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Ein Fall eines 47‑jähriger Mann ist tatsächlich als Fallbericht veröffentlicht worden, also kein Bestandteil einer großen randomisierten Studie, sondern eine Einzelfallbeschreibung in einem wissenschaftlichen Journal.
Publikationsdetails
- Titel: Combined use of Clozapine and Cariprazine in treatment-resistant schizophrenia – is it a good choice?
- Autoren: P. Stelmach, M. Parnowski
- Journal: European Psychiatry (Cambridge University Press)
- Jahr: 2022
- Art der Arbeit: Case Report / Fallbericht
- Abstract-Zugriff: European Psychiatry – Fallbericht Cariprazin + Clozapin
Kernaussage der Veröffentlichung Ein 47‑jähriger Mann mit therapieresistenter Schizophrenie, der unter Clozapin weiterhin ausgeprägte Negativsymptome hatte, erhielt zusätzlich Cariprazin (hochdosiert auf 4,5 mg/Tag). Innerhalb weniger Wochen besserten sich seine Antriebs- und Sozialfunktionen deutlich, ohne dass relevante neue Nebenwirkungen auftraten. Die Autoren weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass dies nur ein Einzelfall ist und keine generelle Empfehlung abgeleitet werden kann – für belastbare Aussagen braucht es größere Studien.
Wichtiger Kontext
- Solche Fallberichte liefern interessante Hinweise, sind aber wissenschaftlich nur ein schwaches Evidenzniveau.
- Die Kombination Clozapin + Cariprazin ist nicht durch Leitlinien abgesichert und sollte – falls überhaupt – nur unter sehr enger ärztlicher Kontrolle in spezialisierten Zentren erfolgen.
Ich kann dir zu beiden Kombinationen – Aripiprazol + Clozapin und Cariprazin + Quetiapin – den aktuellen Stand aus der Literatur und Praxis zusammenfassen. Die Datenlage ist in beiden Fällen überschaubar, aber es gibt ein paar interessante Punkte.
Aripiprazol + Clozapin
- Einsatzgebiet: Vor allem bei therapieresistenter Schizophrenie, wenn Clozapin allein nicht ausreicht.
- Evidenz: Eine Auswertung von 10 Publikationen mit insgesamt 92 Patient:innen zeigte, dass die Kombination oft zu einer klinischen Besserung führte – sowohl bei Positiv- als auch Negativsymptomen.
- Durchschnittsdosis Aripiprazol: ca. 20 mg/Tag
- Clozapindosis konnte im Schnitt leicht reduziert werden.
- Vorteile:
- Teilweise Reduktion von Clozapin-bedingten Nebenwirkungen (z. B. Gewichtszunahme, Sedierung).
- Möglichkeit, Clozapinspiegel zu senken, ohne Wirksamkeit zu verlieren.
- Risiken:
- In Einzelfällen traten extrapyramidale Symptome (EPS) auf.
- Additive Nebenwirkungen müssen engmaschig überwacht werden (z. B. QT-Zeit, metabolische Parameter).
- Fazit: Klinisch erprobt, aber keine großen randomisierten Studien. Wird in der Praxis bei Teilansprechen unter Clozapin durchaus eingesetzt – immer unter strenger Kontrolle.
Cariprazin + Quetiapin
- Einsatzgebiet: Diese Kombination ist nicht systematisch untersucht – es gibt keine größeren Studien speziell zu Cariprazin + Quetiapin.Was es gibt, sind allgemeine Empfehlungen zur Kombination partieller D2/D3-Agonisten (wie Cariprazin) mit sedierenderen Antipsychotika (wie Quetiapin).
- Theoretische Vorteile:
- Breiteres Rezeptorprofil: Cariprazin wirkt stark an D3/D2 (gut für Negativsymptome), Quetiapin eher an H1, α1 und 5-HT2A (sedierend, angstlösend).
- Nebenwirkungsbalance: Quetiapin kann Unruhe/Akathisie durch Cariprazin abmildern; Cariprazin kann Antrieb und Kognition verbessern.
- Geringeres Risiko für schwere hämatologische Nebenwirkungen im Vergleich zu Clozapin.
- Risiken:
- Additive Sedierung möglich.
- Gewichtszunahme und metabolische Effekte eher durch Quetiapin.
- Cariprazin kann weiterhin Akathisie verursachen – muss beobachtet werden.
- Fazit: Könnte verträglicher sein als Cariprazin + Clozapin, vor allem was Blutbildrisiken angeht, aber: keine belastbare Evidenz, daher Off‑Label und nur mit ärztlicher Erfahrung sinnvoll.
Praxis-Überlegung
- Aripiprazol + Clozapin → mehr dokumentierte Fälle, auch in Fachartikeln beschrieben, aber Clozapin bleibt ein Hochrisiko-Medikament mit engmaschigen Kontrollen.
- Cariprazin + Quetiapin → theoretisch sicherer bzgl. Agranulozytose, aber wissenschaftlich kaum belegt; Nutzen-Risiko muss individuell abgewogen werden.
Wenn du möchtest, kann ich dir eine Vergleichstabelle mit Wirkmechanismen, Nebenwirkungsprofilen und Studienlage zu allen drei Kombinationen (Aripiprazol + Clozapin, Cariprazin + Clozapin, Cariprazin + Quetiapin) erstellen – das macht die Unterschiede auf einen Blick sichtbar.
| Option | Evidenz | Pot. Nutzen | Risiken / Bedenken bei 16‑Jährigen |
|---|---|---|---|
| Aripiprazol (Monotherapie) | Gute Datenlage bei Jugendlichen, zugelassen ab 15 J. für Schizophrenie | Hat bei ihm positive Symptome gebessert; wirkt häufig aktivierend, antidepressiv; geringeres metabolisches Risiko als Clozapin/Olanzapin | Er hatte damals starke Sedierung, Schlafstörung, GI‑Beschwerden, verstärkte Negativsymptome; Risiko für Akathisie; Nebenwirkungsprofil kann bei niedriger Dosis (< 5 mg evtl. Tropfen) günstiger sein |
| Aripiprazol + Quetiapin | Mehr Einzelfallerfahrung, teils in Studien bei Erwachsenen; kein Standard bei Jugendlichen, aber pharmakologisch plausibel | Quetiapin kann Unruhe mildern, Schlaf und Angst verbessern; Aripiprazol deckt Positivsymptome ab; synergistisches Rezeptorprofil | Additive Sedierung möglich; Quetiapin → Gewichtszunahme, metabolische Effekte; Risiko‑Monitoring nötig (Blutwerte, Gewicht) |
| Cariprazin + Quetiapin | Keine Studien bei Jugendlichen; Daten nur aus Erwachsenenkombis / theoretischer Ergänzung | Cariprazin oft gut für Negativsymptome (wie bei ihm schon beobachtet); Quetiapin für Schlaf/Anxiety; kein Clozapin‑typisches Blutbildrisiko | Cariprazin → eher Akathisie als Aripiprazol; Quetiapin → metabolische Effekte; unklare Langzeitwirkung im Jugendalter |
| Clozapin (mono oder Kombi) | Beste Evidenz für therapieresistente Schizophrenie auch bei Jugendlichen | Starke Wirkung auf Positivsymptome; antisuizidal | Agranulozytose‑Risiko, Myokarditis, massive Gewichtszunahme, kognitive Dämpfung, strenge Blutbildkontrollen; Off‑Label‑Kombis → sehr dünne Datenlage |
Dann gäbe es noch Cariprazin + Quetiapin (mittlere Gewichtszunahme), was ich einer Kombi mit Clozapin (starke Gewichtszunahme und mögliche lebensgefährliche Nebenwirkungen) vorziehen würde.Aripiprazol kommt auch nicht mehr in Frage - hat er wie gesagt monatelang genommen und extrem schlecht vertragen.
Evidenzlage Cariprazin + Quetiapin
- Keine randomisierten kontrollierten Studien speziell zu dieser Kombination bei Schizophrenie oder bipolaren Störungen.
- Was existiert, sind:
- Pharmakologische Überlegungen: Kombination eines D3/D2‑Partialagonisten (Cariprazin) mit einem sedierenden Multi‑Rezeptor‑Antagonisten (Quetiapin) kann sich ergänzen.
- Einzelfallberichte und klinische Erfahrung aus der Praxis, v. a. wenn Cariprazin zwar Negativsymptome bessert, aber Schlaf, Angst oder Unruhe unzureichend kontrolliert sind.
- Indirekte Hinweise aus Studien zu ähnlichen Kombinationen (z. B. Aripiprazol + Quetiapin) legen nahe, dass sich Rezeptorprofile sinnvoll ergänzen können.
- Potenzielle Vorteile:
- Cariprazin: Antrieb, Kognition, Negativsymptome.
- Quetiapin: Sedierung, anxiolytisch, stimmungsstabilisierend.
- Kein Clozapin‑typisches Blutbildrisiko.
- Risiken:
- Additive Sedierung.
- Gewichtszunahme und metabolische Effekte (v. a. durch Quetiapin).
- Cariprazin kann weiterhin Akathisie verursachen.
- Fazit: Off‑Label‑Kombi, nur mit erfahrener ärztlicher Begleitung; Nutzen‑Risiko individuell abwägen.
Quetiapin hat dosisabhängig unterschiedliche Wirkprofile:
Quetiapin – minimale wirksame Dosierungen
Dosisbereich Hauptwirkung Typische Einsatzszenarien 25–100 mg/Tag Sedierend (H1‑Blockade), anxiolytisch Schlafstörungen, Angst, Zusatz bei Unruhe 150–300 mg/Tag Antidepressiv (5‑HT2A‑Blockade, Noradrenalin‑Wiederaufnahme durch N‑Desalkylquetiapin) Bipolare Depression, Zusatz bei Negativsymptomen ≥ 300–800 mg/Tag Antipsychotisch (D2‑Blockade relevant) Schizophrenie, manische Episoden In einer Kombi mit Cariprazin
- Wenn Cariprazin die antipsychotische Hauptwirkung liefert, kann Quetiapin oft im unteren bis mittleren Bereich (z. B. 50–200 mg/Tag) eingesetzt werden, um Sedierung, Angstlösung oder Schlafverbesserung zu erreichen.
- Für eigene antipsychotische Wirkung von Quetiapin sind meist ≥ 300 mg/Tag nötig.
Praxis‑Hinweis
- Start bei 25–50 mg abends, dann langsam steigern, um Sedierung und metabolische Effekte zu beobachten.
- Zielbereich in einer Cariprazin‑Kombi oft 100–200 mg, wenn es primär um Schlaf/Anxiolyse geht.
- Höhere Dosen nur, wenn Quetiapin auch antipsychotisch wirken soll.
Eine Schizophrenie ist per se nicht tödlich (außer man legt an sich selber Hand an). D.h. wenn man mit den Halluzinationen und den Ängsten klar kommt (vielleicht durch Gaben von Beruhigungmitteln) ist der Rest irgendwie erträglich ? Es würde halt ein 24 h Pflege brauchen ! Summa Summarum macht man bei einem Versuch auch nichts kaputt, da einfach nur die Gehirnchemie durcheinander ist.Er war eine zeitlang one Medikamente - es ist nicht gut ausgegangen. Die Symptome - positiv wie negativ - haben sich wesentlich verschlimmert, es war insgesamt eine sehr beängstigende Entwicklung.
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