nicht
  • ich kann keine längeren Gespräche führen, da ich mit dem Kopf nicht bei der Sache bin
  • ich bin schnell überfordert
  • ich weine recht viel und bin so verzweifelt

Das hängt etwas enger mit den Medikamenten zusammen:
  • ich kann mich auf nichts konzentrieren, selbst Fernsehen geht nicht
  • ich grübel recht häufig
  • ich kann keine längeren Gespräche führen, da ich mit dem Kopf nicht bei der Sache bin
  • manchmal habe ich das Gefühl, ich bin nicht wirklich da
  • ich bin schnell überfordert

Gerade die Negativsymptome, die du beschrieben hast, hängen sehr mit den Medikamenten zusammen, weil diese nur schwer behandelbar sind.

Die Positivsymptome zeigen, dass du irgendwie noch Restsymptome hast, was bei einem Rückfall vorkommen kann, ging mir in der Klinik auch so und ich hab dann etwas Stärkeres (Fluanxol) zur Akutbehandlung bekommen.
Das Aripiprazol wirkt etwas wie die älteren Neuroleptika und ist sehr stark, das wäre finde ich die angenehmste Lösung und früher kannst du von 2,5mg so gut wie keine Wirkung gehabt haben. 5mg ist schon etwa das Minimum (Frauen brauchen zum Teil mehr Medikamente bezüglich Stoffwechsel), üblich sind eher 10-15mg und bis 30mg darf man das theoretisch einnehmen. Also 2,5mg geht vermutlich bei dir unter dieses Minimum und deshalb hattest du weiter Ängste und keine antidepressive Wirkung davon.
 
Ich war in den letzten 3 Jahren 4 mal in der Klinik. Aber immer wegen Depressionen.

Ich hatte noch nie eine Psychose, immer nur Depressionen. Psychotische Symptome sind erst aufgetreten, als ich in der Klinik Olanzapin bekommen habe.

Hast du eine Erklärung dafür, dass die psychotischen Symptome mit 300 mg schlimmer sind als mit 150 mg?

Heute geht es mir wieder richtig mies. Totale Ängste und total agitiert.

ich weiß einfach nicht, was ich machen soll?!
 
Ich weiß da grade auch nicht. Vielleicht solltest du mal ambulant einen anderen Psychiater aufsuchen und dir eine 2. Meinung einholen.
Vor der Psychose hatte ich auch Depressionen, also das kann die Vorphase gewesen sein. Üblicherweise tritt die Psychose bei Frauen meist Ende 20 und bei Männern eher Anfang 20 auf.
Teils können diese Medikamente auch abstrakte Nebenwirkungen haben. Normalerweise dürftest du bei einer reinen Depression auch kein Neuroleptikum bekommen.
 
Das Problem ist, dass ich das Quetiapin über Tag nicht nehmen kann. Sonst würde ich das jetzt tun. Ich werde dann aber noch unruhiger und meine Stimmung geht total bergab.

Genauso ging es mir mit dem Olanzapin auch.

ich muss vlt. dazu sagen, das ich adhs habe…….
 
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