@Schizophreniac
Auf Seite 7 findest du den Dosisbereich des Quetiapins indem es schon maximal wirksam sein kann:
Neuroleptika minimal
Das wären dann 150-600mg.
Mit 550mg liegst du da also relativ weit oben und könntest eventuell auf die Hälfte runter.
Wie Niggo schon sagt, werden häufig Nebenwirkungen der Medikamente auf die Negativsymptome der Erkrankung geschoben. Du beschreibst es aber recht treffend, da viele der Negativsymptome wie Antriebsmangel sich verschlechtern.
Wenn du die Dosis verringerst oder ganz absetzt, werden die Negativsymptome zwar kurzfristig besser, aber die Psychose kommt dann im Normalfall mit Negativsymptomen zurück. Zwar sind die Negativsymptome mit den Medikamenten schlimmer geworden, aber ohne Medikamente gehen diese nur ein Stückweit zurück und meist auch nur vorübergehend.
Probieren kannst du das Absetzen zwar(am besten in Absprache mit deinem Arzt), aber du solltest damit rechnen, dass du Wochen oder Monate nach dem Absetzen einen Rückfall bekommst, weil sich dann der Dopaminspiegel wieder steigert und die Psychose dann auch etwas verändert zurückkommen kann.
Wenn du also mal absetzt und Symptome wie Wahn sich verschlimmern oder gar Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen auftreten, dann solltest du diesen Absetzversuch abbrechen und eine bessere Strategie suchen.
Hier im Forum findest du eine
Medikamente-Empfehlung, dabei wird statt Quetiapin das Aripiprazol eingesetzt, was etwas verträglicher sein kann und eine gute Akutwirkung auch bei Wahn hat. Ich hatte wie du auch keine Stimmen und die Halluzinationen waren eher schwach / sehr realitätsnah.
Aripiprazol(Abilify) kann schon ab 5mg sehr gut wirken, das würde ich dir zumindest im Vorfeld mal empfehlen auszuprobieren.
Vielleicht kannst da ja mal nach einer Umstellung fragen, denn das hat so schon etwas weniger Nebenwirkungen, kann aber das Emotionale und Unruhe begünstigen/steigern, gerade wenn man das später absetzen möchte.
Wenn du das Aripiprazol hast, dann könntest du mithilfe der zusätzlichen Antidepressiva (Bupropion+Citalopram), wie in der Empfehlung oben beschrieben, eine Intervalltherapie des Aripiprazols ausprobieren.
Das bedeutet du nimmst das Aripiprazol nur etwa für ein/zwei Wochen am Stück ein, setzt es dann aber für 1-2 Monate ab, in denen du aber die Antidepressiva weiterhin durchgängig einnimmst. Sobald du merkst, dass innerhalb dieser 1-2 Monate Symptome auftreten, solltest du eigenständig das Aripiprazol einnehmen, was dann auch relativ schnell wirkt.
Wenn du das über längere Zeit machst, kannst du diese Absetzintervalle eventuell verlängern und so das Neuroleptikum fast komplett absetzen. Vorteil ist, dass du dabei die Negativsymptome mithilfe des Bupropions behandelst und diese mit der Zeit besser werden, was sich indirekt auch auf die Psychose positiv auswirkt.
Das wäre also besser als ein normaler Absetzversuch und dazu müsstest du mit deinem Psychiater schrittweise umsetzen und dich nach der Empfehlung richten.
Das wäre wesentlich erfolgversprechender als ein normaler Absetzversuch und du würdest beim Absetzen auch keine Risiken wie starke Stimmungsschwankungen und emotionale Schwankungen eingehen, weil die zusätzlichen Antidepressiva auch das minimieren und ermöglichen, dass man längere Zeit ohne Neuroleptika stabil bleibt und sich da auch die Negativsymptome effektiv bessern.
Für so eine Intervalltherapie solltest du deine Symptome etwas kennen, um da eben rechtzeitig gegensteuern zu können. Da wäre es gut, wenn du eben Aripiprazol zu den Antidepressvia einnimmst, weil sich das Quetiapin womöglich dazu kaum eignet(Keine solche Akutwirkung wie Aripiprazol und andere Wechselwirkungen).
Wenn du also im ersten Schritt mal nach einer Umstellung auf Aripiprazol fragst, wäre ein Anfang gemacht. Gleichzeitig kannst du ja die Empfehlung hier ausdrucken und darüber mit deinem Arzt reden, damit er dich auf längere Sicht so umstellen kann und du das dann mit so einer Intervalleinnahme ausprobieren kannst.