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Wie lange soll ich noch auf Grundsicherung angewiesen sein?

zwangsneurotiker

Active member
Hallo,

meine Erkrankung dauert schon 15 Jahre. Zwischendurch war es besser, ich konnte mich konzentrieren, hatte eine gewisse Leistungsfähigkeit, zumindest um Teilzeit von zu Hause etwas zu machen.

Nach 4-5 Jahren wieder Schub trotz Medikamenten, jetzt dauert es schon 5 Jahre, bis ich wieder ein Buch lesen kann. Zyprexa wurde in der Klinik vor den 5 Jahren abgesetzt, weil es angeblich Diabetes macht. Schön. Ich hab 5 Jahre umsonst studiert und kann es nicht fortsetzen.

Und jetzt?

Ich habe eine Depression durch Psychose.

Ich arbeite jetzt genau schon 15 Jahre nicht mehr. Zwischendurch habe ich aber in einer Werkstatt in einem Heim gearbeitet. Das war 1 Jahr lang und ich konnte aufgrund von Dystonie nicht immer zur Arbeit kommen. Dort hat man auch nichts bezahlt bekommen. Mit Zyprexa konnte ich als Schizophreniekranker als Software-Entwickler nur etwas mehr als 1000 Euro (in einem Jahr!) verdienen.

Wie soll man als Schizophreniekranker überleben?
 
Vielleicht kann Dir ein sozialpsychiatrischer Dienst in deiner
Nähe als Ansprechpartner weiterhelfen. Wenn du keine
Vermögenswerte mehr hast, müsste eigentlich die Grundsicherung
Greifen. Das kommt jetzt auf den Fall an, was Dir zusteht.
Kann dir nicht dein Psychiater, bei dem du in Behandlung bist
Weiterhelfen. Er hat ja auch sicher Berichte und kennt deinen
Zustand. Oft wird auch geprüft, ob eine medizinische Reha
Sinn macht.Das löst leider noch nicht deine finanzielle
Situation.Viel Glück
 
@blablabla
1000€ im Jahr ist doch ein schlechter Witz. Grundsicherung sollte doch relativ hoch in Deutschland ausfallen oder lebst du woanders oder unter schlechteren Voraussetzungen?

Wenn du wieder erwerbsfähig werden möchtest, kann ich dir nur meine Medikamente-Empfehlung nahelegen. Ich kann damit auch sehr viel machen, wobei ich mit meiner Rente gut leben kann und die Zeit fürs Forum und die Programmierung des Wikis und andere Dinge brauche.

Bei mir hat das einen riesigen Unterschied gemacht. Seit der Umstellung auf das Bupropion(SNDRI Antidepressivum) und der parallelen Intervalleinnahme des Aripiprazol's wurde es die letzten 5-10 Jahre stetig besser bei mir. Von der Konzentration her ist bei mir alles perfekt, also vorher waren bei mir die Negativsymptome sehr einschränkend.

Also du musst da schauen, wo du bleibst und solltest mit deinem Arzt über eine solche Umstellung vielleicht sprechen. Was hattest du zuletzt für ein Neuroleptikum? Dachte, du hast zuletzt Aripiprazol dann wäre das von der Umstellung nichts Großes und das macht einen enormen Unterschied. Die Intervalleinnahme bedeutet dann etwa 2-3 Wochen am Stück Aripiprazol normal täglich einzunehmen und Pausen von 2 bis 6 Monaten einzulegen je nach Symptomatik, das Bupropion muss dabei täglich und durchgehend eingenommen werden eventuell solltest du das dann mit Citalopram ergänzen, falls Nebenwirkungen da sind die stören.

Letztendlich ist es deine Entscheidung, Psychiater können das eh schwer abschätzen und nachvollziehen.
 
Ehm. Ich meinte, dass ich mir 1000 Euro zur Grundsicherung dazu verdiente.

Mehr war ich als Schizophreniekranker nicht im Stande zu verdienen.

Das darf doch nicht wahr sein!

Ich lag 5 Jahre lang in einem schläfrigen komatösen Zustand und konnte gar nichts! Und dann kann ich nur ca. 45 Stunden im Jahr arbeiten (neben dem Studium).
 
Wie soll man als Schizophreniekranker überleben?
Also ich komm ganz gut über die Runden, kann sogar jeden Monat ein- bis zweihundert Euro zur Seite legen.

Ich arbeite in einer Behindertenwerkstatt und bekomme 133 Euro Ausbildungsgeld, dazu wird das Monatsticket für die Bahn übernommen.
Ich esse nur eine Mahlzeit am Tag (die, die es auf der Arbeit gibt) und meine sonstige Ausgaben entstehen eigentlich nur durch Süßigkeiten und Energydrinks. Achja und Nikotin-Kaugummis, die sind auch recht teuer.

Ansonsten bin ich zufrieden, wenn ich nachmittags nach Hause komme und an meinen Projekten arbeiten kann (programmieren). Oder ich spiele Schach.

Ich muss sagen, dass ich es auch nicht anders kenne, ich war - mit der Ausnahme von 1 ½ Jahren Ausbildung - immer arbeitslos, hatte also nie viel Geld.

Ist vielleicht doch alles nur Einstellungssache bzw es kommt auf die Erwartungen an.

Im Sommer bin ich schon froh, wenn die Sonne scheint. Und dass ich ein Dach über dem Kopf hab und nicht hungern muss. Das kann schon viel Wert sein, wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind.

Dazu kann ich meinen Hobbys nachgehen, die auch allesamt kostenfrei betrieben werden können.

Ich hab also ziemlich Glück gehabt.

Was mir fehlt sind soziale Beziehungen. Die Leute, die mit mir was zu tun haben wollen, finde ich meist doof. In der Behindertenwerkstatt sind auch viele "komische Kauze" unterwegs. Die zwei Freunde, die ich habe, sind mir irgendwie zu kindlich. Manchmal denke ich auch daran, dass ich gerne eine Frau haben würde, aber wenn ich das zu Ende denke, dann komme ich zu dem Schluss, dass das eh nicht gut ausgehen wird.

Was ich abschließend sagen will: vielleicht ist ja auch für dich die Behindertenwerkstatt eine Option. Mit Glück findest du auch etwas, dass ab und zu Spaß macht. Du bekommst Tagesstruktur, ein wenig Geld und eine warme Mahlzeit.
 
Entschuldige den Doppel-Post, aber ich las, dass du Informatiker bist. Das sind doch, genau wie bei mir, gute Voraussetzungen für ein Hobby. Such dir OpenSource Projekte, oder denk dir was eigenes aus. Mit Glück bekommst du ein wenig Anerkennung. Ich habe "sogar" letztens eine Spende über 4 Euro bekommen für eines meiner Projekte
 
Nocte wohnst du alleine? Welche Medikamente nimmst du? Tut mir leid, dass ich soviel Frage, aber ich lerne von euren Berichten. Wohnst du in Nord, Mitte oder Süddeutschland? Liebe Grüße
 
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